DE2504783B2 - Verfahren zur erzeugung von nickel aus einer nickelhaltigen legierung - Google Patents
Verfahren zur erzeugung von nickel aus einer nickelhaltigen legierungInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Erzeugung von Nickel aus nickelhaltigen Legierungen,
insbesondere aus Ferro-Nickcl. Der Begriff »Ferro-Nikkel« wird in der folgenden Beschreibung einfachheitshalber
verwendet, doch ist das erfindungsgemäße Verfahren ebenfalls auf andere nickclhaltigc Stoffe, wie
beispielsweise Abfälle bzw. Schrott von nichtrostendem Stahl, anwendbar.
Es sind verschiedene Verfahren bekannt, die die Wiedergewinnung des Nickels in Form des Oxids, des
Metalls oder eines Salzes aus Ferro-Nickel ermöglichen,
welches seinerseits durch Erschmelzen von Nickeloxiderzcn erhalten werden kann. Außer den pyrometallurgischen
Raffinierverfahren findet sich nur ein einziges hydrometallurgische!. Verfahren, das gegenwärtig seiner
Einführung in industriellem Maßstab nahe ist.
Dieses Verfahren sieht eine oxydierende Schwefelsäureauslaugung des Ferro-Nickels in Gegenwart von
Kupfer als Katalysator und die Abtrennung des Eisens in Form von Jarosii vor. Jedoch weist dieses Verfahren
außer seiner Kompliziertheit — die Bildung von farosit erfordert besondere Arbeitsbedingungen — den Nachteil
auf, zum Erhalten einer Nickelsulfatlösung zu führen, die sich lediglich zur Weiterverarbeitung durch
Elektrolyse anbietet und insbesondere nicht in einfacher Weise zum Erhalten von Nickeloxid führen kann, das ein
von Eisenhüttenleuten sehr geschätztes Produkt ist. Zu diesem doppelten Nachteil kommt noch der hinzu, daß
dieses Verfahren allein auf Ferro-Nickelsorten mit hohem Nickelgehalt, z. B. in der Größenordnung von 85
bis 90%, anwendbar ist.
Die seitens der Anmelderin durchgeführten Arbeiten richteten sich auf die Entwicklung eines hydrometallurgischen
Verfahrens, das von den Nachteilen dieses bekannten Verfahrens frei ist.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur Erzeugung von Nickel anzugeben, das auf
alle Ferro-Nickelsorten unabhängig von ihren Gehalten an Eisen und an Nickel anwendbar ist und keine
besonders weitgetriebene Zerkleinerung des Ausgangsmaterials erfordert. Gleichzeitig soll mit diesem
Verfahren die Aufgabe gelöst werden, daß sich schon im ersten Behandlungsschritt die Abtrennung des Eisens in
einer ökologisch annehmbaren Form sowie die Beseitigung gewisser Verunreinigungen wie z. B. Chrom,
Aluminium und Kieselsäure erreichen lassen. Schließlich soll mit der Erfindung die Aufgabe gelöst werden, im
Zuge des Verfahrens ein leicht zum Oxid oder Metall umwandelbares Nickelsalz zu erhalten.
Der Grundgedanke der Erfindung beruht darauf, daß man eine salpetersaure Auslaugung des Ferro-Nickels
vornimmt, die zum Erhalten einer Nickelnitratlösung führt, die man anschließend einer Behandlung zur
Extraktion des Nickels unterwirft.
Gegenstand der Erfindung ist daher ein Verfahren zur Erzeugung von Nickel aus einer nickelhaltigen Legierung,
wie dem Fcrro-Nickel, durch oxydierende Säureauslaugung, bei der Nickel als Salz gelöst und
Eisen als unlösliche Verbindung ausgefällt und abgetrennt wird, mit dem Kennzeichen, daß man das
Auslaugen der nickelhaltigen Legierung beliebiger Zusammensetzung mittels Salpetersaure durchführt und
die so erhaltene, von der unlöslichen Eisenverbindung
befreite Nickclnitrutlösung /ur Gewinnung des darin enthaltenen Nickelgehalls einer weiteren Behandlung
unterwirft.
