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Optische Bleichmittel und Aufheller Die Erfindung betrifft die Verwendung
von 2-(4'-Acylaminophenyl)-5,7-dihydroxy-2 H-v-triazolo[5,4-d]pyrimidinen der allgemeinen
Formel
worin R einen Phenylrest, der in beliebigen Stellungen durch Halogenatome, Methoxy-
oder Äthoxygruppen oder eine oder zwei Alkylgruppen mit 1 bis 3 Kohlenstoffatomen
oder in p-Stellung durch eine Phenyl-, Phenyläthenyl-, Acetylamino- oder Benzoylaminogruppe
substituiert sein kann, oder einen gegebenenfalls durch Methoxy- oder Äthoxygruppen
substituierten Naphthylrest bedeutet, als optische Bleichmittel und Aufheller.
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R kann insbesondere eine m- oder p-Methoxyphenyl-, o- oder p-Äthoxyphenyl-,
2,4-Dimethoxyphenyl-, 3,4-Diäthoxyphenyl-, 3-Methoxy-5-äthoxyphenyl-, 3-Methoxy-4-äthoxyphenyl-,
o-, m- oder p-Tolyl-, p-Äthylphenyl-, p-Isopropylphenyl-, 2,4-Dimethylphenyl-, 3,5-Diäthylphenyl-,
3-Methyl-4-propylphenyl-, p-Chlorphenyl-, m-Bromphenyl-, o-Fluorphenyl-, 2,4-Dichlorphenyl-,
2-Chlor-5-bromphenyl-, 4-Methoxy-3-chlorphenyl-, 4-Äthoxy-2-bromphenyl-, 2-Methyl-4-methoxyphenyl-,
2-Methyl-4-bromphenyl-, 1-Methoxy-2-naphthyl-, 5-Äthoxy-2-naphthyl-, 2-Methoxy-3-naphthyl-,
2-Methoxy-l-naphthyl- oder 7-Äthoxy-2-naphthylgruppe bedeuten.
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Die Herstellung der Verbindungen der Formel I, für die kein Schutz
beansprucht wird, erfolgt durch Umsetzung von 2-(4'-Aminophenyl)-5,7-dihydroxyv-triazolo[5,4-d]pyrimidin
der Formel
mit einem Überschuß eines Säurehalogenids der allgemeinen Formel R-CO-Hal worin
R die obenerwähnte Bedeutung hat und Hal ein Halogenatom bedeutet, zwischen etwa
30 und 100°C in Gegenwart eines tertiären Amins, wie z. B. Pyridin. Man kann auch
direkt eine aromatische Säure der Formel R - COOH worin R die erwähnte Bedeutung
hat, ein Halogenierungsmittel, wie Phosphoroxychlorid, Phosphortrichlorid oder Thionylchlorid,
und das Amin der Formel II in Gegenwart eines wasserfreien tertiären Amins umsetzen.
Die Verbindung der Formell fällt aus und wird abfiltriert.
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Ausgangsverbindung 2-(4'-Aminophenyl)-5,7-dihydroxy-2H-v-triazolo[5,4-d]pyrimidin
ist bekannt. Sie wird vorzugsweise durch Kupplung von diazotiertem p-Nitroanilin
mit 2,4-Diamino-6-hydroxypyrimidin, Oxydation und anschließende Reduktion gewonnen.
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Die Verbindungen der Formell sind weiß und fest; sie schmelzen bei
hohen Temperaturen unter Zersetzung. Sie sind praktisch unlöslich in Wasser, Aceton,
Ameisensäureäthylester und aliphatischen Alkoholen, wie Methanol, Äthanol und Diäthylenglykol,
sowie in Eisessig; sie sind etwas löslich in Dimethylformamid, Dimethylsulfoxyd
und Mischungen von Diäthylenglykol, Polyäthylenglykol oder 2-Methoxyäthanol und
einem Alkalihydroxyd. Sie reagieren schwach sauer; ihre Löslichkeit wird im allgemeinen
durch die Zugabe einer Base erhöht.
