DE1175442B - Verfahren zur Gewinnung von Rhodium - Google Patents

Verfahren zur Gewinnung von Rhodium

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Description

BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND
DEUTSCHES
PATENTAMT
AUSLEGESCHRIFT
Internat. Kl.: C 22 b
Deutsche Kl.: 40 a-61/00
Nummer: 1175 442
Aktenzeichen: E18995 VI a / 40 a
Anmeldetag: 4. März 1960
Auslegetag: 6. August 1964
Die Erfindung betrifft die Gewinnung von Rhodium aus den Abwässern von nuklearen Reaktionen.
Bekannt ist, daß bei der Spaltung von U 235, Pu 239 oder U 233 etwa 4 bis 6 Atomprozent Ru 103 entstehen und dieses Ru 103 zu stabilem Rh 103 zerfällt.
Weiterhin ist bekannt, daß aus der Spaltung von U 235, Pu 239 und Th 232 sich eine Ausbeute-Massenzahl-Verteilungskurve ergibt, die Maxima bei den Massenzahlen 90 bis 105 und 130 bis 145 aufweist.
Die Gruppe 90 bis 105 umfaßt stabile Isotope, wie Ruthenium, Rhodium und Palladium. Die Ausbeuteverteilung von Spaltprodukten variiert als eine Funktion des beschossenen Isotops und der Neutronenenergie.
So ist bekannt, daß nach einer Bestrahlung von 135 Tagen mit 1-MeV-Neutronen und 0 Tagen Kühlung 1,55 Atome Ru 103 und 2,45 Atome Rh 103 auf hundert gespaltene Atome U 235 vorliegen. Je 100 Atome U 235, die durch 1-MeV-Neutronen gespalten werden, entstehen 20 Edelmetallatome. Bei Pu 239 und 2-MeV-Neutronen entstehen 45,6 Atome Edelmetall auf 100 Atome gespaltenes Pu 239.
Wenn man nur Rhodium aus Abwässern gewinnen will, in denen neben stabilem Rd 103 radioaktives Rd 102 (Halbwertszeit: 210 Tage) enthalten ist, so besteht die Gefahr, daß das Rhodium nach 3 j ähriger Alterung noch zu radioaktiv ist, als daß es in den Handel gebracht werden könnte.
Die Isotopentrennung von radioaktivem Rh 102 von stabilem Rh 103 ist bekanntlich sehr aufwendig. So kostet z. B. gewöhnliches handelsübliches Uran 10 Cent pro Gramm; die USA.-Atomenergiekommission trennt das Isotop U 235 vom Isotop U 238 und berechnet etwa 12 Dollar pro Gramm U 235. Dies ermöglicht den Schluß, daß die Isotopentrennung von Rh 102 und Rh 103 wirtschaftlich nicht tragbar wäre. Wenn das Rhodium der Spaltprodukte eine übergroße Menge des radioaktiven Isotops Rh 102 enthält, würde es als einziger Ausweg erscheinen, das Rhodium altern zu lassen, bis die Radioaktivität durch den Zerfall auf eine unbedeutende Stärke zurückgegangen ist. Diese Alterung kann gut mehrere Jahre beanspruchen, in denen das Rhodium nicht kommerziell verwertet werden kann.
Gegenstand der Erfindung ist demgegenüber ein Verfahren zur Gewinnung von Rhodium aus Ruthenium und Rhodium enthaltenden Spaltprodukten aus Kernreaktionen, das sich dadurch kennzeichnet, daß aus den wäßrigen Abflüssen mit solchen Spaltprodukten durch Umsetzung mit Salzsäure die Chloridlösungen dieser Elemente hergestellt und aus Verfahren zur Gewinnung von Rhodium
Anmelder:
Engelhard Industries, Inc.,
Newark, N. J. (V. St. A.)
Vertreter:
Dr.-Ing. W. Abitz, Patentanwalt,
München 27, Pienzenauer Str. 28
Als Erfinder benannt:
Eugene A. Hausman, Cranford, N. J. (V. St. A.)