Erfindungsgemäß erfolgt vorteilhaft die Salpetersäure-Auslaugung
des vorab in Kornform zerkleinerten Ferro-Nickels bei einer Temperatur vv.\ 80 bis 100°C
unter Verwendung einer wäßrigen Salpetersäurelösung mit einer zwischen I N und 14 N und vorzugsweisezwischen
5 N und 10 N liegenden Normalität. Es genügt für den guten Gang dieser Auslaugung, daß die
Ferro-Nickehcilchen mittlere Abmessungen in der
Größenordnung von 1 mm aufweisen.
Allgemein führt man die Salpetersäure-Auslaugung gemäß der Erfindung in Gegenwart von Luft durch, sie \r>
kann jedoch auch in Anwesenheit von in den Reaktionsbehälter eingeblasenem Sauerstoff ablaufen.
Die während der Auslaugung gebildeten nitrosen Dämpfe können /ur Wirtschaftlichkeit des Verfahrens
vorteilhaft wiedergewonnen und in Salpetersäure umgewandelt werden, die sich dann zur /\uslaugung
neuer Mengen von Ferro-Nickel verwenden läßt.
Die Auslaugung gemäß der Erfindung führt zum Erhalten einer konzentrierten Nickelnitratlösung, die
mehr als 100 g/l Nickel enthält, und dies mit 2r> ausgezeichneten Ausbeuten, nämlich wenigstens gleich
99,6%. Das Verhältnis Fe/Ni in dieser Lösung liegt unter
V100 und beweist somit die Selektivität der Auslaugung gemäß der Erfindung, die eine Abtrennung des Eisens
vom Nickel in einem einzigen Behandlungsschritt ermöglicht.
Das Eisen reagiert allgemein im Lauf dieses Auslaugungsverfahrensschritts in einem ersten, vorübergehenden
Schritt zu Ferronitrat, einer Verbindung, die sich schnell in Goethit der Formel FeO(OH) J5
umwandelt, der als Niederschlag ausfällt. Diese Umwandlung des Eisens in Goethit erfolgt jedoch
direkt, wenn man die Auslaugung gemäß der Erfindung in Gegenwart von Sauerstoff durchführt.
Es sei hier zunächst auf einen der Vorteile des erfindungsgemäßen Verfahrens hingewiesen, der darauf
beruht, daß die Ausfällung des Eisens in Form von Goethit von einer Freisetzung nitroser Dämpfe nach
der folgenden Reaktionsgleichung begleitet ist:
T "
3(NO3)2Fe + 4H2O-3 FeO(OH) + 5HNO5 + NO
(1)
Diese Dämpfe können in einer geeigneten Anlage zu Salpetersäure nach folgender Gleichung rekombiniert
werden:
2NO+ 3/2O2 + H2O-2HNO3
(2)
55
so daß die Gesamtmenge an verbrauchter Salpetersäure für den Reaktionsangriff des Eisens vernachlässigbar
gering ist.
Das Nickel wird seinerseits durch die Salpetersäure als Nitrat nach der folgenden Gleichung aufgelöst:
3Ni+ 8 HNO3-*3(NO3)2Ni+ 2NO+ 4H2O (3)
und die so entstandenen nitrosen Dämpfe werden in Umlauf rückgeführt.
Daraus ergibt sich, daß der tatsächliche Verbrauch an Salpetersäure im Lauf dieses Auslaugungsverfahrensschritts,
von unvermeidlichen Verlusten abgesehen, lediglich der Umwandlung des im Ferro-Nickel-Ausgangsstoff
enthaltenen Nickels in Nickelnitra! einspricht. Dies stellt offenbar einen erheblichen Vorteil
unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten dar.
Der erhaltene Goethit-Niederschlüg eignet sich
besonders für Filtrier- oder Dekantiervorgänge und kann so leicht von der Nickelnitratlösung getrennt
werden. Außerdem ist der Goethit die Form des Eisenoxids, die handelsüblich am leichtesten zu verwerten
ist.
Die vom Goethit-Niederschlag befreite Nickelnitratlösung
wird anschließend erfindungsgemäß einer Behandlung unterworfen, die zur Extraktion des darin
enthaltenen Nickels dient.
