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Elektrophotographisches Verfahren zur Herstellung von Bildern und
elektrophotographisches Kopiergerät Die Erfindung betrifft ein elektrophotographisches
Verfahren zur Herstellung von Bildern, bei dem auf einem Aufzeichnungsmaterial ein
Ladungsbild erzeugt wird.
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Weiterhin betrifft die Erfindung ein elektrophotographisches Kopiergerät
mit einer Auflade- und Belichtungsstation für die photoleitfähige Schicht eines
Aufzeichnungsmaterials, einer Übertragungsstation und einer Vorschubeinrichtung,
um das Aufzeichnungsmaterial durch die einzelnen Stationen zu führen, oder einer
mit einer photoleitfähigen Schicht belegten Aufzeichnungstrommel, an der diese Stationen
angeordnet sind, mit einer Entwicklungsstation und einer Vorschubeinrichtung für
ein der Übertragungsstation und der Entwicklungsstation zuzuführendes Bildempfangsmaterial.
Diese Vorrichtung ist zur Durchführung des Verfahrens vorgesehen.
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Es ist bekannt, elektrophotographisches Aufzeichnungsmaterial aufzuladen
und in diesem Material durch Aufbelichtung einer Vorlage eine bestimmte Ladungsverteilung
zu erzeugen, die ein latentes Bild der Vorlage darstellt.
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Dabei ist es bekannt, dieses latente Bild durch Bepuderung mit einem
Toner sichtbar zu machen, entweder unmittelbar auf dem elektrophotographischen Aufzeichnungsmaterial
oder auf einem Bildempfangsmaterial, auf welches dann vorher die Ladungsverteilung
übertragen worden ist, worauf dieses Bildempfangsmaterial bepudert wird. Weiterhin
ist es bekannt, ein so gebildetes Tonerbild unter Flächenandruck mit einem Bildempfangsmaterial,
z. B. normales Papier, zusammenzubringen, wodurch das Tonerbild übertragen und dann
durch Einbrennung auf dem Bildempfangsmaterial fixiert wird.
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Nachteilig für die Herstellung eines Tonerbildes mittels eines Puders
auf dem Ladungsbild eines elektrophotographischen Aufzeichnungsmaterials ist eine
erforderliche umfangreiche apparative Ausrüstung. Weil die elektrostatischen Kräfte
verhältnismäßig schwach sind, muß Vorsorge getroffen werden, daß das Tonerbild nicht
verwischt, bevor es fixiert ist.
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Die Ladungsübertragung, die oben erwähnt ist, unterliegt ferner in
großem Umfang Umwelteinflüssen hinsichtlich Luftfeuchtigkeit u. dgl., so daß eine
gleichmäßige Durchführung nicht immer möglich ist.
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Es ist auch bekannt, als Bildempfangsmaterial bei diesem bekannten
Verfahren ein mit einer besonderen Schicht versehenes Papier zu verwenden, dessen
Schicht auf die Bedingungen des Verfahrens abgestimmt ist. Dabei entfällt aber die
Möglichkeit, Bilder auf ein normales Papier, beispielsweise normale Firmenbögen,
aufzubringen. Auch hier treten die Nachteile eines großen apparativen Aufwandes
auf.
