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Kippbarer Bitumenkoeher Gegenstand der Erfindung ist ein Bitumenkocher,
der in erster Linie zur Verwendung unter räumlich beengten Verhältnissen bestimmt
ist, dementsprechend kleine Abmessungen haben muß und somit auch nur einen kleinen
Nutzinhalt haben kann, andererseits aber doch nicht auf die vorteilhaften technischen
Eigenschaften der insbesondere für Zwecke des Straßenbaus entwickelten Großbitumenkocher
verzichten soll.
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Zur Erfüllung dieser einander widersprechenden Erfordernisse knüpft
die Erfindung an bekannte Bitumenkocher an, bei denen eine hohe Leistungsfähigkeit,
d. h. eine große Anheizgeschwindigkeit und dementsprechend ein großer Durchsatz
dadurch erzielt sind, daß im Schmelzraum ein Heizrohrsystem angeordnet ist, in dessen
Flammrohr ein Druckgasbrenner eine Stichflamme hineinwirft. Die große Wärmeübertragungsfläche
des Heizrohrsystems bewirkt hierbei eine schnelle Wärmeübertragung auf den Kesselinhalt.
Die Verwendung eines solchen Heizrohrsystems mit großer Wärmeübertragungsfläche
ist aber nur dadurch möglich, daß die Stichflamme des Druckgasbrenners eine starke
Strömung erzeugt, die in der Lage ist, trotz des hohen Strömungswiderstandes eines
solchen Heizrohrsystems doch den erforderlichen Zug der Verbrennungsgase zu bewirken.
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Die vorliegende Erfindung hat also eine Fortentwicklung dieser bekannten
Bitumenkocher zum Gegenstand, und zwar ist der Bitumenkocher gemäß der Erfindung
dadurch gekennzeichnet, daß der Schmelzkessel in seinem oberen Teil einen Ausguß
aufweist und in einem abnehmbaren Traggestell kippbar gelagert ist.
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Der Kessel von beispielsweise 50 Liter Nutzinhalt hat nur kleine Abmessungen.
Er kann daher ohne Schwierigkeiten durch enge Zugänge, beispielsweise durch Dachluken,
hindurchgebracht werden, was bei eiligen Reparaturen sehr wichtig ist. Er kann in
Kanalschächten benutzt werden, wo die Platzverhältnisse äußerst eng sind und wo
es darauf ankommt, zum Vergießen von Rohrmuffen in kurzer Zeit flüssige Bitumenmasse
von 180 bis 200° C zu erhalten, was bei Holzkochern nicht möglich ist. überall dort,
wo der Raum beengt ist, ist der Bitumenkocher gemäß der Erfindung am Platze. Die
Verwendung eines abnehmbaren Traggestells ermöglicht hierbei die Aufstellung auch
an schwer zugänglichen Orten.
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Zur Veranschaulichung des Erfindungsgedankens ist in der Zeichnung
ein Ausführungsbeispiel dargestellt. Dieses ist mit einem leichten, handbetriebenen
Rührwerk ausgestattet. Bei Verwendung reiner Bitumen ist ein solches Rührwerk in
der Regel entbehrlich. Wenn aber Zuschlagstoffe benutzt werden, die die Neigung
zeigen, sich am Boden abzusetzen, so kann die Verwendung eines Rührwerks zweckmäßig
sein.
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F i g. 1 und 2 zeigen das Gerät in zwei verschiedenen, um 90° gegeneinander
gedrehten senkrechten Mittelschnitten in Seitenansicht; F i g. 3 stellt in entsprechend
größerem Maßstab einen für diesen Sonderzweck konstruierten Druckgasbrenner dar.
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Bei dem dargestellten Bitumenkocher ist der Schmelzkessel 1 -von rechteckigem
Grundriß in einem Traggestell kippbar gehaltert, das aus einem etwa U-förmigen Bock
2 mit herausziehbar eingesteckten Längstraversen 3 besteht. Pratzen 4, die am Schmelzkessel
befestigt sind, sind nach Art einer Gabel von oben einfach lose über Lagerbolzen
5 gesteckt, so daß der Kessel mit Hilfe von Handgriffen 6 um diese Bolzen leicht
geschwenkt werden kann. Die Entnahme erfolgt also nicht mittels eines Hahnes, sondern
mittels des erwähnten, am Kesselrand angebrachten Ausgusses 7. Damit die Haltepratzen
4 auch in Ausgießstellung einen zuverlässigen Halt haben, sind sie, wie F i g. 1
erkennen läßt, schräg angeordnet, so daß sie bei Schwenken des Kessels 1 in die
Gießstellung nur etwa die gleiche Schräglage nach der anderen Seite einnehmen.
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Das Heizrohrsystem besteht aus zwei Rohren 8 und 9, die durch eine
Verbindungskammer 10 zu einem etwa U-förmigen Rauchgaszug vereinigt sind. Das Rohr
8 stellt das Flammrohr dar, in dessen Mündung der Propangasbrenner 11 eine Stichflamme
hineinwirft, so daß eine starke Strömung in Richtung dieser Flamme durch das Flammrohr
8, das Verbindungsstück 10 und das anschließende, die Restwärme nutzbar machende
Rohr 9 erzeugt wird. An dieses Rohr 9 schließt sich in Richtung senkrecht nach oben
ein Auslaßrohr 12 an. Zum Verschließen der Einfüllöffnung dient eine Klappe 13,
die in geöffneter Stellung
gezeichnet ist. Auch der Ausguß 7 kann
einen besonderen Abschlußdeckel erhalten.