Beanspruchte Priorität:
V. St. v. Amerika vom 4. März 1959 (797 026) - -
diesen Lösungen die Sulfide gefällt werden, und aus diesen Rhodium gewonnen wird, indem (a) das Rutheniumsulfid in Rutheniumtetroxyd übergeführt und dasselbe durch Destillation oder Lösungsmittelextraktion abgetrennt wird, darauf dieses zu Rutheniumoxydhydrat oder metallischem Ruthenium reduziert wird, diese der Kernumwandlung infolge /3-Strahlung in die entsprechende Verbindung des
Us oder in metallisches 1^Rh durch Ablagerung überlassen werden, wonach das Oxydhydrat noch zu metallischem '«Rh reduziert wird, oder (b) das ausgefällte Rhodiumsulfid in basenlösliches Na,Rh (NO2)6 umgewandelt wird, aus der alkalischen Lösung dieses Komplexsalzes die basenunlöslichen Bestandteile abfiltriert werden, die Rhodiumnitritkomplexverbindung in den Hexachlorrhodiumkomplex übergeführt, dieser zum Metall reduziert wird, das Metall in unlösliches RhQ3 umgewandelt und dieses Chlorid schließlich mit Wasserstoff zu metallischem Rhodium reduziert wird.
Die erste Alternative gestattet es, stabiles Rd 103 zu gewinnen, die andere, Rd 103 gegebenenfalls gemeinsam mit radioaktivem Rd 102 zu erhalten. Die Radioaktivität des nach der letztgenannten Methode isolierten Rhodiums kann in extremen Grenzen schwanken, je nachdem, unter welchen Bedingungen der Spaltprozeß durchgeführt worden ist. Auf diese Weise wird aus den Abflüssen der Aufarbeitungsanlagen zur Gewinnung von radioaktivem
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Uran ein sehr wertvolles Edelmetall gewonnen. Besonders vorteilhaft ist es, daß man durch eine der erfindungsgemäßen Ausführungsformen in der Lage ist, durch Isolieren von radioaktivem Ruthenium in relativ kurzer Zeit ungefährliches Rhodium zu erhalten, das unmittelbar verwendbar ist.
In Anbetracht der Tatsache, daß die wertvolle Rohmaterialien enthaltenden Abflüsse von nuklearen Umsetzungsreaktionen mengenmäßig in Zukunft stark anwachsen werden, ist die Ausnutzung solcher Quellen nach den angegebenen Verfahren von technischer Bedeutung.
Nach einer der erfindungsgemäßen Ausführungsformen zur Gewinnung von stabilem Rhodium wird zuerst eine Muttersubstanz Ru 103 isoliert. Die stabile Tochtersubstanz Rh 103, die sich schon gebildet hat, wird dabei zwar geopfert, aber man vermeidet auch, daß das radioaktive Rh 102 im reinen Rhodium auftritt.
Die Flüchtigkeit von Rutheniumtetroxyd ermöglicht die Abtrennung von den anderen vorliegenden Elementen. Der Abfluß der Spaltprodukte wird einer Behandlung unterworfen, bei der ausschließlich das Rutheniumtetroxyd abdestilliert, während das Rhodium, das sich schon gebildet hat, und die anderen Spaltprodukte zurückbleiben. Das Rutheniumtetroxyd wird dann zu Rutheniumoxydhydrat oder metallischem Ruthenium reduziert und etwa 1 Jahr lang aufbewahrt. Da seine Halbwertszeit 40 Tage beträgt, wandelt es sich in dieser Zeit praktisch vollständig in Rh 103-Oxydhydrat bzw. metallisches Rh 103 um. Anschließend wird das restliche Ruthenium destillativ entfernt, wobei die Tochtersubstanz Rh 103 oder Rh 103-Oxydhydrat zurückbleibt. Nach der Reduktion erweist sich das Rhodium als so wenig aktiv, daß es direkt als Rhodium des Handels benutzt werden kann. So verschwindet z. B. das metastabile Rh 103 mit einer Halbwertszeit von 54 Minuten, wobei ein großer Teil von diesem Isotop durch isomere Umwandlung in stabiles Rh 103 übergeführt wird.
Man kann das Rutheniumtetroxyd durch Behandlung mit Wasserstoff direkt zu metallischem Ruthenium reduzieren oder es durch Behandeln mit SO2 in HCl oder mit Na2SO3 in HCl zu Rutheniumoxydhydrat reduzieren oder das Rutheniumtetroxyd in Alkalilauge unter Zusatz von Alkohol kochen, wodurch Rutheniumoxydhydrat ausfällt. Nach ungefähr einjähriger Lagerung kann das zerfallene Rutheniumoxydhydrat, d. h. Rh 103-Oxydhydrat mit Wasserstoff oder Hydrazin reduziert werden.