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Zur Herstellung von Abbildungen ist ein Verfahren bekannt, bei welchem
auf einer Vorlage ein Film aus Leichtöl angeordnet wird. Diese Vorlage wird mit
der den Film aufweisenden Seite in Flächenkontakt mit einem Empfangsmaterial, beispielsweise
einem Papierblatt, gebracht und einer Strahlung ausgesetzt, die sich in bestimmten
schwarzen Stellen der Vorlage in Wärme bzw. erhöhte Wärme umsetzt, so daß an diesen
Stellen das Öl auf das Bildempfangsmaterial überdestilliert. Das so erzeugte Ölbild
wird bepudert, und dieser Puder wird eingebrannt, um ein sichtbares, fixiertes Bild
zu erzeugen. Dieses ist zunächst nicht lesbar, so daß das Bildempfangsmaterial durchsichtig
sein muß, damit es von der Rückseite her gelesen werden kann. Abgesehen davon, daß
in dieser Hinsicht gewisse Beschränkungen hinsichtlich des Bildempfangsmaterials
auftreten, besteht ein weiterer gravierender Nachteil dieses Verfahrens darin, daß
nicht alle Vorlagen kopiert werden können und insbesondere manche Vorlagen nicht
in vollem Umfang kopiert werden können, weil bestimmte Darstellungen, beispielsweise
aus Anilinfarben, Unterschriften oder Schriften mit bestimmten Tinten und bestimmte
Stempelfarbstoffe nicht wiedergegeben werden. Dieses Verfahren hat sich daher zur
Herstellung von Bürokopien nicht durchgesetzt, weil in großem Umfang manuell nachgetragene
Ergänzungen erforderlich werden, welche den Vorteil einer Schnellkopie
aufheben.
Ein weiterer Nachteil dieses Verfahrens liegt darin, daß die Vorlagen durch den
Ölfilm, der aufzubringen ist, beschädigt werden können.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zu schaffen,
welches die obenerwähnten Nachteile beseitigt, und zwar mit elektrophotographischem
Material arbeitet, aber ermöglicht, ein seitenrichtiges Bild auch auf normales Papier
aufzubringen, wobei aber die Schwierigkeiten vermieden werden, die bei der Entwicklung
eines Ladungsbildes mit einem Puder auftreten.
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Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß das Aufzeichnungsmaterial mit
dem Ladungsbild mit einer Schicht aus einem Öl mit einem Siedepunkt zwischen 50
und 160° C beschichtet, mit einem Bildempfangsmaterial in Berührung gebracht, einer
Wärmestrahlung ausgesetzt, vom Bildempfangsmaterial getrennt, das gebildete Ölbild
entwickelt, gegebenenfalls übertragen und gegebenenfalls fixiert wird. Dabei geht
die Erfindung davon aus, daß das Ladungsbild als sogenannte Wärmeblende wirkt, welche
die in den geladenen Bildbereichen erhöhte Wärme herbeiführt.
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-Die Erfindung hat den Vorteil, daß jede Art von Vorlagen mit kontrastierenden
Abbildungen kopiert werden kann, ohne daß die Art der Herstellung dieser Abbildungen
irgendwie von Bedeutung ist. Dadurch wird die Voraussetzung für ein im vollen Umfang
anwendbares Bürokopierverfahren geschaffen. Zusätzlich wird gegenüber der bekannten
Ausführungsform mit überdestillierbarem Öl in besonderen Ausführungsformen
die Voraussetzung dafür geschaffen, daß die Vorlage nicht mit dem Ölfilm benetzt
zu werden braucht und daher unbeeinflußt bleibt.
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Durch die Erfindung wird erreicht, daß Abbildungen unabhängig von
Umweltseinflüssen und auch ohne besondere Klimatisierung des Gerätes hergestellt
werden können, daß darüber hinaus ein übertragungsvorgang auf ein Bildempfangsmaterial
angewendet wird, das normales Papier sein kann, und daß , besonders der übertragungsvorgang
allein durch steuerbare Wärmeeinwirkung bestimmt wird, weil das zu übertragende
Medium, nämlich das Öl, nicht mehr auf Grund der elektrostatischen Kräfte des Ladungsbildes,
sondern unter Wärmeeinwirkung durch Destillation übertragen wird. Hierdurch wird
eine gleichmäßigere Qualität der Erzeugnisse erreicht.
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Gemäß einer vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung wird als Bildempfangsmaterial
ein vorzugsweise schwarzes Papier verwendet. Die Farbe ; verhindert, daß bei der
Einwirkung der Wärmestrahlung das Ladungsbild durch Veränderung der Ladungsverteilung
infolge von reflektiertem Licht bzw. Wärmestrahlung beeinträchtigt wird.
