DE1175991B - Vorrichtung zur Erzeugung von xerographischen Bildern - Google Patents

Description

BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND

DEUTSCHES

PATENTAMT

AUSLEGESCHRIFT

Internat. Kl.: G03d

Nummer:
Aktenzeichen:
Anmeldetag.
Auslegetag:

Deutsche Kl.: 57 c -10/02

R 26544 IX a/57 c
15. Oktober 1959
13. August 1964

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Erzeugung von xerographischen Bildern insbesondere auf xerographischen oder/und lithographischen Druckformen, bestehend aus einer Aufladeeinrichtung, einer Belichtungseinrichtung und einer Entwicklungseinrichtung, an denen eine elektrostatisch aufladbare Schicht auf einem Schichtträger vorbeibewegbar ist. Die erzeugten Druckbilder können z. B. als direkte xerographische Kopie auf Papier, also seitenrichtig, erzeugt werden oder auf Druckformen, welche entweder xerographisch beim Drukken mit Fettfarbe beschickt werden oder die eine hydrophile Oberfläche besitzen, so daß sie lithographisch, d. h, also unter Verwendung von Feuchtung und Fettfarbe, verdruckt werden können.

Die Erfindung bezieht sich sowohl auf lithographische Druckformen, welche ein seitenrichtiges Druckbild besitzen, also auf dem Offsetwege abgedruckt werdenj als auch insbesondere auf Druckformen, welche ein seitenverkehrtes Druckbild erhalten und auf direktem lithographischem Weg ohne Gummituchzylinder abgedruckt werden.

Es sind Vorrichtungen zur Herstellung von xerographischen Bildern bekannt, die aus mehreren für sich völlig unabhängigen Geräten bestehen. Es werden gesonderte Geräte verwendet für die elektrostatische Aufladung und elektrostatische Entwicklung des Druckbildes einerseits und für die Belichtung einer elektrostatisch aufgeladenen Selenplatte andererseits. Ferner ist ein gesondertes Gerät zur Fixierung z. B. durch Erwärmung nötig.

Abgesehen von dem außerordentlich großen Platzbedarf, den alle diese Gerate erfordern, sind sie auch äußerst umständlich und nicht narrensicher in der Handhabung, da die bei diesen Geräten als Übertragungsmittel verwendete Selenplatte in einer lichtdichten Kassette von einem Gerät zum anderen Gerät getragen werden muß und jedesmal das Öffnen und Schließen des Kassettenschiebers vor dem eigentlichen elektrostatischen Vorgang erforderlich ist.

Ferner ist es mit diesen Geräten nicht möglich, sofort eine elektrostatische Druckform, insbesondere eine Druckformfolie aus dünnem Aluminium, zu verwenden bzw. auf dieser unmittelbar von der Vorlage her ein elektrostatisches Druckbild zu erzeugen. Hierbei ist es erforderlich, das Druckbild auf der gegen Bekratzen äußerst empfindlichen Selenplatte zu erzeugen und dann die Druckform äußerst vorsichtig auf die Selenplatte aufzulegen und durch elektrostatische Umkehrung auf die Druckform zu übertragen. Es ist klar, daß, abgesehen von der Umständlichkeit und Kompliziertheit dieser EinVorrichtung zur Erzeugung von xerographischen Bildern

Anmelder:

Wilhelm Ritzerfeld,

Berlin-Dahlem, Schorlemerallee 14,

Gerhard Ritzerfeld,

Berlin-Grunewald, Franzensbader Str. 21

Als Erfinder benannt:

Wilhelm Ritzerfeld, Berlin-Dahlem,

Gerhard Ritzerfeld, Berlin-Grunewald

richtungen, das Auflegen der Druckform sehr diffizil ist und hierbei das elektrostatische Bild beschädigt werden kann oder eine nicht genaue Placierung des Bildes auf der Druckform erfolgt. Ferner sind bei diesen bekannten Einrichtungen Irrtümer insofern möglich, als die Reihenfolge der Benutzung der Geräte verwechselt werden kann und hierdurch Mißerfolge unvermeidbar sind.