Zur Abtrennung des Rutheniumtetroxyds durch Destillation kann man mit beliebigen Reagenzien, wie 10%iger Salpetersäure, freiem Chlor in alkalischer Lösung, Besprühen mit Ozon, mit Wismutat, Permanganat, Bromat, Perchlorat u. dgl., arbeiten.
Andererseits kann man das Rutheniumtetroxyd von den Spaltprodukten durch Lösungsmittelextraktion, z. B. mit Tetrachlorkohlenstoff als selektivem Lösungsmittel trennen. Das so abgetrennte Rutheniumoxyd kann dann in der oben beschriebenen Weise reduziert werden.
Nach einer anderen erfindungsgemäßen Ausführungsform zur Trennung von Rhodium von Spaltprodukten wird ein Abfluß so behandelt, daß aus ihm neben anderen Metallen Rhodium als Sulfid ausfällt. Das Rhodiumsulfid wird in ein basenlösliches Rhodiumnitritkomplexsalz umgewandelt. Zur Entfernung basenunlöslicher Bestandteile wird die Lösung alkalisch eingestellt und die im Filtrat befindlichen Metalle in Chloride übergeführt. Ruthenium und andere flüchtige Spaltprodukte werden abdestilliert. Das zurückbleibende Rhodiumchlorid wird zu metallischem Rhodium reduziert. Zur weiteren Reinigung wird das Rhodiummetall in Rhodiumchlorid zurückverwandelt, das dann mit einer Säure, wie Königswasser, gewaschen und mit Wasserstoff wiederum zu Rhodiummetall reduziert wird.
Das im Verlaufe des Verfahrens abdestillierte Ru 103 kann gelagert werden, wobei es sich, wie oben beschrieben, in Rh 103 verwandelt, das man dann in nichtradioaktiver Form gewinnt. Salpetersäure ist ein ungünstiges Medium für die wäßrige Behandlung von Edelmetallen, da sie ein starkes Oxydationsmittel darstellt und bei den erforderlichen Vorgängen wie der Sulfidausfällung und Nitritbildung stört. Sulfid- und Nitritionen sind ihrerseits Reduktionsmittel, was zu einer unerwünschten Redoxreaktion mit Salpetersäure führt.
Zur Zerstörung von Salpetersäure kann man die Lösung eindampfen, worauf man Salzsäure zufügt und weiter eindampft. In ähnlicher Weise kann die Salzsäure zuerst hinzugefügt und dann die Lösung eingedampft werden. Vorzugsweise werden zuerst die Lösungen bis zur beginnenden Trockne eingedampft und dann Salzsäure zugegeben. Da durch das Eindampfen der größte Teil der freien Salpetersäure entfernt wird, ist die entstehende Reaktion bei Zugabe von Salzsäure weniger stürmisch, da sich Königswasser bildet. Die angewandte Konzentration der Salzsäure kann 0,1- bis 12molar sein. Zu verdünnte Säure verlängert die Dauer der anschließenden Verdampfung sehr stark, während zu konzentrierte Säure eine stürmische Reaktion mit der verbleibenden Salpetersäure fördert. Vorzugsweise verwendet man 11 100/oige Salzsäure auf einen geschätzten Feststoffgehalt von 100 g.
Die Edelmetallsulfide können zwischen Raumund Siedetemperatur ausgefällt werden. Die Reaktion ist bei Siedetemperatur schneller und wird bevorzugt durchgeführt. Die Konzentration der Salzsäure während der Ausfällung kann 0,1- bis 3molar, vorzugsweise 0,5molar, sein.
Die Sulfide der Edelmetalle werden in Königswasser schnell gelöst. Eine Königswasserlösung, die aus 100 bis 500 ml Salzsäure und 50 bis 200 ml Salpetersäure pro Liter besteht, gibt gute Resultate. Eine Königswasserlösung, die aus 300 ml Salzsäure und 100 ml Salpetersäure besteht und mit Wasser auf 11 verdünnt wird, ist ein sehr wirksames Lösungsmittel für 100 g Edelmetallsulfid.
Rutheniumoxyde oder Rhodiumchlorid können zu den entsprechenden Metallen reduziert werden, indem man sie mit Wasserstoff bei einer Temperatur im Bereich von 300 bis 1000° C behandelt. Diese Reduktionen werden am besten bei 500 bis 600° C ausgeführt.
