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Drahtseilkappe zum Aufsetzen auf den Stempelkopf Gegenstand des Patents
Soi o92 ist eine Stempelkopfplatte für den Strebausbau mit Drahtseilen. Diese Platte
dient dazu, einen Stempelkopf mit quadratischer Grundfläche mit Ecknocken an den
Strebausbau mit Drahtseilen anzupassen; sie ist zu diesem Zweck als Zwischenplatte
entweder oben oder unten oder auf beiden Seiten mit Rillen zum Einlegen eines oder
mehrerer Seile versehen und besitzt auf der Unterseite zum Eingreifen der Nocken
des bekannten Kronenkopfes bestimmte Vertiefungen. Um bei Stempelköpfen verschiedenen
Nockenabstandes verwendet werden zu können, haben die unterseitigen Vertiefungen
eine längliche Form und laufen auf die Plattenmitte zu. Die Unterseite der Kopfplatte
kann ballig ausgewölbt, der Rillenquerschnitt in Anpassung an das verwendete Seil
sog bemessen sein, daß unter dem Druck des Hangenden das Seil sich in den Rillen
festquetscht; an den Enden der oberen Rillen ist die Oberfläche der Platte abgeschrägt.
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Bei den Ausführungsbeispielen des Hauptpatentes erfolgt die Sicherung
gegen die Längsverschiebung des Seiles vorzugsweise durch auf das Seil gesetzte
Bunde, die sich vor den Rand der Stempelkopfplatte legen. Im übrigen wird das Seil
dadurch in den Rillen der Platte festgehalten, daß der Druck des Hangenden darauf
wirkt. Seile und Platten werden als getrennte Teile ins Streb gebracht, beim Ausbau
zusammengefügt und beim Rauben desselben wieder auseinandergenommen.
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Demgegenüber besteht das Ziel der weiteren Erfindung darin, das jedesmalige
Zusammenfügen von Seil und Kopfplatte und das Auseinandernehmen dieser
beiden
Elemente zu vermeiden und weiterhin kurze Seilstücke zu verwenden, die bei der Herstellung
des Ausbaues aneinandergefügt werden; dadurch soll verhütet werden, daß einzelne
Ausbauteile verloren gehen.
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Gemäß der Erfindung wird dieses Ziel dadurch erreicht, daß das Seil
in die Rillen einer oder mehrerer Platten so fest eingeklemmt wird, daß es auch
bei hohen Zugkräften keine Längsbewegungen in den Rillen ausführen kann. Das Seil
hat nur die Länge eines oder mehrerer, jedoch nur weniger Stempelabstände; der Anzahl
der Stempelabstände entspricht die Anzahl der auf dem Seil befestigten Platten,
deren Abstand natürlich dem der zu setzenden Stempel entspricht. Jede einzelne Seillänge
ist an den Enden mit korrespondierenden Schloßteilen versehen, die zum Anschluß
an die Nachbarkappen dienen.
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Mittels dieses Schlosses können auch die beiden Enden des nicht eingebauten
Seiles zu einer geschlossenen Seilschlaufe zusammengeschlossen werden, was den Transport
sehr erleichtert.
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Die Stempelauflegeplatte kann so am Drahtseil angeordnet sein, daß
die Seilschlösser mittig zwischen den Stempeln liegen. Die Befestigung der Stempelauflegeplatten
am Seil kann aber auch so sein, daß die Seilschlösser in der Nähe der Stempel zu
liegen kommen.
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Das Festklemmen der Seile in den Rillen der Stempelauflegeplatten
kann durch Paare von Bügeln erfolgen, die von oben durch die Platte geführt und
durch auf deren Unterseite sitzende Muttern festgezogen werden.
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Eine besonders geeignete Ausbildung für die beiden an den Enden der
kurzen Seilstücke sitzenden korrespondierenden Schloßteile ergibt sich dadurch,
daß das eine Schloßteil aus einem Flacheisenstück von der Gestalt eines Hammers
besteht, in dessen Stiel das Seilende eingelassen ist, während ein mit dem anderen
Seilende verbundenes Flacheisenstück eine mittlere Aussparung besitzt und noch in
dem ausgesparten Teil derart aufgebogen ist, daß eine portalartige Vorderwand entsteht;
vor dieser liegt bei eingelegtem Schloß der auf dem zweiten Flacheisen ruhende Hammerkopf,
dessen Stiel durch die Aussparung greift. Die Aussparung ist so bemessen, daß der
Hammerkopf nur dann hindurchgeführt werden kann, wenn das daran befindliche Seil
abgesenkt und um einen beträchtlichen Winkel, im allgemeinen von nahezu go °, verdreht
wird; ohne eine solche Winkelverstellung kann das Seil also nicht geöffnet werden.
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Aufbauend auf der Gegenstand des Hauptpatentes bildenden Platte, die
als Zwischenstück zwischen dem Kronenkopf der üblichen Stempel und dem zum Tragen
des Hangenden bestimmten Seiles dient, wird also unter Verwendung kurzer Seilenden,
deren Länge in der Regel nur einemoder zwei Stempelabständen entspricht, durch festes
Aufbringen der Kopfplatten auf diese Seilenden ein mit Recht als Kappe zu bezeichnendes
Ausbauelement geschaffen, welches die Vorteile des Drahtseilausbaues bezüglich seiner
guten Abstützung des Hangenden mit einer handlichen Ausbildung und einem geringen
Gewicht des verwendeten Ausbauelementes vereinigt.
