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Repetier-Kopiermaschine Die Erfindung betrifft eine Kopiermaschine
zur Herstellung von Druckplatten für Offset-, Stein-oder Tiefdruck.
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Maschinen dieser Art sind für zwei verschiedene Arbeitsverfahren bekannt.
Nach dem einen dieser bekanntem Verfahrene erfolgt die Kontaktbildung durch mechanischen
Druck, d. h. die Kopiervorlage und die, Druckplatte werden unter hohem mechanischem
Druck zusammengepreßt. Die Druckbewegung kann hierbei von dem sogernannten Bildträger,
der die- Kopiervorlage trägt, ausgehem, wobei der Bildträger und die Kopiervorlage
gegen die auf dem Kopiertisch liegende oder auf ihm befestigte Druckplattes gedrückt
werden. Der Kopiertisch kann auch gegen dein Bildträger gedrückt worden, wenn für
letzteren, eine konstante Höhenlage vorgesehen ist. Bei der Kontaktbildung durch
mechanischen Druck setzt der Bildträger eine sehr solide Durchbildung seiner Bauelemente
voraus, insbesondere der Elemente für die, die Kopiervorlage tragende Glasscheibe,
da sonst die Glasscheibe, also .der eigentliche Bildträger, leicht zerbrechen kann.
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Nach dem anderen bekanntem Verfahren, erfolgt die Kontaktbildung pneumatisch,
d. h. durch Absaugung der Luft, die sich zwischen dem Bildträger und der Druckplatte
befindet. Der Bildträger ist mit Schwammgummiabdichtleisten versehen, um eines sichere
Luftentleerung zu ermöglichen. Zur Erzielung einer möglichst störungsfreien Arbeitsweise
wird der Kopiertisch vor dem Absaugen der Luft mit verhältnismäßig leichtem Druck
gegen den, Bildträger, also die Glasscheibe, gedrückt und somit ein leichter Vorkontakt
gegeben. Dieser Varkontaktdruck darf aber keinesfalls zu hoch sein, da sonst die
Glasscheibe zerbricht. Natürlich
wäre es möglich, an Stelle der-
schwächerein Glasscheibe für Vakuumkontakt eine stärkere Glasscheibe für P;reßkontakt
zu verwenden, doch wird dann der Bildträger für große Kopiervorlagen unhandlich
schwer. -'Um über die Bedeutung der vorliegenden Erfindung urteilen zu können; soll
zunächst noch fest-: gestellt =werden, in welchen Fällen es vorzuziehen' ist, entweder
den: mechanischen oder den Va2ümkontäkt anzuwenden, und worin die Vor= und Nachteile
der beiden Adbeits.verfahren bestehen,.
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Mechanischer Kontakt wird vorzugsweise -für mittlere bis kleinere
Kopiervorlagen angewendet; die in der Praxis in auffallender Überzahl vorkommen.
Für große Kopiervorlagen wäre eine wesentlich stärker durchgebildete Spezialmaschine
erforderlich, bei der aber der Bildträger wegen des hohem, spezifischen Flächendruckes
unhandlich schwer ausfallen würde. Auch müßten die Anschlußelernente zum Bildträger
entsprechend stark durchgebildet werden, so daß eine Kopiermaschine für große Kopien
mit mechanischer Kontaktbildung aus dem Rahmen der für solche Zwecke gedächten Maschinen
fälle., würde. Die Kopiermaschine für mechanischen Kontakt wird auch mit Rücksicht
auf ihre von Luft und deren Zusatzelementen unabhängige einfache Bedienung bevorzugt.
Sie ist stets einsatzbereit, und nur eine ungeschickte Bedienung oder Gedankenfehler
bei der Bedienung können bei ihr zu Fehlkopien führen.