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Gemäß einer weiteren Ausgestaltung ist vorgesehen, daß zur Übertragung
des Ölbildes das Bildempfangsmaterial in Berührung mit einem weiteren Bildempfangsmaterial
gebracht und einer Wärmestrahlung ausgesetzt wird. Dabei wird vorteilhaft als weiteres
Bildempfangsmaterial ein Blatt Papier verwendet.
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Gemäß einer anderen Variante des Verfahrens wird das Aufzeichnungsmaterial
mit dem Ladungsbild mit dem Schichtträger eines aus Schichtträger und Ölschicht
bestehenden übertragungsmaterials in i Berührung gebracht, gleichzeitig die Ölschicht
des übertragungsmaterials mit einem Bildempfangsmaterial in Berührung gebracht,
das Ganze einer Wärmestrahlung ausgesetzt, wieder getrennt, das Ölbild entwickelt
und gegebenenfalls fixiert. Hierbei bleibt das Aufzeichnungsmaterial ölfrei, so
daß es mehrfach benutzt werden kann. Hierbei wird vorteilhaft das Ölbild durch Aufstreuen
eines Kunststoffpulvers entwickelt. Dies sowie die oben angegebene Ausführung des
Bildempfangsmaterials gilt für beide Verfahrensvarianten.
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Gemäß einer anderen Ausführungsform wird das Ölbild durch Aufstreuen
eines oleophoben Farbstoffes entwickelt, wobei aber hier zur Schaffung des Farbstoffbildes
nicht die leicht beeinflußbaren oder nicht immer in ihrer Größe bestimmbaren elektrostatischen
Kräfte verwendet werden.
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Bekannte Geräte der obengenannten Art haben als Entwicklungsstation
eine Pulverauftragvorrichtung. Wenn das Aufzeichnungsmaterial belichtet ist, besteht
dabei die Möglichkeit, das Aufzeichnungsmaterial durch eine Dispersion des Pulvers
hindurchzuführen, auch dabei ergeben sich aber die Probleme einer gleichmäßigen
Entwicklung, weil das Pulver für die Haftung mit einer bestimmten Ladung versehen
sein muß. Dafür eingesetzte trieboelektrische Effekte erfordern einen zusätzlichen
apparativen Aufwand, abgesehen davon, daß es schwierig ist, hintergrundfreie Abbildungen
zu erzeugen. Bei Verwendung mit Aufzeichnungstrommeln ist es bekannt, auf diesen
das Pulverbild herzustellen und zu übertragen, das seinerseits vor einer Fixierung
am Empfangsmaterial zu Veränderungen neigt.
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Bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens
ist zwischen der Belichtungs- und übertragungsstation eine Einrichtung zum Beschichten
der photoleitfähigen Schicht mit einer Ölschicht angeordnet, und die übertragungsstation
weist eine Einrichtung zum Anpressen des Bildempfangsmaterials an die Ölschicht
unter gleichzeitiger Einwirkung einer Wärmestrahlungsquelle auf. Dadurch wird ein
verhältnismäßig einfaches Gerät geschaffen, das von Umweltseinflüssen und Erschütterungen
unabhängig arbeitet.
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Gemäß einer Ausgestaltung der Erfindung ist die Einrichtung zum Anpressen
des Bildempfangsmaterials an die Ölschicht auf seiten der Wärmestrahlungsquelle
als Glaskörper ausgebildet, der einen Filter gegen sichtbares Licht aufweist, und
die Wärmestrahlungsquelle für den kurzwelligen Bereich des Infrarotgebietes ausgeführt.
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Gemäß einer weiteren Ausführungsform ist der Glaskörper als umIaufender
Zylinder ausgeführt, in dem die Wärmestrahlungsquelle angeordnet ist. Dadurch wird
eine raumsparende Anordnung und die Voraussetzung für ein Durchlaufverfahren geschaffen.
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Zweckmäßig besteht die Entwicklungseinrichtung aus einem Walzenpaar
der Vorschubeinrichtung für das Bildempfangsmaterial, von dem eine Walze als Einfärbewalze
ausgebildet ist. Hierdurch wird eine mehrfache Ausnutzung einzelner Elemente erzielt.