Diese Behandlung umfaßt vorteilhaft einen ersten Reinigungsschritt zur Beseitigung der noch darin
enthaltenen metallischen Verunreinigungen aus der Lösung. Es sei darauf hingewiesen, daß dieser
Reinigungsverfahrensschritt dadurch vereinfacht ist, daßdieSalpetersäureauslaugungdes Ferro-Nickels zum
Erhalten einer Nickelnitratlösung führt, die bereits von einigen Verunreinigungen, insbesondere Chrom, Aluminium
und Kieselsäure befreit ist.
Die Reinigungsbehandlung der Nickelnitratlö.sung kann an sich nach irgendeiner bekannten Technik, /.. B.
durch Flüssig-Flüssig-Austausch mittels einer ein Sulfoniunithiocyanat enthaltenden organischen Phase
durchgeführt werden. Diese Reinigung kann ebenfalls durch Behandlung der Lösung mittels eines kaiionischen
Lösungsmittels wie z. B. einer Alkylphosphorsäure und/oder durch eine Kobaltabtrennung mittels eines
basischen Nickel(III)-karbonats erfolgen.
Die so erhaltene gereinigte Lösung wird anschließend entweder einer direkten Pyrohydrolyse oder einer
Kristallisation von Nickelnitrat-Hexahydrat,
Ni(NOj)2 · 6 H2O,
mit anschließender Pyrolyse dieses Nitrats nach an sich bekannten Verfahren, die hier nicht näher erläutert
werden, unterworfen. Die eine oder die andere dieser Behandlungen führt zum Erhalten einerseits von
Nickeloxid, dessen Reinheit selbstverständlich Funktion des vorherigen Reinigungsgrades der Nickelnitratlösung
ist, und andererseits von nitrosen Dämpfen, die vorteilhaft zur Wirtschaftlichkeit des Verfahrens
zwecks Rückbildung von Salpetersäure wiedergewonnen werden.
Die so erzeugte Salpetersäure kann zur Auslaugung neuer Mengen von Ferro-Nickel dienen, so daß der
effektive Verbrauch dieser Säure dann weitestgehend reduziert wird. Das erhaltene Nickeloxid kann man
etwa nach Sinterung direkt verwerten, es kann jedoch auch zur Erzeugung von reinem Nickel weiterbehandelt
werden.
So wird nach einer ersten Ausfuhrungsart des erfindungsgemäßen Verfahrens das Nickeloxid einer
klassischen Reduktionsbehandlung unterworfen, die mehr oder weniger hartes Nickel liefert, das durch
Elektroraffination mit löslichen Anoden zur Erzeugung von reinem Nickel führt.
Nach einer zweiten Ausführungsart des erfindungsgemäßen
Verfahrens wird das Nickeloxid einer Auflösung mittel": Salzsäure unterworfen, die zum Erhalten einer
Nickeichloridlösung führt, die anschließend nach irgendeinem bekannten Verfahren gereinigt und einer
Elektrolyse unterworfen wird, die zu Nickel hoher Reinheit führt. Die Reinigung der Nickelchloridlösung
kann beispielsweise miliels Entfernung der Verunreinigungen
durch lonenauslauschharze und Elektrolyse der
so gereinigten Lösung erfolgen.
Die folgende, nicht einschränkend zu verstehende Beschreibung dient /mn besseren Verständnis der
Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens. Ks wird außerdem durch die Zeichnung veranschaulicht,
worin zeigt
Fig. 1 schematise!! die verschiedenen Schritte des
erfindungsgemäßen Verfahrens und
Fig. 2 schematisch eine Vorrichtung zur Durchführung
der Salpeiersäureauslaugung im Zuge des erfindungsgemäßen
Verfahrens.
Wie man in Fig. I erkennt, wird das auf eine Korngröße von etwa 1 mm zerkleinerte Ferro-Nickel 1
im Reaktionsbehälter 2 einer Auslaugung mittels 7 N-Salpetersäure unterworfen, die einerseits eine
Lösung 3 von Nickelnitrat und andererseits einen Niederschlag 4 ergibt, der bei 5 dekantiert wird. Dieser
Dekantiervorgang liefert Goethit 6 und eine Nickclnitratlösung 7, die der Lösung 3 zugesetzt wird.
Die nitrosen Dämpfe 8, die durch die Auslaugung im Reaktionsbehälter 2 frei werden, leitet man unverzüglich
nach Zusatz von Sauerstoff oder Luft in den Auslaugungsbehälter zurück.
