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Verfahren und Vorrichtungen zum Reinigen und Sortieren von körnigem
Gut, wie Getreide od. dgl. Die Erfindung betrifft ein Verfahren und Vorrichtungen
zum Reinigen und Sortieren von körnigem Gut wie Getreide od. dg1., bei welchen das
Siebgut in ein endloses, zylinderförmig umlaufendes Siebband an der Eingangsstirnseite
aufgegeben und axial zur Austragstirnseite weiterbewegt wird, wobei das Gut mehreremal
mit dem Siebband umläuft und bei jedem Umlauf vom Siebband abgeschleudert wird.
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Ein derartiges Siebprinzip ist bekannt. Die zylinderförmige Siebbandführung
wird bei der bekannten Vorrichtung aus mehreren ringförmig angeordneten Rollen erreicht,
die dem Siebband während seines Umlaufes eine wellenförmige Bahn verleiht. Die Siebfunktion
wird aus der Ab- und Aufschleuderung auf dem wellenförmig umlaufenden Siebband erzielt.
Der Nachteil ist dabei, daß die Abschleuderung des Siebgutes noch nicht die erforderliche
Selbstreinigung des Siebbandes bezweckt und bei der Aufschleuderung kein genügender
Reibungsschluß zur intensiven Siebwirkung zustande kommt. Der hohe Aufwand an Bauelementen
zur Erzielung des wellenförmigen Siebbandlaufes ist weiterhin ein Grund zu einer
Neuerung.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, mit möglichst wenig Bauelementen
eine intensive Siebgut-Ab- und -Aufschleuderung aus der einfachsten Siebbandführung
zu erzielen.
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Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß bei einem Siebband der eingangs
beschriebenen Art -das Siebgut nach etwa 270° Umlauf auf dem Siebband durch Siebbandum-
und -einlenkung abgeschleudert und auf das rücklaufende Siebband im steilen Winkel
aufgeworfen wird.
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Die Siebbandeinlenkung bildet dabei im Umlaufachsquerschnitt gesehen,
eine Einbuchtung von etwa 180° zwischen zwei zylinderförmigen Umlenkteilen von etwa
270°. Eine einzige Siebbandeinlenkung ermöglicht die beste Siebwirkung und hat die
wenigsten Bauelemente nötig. Im vorliegenden Ausführungsbeispiel wird zwar eine
einzige Siebbandeinlenkung beschrieben, ohne jedoch weitere zusätzliche Siebbandeinlenkungen
auszuschließen. Die Siebbandumlaufgeschwindigkeit kann bis zur Grenze der zulässigen
Werkstoffbeanspruchung des Siebbandes und der zulässigen Anschlagwucht des Siebgutes
beliebig gesteigert werden.
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Ein Siebband kann gelocht, schlauchgewoben oder schlauchgeflochten
und mit flachen, profilierten oder verzahnten Laufrändern und Laufzwischenstreifen
versehen sein. Die quer verlaufenden Siebmaschenwerkstoffe können starre Querrippen
oder Drähte sein, während die längs verlaufenden Werkstoffe zweckmäßig hochbiegsame
Seile sind. In der Zeichnung sind in einer perspektivischen Ansicht und zwei Achsquerschnitten
verschiedene Ausführungsbeispiele schematisch dargestellt. Die Körnerauffanggehäuseteile
als bekannte Bauelemente sind weggelassen.
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F i g. 1 zeigt den Siebbandquerschnitt der Eingangsstirnseite mit
dem Verfahrensablauf und die Siebbandum- und -einlenkung über innere Umlenkelemente.
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F i g. 2 zeigt die gleiche Siebbandum- und -einlenkung wie bei der
F i g. 1, jedoch mit einem Hülltrieb. F i g. 3 zeigt die Siebbandum- und -einlenkung
innerhalb eines Hohlzylinders bzw. Hüllringen.
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F i g. 4 zeigt einen perspektivischen Ausschnitt des Siebbandes aus
der F i g. 3 im größeren Maßstab.
