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Hydraulisches Ausbaugespann Die Erfindung bezieht sich auf aus zwei
wechselweise gerückten hydraulischen Stempelrahmen bestehende Ausbaugespanne für
den Strebausbau.
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Die Rahmen der bekannten Ausbaugespanne dieser Art bestehen je aus
durch zwei oder auch drei Stempel miteinander zu einem starren Ganzen verbundenen
Sohl- und Hangendkappen.
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Außer den zunächst in erster Linie entwickelten und verwendeten völlig
starren Rahmen sind bereits hydraulische Ausbaurahmen bekanntgeworden, bei denen
die Stempel an die Sohl- und Hangendkappen nicht starr, sondern gelenkig angeschlossen
sind.
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Es ist ferner bereits bekannt, die Sohl- und Hangendkappen zu unterteilen,
so daß also jedem Stempel des Rahmens eine Teilkappe zugeordnet ist, wobei diese
Teilkappen auch bereits um ein gewisses Maß in der Rahmenebene nachgiebig miteinander
verbunden worden sind.
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Sowohl die völlig starren wie auch die Rahmen mit gelenkigem Anschluß
der Stempel an die Kappen stellen aus nur für diesen Zweck konstruierten und verwendbaren
Teilen hergestellte Gebilde dar. Das bedeutet, daß beim Übergang von einem Ausbausystem
zum anderen, nämlich vom Ausbau mit Rahmen zu dem mit Stempeln oder umgekehrt, die
gesamte Strebausrüstung ausgewechselt werden muß.
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Ferner ergeben sich Schwierigkeiten beim fortlaufenden Zufeldegehen
eines Strebes dann, wenn, wie das häufig der Fall ist, an irgendeiner Stelle Störungen
auftreten, die es erfordern, diesen Bereich des Strebes statt mit Rahmen mit normalen
Stempeln auszubauen. Dann müssen die kompletten Rahmen entfernt und unter den beengten
Verhältnissen, die im Streb immer vorhanden sind, aus diesem heraustransportiert
werden, um durch in ebenso komplizierter Weise hineintransportierte, in Vorrat zu
haltende Stempel ersetzt zu werden.
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Die Erfindung beseitigt diese Schwierigkeiten und Nachteile. Sie schafft
ein hydraulisches Ausbaugespann, dessen Stempel hydraulische Stempel übli-. cher
bekannter Bauart sind, und zwar vorzugsweise des sogenannten offenen Systems, die
durch vorübergehenden Anschluß an eine Druckmittelzuleitung gesetzt werden und die
als solche aus dem Rahmen ausgebaut und als normale Einzelstempel verwendet werden
können.
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Damit ist es nunmehr in den oben gekennzeichneten Fällen nicht mehr
erforderlich, beim obergang von Rahmen- zum Stempelausbau oder umgekehrt jeweils
die Rahmen durch Stempel zu ersetzen, sondern es brauchen lediglich die erforderlichen
Stempel aus den nicht mehr benötigten Rahmen entnommen und als solche verwendet
zu werden.
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Es ist ganz offensichtlich, daß die Erfindung nichts mit dem bekannten
Vorschlag zu tun hat, die für ihren Verwendungszweck als 'Stempel von hydraulischen
Ausbaurahmen besonders ausgebildeten Stempel gegen andere Stempel gleicher Bauart
auswechselbar zu machen. Ziel der Erfindung ist es, unter Verwendung von gleichen
Ausbaurahmen vom Ausbau mit normalen Einzelstempeln zum Ausbau mit Rahmen übergehen
zu können.
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Im Fall der Verwendung normaler hydraulischer Einzelstempel als Rahmenstempel
in dem Ausbaugespann gemäß der Erfindung . werden die Einzelstempel des Rahmens
nunmehr unter der üblichen Zwischenschaltung eines Rückschlag- und eines Überdruckventils
gemeinsam derart an die Druckmittelquelle angeschlossen, daß die Druckräume der
Stempel jedes Rahmens in bekannter Weise kommunizieren.