Gerade das Vertauschen der vielen Fächer, in die die Kassette bei den bekannten Verfahren eingeschoben werden müssen, hat sich in der Praxis als äußerst störend und für Mißerfolge verantwortlich herausgestellt.

Es ist außerdem eine Vorrichtung zur Erzeugung von xerographischen Bildern bekannt, welche aus einer Aufladeeinrichtung, einer Belichtungseinrichtung und einer Entwicklungseinrichtung besteht, die in einer Ebene nebeneinander angeordnet sind und an denen eine elektrostatisch aufladbare Schicht auf einem Schichtträger vorbeibewegbar ist. Die bekannte Vorrichtung ist jedoch nur für bandförmige Schichtträger geeignet.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die aufgezeigten Nachteile zu vermeiden und eine Einrichtung zur Verarbeitung von blatt- oder plattenförmigen Schichtträgern zwecks Herstellung von Druckformen zu schaffen und sie überdies mit einer Heizvorrichtung zu versehen, ohne die Baulänge des Gerätes zu vergrößern.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß für blatt- oder plattenförmige Schichtträger eine schlittenartige, licht- und staubdicht abgeschlossene Transportvorrichtung in einer von einer Einrichtung zur anderen leitenden Führung vorhanden ist, die Mittel aufweist, z.B. eine Exzenterplatte, um den Schichtträger sowohl mit dem Belichtungs- als auch

409 640/223

mit dem Entwicklungsgerät in Kontakt zu bringen, und daß unter dem Entwicklungsgerät eine Heizvorrichtung angeordnet ist, an die der Schichtträger unter Schwenkung der Transportvorrichtung um etwa 90° nach Passieren der Entwicklungseinrichtung anlegbar ist.

In der Beschreibung und in den Zeichnungen ist der Anmeldungsgegenstand in beispielsweiser Ausführungsform schematisch dargestellt und beschrieben, und zwar veranschaulicht

F i g. 1 einen Längsschnitt durch das Gerät mit den einzelnen Phasen des Arbeitsganges,

Fig. 2 eine Draufsicht des Gerätes nach Fig. 1,

F i g. 3 die Kassette mit der eingespannten fotoleitfähigen xerographischen Folie,

F i g. 4 die Kassette in Einlauchstellung der Folie in das Bestäubungspulver,

Fig. 5 eine Draufsicht der Kassette nach Fig. 3,

F i g. 6 die optische Kammer des Gerätes für verkleinerte bzw. vergrößerte Abbildung der Vorlage,

F i g. 7 die optische Kammer des Gerätes für Durchleuchtung einer Vorlage,

F i g. 8 die optische Kammer mit einem Umkehrspiegel zur Anfertigung von Offsetfolien,

F i g. 9 die optische Kammer mit einem Filtersatz zur Anfertigung von Farbauszügen.

Das in Fig. 1 und 2 dargestellte xerographische Gerät, das aus dem Gestell 1 besteht, besitzt Konsolen 2. Auf diesen Konsolen 2 wird die Kassette 3 aufgesetzt und mit den Stiften 57 in eine nicht dargestellte Vorrichtung eingehängt. In dieser Stellung wird die Kassette 3 umgeklappt und die xerographische Folie 25 eingelegt. Nun klappt man zurück und schiebt die Kassette 3 über die Aufladekammer 5 hinweg, die als erstes Fach im Gestell 1 untergebracht ist. Unter der Aufladekammer 5 ist das elektronische Aggregat 11 mit den Röhren 56 angeordnet, das den Drähten 6 der Aufladekammer 5 die entsprechende Spannung erteilt, wie bereits bekannt ist.