Die Nickelnitratlösung 3 wird bei 9 einer teilweisen Reinigung mittels kationischer Lösungsmittel und dann
bei 10 einer Kobaltabtrennungsbehandlung mittels basischen Nickel(lll)-karbonats unterworfen.
Die so erhaltene gereinigte Lösung Il wird anschließend bei 12 einer Pyrolyse unterworfen, die
Nickeloxid 13 und nitrose Dämpfe 14 ergibt. Diese Dämpfe werden bei 15 in Salpetersäure 16 umgewandelt,
die nach Zusatz von frischer Salpetersäure 17 in den Auslaugungsreaktionsbehälter 2 eingeführt wird.
Nach einer ersten Ausführungsart, die im linken Teil der Fig. 1 veranschaulicht ist, wird das Nickeloxid 13
bei 19 reduziert, so daß man Nickel 20 erhält, das zu Scheiben geformt durch Elektroraffination bei 21
gereinigt werden kann, so daß man reines Nickel 22 erhält.
Nach einer anderen Ausführungsart, die im rechten Teil der Fig. 1 veranschaulicht ist, wird das Nickeloxid
13 bei 23 in Salzsäure aufgelöst, und die erhaltene Lösung wird bei 24 einer zusätzlichen Reinigung durch
Überleiten über lonenaustauschharze gereinigt, worauf die Lösung bei 25 elektrolysiert wird, so daß man reines
Nickel 26 erhält. In diesem Fall ist natürlich die besondere Reinigung der Nickelnitratlösung bei 9, 10
nicht unbedingt erforderlich.
Die Salpetersäureauslaugung gemäß der Erfindung kann vorteilhaft in der in F i g. 2 dargestellten
Vorrichtung durchgeführt werden.
Diese Vorrichtung umfaßt einen vertikalen Reaktionsbehälter 30, der aus zwei untereinander über einen
Kcgelstumpfteil verbundenen zylindrischen Teilen, und zwar dem unteren Teil 32 mit geringerem Durchmesser
und dem oberen Teil 35 mit größerem Durchmesser besteht. In den oberen Teil 35 des Reaktionsbehälters
tritt ein Axialrohr 31 ein, das im unteren Teil 32 des Reaktionsbehälters mündet, dessen Basis mit einem
horizontalen Rost versehen ist, unterhalb dessen ein Zuleilungsrohr 33 zum Einführen von Salpetersäure und
ein Zuleilungsrohr 34 für in Umlauf geführte nitrose Dämpfe münden. Der obere Teil 35 des Reaklionsbehällers
ist außerdem in geringem Abstand von seinem oberen linde mit einer l'lberlaufleitung }6 versehen, die
in einem Dckanlicrbcliiillcl· )7 münde!, der au seinem
Boden in ein Rohr 38 /um Ablassen des im Dekaniicrbehältcr abgesetzten Anteils übergeht. Der
obere Teil des Dekantierbehältcis 37 is! weiter auf der
Höhe oder etwas unterhalb des Niveaus der Mündung 'S der Überlaufleituiig 36 mit einer Oberlaufleilung 39
versehen, die ebenfalls etwas nach unten geneigt ist und
von tier ein Ablaufrohr 40 mit einem Ventil abzweigt. Diese Übcrlauflcitung 39 mündet bei 42 in einer
Umlaufleitung 41 für die aus dem Reaktionsbehälter 30
in kommenden nitrosen Dämpfe, welche Leitung 41 vom
höchsten Punkt des Reaktionsbchältcrs 30 ausgeht und jenseits der Anschlußstelle 42 der Übcrlaufleitung 39
eine Abzweigleitung 43 aufweist, die zum Einführen von Sauerstoff dient. Die Leitung 41 mündet in dem
Zulcitungsrohr 34 für die in Umlauf geführten nitrosen Dämpfe, wobei eine Turbine 44 an der Verbindungsslelle
der Leitung 43 und des Rohres 34 vorgesehen ist.
Die Betriebsweise der vorstehend beschriebenen Vorrichtung ist vorteilhafterweisc folgende:
Das Ferro-Nickel 1 wird in den Reaktionsbehälter 30.
der auf einer Temperatur von 95 bis 1000C gehallen ist,
mittels des Axialrohrs 31 eingeführt, das das Ferro-Nikkel in den unteren Teil 32 des Reaktionsbehälters leitet,
der die Reaktionszonc bildet.