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Der Zusammenbau des Rahmens gemäß der Erfindung unter Verwendung solcher
Stempel erfolgt in einfachster Weise dadurch, daß lediglich der normale Kronenkopf
jedes Stempels abgenommen und durch einen Spezialkopf ersetzt wird, der zwischen
zu diesem Zweck an der Hangendkappe angebrachte Ansätze eingreift und an diesen
- in bezug auf die Kappe begrenzt gelenkig - gesichert wird.
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Der Rahmen gemäß der Erfindung weist keine Sohlkappe auf. Die Stempelfüße;
die überhaupt keiner Änderung bedürfen, werden in topfartige Schuhe eingesetzt,
deren Zweck nur der ist, ihre Auflagefläche zu vergrößern und dadurch das Einsinken
der Füße in das Liegende zu verhindern, um die Rückmöglichkeit des Rahmens zu erhalten.
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Zur Vervollständigung des Rahmens werden die zwei oder mehr die Stempelfüße
aufnehmenden »Töpfe« miteinander zug- und druckfest so verbunden, daß sich die Stempel
in an sich bekannter Weise den Unebenheiten des Liegenden entsprechend einstellen
können.
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Aus dem gleichen Grunde wird gemäß der vorzugsweisen Ausführungsform
der Erfindung auch die Hangendkappe entsprechend unterteilt, und die Teilkappen
werden
miteinander ebenfalls zug- und druckfest, in der vertikalen Richtung gelenkig, in
der Horizontalen aber starr, aneinander angeschlossen.
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Für die Verbindung der Töpfe ebenso wie die der Teilkappen miteinander
eignet sich vorzugsweise, weil hierdurch in einfachster Weise die erwünschte begrenzte
Nachgiebigkeit bzw. Gelenkigkeit in der Rahmenebene erzielt wird, ein Federstahlband
oder eine Kombination von Federstahlbändern.
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Die Sicherung der Stempelköpfe an den Kappen bzw. deren sie zwischen
sich aufnehmenden Ansätze erfolgt gemäß einem besonderen Merkmal der Erfindung durch
sich gegenüberliegende Ausnehmungen der gegen die Kronenköpfe ausgewechselten Spezialstempelköpfe
eingreifende Querbolzen. Diese Querbolzen können gegebenenfalls auch durch einen
Bügel miteinander verbunden werden, wodurch an Einzelteilen gespart wird und die
sonst zur Befestigung erforderlichen Gewinde in Fortfall kommen.
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In grundsätzlich gleicher Art werden die Stempelfüße in den Töpfen
befestigt, wobei ein Absatz, an dem die Gabel angreift, zwischen Fußplatte und zylindrischem
Teil des Außenstempels ohnehin bereits vorhanden ist. Diese einfache Art der Verbindung
jedes Stempels mit Kappe und Topf ermöglicht es, jeden Stempel des Rahmens bzw.
Gespanns auch bei Erschöpfung des Einsinkweges des Stempels ohne weiteres aus dem
Rahmen auszubauen, indem er nach Lösen der ihn sichernden Gabel seitlich weggekippt
wird.
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Der für das abwechselnde Rücken der beiden Rahmen verwendete übliche
Vordrückzylinder wird mit dem einen der die Stempelfüße aufnehmenden Töpfe des einen
Rahmens und dem diagonal dazu liegenden Topf des anderen der beiden vorzugsweise
durch Lenker angeschlossenen Rahmens durch den üblichen Vordrückzylinder verbunden.