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Ferner ist eine Arretierung 14 vorgesehen, mit deren Hilfe
der Schmelzkessel l in aufrechter Kesselstellung innerhalb des Traggestellrahmens
2 festgehalten werden kann, damit er beim Einfüllen von Masse nicht etwa umkippt.
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Das zur Veranschaulichung dargestellte Rührwerk besitzt als wesentlichen
Teil einen etwa senkrecht in den Kessel 1 eingehängten Arm 20, der mittels einer
an ihm befestigten Schwenkachse 21 einfach lose von oben in etwa winkelförmige Lager
22 eingelegt ist, so daß er mit seinem unteren Ende in Längsrichtung des
Heizrohrsystems vor und zurück pendeln kann. Dieses untere Ende trägt eine Traverse
23 mit Rührketten 24. Zur Bedienung dient eine abgewinkelte Handhabe 25. Diese besteht
aus zwei Abschnitten 25' und 25", die mittels eines als Gelenk dienenden
Bolzens 26 zusammengehalten sind. In Arbeitsstellung ist der Teilhebel 25" ausgeschwenkt,
wie es F i g. 1 zeigt. Er kann in dieser Stellung mittels einer Arretierung 27 festgelegt
werden.
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Da der Schmelzkessel des Bitumenkochers gemäß der Erfindung aus der
normalen Lage heraus eine starke Neigung ausführen muß, um in die Gießlage zu kommen,
ist eine besonders zuverlässige Befestigung des Brenners 11 erforderlich.
Aus dieser Notwendigkeit ist die in F i g. 3 dargestellte Brennerkonstruktion entstanden,
die allerdings auch für andere Zwecke Verwendung finden kann. Das Düsenrohr
30
ist hierbei mit einem Stiel 31 ausgestattet, der in eine am Kesselmantel
1 angebrachte, etwa senkrechte Hülse 32 von oben eingesteckt werden kann. Diese
Hülse ist unterhalb der Mündung des Flammrohrs 8 angeordnet. Um ein genau axiales
Einsetzen des Druckgasbrenners und dadurch auch eine genau axiale Lage der Stichflamme
zu gewährleisten, ist der Stiel 31 mit einem Stift 33 versehen, der in einen entsprechenden
Randschlitz der Hülse 32 genau hineinpaßt und dadurch sowohl die Richtung des Düsenmantels
30 als auch die Einstecktiefe des Stiels 31 ganz genau festgelegt.
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Zwischen der Brennerdüse 30 und ihrer Haltemutter 34 ist eine Platte
35 eingeschraubt. Diese dient dazu, Windstöße von der Flamme fernzuhalten und dadurch
das Abreißen der Flamme zu verhindern.
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In gleicher Weise wie bei den bekannten Bitumenkochern ist es auch
in vorliegendem Falle äußerst zweckmäßig, das Heizrohrsystem 8/9 herausnehmbar zu
machen und zu diesem Zweck mittels eines Flansches leicht lösbar anzuschrauben.
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Bei dem Gerät gemäß der Erfindung handelt es sich um ein Kleingerät
für Verwendungszwecke, für die die bekannten Geräte nicht geeignet sind. Für diese
Zwecke genügt ein kleines Fassungsvermögen, wobei es möglich ist, den Inhalt schnell
auf die benötigten Temperaturen aufzuheizen und auch zuverlässig genau auf diesen
Temperaturen zu halten. Die Möglichkeit des Verbringens auch an schwer zugängliche
Arbeitsstellen ist aber nicht nur durch die Verwendung eines Behälters mit kleinem
Füllraum erreicht, sondern vor allem durch die zweckmäßige Konstruktion. Wichtig
ist - hierbei die Tatsache, daß der Schmelzkessel in das Traggestell herausnehmbar
eingehängt ist, wobei dieses Traggestell nach Herausziehen der Traversen nur einen
äußerst geringen Raumbedarf hat, so daß man bei einem solchen Bitumenkocher von
beispielsweise 50 Liter, wie er für Dachreparaturen genügt, die beiden getrennten
Teile durch normale Dachluken hindurchbringen kann.
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Verständlicherweise sind an die Vorrichtung zum Haltern des Brenners,
der an sich leicht anzubringen und abzunehmen sein soll, hohe Anforderungen zu stellen.
Da der Kessel jeweils zur Entnahme von geschmolzenen Bitumen geschwenkt werden muß,
muß unbedingt gewährleistet sein, daß dabei der bren-. nende Brenner nicht etwa
herabfallen kann. Auch diese Aufgabe, die sich aus der schwenkbaren Anordnung des
Schmelzkessels ergibt, ist durch die Haltevorrichtung für den Brenner einwandfrei
gelöst.