DE1130437B - Verfahren zur Herstellung von Acetylacetonaten - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von AcetylacetonatenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft die Aufbereitung von oxydischen Erzen zwecks Herstellung von Acetylacetonaten.
Zur Herstellung von Metallacetylacetonaten war es bisher erforderlich, Acetylacetonpentandion-(2,4) mit
Metallsalzen, z. B. Metallcarbonaten, oder mit Metallhydroxyden umzusetzen oder die doppelte Umsetzung
eines Alkali- oder Ammoniumsalzes von Acetylaceton mit einem anderen Metallsalz vorzunehmen
oder Acetylaceton mit einem bestimmten Metall umzusetzen. Diese Verfahren weisen von Natur aus
gewisse Nachteile auf: entweder erfordern sie schwierige Reaktionsbedingungen, oder die Abtrennung des
Produkts vom Reaktionsgemisch ist schwierig, oder beide Nachteile liegen vor.
Der Prozeß verläuft nach der allgemeinen Gleichung 2H(P-D) + MAO -*■ M1(P-D)2 + H2O.
η η
H(P — D) bedeutet in dieser Gleichung Pentandion-(2,4), (P — D) den Pentandionrest, M ein
Metall oder Metalloxyd und η die Wertigkeit von M. Die Metallacetylacetonate können vom überschüssigen
Acetylaceton in üblicher Weise abgetrennt werden, z. B. durch Kristallisation oder Fällung aus der
Acetylacetonlösung mit einer Mineralsäure.
Die Faktoren, die das Verfahren gemäß der Erfindung beeinflussen, sind die Zeit der Auslaugung, das
Verhältnis von Acetylaceton zu Metalloxyd (oder oxydischem Erz) und die Temperatur, bei der die Auslaugung
vorgenommen wird. Diese Faktoren werden nachstehend an Hand der Gewinnung von Uranacetylacetonat
aus Carnotiterzen veranschaulicht.
Bei der Abtrennung von Uran aus Carnotiterz (das etwa 0,33% U3O8 enthält) wurde festgestellt, daß
eine maximale Auflösung von U3O8 erzielt wird,
wenn pro Gramm Erz mit 2 cm3 Acetylaceton 240 Minuten bei Rückflußtemperatur (129° C bei Normaldruck)
gelaugt wird. Dies läßt sich an Hand der folgenden Versuchsreihe veranschaulichen.
Zur Bestimmung des Verhältnisses von Acetylaceton zu Erz wurden 100-g-Proben Carnotiterz, das
0,33% U3O8 enthielt, 2 Stunden bei 129°C mit
steigenden Acetylacetonmengen ausgelaugt. Die Ergebnisse dieser Versuche sind in Tabelle 1 genannt.
Verfahren zur Herstellung
von Acetylacetonaten
von Acetylacetonaten
Anmelder:
Union Carbide Corporation,
Union Carbide Corporation,
New York, N. Y. (V. St. A.)
Vertreter:
Dr.-Ing. A. v. Kreisler, Dr.-Ing. K. Schönwald
und Dr.-Ing. Th. Meyer, Patentanwälte,
Köln 1, Deichmannhaus
Beanspruchte Priorität:
V. St. v. Amerika vom 11. August 1958 (Nr. 754130)
V. St. v. Amerika vom 11. August 1958 (Nr. 754130)
Raymond Anthony Foos, Loveland, Ohio,
und Howard Francis Gemperline,
und Howard Francis Gemperline,
Tonawanda, N. Y. (V. St. A.),
sind als Erfinder genannt worden
sind als Erfinder genannt worden
In einer Versuchsreihe zur Bestimmung der vorteilhaftesten Laugungsdauer wurden 100-g-Proben Carnotiterz
mit einem U3O8-Gehalt von 0,33% bei der
Rückflußtemperatur von 1290C mit 200 cm3 Acetylaceton
gelaugt. Die Ergebnisse dieser Versuche sind in Tabelle 2 aufgeführt.
Tabelle 2 | |
Zeit, Minuten | |
15 30 60 240 |
|
Gelöste UsO8-Menge, % | |
50,5 58,0 61,0 93,5 |
Acetylaceton, cm3 | Gelöste U3Os-Menge, % |
50 150 200 |
15 bis 20 75 bis 80 85 bis 90 |
Zur Bestimmung der vorteilhaftesten Laugungstemperatur wurden 100-g-Proben Carnotiterz mit
einem U3O8-Gehalt von 0,37% bei verschiedenen
Temperaturen mit 200 cm3 Aceton ausgelaugt. Die Ergebnisse dieser Versuche sind in Tabelle 3 aufgeführt.
209 607/367
Temperatur, 0C | Gelöste U3O8-Menge, % |
28 | 6,8 |
54 | 21,6 |
75 | 28,4 |
100 | ': 47,5 |
129 (Rückfluß | 84,0 |
temperatur) |
In allen vorgenannten Beispielen wurden die Erzproben so weit zerkleinert, daß sie ein Sieb mit einer
Maschenweite von 53 μ passierten.