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Bei der Kopiermaschine für Vakuumkontakt liegen die Verhältnisse dagegen
grundlegend anders. Ihr gebührt der Vorzug der Geeignetheit für große und größte
Kopien. Trotzdem kann ihre Bauweise eine verhältnismäßig leichte sein. Ihr Nachteil
aber besteht in der nicht so, bequemen Bedienung gegenüber der Maschine mit mecha
nischem Kontakt. Auch treten des öfteren Störungen durch drei Luftpumpe und deren
Wege bis zur Abdichtung des Bildträgers und schließlich durch die Abdichtung selbst
auf. Diese -unangenehmen Begleiterscheinungen treten; aber bei allen mit Luft oder
Flüssigkeit arbeitenden Maschinen auf, nehmen also bei der Kopiermaischine nicht
etwa eines Sonderstellung ein. Den besten Gradhnesser für Vorzüge und Nachteile
beider Maschinensysteme bildet jedoch die Praxis. Die Verbreitung der Maschine für
mechanischen Kontakt ist hiernach die weitaus größere, wobei noch zu berücksichtigen
ist, daß die Vakuummaschine vielfach deswegen gekauft wird, weil sie billiger ist.
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Der Gedanke der Erfindung besteht nun darin,-beide .Kopierverfähren
in. einer Maschine zu ermöglichen:; also die, Ausbildung der Maschine für eine wahlweise
Einsetzung entweder eines Kopiervor= lagenträgers für mechanische Anpressung oder
eines solchen für pneumatische Anpressung, so daß in ein und derselben Maschine
je nach Bedarf die Kontaktbildung sowohl durch mechanischen: Druck als auch pneumatisch
durchführbair ist. Dadurch hat dein Kopierer je nach Größe der KopieTvorlage die
Möglichkeit, entweder nach dem Preß- oder nach dem . Vakuumkopierverfahren auf ein
utid derselben- Maschine.'zu arbeiten. Die' sich a:us der vorliegenden Erfindung
ergebenden Vorteile sind: demzufolge ebenso vielseitig wie wertvoll; denn einmal
bekommt: der Kopierer eine Universalmaschine, zum anderen hat der Hersteller den
Vorteil der Einstellung seines Betriebes auf nur ein. ;"Baumuster.
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Mit Rücksicht auf die allgemein bekannte Bauweise der Kopiermaschinen
kann auf eine Darstellung der ganzen Maschine verzichtet werden. In. der Zeichnung
sind daher nur die das Wesentliche der Erfindung kennzeichnenden Merkmale dargestellt.
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Fig: i zeigt einen teilweisen Querschnitt durch den Belichtungsraum
der Kopiermaschine mit einem Bildträger für Preßkopierarbeiten, Fig. 2 - einen.
tpilweiisen Querschnitt durch den . Belichtungsraum' der -gleichen Maschine mit
einem Bildträger für Vakuumkopierarbeiten und Fing. 3 ein Grundrißschema der Bildträger
nach beiden' Verfahren; insbesondere deren, Führungen. Der Bildträger i isst :in
an, sich bekannter Weise in. Rund= öder - 'Machführungen 2 einfies Kreuzschlittens
3 geführt und erhält in diesen nach allen Seiten eine ,genaue Führung (vgl. Fi;g:
3). Im allgemeinen besitzt dieser Bildträger eine quadratische Form, um ihn entsprechend
gewollter bzw. vorher auf der Druckplatte genau festgelegter Bildstellungen in den
Kreuzschlitten 3 beliebig um go oder r8ö'@i#versotzen; b.zw. wenden zu können. An
der Unteriseite des Schlittens 3; parallel zu der auf dem Kopiertisch .4 liegenden
oder auf ihm befestigten Druckplatte 5, sind Leisten 6 vorgesehen, auf denen: sich
der Bildträger abstützt. Von oben wirken mehrere Federn 7 gegen den Bildträger,
die in einem Federrahmen: $ vorgesehen sind. Die Federn? sind in bezug auf ihren
auf deni Bildträgeir i auszuübenden Druck einstellbar, z. B. durch Muttern g und
Spindeln to: Der Federrahmen 8 wird mittels ausschwenkbarer Rollen I i gegen am
Kreuzschlitten 3 befestigte Druckstücke i2 gedrückt und, über den Bildträger i geschlossen.
An seineirr den Rollen i i gegenüberliegenden anderen Ende ist der Federrahmen 8
durch Scharniere im Kreuzschlitten 3 schwenkbar gelagert. Durch den F'ed'errahnien
B wird der Bildträger i (vielfach auch Kassette ;genannt), auf denk Leisten 6 liegend,
eingespannt gehalten. Die beiden -Bildträgerglasplatten 13 (Fig. i) und 14 (Fig.