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Bei Verwendung einer Aufzeichnungstrommel ist hinter der Übertragungsstation
eine Reinigungsstation angeordnet, um diese Trommel jeweils für eine weitere Bildübertragung
vorzubereiten.
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Die Erfindung wird nunmehr an Hand von Ausführungsbeispielen näher
erläutert, die in der Zeichnung dargestellt sind. In der Zeichnung zeigt F i g.1
eine schematische Seitenteilansicht einer zur Durchführung des erfindungsgemäßen
Verfahrens vorgesehenen Schichtung im Schnitt,
F i g. 2 eine der
F i g. 1 entsprechende Darstellung einer anderen Ausführungsform unter gleichzeitiger
Darstellung einer anderen Schichtung und Anordnung der Strahlungsquelle, F i g.
3 eine Teildarstellung einer Materialsschichtung im Schnitt zur Erläuterung der
Übertragung des Ölfilmes, F i g. 4 eine Seitenansicht einer erfindungsgemäßen Vorrichtung
im Schnitt, in welcher lediglich die für die Erfindung notwendigen Teile schematisch
dargestellt sind, F i g. 5 eine entsprechende Seitenansicht einer anderen Ausführungsform
im Schnitt, F i g. 6 eine schematische Teildarstellung einer weiteren Ausführungsform
der Erfindung in Seitenansicht und im Schnitt.
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In den F i g. 1 und 2 bezeichnet 1 eine Glasplatte bzw. eine strahlungsdurchlässige
Platte, die eine Schutzschicht 2 gegen helle Strahlen hat. Diese Schutzschicht kann
als dunkel eingefärbte Schicht ausgeführt sein, die das sichtbare Licht ausfiltern
soll, welches Ladungsbild zerstören würde.
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Auf einer Seite der Glasplatte 1 ist die Strahlungsquelle angeordnet,
und zwar gemäß F i g. 1 oben. In dieser sind die Wärmestrahlungen durch die Pfeile
3 angegeben. Gemäß F i g. 2 ist eine in dem Reflektor 4 angeordnete Strahlungsquelle
5 dargestellt.
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An der anderen Seite der Glasplatte 1 ist gemäß F i g. 1 ein elektrophotographisches
Aufzeichnungsmaterial 6 angeordnet, welches aus einem Träger 6 a und einer photoleitfähigen
Schicht 6 b besteht, in welcher durch Ladungsverteilung infolge Belichtung an einer
Vorlage ein Ladungsbild erzeugt ist, das durch die dunkel eingefärbten Flächen verdeutlicht
ist. Dieses Aufzeichnungsmaterial ist bei Ausführung als Folie oder Blatt beispielsweise
ein an sich bekanntes Material mit einem Schichtträger aus Papier und einer Beschichtung
im wesentlichen aus Zinkoxyd. Derartige Materialien und Schichten sind bekannt,
so daß ein näheres Eingehen auf diese für entbehrlich gehalten wird.
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An der Schichtseite des Aufzeichnungsmaterials 6 ist ein Bildempfangsmaterial7,
beispielsweise ein normales Papierblatt angeordnet. Zwischen diesem Papierblatt
und der photoleitfähigen Schicht ist ein Ölfilia 8 angeordnet. Durch Einwirkung
der Strahlung 3 gemäß F i g. 1 wird im Bereich der dunklen Stellen in der Schicht
6 b gesteigerte Wärme erzeugt, die veranlaßt, daß das Öl in der Schicht 8 an diesen
Stellen in das Bildempfangsmaterial7 destilliert, in welchem somit ein dem Ladungsbild
in der Schicht 6 b entsprechendes Ölbild entsteht, das je nach Anordnung des Materials
6 ein seitenrichtiges oder seitenverkehrtes sein kann.
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Die gleiche Wirkung ergibt sich gemäß F i g. 2, wobei aber darauf
hingewiesen wird, daß in diesem Fall die Strahlung durch das Bildempfangsmaterial7
aufgebracht wird, während gemäß F i g. 1 die Strahlung durch das Aufzeichnungsmaterial
stattfindet. Hier könnte auch ein Material mit einer Schicht auf der Basis von Selen
verwendet werden.
