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Ausgießspund für Eisen- und Holzfässer Gegenstand der Erfindung ist
ein Ausgießspund für solcheEisen- undHolzfässer, deren Entleerung durch ein im Faßmantel
vorgesehenes Spundloch bewirkt werden soll. Die besondere Ausstattung des Ausgießspundes
soll ermöglichen, die Handhabung bei der Entleerung; insbesondere das Wälzen des
Fasses im Faßbett des Faßlagers, wesentlich einfacher und sicherer zu gestalten,
als . bei bekannten Entleerungseinrichtungen.
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Zum Ausgießen des Faßinhaltes durch ein imFaßmantel vorgesehenes Spundloch
brachte man bisher vorzugsweise rinnenförmige oder hohle Ausgußschnauzen in Anwendung.
Besondere Schwierigkeiten ergaben sich aber bei der Benutzung solcher Einrichtungen.
Es ist nämlich notwendig, das Faß im Faßlager, und zwar in dem Faßbett so weit umzuwälzen,
daß die im Faßmantel befindliche Spundöffnung in die richtige Entleerungslage gelangt,
damit bei einer weiteren Wälzbewegung die Flüssigkeit über die Spundlochkante abfließen
kann.
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Es ist dabei wichtig, an sich aber bei den manchmal viele Zentner
wiegenden Fässern sehr schwer durchführbar, die Wälzbewegung langsam und nicht ruckartig
zu bewirken, um .den Flüssigkeitsspiegel ruhig zu erhalten und ein ruhiges sprudelartiges
Überfließen zu gewährleisten. Zur Durchführung dieser Arbeitsverrichtung sind regelmäßig
mindestens zwei, bei größeren Fässern aber noch mehr Arbeitskräfte erforderlich,
die das Faß langsam zu wälzen haben. Man konnte die Fässer nur bei den Rändern,
bei Eisenfässern allenfalls an den erhöhten mittleren Eisenringen anfassen, um sie
zu wälzen. Das erforderte eine sehr erhebliche Kraftanstrengung und Geschicklichkeit.
Der Winkel, um den das Faß in seinem Bett gewälzt wird, fiel dessenungeachtet doch
immer weit größer aus, als er gedacht und beabsichtigt war, und die Bewegung erfolgte
trotz der größten Vorsicht immer ruckartig. Die Folge war, daß, der Flüssigkeitsspiegel
erheblich in Unruhe geriet.
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Diesen Schwierigkeiten will man nach der Erfindung dadurch entgegenwirken,
daß man dem Ausgußspund eine "Ausstattung gibt, die es ermöglicht, den Spund selber
als Handgriff für die Vornahme der Wälzbewegung des Fasses zu benutzen.
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Zu diesem Zweck ist die Einrichtung so getroffen, daß der Spundkörper
mit einer vom F aßmantel radial oder annähernd radial abstrebenden Handstange versehen
ist, die als Hebelarm bei der Durchführung der Wälzbewegung Anwendung findet und
es so ermöglicht, den Faßinantel langsam und ruhig zu bewegen.
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DieseHandstange kann gegebenenfalls hohl ausgebildet sein, um durch
sie Luft in das F aßinnere einführen zu können, wie es an. sich bei Hahnspunden
mit Kükensteuerung bereits bekannt ist.
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Ein besonderes Merkmal der Erfindung ist noch, daß die Handstange
auswechselbar in rechtwinklig zueinander gerichteten Bohrungen
des
Spundes festgeklemmt werden kann. Diese besondere Anordnung soll im Bedarfsfalle
ermöglichen, die Handstange als Hebel zu verwenden, um den Spund fest anziehen zu
können, wenn er in das Spundloch eingeschraubt wird.
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Bei solcher Anordnung und Ausbildung der Teile ist es nun ohne weiteres
möglich und erfordert gar keine große Kraftentfaltung mehr, selbst ganz schwere
Fässer durch einen einzigen Arbeiter leicht und ruhig in dem Faßbett in die richtige
Entleerungslage zu bringen. Das Einschrauben des Ausgießspundes in das Spundloch
des Fasses ist erleichtert.