Der Reaktionsbehälter wird außerdem durch das Zuleilungsrohr 33 mit 7 N-Salpetcrsäure und durch das
Zuleitungsrohr 34 mit einer Mischung von Salpetersäure und Nickelnilrat gespeist, deren Ursprung noch näher
erläutert wird. Die Einführung dieser Lösungen wird so
jo reguliert, daß sich der gebildete Goethit in Suspension
in der Mischung aus Salpetersäure und Nickelnitrai befindet, wobei die Schaffung der Suspension einen
besseren Kontakt der Reaktionspartner und damit einen höheren Wirkungsgrad des Verfahrens sichert.
J5 Das eventuell durch den Strom der durch die Rohre
33 und 34 eingeführten Lösungen mitgerissene Ferro-Nickel trennt sich vom Goethit im oberen Teil 35 des
Reaktionsbehälters, der »Beruhigungsteil« genannt werden kann: Das Verhältnis zwischen dem Durchmcs-
4Ii ser des Reaktionsbehälters in dieser Zone und dem
Durchsatz der Lösungen wird tatsächlich derart reguliert, daß das Ferro-Nickel in die Reaktionszone 32
zurückfällt, während der immer noch in Suspension in der Flüssigkeit befindliche Geothit durch diese zur
■n Liberlaufleitung 36 mitgerissen wird, die im Dekantierbchäher
37 mündet.
Dieser Dekantierbehälter ermöglicht das Erhalten eines Absetzmassenanteils von wenigstens 50 Gew.-%
an Feststoffen, die man durch das unten anschließende
in Rohr 38 abläßl und einem nicht dargestellten Filter
zuführt, auf dem das Waschen des Goethitkuchens erfolgt.
Der aufschwimmende und überlaufende Anteil im Dekantierbchälier 37, der durch die Übcrlaufleilung 39
τ. abläuit und im wesentlichen aus Nickclnitratlösung
besteht, wird zum größten Teil durch das Ablaufrohr 40 zwecks anschließender Reinigung der Nickclnitratlösung
erfaßt. Ein kleinerer Teil dieser Lösung strömt bei 42 in die Umlaufleitung 41, die die nitrosen Dämpfe, die
mi im Reaktionsbehälter 30 gebildet wurden, mitführt und in der ebenfalls die Saucrstoffcinführleitung 43 mündet.
Die gesamte Mischung aus Nickclnitrat. nitrosen
Dämpfen und Sauerstoff wird der Wirkung der Turbine 44 ausgesetzt, wo die Synthese der Salpetersäure
hri erfolgt. Die Mischung von Salpetersäure und Nickclnitrat,
die tliese Turbine verläßt, wird anschließend durch das /ulcitiingsrohr 34 in den Reaktionsbehälter 30
eingeführt.
Es wird darauf hingewiesen, daß sich die vorstehend beschriebene Vorrichtung besonders /ur kontinuierlichen
Durchführung des Auskiugiingsverfahrcns gemäß
der Erfindung mit kontinuierlicher Einspeisung von I'erro-Nickel I durch das Rohr 31 und von Salpetersäure
nebst einer gewissen Zumischung von Nickelnitrat durch die Zuleitungsrohre 33 und 34 anbietet.
Das folgende Beispiel dient der Erläuterung der Erfindung, ohne diese beschränken zu sollen. Das
Beispiel bezieht sich auf die Salpetcrsäureauslaugung eines Ferro-Nickcls 25 in Gegenwart von Sauerstoff.
Man führt das Verfahren kontinuierlich in der oben beschriebenen Vorrichtung unter Verwendung von
7 N-Salpetersäure mit einem Durchsatz von 250 ml/h und unter Einführen von 85 g/h Ferro-Nickel folgender
Zusammensetzung in den Reaktionsbehälter durch:
Ni
Co
Fe
Co
Fe
27,67%
0,59%
71,01%
Der Reaktionsbehälter wird auf einer Temperatur von 95 bis 98°C gehalten, und man bläst in diesen
.Sauerstoff mit einem Durchsatz von 120 l/h ein.