Die Vorteile, die durch das Verfahren gemäß der Erfindung bei der Gewinnung von Mangan aus Erzen
erzielt werden, werden durch eine Reihe von Versuchen veranschaulicht, in denen 50-g-Proben Essikuma-Erz
(Mangangehalt etwa 26%) bei 100° C mit unterschiedlichen Acetylacetonmengen umgesetzt wurden.
Die Ergebnisse dieser Versuche sind in Tabelle 4 aufgeführt.
Tabelle 4 | |
Acetylaceton, cm3 | |
75 100 150 200 |
|
Aufgelöste MnOa-Menge, °/o | |
84,5 90,5 93,0 93,0 |
Wie aus der vorstehenden Tabelle ersichtlich ist, werden mit einem Verhältnis von Acetylaceton zu
Erz im Bereich von 1,5 bis 4cm3 Acetylaceton zu 1 g Erz gute Ergebnisse erzielt.
Zur Bestimmung der optimalen Laugungszeit
wurden 50-g-Proben Erz mit 150 cm3 Acetylaceton bei der Rückflußtemperatur (100° C) behandelt. Die
Ergebnisse sind in Tabelle 5 aufgeführt.
Tabelle 5 | MnOü-Menge, % | |
Zeit, Minuten | 75,5 88,3 92,0 93,0 |
|
30 60 120 180 |
||
Gelöste | ||
Wie aus den vorstehenden Werten ersichtlich ist, sind etwa 2 Stunden als Laugungszeit zu bevorzugen,
obwohl gute Ergebnisse auch mit kürzeren Zeiten erhalten wurden.
Zur Bestimmung der geeignetsten Laugungstemperatur wurden 50-g-Proben Manganerz etwa 120
Minuten bei verschiedenen Temperaturen mit 100 cm3 Acetylaceton behandelt. Die Ergebnisse dieser Versuche
sind in Tabelle 6 aufgeführt.
Wie diese Werte erkennen lassen, ist eine Arbeitstemperatur von 1000C, d. h. die Rückflußtemperatur,
am geeignetsten.
In einer Reihe von Versuchen mit Oxyden anderer Metalle wurde festgestellt, daß die Rückflußtemperatur
die vorteilhafteste Laugungstemperatur ist. Die Rückflußtemperatur
ist bei jeder zu laugenden Metallverbindung verschieden und hängt von den Verbindungen
ab, die während des Auslaugens gebildet
ίο werden. Urantrioxyd erwies sich für die Umwandlung in Uranacetylacetonat als besonders geeignet.
Die Reaktion verläuft bei einer nur leicht oberhalb der Raumtemperatur liegenden Temperatur fast augenblicklich
bis zur Vollendung.
Bei der Rückflußtemperatur reagieren Manganoxyde mit Acetylaceton fast vollständig in 4 Stunden.
Bei der Laugung von Vanadiumoxyd mit Acetylaceton bie Rückflußtemperatur wurden 95% des
Oxyds in 5 Stunden umgesetzt. Bei einer Laugungs-
ao zeit von 24 Stunden wurde keine wesentliche zusätzliche Umsetzung beobachtet.
■ Wenn Eisenoxyde 4 Stunden bei Rückflußtemperatur mit Acetylaceton behandelt wurden, betrug die
Umsetzung zum Acetylacetonat 57 Voss Eine 5stündige Behandlung von Kupferoxyd bei der
Rückflußtemperatur ergab einen Umsatz von 66 %> während bei 8stündiger Behandlung der Umsatz
75% betrug.
Wenn Nickeloxyd (Ni2O3) 3 Stunden bei Rückflußtemperatur mit Acetylaceton behandelt wurde, ergab sich ein Umsatz von 12%. Bei 15stündiger Behandlung von Nickeloxyd mit Acetylaceton betrug der Umsatz 20%.
Bei Behandlung von Kobaltoxyd (Co2O3) mit Acetylaceton bei Rückflußtemperatur für 5 Stunden wurde ein Umsatz von 8,4% erzielt, während bei 15stündiger Behandlung des Oxyds die Umsetzung auf 9,0% stieg.
Wenn Nickeloxyd (Ni2O3) 3 Stunden bei Rückflußtemperatur mit Acetylaceton behandelt wurde, ergab sich ein Umsatz von 12%. Bei 15stündiger Behandlung von Nickeloxyd mit Acetylaceton betrug der Umsatz 20%.
Bei Behandlung von Kobaltoxyd (Co2O3) mit Acetylaceton bei Rückflußtemperatur für 5 Stunden wurde ein Umsatz von 8,4% erzielt, während bei 15stündiger Behandlung des Oxyds die Umsetzung auf 9,0% stieg.