Aus einer wäßrigen Rhodiumchloridlösung läßt sich Rhodium metallisch abscheiden, wenn man in dieser Reduktion ein geeignetes Reduktionsmittel, z. B. Eisen, Magnesium, Aluminium, Zink oder Formiationen verwendet. Die Reduktion kann bei einer Temperatur im Bereich von Raumtemperatur bis Siedetemperatur durchgeführt werden. Siedetemperaturen führen zu schnelleren quantitativen Reduktionen und werden deshalb bevorzugt.
Die Reaktionszeiten, die für die verschiedenen Digerier- und Reduktionsstufen der Erfindung benötigt werden, sind nicht kritisch und hängen in großem Maße von den angewandten Säurekonzentrationen, den benutzten Mengen, dem Grad der Bewegung, den Reaktionstemperaturen u. dgl. ab. Es können jedoch alle Reduktions- und Digerierstufen des erfindungsgemäßen Verfahrens in einem Zeitraum von einigen Minuten bis zu etwa 24 Stunden abgeschlossen werden, aber in einigen Fällen, beim Arbeiten mit verdünnten Säuren und/oder niedrigen Temperaturen, können längere Reaktionszeiten erforderlich sein.
Beispiel 1
Die meisten wäßrigen Spaltproduktabflüsse von Anlagen zur Aufarbeitung radioaktiver Uranprodukte sind salpetersaure Lösungen. Man kann zwar Rutheniumtetroxyd direkt aus solchen Lösungen herausdestillieren, aber die Ausbeuten sind im allgemeinen nicht reproduzierbar, und die veränderliche Zusammensetzung dieser Lösungen macht eine vorhergehende Trennung ratsam.
Man dampft ein Spaltprodukte enthaltendes Abwasser bis zur gerade beginnenden Trockne ein, gibt 11 10%ige Salzsäure auf einen geschätzten Feststoffgehalt von 100 g hinzu und dampft die Lösung wieder ein. Dieses Eindampfen wird wiederholt, um die Zerstörung der Nitrate zu gewährleisten. Man verdünnt den Rückstand mit 11 0,5molarer Salzsäure auf einen Feststoffgehalt von 100 g und leitet durch die siedende Lösung so lange Schwefelwasserstoff, bis die Fällung beendet ist. Die unlöslichen Sulfide werden abfiltriert und mit heißem Wasser gewaschen.
Je 100 g Sulfid werden in 11 einer Lösung gelöst, die 300 ml HCl und 100 ml HNO3 enthält. Diese Lösung wird bis zur beginnenden Kristallisation eingedampft, mit 11 100/oiger Schwefelsäure pro 100 g ursprünglichen Sulfidrückstands versetzt und bis zum Rauchen eingedampft, um sowohl Nitrate als auch Chloride zu vertreiben. Der Rückstand wird mit 2 n-H2SO4 auf das dreifache verdünnt, in einen Destillierkolben gebracht, mit einer 10 %igen Natriumbromatlösung versetzt, und dann wird das Rutheniumtetroxyd in eine mit SO2-gesättigte 1:1 HCl gefüllte Vorlage destilliert.
Der Destillationsrückstand, in dem sich Rd 103 und Rd 102 befinden, wird zur Gewinnung von Rhodium so lange aufbewahrt, bis das Rh 102 zerfallen ist.
Das in die Vorlage destillierte Rutheniumtetroxyd wird durch Eindampfen konzentriert, in kochender 1:1 HCl, die im Verhältnis von 11 auf 100 g Rückstand hinzugefügt wird, wieder aufgelöst und dann filtriert. Die unlöslichen Bestandteile werden verworfen, das Filtrat wird mit lO'/oiger Natriumcarbonatlösung auf pH 6 eingestellt und 30 Minuten lang gekocht. Nach dem Abkühlen wird das Rutheniumhydroxyd abfiltriert und das Filtrat verworfen. Das Rutheniumhydroxyd wird in Wasserstoff bei 500° C reduziert und 1 Jahr lang gelagert, um dem Ru 103 den Zerfall zu Rh 103 zu ermöglichen.