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Der Erfindungsgegenstand ist in der Zeichnung in einem Ausführungsbeispiel
dargestellt. Abb. i zeigt zwei Stempel, die mit der neuen Drahtseilkappe ausgerüstet
sind; Abb. 2 zeigt ein Drahtseilende, auf dem eine Kopfplatte fest aufsitzt und
das zur Schlaufe geschlossen ist; Abb. 3 zeigt in perspektivischer Ansicht eine
Kopfplatte mit durchgezogenem Seil von der Unterseite; Abb. 4 ebenfalls in perspektivischer
Ansicht die gleiche Kopfplatte von der Oberseite; Abb.5 ist eine perspektivische
Ansicht des Seilschlosses in verschlossenem Zustand; Abb. 6 zeigt das gleiche S--ilschloß
beim Hindurchführen des Hammerkopfes durch die Aussparung des anderen Schloßteiles.
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In Abb. i sind auf die Kronenköpfe der in üblicher Weise aus Oberstempel
o, Unterstempel-rc und Schloß s bestehenden Grubenstempel die Platten e aufgelegt,
in deren einer Rille das Drahtseil a liegt und in später noch zu erläuternder Weise
so befestigt ist, daß es auch beim Auftreten erheblicher Zugkräfte darin keine Längsbewegung
ausführen kann. Durch weiter unten noch näher zu beschreibende Schloßteile
g, k sind die einzelnen Seilenden a1, rr, und cr miteinander fest verbunden.
Es ist angenommen, daß der in Abb. i links stehende Stempel der letzte vor dem zu
Bruch gehenden Hangenden ist. Das über diesen Stempel nach links herausragende Seilende
hängt daher frei in der Luft. Die Kopfplatten e sind hier im Verhältnis zu den Seilenden
so angeordnet, daß die Seilschlösser beim fertigen Ausbau in der Nähe der Stempel
liegen. Man kann die Anordnung aber auch so treffen, daß die Platten in der Mitte
des Seilendes sitzen und beim fertigen Ausbau die Seilschlösser mutig zwischen den
Stempeln zu liegen kommen.
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Abb. 2 zeigt eine einzelne Kappe, bestehend aus dem Seil a, der aufgesetzten
Kopfplatte e und dem ineinandergesteckten Schloß. Statt einer Platte können auf
dem Seilende auch zwei Platten angeordnet sein. Das Ausbauelement, das dann die
Länge von zwei Stempelabständen hat, wird dabei schwerer; auf der anderen Seite
gestaltet sich der Ausbau etwas einfacher. In diesem Fall kann beim Ein- und Ausbau
des im Streichenden verlegten Seiles die eineinhalbfache Seillänge am Kohlenstoß
beim Einbau oder nach der Bruchkante hin beim Ausbau unbenutzt vorstehen.
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DieAbb. 3 und 4zeigen d.ie den Gegenstand des Hauptpatentes bildende
Zwischenplatte e, die ein Paar obere Rillen r (Abb. 4) und ein Paar untere
Rillen q (Abb. 3) besitzt. Auf der Unterseite sind Vertiefungen, die eine
längliche Form haben und allseitig auf die Mitte der Platte zulaufen; sie dienen
zum Eingreifen der Ecknocken n des Stempelkopfes. In Abb.3 ist auch die ballige
Auswölbung p auf der Unterseite der Platte zu erkennen.
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Bei den dargestellten Platten ist das Drahtseil a in eine der oberen
Rillen r eingelegt und wird in derselben gehalten durch an den Enden der Rille vorgesehene
Bügel b, die von oben durch die Platte greifen und deren Enden durch auf der Unterseite
der Platte liegende Muttern m festgezogen werden.
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Eine Ausführungsform des Seilschlosses ist in den Abb.5 und 6 näher
dargestellt. Das Drahtseilende crl wird in eine muldenförmige Vertiefung v des Stieles
c eines hammerartigen Teiles eingelegt und durch aufgeschweißte
Bunde
d darin gehalten. Das andere Seilende a2 wird in eine entsprechende Mulde des Ansatzstückes
f' eines Flacheisens g eingelegt und in gleicher Weise durch aufgeschweißte Bunde
d befestigt. Das Flacheisen g hat eine Aussparung h und ist am vorderen Ende aufgebogen,
dadurch eine Vorderwand i bildend, gegen die sich der Hammerkopf k legt. Beim Nachlassen
des Zuges der Seile kann der Hammerkopf k auf dem Flacheisen g gleiten, ohne daß
sich das Schloß öffnen kann.
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Zum Öffnen des Schlosses muß das Seilende a, um nahezu einen rechten
Winkel gegenüber dem Seilende a., gebogen und erheblich gesenkt werden (vgl. Abb.6).
Solange die Seile über den Stempeln am Hangenden liegen, ist ein Verdrehen der Seile
und damit auch ein Lösen des Schlosses nicht möglich.
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Die neue Drahtseilkappe kann sowohl beim einfallenden wie beim streichenden
Strebausbau Verwendung finden. Beim streichenden Ausbau sind für jede Stempelreihe
entweder 5 einem Meter lange Seilenden mit je einer aufgesetzten Kopfplatte oder
drei Seillängen mit je zwei aufgesetzten Platten erforderlich. Gegenüber anderen
Seilausbauarten wird dadurch erheblich an Seillängen gespart; es sind keine langen
überschüssigen Seillängen mehr vorhanden, die am Kohlenstoß bzw. am Versatzstoß
hinderlich werden könnten. Sehr wichtig ist, daß die Kopfplatten, da sie fest mit
den Seilen verbunden sind, nicht verloren gehen können. Die Befestigung der Platten
am Seil erfolgt beispielsweise derart fest, daß sie sich erst bei in der Längsrichtung
der Seile wirkenden Kräften von über 7';2 t gegenüber den Platten bewegen können.
Besonders in steiler oder halbsteiler Lagerung ist mit den ineinandergehängten Seilen
ein sicheres Ausbauen möelich.