Aluminiumoxyd Al2O3 wurde 5 Stunden mit
Acetylaceton bei der Rückflußtemperatur behandelt. Die Umsetzung betrug 2,0 %·
Wie die vorstehenden Werte zeigen, eignet sich das Verfahren gemäß der Erfindung vorzugsweise für die
Herstellung von Uran-, Vanadium-, Kupfer- und Eisenacetylacetonaten und die Gewinnung dieser
Metallverbindungen aus ihren Erzen, die Oxyde dieser Metalle enthalten. Die gemäß der Erfindung hergestellten
Metallacetylacetonate können als Trockner für Farben, als Antiklopfmittel und als Katalysatoren
für chemische Reaktionen verwendet werden. In . erster Linie ist jedoch das Verfahren von Interesse für
die Gewinnung von Metallverbindungen aus metallarmen Erzen.
Sollen die Metallacetylacetonate direkt in fester Form erhalten werden, sind die Metalloxyde mit der stöchiometrischen Menge Acetylaceton gemäß folgender Gleichung zu behandeln:
Sollen die Metallacetylacetonate direkt in fester Form erhalten werden, sind die Metalloxyde mit der stöchiometrischen Menge Acetylaceton gemäß folgender Gleichung zu behandeln:
Tabelle 6 | |
Temperatur, 0C | |
26 70 100 |
|
Gelöste MnOa-Menge, % | |
14,5 41,7 93,0 |
2H(P-D) + M1O -»- M1(P-D)2 + H2O
η η
in der H(P-D) Pentandion-(2,4), (P-D) den
Pentandionrest, M ein Metall oder Metalloxyd und η die Wertigkeit von M bedeutet.
Ist M beispielsweise Ferrioxyd, lautet die Gleichung wie folgt:
6H(P-D) + Fe2O3 ->■ 2Fe(P-D)3 + 3H2O.
Be der Umwandlung von Urantrioxyd in das Acetylacetonat ist M = UO2, und die Gleichung
lautet:
2H(P-D) + (UO2)O ->- UO2(P-D)2 + H2O.
Zur maximalen Gewinnung der Metallverbindungen aus den Erzen muß jedoch ein Überschuß des Acetylacetone
verwendet werden. Dieser Überschuß muß so groß sein, daß die gebildeten Metallacetylacetonate
gelöst werden.
Der Ausdruck »Rückflußtemperatur« bedeutet die Temperatur der siedenden Flüssigkeit unter dem in der
Laugungsvorrichtung angewendeten Druck.
Claims (1)
- Patentanspruch:Verfahren zur Herstellung von Acetylacetonaten von Uran, Vanadium, Mangan, Aluminium, Kupfer, Eisen, Nickel oder Kobalt aus den Oxyden dieser Metalle, dadurch gekennzeichnet, daß das Oxyd eines dieser Metalle im Temperaturbereich von Raumtemperatur bis zur Rückflußtemperatur mit wenigstens der stöchiometrischen, vorzugsweise aber einer überschüssigen Menge Acetylaceton in innige Berührung gebracht und das gebildete Acetylacetonat vom Reaktionsgemisch abgetrennt wird.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
US754130A US3088955A (en) | 1958-08-11 | 1958-08-11 | Preparation of acetylacetonates from ores |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1130437B true DE1130437B (de) | 1962-05-30 |
Family
ID=25033579
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DEU6420A Pending DE1130437B (de) | 1958-08-11 | 1959-08-10 | Verfahren zur Herstellung von Acetylacetonaten |
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Country | Link |
---|---|
US (1) | US3088955A (de) |
DE (1) | DE1130437B (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE10297840B3 (de) * | 2002-12-23 | 2011-11-24 | Council Of Scientific And Industrial Research | Verfahren zur Herstellung von Metallacetylacetonaten |
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---|---|---|---|---|
GB988335A (en) * | 1962-12-15 | 1965-04-07 | Distillers Co Yeast Ltd | Polymerisation process |
US3474464A (en) * | 1967-08-03 | 1969-10-21 | Grace W R & Co | Process for preparing acetylacetonates |
FR2131820B1 (de) * | 1971-03-29 | 1973-12-07 | Nickel Le | |
FR2355905A1 (fr) * | 1975-12-15 | 1978-01-20 | Rech Geolog Miniere | Procede de concentration par flottation de minerais a granulometrie fine ou oxydes |
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1958
- 1958-08-11 US US754130A patent/US3088955A/en not_active Expired - Lifetime
-
1959
- 1959-08-10 DE DEU6420A patent/DE1130437B/de active Pending
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE10297840B3 (de) * | 2002-12-23 | 2011-11-24 | Council Of Scientific And Industrial Research | Verfahren zur Herstellung von Metallacetylacetonaten |
DE10297840B8 (de) * | 2002-12-23 | 2012-02-02 | Council Of Scientific And Industrial Research | Verfahren zur Herstellung von Metallacetylacetonaten |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
US3088955A (en) | 1963-05-07 |
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