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Die Wirkung ist in beiden Fällen die gleiche. Es sei darauf hingewiesen,
daß gemäß F i g. 2 die Glasplatte 1 zylinderförmig ausgeführt ist und umläuft, so
daß eine Verarbeitung im Durchlaufverfahren stattfindet, während F i g. 1 die Verfahrensdurchführung
im stationären Verfahren mit einer Flächenbelichtung zeigt. Gemäß F i g. 3 ist eine
Übertragung des Ölfilmes gezeigt. In dieser Ausführungsform ist ein übertragungsblatt
9 dargestellt, das beispielsweise dem Bildempfangsmaterial 7 in den F i g. 1 und
2 entspricht. Es ist erkennbar, daß das Übertragungsblatt 9 abschnittweise mit einem
Ölfilm an den Stellen 10 belegt ist, der in der an Hand der F i g. 1 und 2 geschilderten
Weise erzeugt wird. Dieser Ölfilm wird auf ein Empfangsmaterial 11 übertragen,
indem die Schichtung aus den Materialien 9 und 11 gleichmäßig einer Wärmestrahlung,
entsprechend dem Pfeil 12, ausgesetzt wird, die eine Überdestillation der abschnittsweise
mit Öl belegten Stellen in das Empfangsmaterial 11 bewirkt.
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Es ist ersichtlich, daß auf dem Aufzeichnungsmaterial ein Ladungsbild
erzeugt werden kann, das seitenverkehrt ist. Dadurch kann bei der Übertragung auf
ein Bildempfangsmaterial 7 gemäß den F i g. 1 und 2 ein seitenrichtiges Bild erzeugt
werden. Gemäß F i g. 3 kann dieses Bild in ein seitenverkehrtes Bild übergeführt
werden.
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Diese Effekte werden zur Bildherstellung ausgenutzt, indem bei Anwendung
des Verfahrens nach den F i g. 1 und 2 das Ölbild im Bildempfangsmaterial, beispielsweise
durch Bepuderung, sichtbar gemacht wird, während nach F i g. 3 durch Auftragung
eines von den Ölstellen abgewiesenen Farbstoffes ein sichtbares Bild hergestellt
werden kann bzw. in anderer Weise durch Einfärbung der Ölstellen eine Druckplatte
erzeugt werden kann, indem das eingefärbte Bild zur Wiedergabe verwendet wird. Entsprechend
kann nach den F i g. 1 und 2 eine Druckplatte hergestellt werden, wenn die ölfreien
Stellen des Bildempfangsmaterials mit einer Druckfarbe eingefärbt werden. Ausgangspunkt
vorstehender Darlegungen ist, daß das Ladungsbild in Anlage der photoleitfähigen
Schicht des Aufzeichnungsmaterials an die Vorlage im Reflexverfahren hergestellt
wird.
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Die Vorrichtung nach F i g. 4 zeigt eine besonders vorteilhafte Ausführungsform,
welche nur die zur Funktion erforderlichen Teile darstellt. Dabei sind Antriebseinrichtungen
und Anschlußaggregate, Vorratsbehälter u. dgl. fortgelassen. Die Drehrichtung angetriebener
Teile ist durch eingezeichnete Pfeile gekennzeichnet. In einem Gehäuse 13 sind eine
Einführungsschlitzanordnung 14 und zwei Ausführungsschlitze 15,16 angeordnet, wobei
zu berücksichtigen ist, daß eine Ausführungsöffnung 17 für die Vorlage innerhalb
der Einführungsschlitzanordnung 14 vorgesehen ist. Die Vorrichtung zeichnet
sich durch einen außerordentlich einfachen Aufbau aus. Sie enthält im wesentlichen
die in Richtung des eingezeichneten Pfeiles angetriebene Walze 18 und den umlaufenden
Glaszylinder 19, der beispielsweise entsprechend der Glasplatte 1 entsprechend F
i g. 2 ausgeführt ist und in der dort dargestellten Weise eine Strahlungsquelle
5 in einem Reflektor 4 enthält. Strahlungsquelle und Reflektor sind stationär angeordnet.