Nach einem Jahr wird das Metall mit der fünffachen Gewichtsmenge eines Gemisches von 1 Teil Natriumperoxyd und 3 Teilen Natriumhydroxyd 4 Stunden bei Schmelztemperatur der Oxydationsschmelze erhitzt. Die Schmelze wird in 11 Wasser pro 100 g Schmelze gelöst und 3 Stunden gekocht, um nicht umgesetztes Peroxyd zu zerstören, dann säuert man mit Schwefelsäure an und destilliert das restliche Ru 101, 102, 103, 104 und 106 unter Zusatz von Bromat wie oben beschrieben ab.
Der Rückstand, der das Rhodium enthält, wird unter Zusatz von Salzsäure gekocht, um überschüssiges Bromat zu zerstören. Das Rhodium wird mit Zink, Aluminium oder Natriumformiat aus der Lösung durch Reduktion abgeschieden, filtriert und zur
ίο Gewinnung des unlöslichen RhCl3 bei 500° C chloriert. Das Rhodiumchlorid wird 3 Stunden in 500 ml Königswasser, das 150 ml HCl und 50 ml HNO3 auf 100 g RhCl3 enthält, gekocht, mit Wasser gewaschen und dann mit Wasserstoff bei 600° C reduziert.
Das erhaltene Rhodium ist durch kurzlebige Rhodiumisotope radioaktiv, aber diese Isotope verschwinden in kurzer Zeit, und das Rhodium hat dann dieselbe Radioaktivität wie natürliches Rhodium.
Beispiel 2
Ein salpetersaures Spaltproduktabwasser wird zur Vertreibung von Nitrat mehrmals mit HCl bis zur Feuchte eingedampft und dann auf 0,5 n-HCl eingestellt.
In die kochende Lösung wird Schwefelwasserstoff eingeleitet, bis sich kein Niederschlag mehr bildet; die unlöslichen Sulfide werden filtriert und mit Wasser gewaschen, das mit Schwefelwasserstoff gesättigt ist. Das Filtrat wird verworfen. Je 100 g Niederschlag werden in 11 Wasser gelöst, das 300 ml HCl und 10OmIHNO3 enthält. Alle folgenden Konzentrationsangaben sind auf 100 g Sulfidniederschlag bezogen. Die Lösung wird zur Vertreibung der Nitrate zweimal 11 10%rtger HCl bis zur Feuchte eingedampft, in 11 0,lmolarer Salzsäure aufgenommen, auf pH 1,5 eingestellt und dann mit Natriumnitrat bei Siedetemperatur behandelt, bis keine weitere Farbänderung feststellbar ist (5 bis 100 g NaNO2). Die heiße Lösung wird langsam unter tropfenweiser Zugäbe von lOVoiger NaOH auf pH 10 eingestellt, um die unedlen Metalle als Hydroxyde auszufällen und das Rhodium in Lösung zu lassen. Die Lösung wird filtriert und der Niederschlag mit heißem Wasser gewaschen, um alle eingeschlossenen Edelmetallnitrite zu entfernen; der Niederschlag wird, wie oben erwähnt, in Salzsäure gelöst und der Nitritbildung unterworfen. Der zweite, Spaltprodukte enthaltende Hydroxydniederschlag wird verworfen. Die Filtrate aus beiden Nitritbildungen werden vereinigt und mit Salzsäure angesäuert, bis zur beginnenden Trockne eingedampft, mit 11 molarer HCl verdünnt und wieder bis zur beginnenden Trockne eingedampft, um Nitrite und Nitrate zu zerstören.
Das Ruthenium und andere flüchtige Spaltprodukte werden dann durch Destillation entfernt, was durch oxydative Destillation mit 10%iger HNO3, Chlor in Natronlauge, unter Besprühung mit Ozon, mit Permanganat, Wismutat oder Bromat ausgeführt werden kann.
Im Falle der Bromatoxydation wird der Rückstand mit 300 ml lO°/oiger H2SO4 behandelt und eingedampft, bis sich schwere SO3-Dämpfe entwickeln. Der Rückstand wird zehnfach mit Wasser verdünnt, in einen Destillierkolben gebracht und unter langsamer Zugabe einer 10%igen Natriumbromatlösung destilliert. Das destillierte Rutheniumtetroxyd wird in einer Lösung von SO2 in HQ gesammelt.·
Der Rhodium enthaltende Kolbenrückstand wird
langsam bei Siedetemperatur mit lO'/oiger HCl versetzt, um nicht umgesetztes Bromat zu zerstören, was durch zweimaliges Eindampfen aus 500 ml 100/oiger HCl bewirkt wird.