Wird nun die Kassette 3 weiterbewegt, so wird die Folie, wie in F i g. 3 dargestellt, elektrostatisch aufgeladen und kommt über der lichtgeschützten Belichtungskammer 7 zu liegen. Die Belichtungskammer 7 besteht aus einem Tubus 8, der die Optik 9 trägt, und Beleuchtungslampen 10, die so angeordnet sind, daß kein Lichtstrahl direkt in die Optik 9 fällt. Außerdem ist eine Aufnahme-Planhaltevorrichtung 12 für eine abzudruckende Vorlage 13 vorgesehen, die vor Beginn der Bewegung der Kassette 3 durch eine nicht dargestellte, lichtdicht schließende Kappe eingelegt wurde. Ist die Kassette 3 nun voll über die Belichtungskammer 7 geschoben, so wird durch die Kassette ein nicht dargestellter Kontakt ausgelöst und die Belichtung der elektrostatisch aufgeladenen Folie 25 vorgenommen. Ein nicht dargestellter Mechanismus unterbricht die Belichtung in bekannter Weise.

Jetzt wird die Kassette 3 zur Entwicklungskammer 14 geschoben. Dabei wird ein endloses Rouleau 15 mitbewegt und gibt über einen Ausschnitt 16 im Rouleau das Farbpulver 17 in der Entwicklungskammer 14 zur Folie 25 frei. Das Rouleau 15 verhindert, daß das Farbpulver 17 vorher frei umherfliegen kann und die belichtete Folie 25 anderes störendes Licht erhält.

Über ein Verstellsystem der Kassette 3 wird, wie aus Fig. 4 ersichtlich, die Folie 25 aus der Kassette heraus gegen das in seinem Behälter durch einen Rüttelmagneten 55 vorher bewegte Farbpulver 17 gedrückt. Das in bekannter Weise positiv und negativ aufgeladene Farbpulver 17 bleibt an der negativ aufgeladenen Folie 25 haften, und zwar nur an den nicht belichteten Stellen. Wie bekannt, hat die Belichtung die elektrostatische Aufladung an den Stellen gelöscht, an welchen Licht hingekommen ist. Wird nun die Kassette 3 weiterbewegt, so schließt das Rouleau 15 die Entwicklungskammer 14 mit dem Farbpulver 17, und die Kassette 3 gleitet an der Entstaubungskammer 18 vorbei. Dabei werden noch anhaftende, überflüssige, nicht elektrostatisch gehaltene Farbteilchen von der Folie 25 abgenommen. Die Kassette 3 kommt nun mit dem an ihr angebrachten Stift 19 in die am Gestell 1 angebrachte Schwenkvorrichtung 20. Jetzt wird die Kassette 3 an der rechten Seite des Gerätes heruntergeklappt und kommt vor die Erwärmungskammer 21 zu hängen und wird dort durch den Riegel 22 arretiert. Dabei wird ein nicht dargestellter Kontakt geschlossen, und

ao z. B. eine Infrarotheizung 23 schmilzt das elektrostatisch festgehaltene Pulver 17 auf der Folie 25 fest. Nun ist die Folie 25 für eine Direktdruckmaschine (lithographische Druckmaschine) gebrauchsfertig.
In F i g. 3 ist die Kassette 3 mit den fest verbundenen Führungswinkeln 24 und zwei Stiften 19 als Träger der Einspannungen für die fotoleitfähige, xerographische Folie dargestellt. Die Folie 25 mit der Beschichtungsfläche 26 wird mit der U-förmigen Verstärkung 27 von der Einspannklappe 28 und der Gegenlage 29 durch Federzug 30 gehalten. Die Einspannklappe 28 ist schwenkbar um die Lagerschraube 31 gelagert. Die Einspannklappe 32 hält die U-förmige Verstärkung 27 der Folie 25 ebenfalls durch Federzug 33 gegen das Gegenstück 34 fest. Die Einspannklappe 32 ist beweglich um die Lagerschraube 35 gelagert. Die eben beschriebene Einspannvorrichtung 32, 33, 34 ist in ihrer Gesamtheit durch nicht näher bezeichnete Führungselemente in Richtung C—D beweglich. Die Druckfeder 36 bewirkt, abgestützt an Winkel 37, daß die Folie 25 stramm gegen die Ladeplatte 38 gezogen wird, welche durch einen Kabelanschluß mit dem elektronischen Aggregat 11 verbunden ist. Die Ladeplatte 38 ist mit der Gummiplatte 39 und der Grundplatte 40 fest verklebt. Die Grundplatte 40 ist Träger der beschriebenen Einspannvorrichtungen und durch fest verbundene Führungsbuchsen 41 und Führungsstifte 42 gelagert. Die Zugfeder 43 bewirkt, daß die Grundplatte 40 gegen die Exzenter 44, 45 gezogen wird. In Stellung A des Verstellsystems sind die Exzenter 44, fest verbunden mit der Verstellachse 46, und der Exzenter 45, fest verbunden mit der Verstellachse 50, durch die Parallellaschen 47, 48 und 49 wiederum miteinander verbunden. In dieser Stellung ist die Kassette 3 mit allen beschriebenen Einrichtungen zur Einführung in das xerographische Gerät betriebsfertig.