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Die Walze 18 läuft an einer konzentrisch gekrümmten Glasplatte
20 vorbei, an deren von der Walze 18 abgekehrten Seite zwei Strahlungsquellen
21, 22, Belichtungslichtquellen, angeordnet sind. Von der Einführungsschlitzanordnung
14 verlaufen zwei Kanäle 23, 24 zu der Walze 18, und zwar an eine
Umfangsstelle, an der sich diese der Glasplatte nähert. In dem Kanal 23 ist
eine an sich bekannte Aufladungsstation beispielsweise mit drei drahtförmigen
Ladungselektroden
25 angeordnet, die an einer Hochspannungsquelle liegen und das mit seiner Schichtseite
nach unten entsprechend dem Pfei126 eingeführte Aufzeichnungsmaterial aufladen.
Durch den Kanal 24 wird die Vorlage mit der Abbildung nach oben eingeführt, so daß
sie in flächiger, passender Berührung zwischen die Glasplatte 20 und die Walze 18
transportiert wird. Durch diese Walze wird die Vorlage unter der Anlagefläche
70, die sich in das Leitelement 27 verlängert, zu der Einführungsschlitzanordnung
14 und insbesondere dem Ausgabeschlitz 17 zurückgeführt, während das Aufzeichnungsmaterial
über der keilförmigen Anlagefläche 70 an den Zylinder 19 gelenkt wird.
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Gleichzeitig mit der Vorlage und dem Aufzeichnungsmaterial wird ein
Bildempfangsmaterial entsprechend dem Pfeil 28 durch den Kanal
29 zugeführt, wobei entweder durch entsprechende Versetzung bei der Einführung
oder unterschiedliche Weglängen der Einführungswege dafür Sorge getragen ist, daß
sich Bildempfangs- und Aufzeichnungsmaterial unter gegenseitiger Randversetzung
an dem Zylinder, etwa an der durch den Pfeil 30 bezeichneten Stelle treffen.
In Umlaufrichtung des Zylinders 19 vor dieser Stelle ist eine schematisch dargestellte
Ölsprühdüse 31 angeordnet, an der das durch Belichtung mit dem Ladungsbild
versehene Aufzeichnungsmaterial vorbeiläuft und einen sich über die gesamte Fläche
des Materials erstreckenden Ölfilm erhält. Durch zweckentsprechende Anschlagschalter
kann dafür Sorge getragen werden, daß die Ölsprühdüse Öl nur dann ausgibt, wenn
ein Aufzeichnungsmaterial vorbeigeführt wird, indem nur dann eine ölsprähpumpe in
Bewegung gesetzt wird. Zu diesem Zweck kann gegebenenfalls auch eine Düsenanordnung
nach dem deutschen Patent 1148 139 vorgesehen sein oder eine andere Oberflächenbenetzungseinrichtung,
beispielsweise mit einer Walze, die in einem Abstand von dem Zylinder 19 umläuft,
der der Stärke des Aufzeichnungsmaterials entspricht. Dadurch wird verhindert, daß
der Zylinder 19 mit Öl benetzt wird. Das bei 30 mit dem Empfangsblatt zusammengeführte
Aufzeichnungsmaterial läuft unter Andruck durch die elastische Walze 32 an dem Abschnitt
des Zylinders 19 entlang, in welchem die Strahlungsquelle 5 wirkt. Da die Walze
32 entsprechend dem eingezeichneten Pfeil angetrieben ist, wird der durchgehende
Transport gewährleistet. Dabei sei darauf hingewiesen, daß die Weglänge zwischen
der Glasplatte 20 und der Walze 32 kleiner als die geringste Länge des zu verarbeitenden
Materials ist. Das Bildempfangsblatt wird dabei synchron mit den übrigen im Geräteinneren
transportierten Materialblättern durch die in Richtung des eingezeichneten Pfeiles
angetriebene Walze 33 angetrieben.