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Bei den Ausführungsbeispielen nach den F i g. 1 bis 3 wird das Siebgut
1 axial durch die mitten offene Eingangsstirnseite 2 nach innen auf ein endloses
zylinderförmiges Siebband 3 nahe an der Eingangsstirnseite 2 aufgegeben, von diesem
durch Reibungsschluß mitgenommen, beschleunigt und dabei zum Teil abgesiebt. Das
durch die Siebmaschen durchgeschleuderte Siebgut wird wie bei den bekannten Siebzylindern
von einem Auffanggehäuse gesammelt. Das aufgegebene Siebgut 1 wird erfindungsgemäß
nach einem Umlaufweg 4 von etwa 270° von der Bandinnenseite dadurch abgeschleudert,
daß das bisher z. B. im Uhrzeigersinn umgelenkte zylinderförmige Bandteil über der
Umlenkachse 6 plötzlich in den Gegenzeigersinn in das Siebbandinnere etwa l80° über
der Einlenkachse 7 eingelenkt wird. Das abgeschleuderte Siebgut 5 wird nach einer
weiteren Bandumlenkung über der Umlenkachse 8 nach etwa 270° Umlauf im Uhrzeigersinn
wieder auf das nunmehr saubere rücklaufende Siebband im steilen Winkel an der Stelle
5 aufgeschleudert. Durch Reibungsschluß beginnt wieder ein neuer Kreislauf. Der
nächste Fördergutumlauf 4ca wird im Bereich der Aufschleuderstelle 5 axial in der
Richtung zur Austragstirnseite 9
mit bekannten Mitteln abgelenkt
und auf eine gegenüber der ersten Umlaufbahn 4 etwa parallelen Umlaufbahn 4a versetzt.
Dieser Verlauf wiederholt sich so oft, bis das Siebgut bzw. nur noch der überkehr
die Stirnseite 9 verläßt. Zur Durchführung dieses Verfahrens sind verschiedene Mittel
anwendbar.
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Ein Mittel zur Siebbandum- und -einlenkung besteht darin, daß einem
endlosen zylinderförmig umlaufenden Siebband 3, das zwischen zwei Umlenkachsen 6
und 8 z. B. im Uhrzeigersinn geführt ist, mindestens eine im Gegenzeigersinn umlaufende
Einlenkwalze 7 od. dgl. zugeordnet ist, auf welcher das Siebband etwa einen Winkel
von 180° aufliegt (F i g. 1). Die Um- und Einlenkachsen 6, 7 und 8 können aus Walzen
oder Rollen, Scheiben, Ringen, Förderschnecken od. dgl. bestehen.
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Das zweite Mittel zur Siebbandum- und -einlenkung besteht darin, daß
das Siebband 3 mit einem Teil seines äußeren Umfanges innerhalb eines Hülltriebes
umlaufend anliegt. Der Hülltrieb drückt dabei die Laufstreifen des Siebbandes auf
Rollen oder Scheiben auf der Umlenkachse 8 zur Antriebshaftung an. Der Hülltrieb
kann aus Hüllriemen 10 bestehen, welche außerhalb vom Siebband über Riemenscheiben
11 umgelenkt werden (F i g. 2). Der Hülltrieb kann auch, ähnlich wie der Hüllriemenumlauf,
aus einem Hüllband bestehen. Der Hülltrieb kann ferner aus einem Hohlzylinder
12 oder Ringen mit dem gleichen Querschnitt bestehen (F i g. 3). Bei der
Anwendung eines geschlossenen Hüllbandes bzw. Hohlzylinders 12 (F i g. 3) ist der
Siebdurchgang vorzugsweise mindestens im Bereich der Siebgutaufschleuderung 5 nach
außen zellenförmig abgeschlossen. Das vom Hüllband bzw. Hohlzylinder 12 nach außen
zeitweilig abgeschlossene Siebband 3 (F i g. 3), wirft seine Zellenfüllung erst
an der Einlenkachse 7 in eine Sammel- und Austragrinne bzw. Ausfördervorrichtung
14 nach außen, jedoch innerhalb des Hülltriebes ab. Die Ausfördervorrichtung 14
fördert den vom Siebband nach außen ausgeworfenen Siebdurchgang axial aus der Vorrichtung
heraus. Eine derartige zellenförmige Absiebung ist insbesondere zum Absieben von
Körnern aus Kurzstroh vorgesehen. Dazu besteht das Siebband 3 aus hochkanten Querrip-pen
Q, durch welche Längsseile L eingezogen sind (F i g. 4).