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In der Zeichnung ist die Erfindung an der Hand verschiedener Ausführungsbeispiele
veranschaulicht, und zwar zeigt die Abb. i in Ansicht ein Eisenfaß mit Ausgießspund,
wobei die Handstange zum Einschrauben des Spundes eingesteckt ist.
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Abb. 2 ist ein Querschnitt zu Abb. i mit der Handstange zum Kippen
des Fasses eingesteckt.
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Abb.3 zeigt den Ausgießspund in einem größeren Maßstab von vorn gesehen,
und zwar mit der Stellung der Handstange wie die in Abb. 2.
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Abb.4 ist eine Seitenansicht zu Abb. 3. Abb. 5 zeigt den Ausgießspund
mit hohler Handstange.
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Abb. 6 zeigt diesen Ausgießspund in größerem Maßstab.
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Das Faß i ist in an- sich bekannter Weise in das Rollenbett 2 eingesetzt,
um das Kippen in leichterer Weisebewerkstelligen zu können. Der für die Entleerung
dienende Ausgußspund 3, der in die Schnauze 3' ausläuft, ist nach dem gezeichneten
Beispiel, weil für, Eisenfässer bestimmt, mit dem Gewindeansatz q. versehen, der
in das Spundloch des Fasses i eingeschraubt werden kann. Auf das Ausgußmundstück
ist eine Warze .5 aufgesetzt, die mit waagerechten, sich kreuzenden Durchbohrungen'6,
7 versehen ist. In eine dieserDurchbohrungen wird die Stange8 eingeschoben und gegebenenfalls
durch die Schraube g festgeklemmt. Die Handstange kann so sehr leichtentsprechend
ihrem jewei-. Ligen Verwendungszweck (Abb, i und 2), umgestellt werden.
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Die Ausgußöffnung liegt vollkommen frei -und kann deshalb sehr leicht
durch einen Holzstopfen io o. dgl. verschlossen werden.
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Soll der Entleerungsspund für Holzfässer Anwendung finden, dann kann
das Schraubgewinde natürlich in Wegfall kommen. Zur Befestigung hier wird der Spund
mit einem durch das Spundloch ragenden, sich innen gegen die Faßwandung legenden
kurzen Arm, einer Art Schraubzwinge, in die richtige Stellung gebracht und von außen
her fest durch eine Schraube mit dem Faßmantel verbunden. Diese Art der Befestigung
ist an sich nichts Neues.
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Die Ausführungsform nach Abb. 5 und 6 unterscheidet sich insoweit
von der Ausführungsform nach den Abb. i bis 4, als hier der Ausguß die Gestalt eines
Rohrstutzens i i hat. Diese Aüsgußform ergibt eine sehr einfache und zuverlässige
Abschlußmöglichkeit, wie beispielsweise durch Schraubkappe 12 dargestellt, sowie
die Anschlußmöglichkeit von Abfüllschläuchen. Die Handstange 8 könnte hier in gleicher
Weise wie bei der Ausführung (Abb. i his 4) auswechselbar und gegebenenfalls quer
verstellbar gestaltet und eingerichtet sein. Zu diesem Zwecke könnte also der Rohrstutzen
i i auch mit einer Warze 5 versehen sein. Es ist das aber in diesem Falle nicht
.unbedingt nötig, weil die Formgebung des Stutzens schon an und für sich ein besseres
Anziehen beim Einschrauben zuläßt.
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Wichtig ist bei dieser Ausführungsform aber, daß die Handstange 8
als Rohr ausgebildet sein und in ein Rohrstück 8' übergehen kann, welches in das
Faßinnere hineinragt (Abb. 5). Bei solcher Ausführung, wo Luft in den Behälter zutreten
kann, wenn die Entleerung vollzogen wird, ist ein sprudelfreies, ruhiges Ausfließen
gewährleistet.
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Auch dieser Spund kann natürlich unter Weglassung des Gewindestutzens
in gleicher Weise, wie oben beschrieben, für Holzfässer Anwendung finden. Es ist
auch ohne weiteres möglich, besondereSpundbüchsen in das Spundloch einzusetzen,
in die man den eigentlichen Ausgießspund einschrauben kann.