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Die an dem Zylinder 19 entlanglaufenden Materialblätter treffen bei
34 auf eine Trenneinrichtung, bei Einstellung eines Vorlaufes beispielsweise auf
einen an sich bekannten Trennwinkel, wie er in der deutschen Patentschrift 295 853
beschrieben ist. Dieser Trennwinkel stellt sicher, daß das mit dem Ölbild versehene
Bildempfangsmaterial entsprechend dem Pfeil 35 weitergeführt wird und über
eine Oberflächenbenetzungswalze 36 läuft, die eine Tinte auf die mit Öl versehenen
Stellen aufträgt. Je nach der beabsichtigten Verwendung des Bildempfangsmaterials,
beispielsweise als Matrize, kann auch ein Farbstoff aufgetragen werden, der von
den mit Öl versehenen Stellen nicht, sondern von den ölfreien Stellen des Bildempfangsmaterials
angenommen wird.
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Die Walze 36 läuft in einen Vorratsbehälter 37 für den Farbstoff bzw.
die Tinte um. Durch irgendwelche an sich bekannte Einrichtungen kann für eine laufende
Ergänzung des Farbstoff- bzw. Tintenvorrats Sorge getragen werden. Das Aufzeichnungsmaterial
wird durch die Trennvorrichtung bei 34 entsprechend dem Pfeil 38 der Ausgabeöffnung
15 zugeführt und aus dem Gerät heraustransportiert.
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Gemäß F i g. 5 ist eine Vorrichtung gezeigt, die eine optische Aufbelichtung
vorsieht, und welche beispielsweise im Gegensatz zur Ausführungsform nach F i g.
4 Bandmaterial verarbeitet. In dem Gehäuse 39 sind parallel zueinander angeordnete
Belichtungsbühnen 40 für die Vorlage und 41 für das Aufzeichnungsmaterial vorgesehen.
An beiden Belichtungsbühnen werden die Materialien durch eine vorzugsweise schwach
elastische Andruckwalze 42, 43 vorbeigeführt, die im Sinn der eingezeichneten Pfeile
synchron angetrieben sind. Die Bildbühne 40 wird durch die Lichtstrahlen 44, 45
ausgeleuchtet. Zwischen diesen Bildbühnen ist eine Umlenkung des Belichtungsstrahles
an den optischen Umlenkungsmitteln, Spiegeln oder Prismen 46, 47 und ein
Linsensystem 48 vorgesehen.
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Die Vorlage wird durch den Schlitz 49 eingeführt und den Schlitz
50 ausgeführt, die gut zugänglich im Oberteil des Gehäuses angeordnet sind.
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Für das Aufzeichnungsmaterial ist eine Vorratsrolle 51 und eine Speicherrolle
52, für das Bildempfangsmaterial eine Vorratsrolle 53 und eine Speicherrolle 54
vorgesehen. Wenigstens die Speicherrollen 52, 54 sind im Sinn der eingezeichneten
Pfeile angetrieben, wobei ein solcher Antrieb vorgesehen ist, daß sich die bandförmigen
Materialien mit gleicher Geschwindigkeit bewegen. Die elektrische Antriebs- und
Anschlußeinheit ist bei 55 gezeigt. Es besteht die Möglichkeit, die Vorratsrollen
51, 53 leicht abzubremsen, damit das bandförmige Material gespannt bleibt.
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Beide bandförmigen Materialien werden in einer Bestrahlungsanordnung
unter Andruck zusammengeführt, welche unter Bezugnahme auf F i g. 4 dem Zylinder
19 und der Walze 32 entspricht. Die diesbezüglichen Teile sind mit gleichen Bezugszeichen
bezeichnet.
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In der Transportstrecke für das Aufzeichnungsmaterial zwischen der
Speicherrolle 51 und der Belichtungsbühne 41 ist eine Aufladestation angeordnet,
die im ganzen mit 56 bezeichnet ist und in einer üblichen Weise ausgeführt sein
kann. Zwischen der Bildbühne 41 und der Baugruppe aus den Teilen 32,19 ist eine
Oberflächenbenetzungs-Einrichtung 57 angeordnet, welche so ausgeführt ist, wie für
die Oberflächenbenetzungs-Einrichtung der F i g. 4 geschildert ist.