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Die Verwendung von Rahmengespannen der vorstehend grundsätzlich beschriebenen
Ausbildung ermöglicht eine besonders vorteilhafte Anpassung des Ausbaus an praktisch
alle in Betracht kommenden Gewinnungsverfahren, d. h. sowohl die schneidende wie
die schälende Gewinnung. So ist es, da die stoßseitige Teilkappe des neuen Rahmens
infolge ihrer begrenzt nachgiebigen Verbindung mit dem sie tragenden Stempel und
der der versatzseitigen Teilkappe unter allen Umständen satt am Hangenden anliegt,
d. h. sich Änderungen im Verlauf des Hangenden angepaßt hat, möglich, an ihr eine
ebenso dem Hangendverlauf angepaßte Führung für eine am Hangenden arbeitende Gewinnungsmaschine
anzubringen, so daß der Schnittverlauf der Gewinnungsmaschine genau dem des Hangenden
entspricht und es nicht mehr, wie das bisher der Fall war, erforderlich ist, bei
maschineller Gewinnung aus Sicherheitsgründen eine Oberbank stehenzulassen, um zu
verhindern, daß z. B. bei welligem Hangenden die Gewinnungsmaschine im Gestein schneidet.
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Die Einzelheiten und weitere Merkmale der Erfindung gehen aus der
folgenden Beschreibung eines vorzugsweisen Ausführungsbeispiels des neuen Ausbaugespanns
an Hand der Abbildungen hervor, von denen A b b. 1 die Gesamtanordnung in Seitenansicht
und A b b. 2 eine Aufsicht auf ein Gespann in gegeneinander nicht versetzter Stellung
des Rahmens darstellt; A b b. 3, 4 und 55 zeigen in Seitenansicht und in Schnitten
gemäß Linie A-B und gemäß Linie C-D der A b b. 3 die Verbindung des Stempelkopfes
mit der Kappe; A b b. 6 und 7 zeigen in Seitenansicht, teilweise im Schnitt und
in Aufsicht, die Verbindung der Stempelfüße mit den sie aufnehmenden Töpfen.
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In A b b. 1 sind mit 1 und 2 zwei hydraulische Stempel des sogenannten
offenen Systems von üblicher Bauart mit einer Anschlußmöglichkeit 3 an eine Druckmittelzuleitung
bezeichnet, die bei Verwendung der Stempel als solche eines hydraulischen Rahmens
in der dargestellten Weise über Leitungen 4 mit einem gemeinsamen Anschluß 5 derart
kombiniert sind, daß die Druckmittelräume der beiden Stempel miteinander kommunizieren.
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Die beiden Stempel sind in noch im einzelnen zu beschreibender Weise
lösbar mit den beiden Teilkappen 6 und 7, die die Hangendkappe des dargestellten
Rahmens bilden, verbunden. Die beiden Teilkappen stehen ihrerseits in ihre relative
Verschwenkung zueinander in vertikaler Richtung um ein begrenztes Maß ermöglichender
Weise durch eine sie abdeckende Federstahllamelle 8 in Verbindung.
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Zu dem erfindungsgemäßen Zweck der leichtlösbaren Verbindung der als
solche, d. h. als normale Stempel eines Stempelausbaus verwendbaren Stempel mit
der Hangendkappe werden die üblichen Kronenköpfe der Stempel durch Spezialköpfe
9 - die gemäß dem Ausführungsbeispiel ballig ausgebildet sind -der insbesondere
aus den A b b. 3 und 4 hervorgehenden Ausbildung ersetzt, die ihrerseits, leicht
gegen die Kronenköpfe auswechselbar, durch Schraubenbolzen 10 od. dgl. befestigt
am oberen Stempel angebracht sind. Diese Stempelköpfe weisen nach dem Ausführungsbeispiel
eine ringsherum gehende Nut 11 auf. Von den Hangendkappen 6 und 7 erstrecken sich
konsolenartige Queransätze 12, zwischen die der Stempelkopf von der Seite her, wie
insbesondere aus A b b. 4 ersichtlich ist, eingeführt wird. Die leichtlösbare Befestigung
des Stempelkopfes an diesen Ansätzen und damit an der Kappe erfolgt durch in die
Umfangsnut 11 eingreifende, gemäß dem dargestellten vorzugsweisen Ausführungsbeispiel
miteinander zu einem Bügel 13 vereinigte Bolzen 13' und 13", die sich durch
Bohrungen der Ansätze 12 erstrecken und deren freie, über die dem Bügel abgewandte
der beiden einer Stempelbefestigung zugeordneten Konsolen vorspringenden Enden durch
geeignete, leichtlösbare Vorrichtungen, wie Sprengringe 14 od. dgl., gesichert werden.