In F i g. 4 sind alle Teile, wie in F i g. 3 beschrieben, dargestellt. Das Verstellsystem ist in Stellung B geschwenkt; hierbei schwenken die Exzenter 44 und 45 die Grundplatte 40 mit den Einspannvorrichtungen und der Folie 25, 26 zur Eintauchstellung heraus.

In F i g. 5 sind zur Übersicht der Breitenanordnung die Teile der Fig. 3 in Draufsicht gekennzeichnet und nicht näher beschrieben.

F i g. 6 zeigt die Belichtungskammer 7 des xerographischen Gerätes für vergrößerte oder verkleinerte Abbildung der Vorlage 13 auf die Folie 25 mit der Beschichtungsfläche 26. Dort ist der starre Tubus

durch einen Balgen 51 ersetzt. Die Aufnahme- und Planhaltevorrichtung 12 für die Vorlage 13 ist ebenfalls mit den Beleuchtungslampen 10 durch Spindel 52 verstellbar.

F i g. 7 zeigt die Belichtungskammer 7 des Gerätes mit einer Einrichtung, um kontaktmäßig die Folie 25 mit der Beschichtungsfläche 26 zu erstellen bzw. xerographisches Papier kontaktmäßig in bekannter Weise zu belichten.

In Fig. 8 wird ein Dachkantspiegel53 in bekannter Ausführung vor der Optik 9 befestigt, der das Erstellen von positiven, seitenrichtigen Folien 25 mit der Beschichtungsfläche 26 für den Offsetdruck, d. h. bei Druckmaschinen mit dazwischengeschaltetem Gummituch, gestattet.

Fig. 9 veranschaulicht, wie die Optik9 in der Belichtungskammer 7 mit einem vorschaltbaren Filtersatz 54 ausgerüstet wird, um Farbauszüge von einer farbigen Vorlage nacheinander auf mehrere Folien 25 mit der Beschichtungsfläche 26 zu übertragen.

Claims (1)

1. Patentanspruch:

   Vorrichtung zur Erzeugung von xerographischen Bildern, bestehend aus einer Aufladeeinrichtung, einer Belichtungseinrichtung und einer Entwicklungseinrichtung, die in einer Ebene nebeneinander angeordnet sind und an denen eine elektrostatische aufladbare Schicht auf einem Schichtträger vorbeibewegbar ist, dadurch gekennzeichnet, daß für blatt- oder plattenförmige Schichtträger eine schlittenartige, licht- und staubdicht abgeschlossene Transportvorrichtung in einer von einer Einrichtung zur anderen leitenden Führung vorhanden ist, die Mittel aufweist, z. B. eine Exzenterplatte, um den Schichtträger sowohl mit dem Belichtungs- als auch mit dem Entwicklungsgerät in Kontakt zu bringen, und daß unter dem Entwicklungsgerät eine Heizvorrichtung angeordnet ist, an die der Schichtträger unter Schwenkung der Transportvorrichtung um etwa 90° nach Passieren der Entwicklungseinrichtung anlegbar ist.

   In Betracht gezogene Druckschriften:
   Deutsche Patentschriften Nr. 463 027, 486 535,
   297, 880 546, 896 455, 924 420;
   deutsche Auslegeschrift Nr. 1 058 841;
   USA.-Patentschriften Nr. 2 221776, 2781704.

   Hierzu 2 Blatt Zeichnungen

   409 640/223 8.64 © Bundesdruckerei Berlin