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Das Aufzeichnungsmaterial wird um den Zylinder 19 herum der zugeordneten
Speicherrolle 42 zugeführt, während das Bildempfangsmaterial an einer Tinten- oder
Farbstoffauftrag-Vorrichtung 58 vorbeigeführt wird, die der entsprechenden Einrichtung
36, 37 der F i g. 4 entspricht. Dabei wird darauf hingewiesen, daß in der Transportstrecke
hinter der Einrichtung 58 eine gegebenenfalls in der Höhe einstellbare Umlenkrolle
59 vorgesehen ist, um welche das Bildempfangsmaterial der Speicherrolle 54 zugeführt
wird. Die Umlenkrolle 59 ist zweckmäßig höhenverstellbar,
um den
Andruck an die Auftragswalze in der Station 58 einzustellen. Es versteht sich, daß
bei Verarbeitung von Bandmaterial der Station 58 eine Trockeneinrichtung nachgeschaltet
werden kann.
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Während gemäß der F i g. 4 und 5 folienartiges Aufzeichnungsmaterial,
vorzugsweise mit einer Zinkoxyd-Beschichtung, verarbeitet wird, sieht F i g. 6 eine
Aufzeichnungstrommel 60 vor, deren Mantel 61 mit einer photoleitfähigen Schicht,
beispielsweise auf der Basis von Selen, versehen ist. Diese wird beispielsweise
durch eine Anordnung, wie sie gemäß F i g. 5 geschildert ist, durch den Kanal 62
belichtet. Sie ist im Sinn des eingezeichneten Pfeils angetrieben. In Drehrichtung
vor dem Kanal ist eine an sich bekannte Aufladestation 63 angeordnet und hinter
dem Kanal 62 eine Auftragungsstation 64 zur Anordnung des Ölfilmes, für welche geltend
gemacht wird, daß eine Sprüheinrichtung oder eine Oberflächenbenetzungs-Einrichtung
verwendbar ist, wie unter Bezugnahme auf die Anordnung 31 gemäß F i g. 4 geschildert
ist. An dem Mantel 61 ist unter Andruck durch nicht gezeichnete Mittel, beispielsweise
Gummibänder od. dgl., ein Zylinder 19 geführt, in dem die Strahlungsquelle
5 innerhalb des Reflektors 4 angeordnet ist. Um diesen Zylinder wird das Bildempfangsmaterial,
vorteilhaft aus Papier, band- oder blattförmig entsprechend dem Pfeil
65 zugeführt, so daß es sich im Augenblick der Strahlungseinwirkung unter
einem einstellbaren Andruck an den Mantel 61 anlegt, so daß unter der Einwirkung
der Strahlen der durch die Station 64 aufgetragene Ölfilm nach Maßgabe des durch
die Belichtung erzeugten Ladungsbildes in das Bildempfangsmaterial 65 überdestilliert
wird. Letzteres wird dann vermittels weiterer Transportmittel, wie beispielsweise
der Rollen 66, 67, an einer Tinten- oder Farbstoff-Auftragstation 68 vorbeigeführt,
für welche wieder die Darlegungen zu der Station mit den Teilen 36, 37 gemäß F i
g. 4 gelten.
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In Drehrichtung der Aufzeichnungstrommel 60
hinter der Berührungsstelle
mit dem Zylinder 19 sind beispielsweise aus saugfähigem Material bestehende Reinigungswalzen
69 angeordnet, welche den Mantel 61 von dem Ölfilm befreien oder diesen Ölfilm gleichmäßig
verteilen, so daß die Konturen des latenten Ölbildes verschwinden. Dadurch ist die
Aufzeichnungstrommel 60 mit dem Mantel 61 fortlaufend zur Herstellung von Abbildungen
von verschiedenen Vorlagen verwendbar.