Man setzt das Verfahren 24 Stunden unter den obigen Bedingungen fort und erhält eine Lösung mit einem
pH-Wert von 4 und der folgenden mittleren Zusammensetzung:
Ni | 138 g/l |
Co | 3,0 g/l |
Cu | 0,05 g/l |
Fe | 0,38 g/l |
Cr | 0,097 g/l |
Der Auslaugungsrückstand enthält nach dem Waschen:
Ni 0,08% Fe 56,0% NOi 2,24%
Diese Ergebnisse entsprechen einem Aufschlußwirkungsgrad des Nickels von 99,6%, wobei die Auslaugungslösung
im übrigen weniger als 0,3% Eisen enthält, was einem Verhältnis Fe/Ni von 0,28% entspricht.
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen
Claims (8)
1. Verfahren zur Erzeugung von Nickel aus einer nickclhaliigen Legierung wie dem Ferro-Nickcl, ■>
durch oxydierende Säureauslaugung, bei der Nickel als Salz gelöst und Eisen als unlösliche Verbindung
ausgefallt und abgetrennt wird, dadurch gekennzeichnet,
daß man das Auslaugen der nickelhaltigen Legierung beliebiger Zusammenseizung
mittels Salpetersäure durchführt und die so erhaltene, von der unlöslichen Eisenverbindung
befreite Nickelnitratlösung zur Gewinnung des darin enthaltenen Nickelgchalts einer weiteren Behandlungunterwirft,
π
2. Verfahren nach Anspruch I, dadurch gekennzeichnet, daß die Salpetersäureauslaugung bei einer
Temperatur von 80 bis 1000C mit legierungsteilchen mittlerer Abmessungen in der Größenordnung von
1 min mittels Salpetersaure einer Normalität von 1 N bis 14 N, vorzugsweise 5 N bis 10 N, erfolgt.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Salpetersäureauslaugung in
Gegenwart von Sauerstoff erfolgt.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die von der Auslaugung
stammenden nitrosen Dämpfe zwecks Umwandlung in Salpetersäure rückgewonnen werden.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Behandlung der jo
Nickelnitratlösung eine Reinigung nach irgendeiner für diesen Lösungsiyp bekannten Art und eine
anschließende Pyrohydrolyse der gereinigten Lösung sowie eine Verarbeitung des so erhaltenen
Nickeloxids zu Nickel umfaßt. J5
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Behandlung der
Nickelnitratlösung nacheinander eine Reinigung mittels für diesen Lösungstyp an sich bekannter
Maßnahmen, eine Kristallisation des Nickelnitrats ti) mit anschließender Pyrolyse und eine Verarbeitung
des erhaltenen Nickeloxids zu Nickel umfaßt.
7. Verfahren nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Verarbeitung des Nickeloxids
aus einer Reduktion zu Nickel besteht.
8. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach einem der Ansprüche I bis 7, dadurch
gekennzeichnet, daß sie in Kombination folgende Teile umfaßt: Einen aus zwei zylindrischen Teilen
(32, 35) bestehenden vertikalen Reaktionsbehälter (30), wovon der untere Teil (32) einen geringeren
Durchmesser aufweist; ein in den oberen Teil (35) des Reaktionsbehälters (30) eintretendes und im
unteren Teil (32) mündendes Axialrohr (31); einen horizontalen Rost am Boden des Reaktionsbehälters
(30) und unterhalb des Rostes zwei Zuleitungsrohre (33, 34), das eine Rohr (33) für frische Salpetersäure
und das andere Rohr (34) für Umlaufsäurelösung; einen Dekantierbehälter (37); eine Überlaufleitung
(36) zwischen dem Dekantierbehälter (37) und dem t>o
oberen Teil (35) des Reaktionsbehälters (30); eine das Oberende und den Boden des Reaktionsbehälters
(30) außenscitig verbindende Umlaiiflcitung
(41); eine mit einem Ablaufrohr (40) verzweigte Überlaufleitung (39) /wischen der Umlauflcitiing b5
(41) und dem Dckunlierbchälter (37); eine in tier
Umlauflcitiing (41) mündende Saiicrsloffeiiiführleiluiig
(43) und eine Turbine (44) im Inneren der Umlauflcitung (41) stromab der Mündung der
Sauerstolfeinführleitung (43).
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