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In Lösung fluoreszieren die Verbindungen der Formell blauweiß im Tageslicht
und unter ultraviolettem
Licht; sie zeigen im Ultravioletten einen
weiten Absorptionsbereich. Eine Verbindung der Formel I wird z. B. in einer Mischung
von Polyäthylenglykol (durchschnittliches Molekulargewicht etwa 200) und alkalischem
2-Methoxyäthanol gelöst oder in einem anionischen oder nichtionischen Reinigungsmittel
dispergiert. Mit der erhaltenen fluoreszierenden Dispersion oder Lösung werden weiße
oder farbige natürliche und synthetische Fasern gefärbt. Die Verbindungen ziehen
selbst bei niedriger Konzentration (z. B. 0,0002%ig) in diesem wäßrigen Milieu Substantiv
auf weiße und farbige Gewebe aus Baumwolle, Zelluloseacetat, Polyamid, Viskoserayon,
Polyacrylnitril und Seide auf, wobei sie den weißen Geweben einen blauweißen Ton
verleihen und farbige Gewebe aufhellen. Auf den so behandelten Geweben zeigen die
Verbindungen der Formel I im Vergleich zu bekannten optischen Aufhellern relativ
hohe Lichtstabilität. Weiße und farbige Gewebe werden beim Waschen damit aufgehellt.
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Es werden z. B. 0,02 bis 0,5 Gewichtsprozent Substanz der Formel I
festen oder flüssigen Reinigungsmitteln zugegeben. Vorzugsweise werden wasserlösliche
synthetische und organische anionische oder nichtionische Reinigungsmittel benutzt
(vgl. M c C u t c h e o n, »Synthetic Detergents«, McNair-Dorland Company, New York,
1950, S. 120 bis 174). Man kann z. B. gewöhnliche Seifen verwenden, d. h. Alkalisalze
von höheren gesättigten und ungesättigten Fettsäuren, organische Sulfate und Sulfonate,
wie z. B. Natriumlaurylsulfat, und (höheres) alkylbenzolsulfonsaures Natrium und
Polyäthylenglykol-tert.-dodecylthioäther. Derartige Reinigungsmittel sind oft mit
anderen organischen und anorganischen Reinigungsmitteln vermischt und enthalten
Zusätze, wie Tetranatriumpyrophosphat, Natriumtripolyphosphat, Natriummetasilikat,
Natriumborat und Natriumperborat; auch diese Mischungen können verwendet werden.
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Die folgenden Beispiele erläutern die Erfindung, ohne sie zu beschränken.
Beispiel 1 Eine Mischung von 2-[4-(2',4'-Dimethoxybenzoylamino)-phenyl]-5,7-dihydroxy-2
H-v-triazolo[5,4-d]-pyrimidin und Nonylphenoxypolyäthoxy-äthylenäthanol (spezifisches
Gewicht 1,055 bis 1,065) wird in einem Mörser mit einem Pistill zu einer 20%igen
Dispersion des optischen Aufhellers in dem nichtionischen Reinigungsmittel vermahlen.
Ein Teil dieser Dispersion wird gewogen und zu einer heißen (70°C) Paste aus gleichen
Mengen Wasser und einem weißen anionischen Reinigungsmittel aus 21,8% einer Mischung
von Natriumlaurylsulfat und Natriumdodecylbenzolsulfonat, 18,2% Natriumsulfat und
60% Natriumtriphosphat zugegeben; das Gewicht der verwendeten Dispersion beträgt
0,125% des Gewichts des anionischen Reinigungsmittels, so daß die Konzentration
von 2- [4-(2',4'-Dimethoxybenzoylamino)-phenyl]-5,7-dihydroxy-2H-v-triazolo[5,4-d]pyrimidin
in der Endmischung 0,025% beträgt. Zur Behandlung von weißen Geweben werden 2 g
dieser Mischung (0,0005g optischen Aufheller enthaltend) in 21 Wasser bei 60°C aufgelöst.
Die erhaltene Lösung kann zum Waschen von weißen Geweben aus Baumwolle, Zelluloseacetat
und Polyamid verwendet werden. Die so behandelten Gewebe sind viel heller als ähnliche
weiße Gewebe, die mit einem Reinigungsmittel gewaschen werden, das keinen optischen
Aufheller enthält.