Die Rhodium enthaltende Lösung wird mit 10 °/oiger Natriumhydroxydlösung auf pH 1 eingestellt und dann reduziert. Man kann mit Natriumformiat, Zink oder Aluminium in der siedenden Lösung arbeiten; das Reagens wird angewandt, bis keine weitere Reduktion von Rhodium aus der Lösung mehr erfolgt.
Das metallische Rhodium wird bei 500° C chloriert, um unlösliches RhCl3 zu gewinnen, das dann 3 Stunden in 500 ml Königswasser, das 150 ml HCl und 50 ml HNO3 enthält, gekocht, mit Wasser gewaschen und dann mit Wasserstoff bei 600° C reduziert wird.
Das entstehende Rhodium ist durch kurzlebige Rhodiumisotopen radioaktiv, aber nach 3 Wochen sind diese kurzlebigen Isotopen praktisch verschwunden, und das Rhodium hat im wesentlichen die gleiche Radioaktivität wie ursprüngliches Rhodium.
Wenn die restliche Radioaktivität für den direkten Gebrauch im Handel zu hoch ist, kann die Raffination wiederholt werden, indem man das metallische Rhodium in Schwefelsäure löst, das Rhodium als Sulfid ausfällt, das Rhodiumsulfid in das basenlösliche Na3Rh(NO2)6 umwandelt, die Lösung basisch macht, um basenunlösliche Bestandteile derselben zu entfernen, den Nitritkomplex zerstört, um den Hexachlorrhodiumkomplex zu bilden, das Rhodium zum Metall reduziert, das Metall in unlösliches RhCl3 umwandelt, mit Königswasser wäscht und in Wasserstoff zu metallischem Rhodium reduziert.
Zur Chlorierung kann man das Rhodium bei 400 bis 800° C, vorzugsweise 500° C mit Chlor behandeln.
Die Destillation des Rutheniumtetroxyds kann bei leichtem Druck ausgeführt werden, wobei man Luft oder Chlor als Spülgas verwendet. Man kann Vakuum dazu verwenden, das Produkt-RuO4 durch die Anlage zu führen, oder die Destillation bei niedrigeren Temperaturen durchzuführen. Die Verwendung von Chlor oder Luft unter leichtem Druck als Spülgas wird bevorzugt.

Claims (2)

Patentansprüche:
1. Verfahren zur Gewinnung von Rhodium aus Ruthenium und Rhodium enthaltenden Spaltprodukten aus Kernreaktionen, dadurch gekennzeichnet, daß aus den wäßrigen Abflüssen mit solchen Spaltprodukten durch Umsetzung mit Salzsäure die Chloridlösungen dieser Elemente hergestellt und aus diesen Lösungen die Sulfide gefällt werden, und aus diesen Rhodium gewonnen wird, indem (a) das Rutheniumsulfid in Rutheniumtetroxyd übergeführt und dasselbe durch Destillation oder Lösungsmittelextraktion abgetrennt wird, darauf dieses zu Rutheniumoxydhydrat oder metallischem Ruthenium reduziert wird, diese der Kernumwandlung infolge ^-Strahlung in die entsprechende Verbindung des 1^Rh oder in metallisches 1^Rh durch Ablagerung überlassen werden, wonach das Oxydhydrat noch zu metallischem '"Rh reduziert wird, oder (b) das ausgefällte Rhodiumsulfid in basenlösliches Na3Rh(NO2)e umgewandelt wird, aus der alkalischen Lösung dieses Komplexsalzes die basenunlöslichen Bestandteile abfiltriert werden, die Rhodiumnitritkomplexverbindung in den Hexachlorrhodiumkomplex übergeführt, dieser zum Metall reduziert wird, das Metall in unlösliches RhCl3 umgewandelt und dieses Chlorid schließlich mit Wasserstoff zu metallischem Rhodium reduziert wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man das nach der Methode (b) erhaltene metallische Rhodium einer Raffination unterwirft, indem man es in Schwefelsäure löst, als Sulfid fällt und dieses wieder nach der Methode (b) aufarbeitet.
In Betracht gezogene Druckschriften:
»Isotopenbericht«, erschienen im Verlag der Zeitschrift für Naturforschung, Tübingen, 1949, S. 94/95.
409 639/500 7.64 © Bundesdruckerei Berlin
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