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Am oberen Ende des Unterstempels ist in an sich bekannter Weise ein
die leichte Handhabung ermöglichender Handgriff 15 angebracht.
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Eine durchgehende Sohlkappe ist bei den Rahmen des neuen Ausbaugespanns
nicht vorgesehen. Die gemäß dem Ausführungsbeispiel zwei Stempel 1 und 2 des Rahmens
sind lediglich in die topfartigen Gebilde 16 eingesetzt, die ihrerseits durch
eine Federstahllamelle 17 od. dgl. zug- und druckfest miteinander verbunden
sind.
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Die leichtlösbare Befestigung der Unterstempel in diesen topfartigen
Gebilden ist im einzelnen aus den A b b. 6 und 7 ersichtlich.
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Die Töpfe bestehen, wie ersichtlich, je aus einer Sohlplatte 18, deren
Ränder, um das leichte Gleiten der Platte auf dem Liegenden zu ermöglichen, hochgebogen
sind
und an der zentrischen Anordnung durch vertikal an die Platte angeschweißte Ansätze
19 eine Führung gebildet ist, zwischen die der Stempelfuß 1' seitlich eingeschoben
werden kann. Mit dieser Sohlplatte 18 ist durch Verbindungselemente 21, 21'
ein Plattenkörper20 lösbar verbunden. In diesem Körper sind Führungen ausgespart,
durch die die Schenkel eines sich in den Absatz zwischen dem Unterstempel 1' und
dem Stempelfuß 23 einlegenden und derart den Stempel sichernden Haltebügels 22 eingeführt
werden.
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Die Führungen 19 sind durch sich von der Platte 20 erstreckende,
an diese angeschweißte, durch Rippen 25' verstärkte Seitenleisten 24', 24" nach
oben verlängert. Die aus den Teilen 24' und 25' gebildeten Konsolen
sind in ihrem oberen Bereich beiderseits des Stempels durch Verbolzungen 25 verbunden,
die gleichzeitig den Unterstempel umschließende Halbschellen 26 gegen den
Stempel verspannen können.
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Aus der Aufsicht (Ab b. 2) ist die Verbindung der beiden Rahmen
eines Gespanns durch an den Teilkappen angreifende Lenker 27 erkennbar. Ferner sind
in dieser Abbildung die Anschlußleitungen 28
des hydraulischen Systems, die
an den Federstahllamellen 8 gehaltert sind und sich durch den Streb erstrecken,
erkennbar.
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An dem nach dem Gewinnungsfeld zu vorkragenden Teil der wegen ihrer
in vertikaler Richtung gelenkigen Unterteilung ständig schlüssig dem Hangenden anliegenden
Hangendkappe kann eine nicht dargestellte Führung für eine am Hangenden arbeitende
Gewinnungsmaschine vorgesehen sein.
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Ferner kann das kohlenstoßseitige Ende dieser Kappe als Teil eines
Schaleisenschlosses ausgebildet sein, so daß von diesem aus eine Gelenkkappe frei
tragend vorgepfändet werden kann.
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Die Verbindung sämtlicher Teile des Rahmens miteinander wie auch der
beiden Rahmen des Gespanns über die Lenker erfolgt, wie ersichtlich, in für die
Verhältnisse des Untertagebetriebes bekannter vorteilhafter Weise schraubenlos,
vorzugsweise durch Steckbolzen.
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Wenn die Stempel durch einfaches Lösen der Bügel 13 und 22
demontiert und in seitlicher Richtung aus den Führungen an der Kappe und an den
Stempelköpfen herausgenommen werden, zerfällt der ganze Rahmen in seine Bestandteile,
worauf die Stempel lediglich nach Ersatz der Spezialköpfe 9 durch übliche Kronenköpfe
als solche im Streb eingesetzt werden.