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Beispiel 2 0,1g 2 - [4 - (p - Methoxybenzoylamino) - phenyl]-5,7-dihydroxy-2H-v-triazolo[5,4-d]pyrimidin
werden zu 3m1 Polyäthylenglykol vom durchschnittlichen Molekulargewicht 190 bis
210 hinzugegeben und diese Mischung mit 0,1 ml 50%iger wäßriger Kalilauge und 3m]
2-Methoxyäthanol versetzt. Die erhaltene Mischung wird erwärmt, bis eine klare Lösung
entsteht. Diese wird mit einer wäßrigen Lösung verdünnt, die 0,4% des im Beispiel
1 beschriebenen anionischen Reinigungsmittels enthält. Die erhaltene Mischung enthält
0,0025 Gewichtsprozent 2-[4-(p-Methoxybenzoylamino)-phenyl]-5,7-dihydroxy-2H-v-triazolo[5,4-d]-pyrimidin.
Diese Mischung hellt weiße und farbige Gewebe aus Baumwolle, Zelluloseacetat und
Polyamid wesentlich stärker auf als ein Waschmittel, das keinen optischen Aufheller
enthält.
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Beispiel 3 1 Gewichtsteil einer 200ioigen Dispersion von 2- [4-(2',4'-Dimethoxybenzoylamino)-phenyl]-
5,7-dihydroxy-2H-v-triazolo[5,4-d]pyrimidin in Nonylphenoxypolyäthylenäthanol (spezifisches
Gewicht = 1,055 bis 1,065) wird mit 10 Gewichtsteilen einer heißen (70°C) Reinigungspaste
vermischt, die gleiche Teile und weißes, im Beispiel 1 beschriebenes Reinigungsmittel
enthält.
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Die Mischung wird auf einem Ölbad bei 110°C getrocknet und das erhaltene
Produkt mit einem weiteren Teil der Reinigungspaste vermischt; das entstandene Produkt
enthält 0,025 Gewichtsprozent 2-[4-(2',4'-Dimethoxybenzoylamino)-phenyl]-5,7-dihydroxy-2H-v-triazolo[5,4-d]pyrimidin.
Diese Mischung wird mit einer Reinigungslösung verdünnt und zum Aufhellen von Geweben
aus Baumwolle, Zelluloseacetat undPolyamidebenso wie dieMischung des Beispiels]
verwendet; die Gewebe werden nach diesem Verfahren wesentlich stärker aufgehellt
als ähnliche Gewebe, die mit demselben Reinigungsmittel ohne optischen Aufheller
gewaschen werden. Beispiel 4 Eine Mischung von 0,1 g 2-(4-Benzoylaminophenyl)-5,7-dihydroxy-2H-v-triazolo[5,4-d]pyrimidin,
0,7g Diäthylenglykol und 0,2g 45%iger wäßriger Kalilauge wird erhitzt, wobei sich
eine klargelbe Lösung bildet. 0,25g dieser Lösung werden mit 0,2%iger wäßriger Lösung
einer weißen Seife (Natriumsalze der C,2- bis C,8-Fettsäuren, erhalten aus Talg)
verdünnt, so daß eine Mischung gewonnen wird, die 0,0025 Gewichtsprozent an optischem
Aufheller enthält. Mit dieser Mischung können Baumwolle, Polyamid- und Zelluloseacetatgewebe
gewaschen und aufgehellt werden.
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Beispiel s Man verwendet die gleichen Gewichtsanteile wie im Beispiel
4, aber 2-[4-(p-Chlorbenzoylamino)-phenyl]-5,7-dihydroxy-2H-v-triazolo[5,4-d]pyrimidin
an Stelle des dort verwendeten optischen Aufhellers und eine 0,4%ige wäßrige Lösung
von Polyäthylenglykol-tert.-dodecylthioäther (Nonic 218) an Stelle
der
Seifenlösung; man erhält eine Mischung, die 0,0025 Gewichtsprozent an optischem
Aufheller enthält. Damit kann man wirksam waschen und Baumwolle, Polyamid- und Zelluloseacetatgewebe
aufhellen.