2) können verschieden groß sein, ohne d'aß dies auf die Auswechselung der Bildträger,
also von Preßkopie auf Vakuumkopie; von Einfluß wäre. Um nicht mehrere Maschinengrößen.
-zu erhalten, - stellt man sich für den Bau der Maschine mit der Größe des Vakuumzbildträgers.
i, 14 auf ein für die Praxis am günstige stein. liegendes Gräßtmaß ein, damit die
Handlichkeit der Bildträger für den Kopierer gewahrt bleibt und mit dem Vakuumbildträger
trotzdem eine möglichst große Kopiervorlage vervielfältigt- werden kann.
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Erfahrungsgemäß wird man mit einer, größten lichten Weite von 55o
bis 6oo min kn Quadrat zwischen, dem Schwammgummileisten 15 des Vakuumbildträgers
r4.
(Fig, 2) auskommen. Legt man nun für diese Fläche 6oo X 6oo mm einen Vakuumkontaktdruck
von o,5 kg/cm2 zugrunde, so@ wird das, auf die ganzes Fläche, bezogen:, einen Druck
von 1Soo kg ergeben. Für mechanischen Kontakt müßte also eine, recht unhandliche,
dicke Glasplatte vorgesehen werden, wenn sie diesen hohen Druck aufnehmen soll.
Aus diesem Grunde ist der Bildträger 13 (Fig. 1) für mechanischen Kontakt, also
die Glasplatte, in bezug auf die nutzbare Kopierfläche im Ausführungsbeispiel kleiner
bemessen als der Bild.trägger für Vakuumkopie 14. Natürlich ist es ohne weiterels
möglich, die! Kopierfläche des Bildträgers für mechanischen Kontakt genau so, groß
zu machen wie diejenige des Va: kuumbildträgers; man kann auch beide Arbeitsverfahren,
also die mechanische wie auch die pneumatische Kontaktbildung, in ein und denselben
Bildträgeir legen, aber es würde- die Handlichkeit des erstehen darunter leiden:,
Legt man für mechanischen Kontakt eine größte Kopiervorlage von .f00 X 400 mm zugrunde
und setzt hierfür den: .gleichen Kontaktdruck von 0,5 kg/cm2 ein, so ergibt das
einem; Gesamtdruck auf den Bildträger vom d.o X d.o X o,5 = 8oo kg. Das ist ein
praktisch durchaus tragbarer Wert, denn. mit looo kg Kontaktdruck kann in einer
Ko,-piermaschine für mechanischen Kontakt gerechnet werden, ohne daß man dabei auf
zu schwere Konstruktionen kommen würde. Der in dem Ausführungsbeispiel (Fig. r)
allseitig um Zoo mm kleiner angenommene Bildträger 13 wird um seine Kanten durch
einen Futterrahmen 16 bis zu dem Führungsrahmen 17 ausgefüllt, der zweckmäßig aus
Leichtmetall hergestellt wird. Die Durchbildung der Führungsrahmen, 17 des Bildträgers
kann voneinander abweichend sein:; ebenso kann der Bildträger für Pre:ßkopie (Fig.
r) zur besseren Handhabung in an sich bekannter Weise zweiteilig ausgebildet werden,
d. h. die Bild.trägerplatte 13 wird in ihrer Dicke .genau ,so schwach gehalten wie,
diejenige, des Vakuumbildträgers 1.4. Zum Schutze gegen Druck wird jedoch noch eine
zweite, etwa doppelt so dicke Schutzscheibe in den Federrahmen mit eingespannt.
Dies ist an sich nur eine! Abwandlung und ist un.weseintlich in bezug auf die! Erfindung
selbst.
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Das Wesentliche der Erfindung liegt in der Kombination der beiden
Kopierarten, in der Abstimmung der beiden Kopierflächen pro Flächeneinheit und auf
gleichem Kontaktdruck, wodurch es der Kopierer nunmehr in der Hand hat, entsprechend
den recht vielseitigen Eigenarten der Kopiervorlagen und entsprechend der Größe
derselben" insbesondere aber unter Berücksichtigung seiner gesammelten Erfahrungen
operieren zu können.