DE1164233B - Vorrichtung zur Erzeugung eines Pressdruckes auf bahnenfoermige Materialien - Google Patents

Description

BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND

DEUTSCHES

PATENTAMT

AUSLEGESCHRIFT

Internat. Kl.: B 30 c

Deutsche Kl.: 58b-5

Nummer: 1164 233

Aktenzeichen: Z 6365 I b / 58 b

Anmeldetag: 31. Oktober 1957

Auslegetag: 27. Februar 1964

Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zur Erzeugung eines Preßdruckes auf bahnenförmige Materialien, beispielsweise Textilien, wobei das zu bearbeitende Material sich relativ zwischen den gegeneinander einen Druck, der mittels eines das Material durchsetzenden Magnetfeldes hervorgerufen wird, ausübenden Arbeitsteilen bewegt, von denen mindestens einer als drehbare Walze, an der das Material abrollt, ausgebildet ist.

Die bekannten Vorrichtungen zur Behandlung von bahnenförmigen Materialien, bei denen eine Walze auf dem zu bearbeitenden Material gegen eine ebene Unterlage oder gegen eine zweite Walze gepreßt und dabei rollend bewegt wird, wie z. B. bei Walzenpressen, Kalandern, Prägepressen, Auftragswalzen usw., wobei ein möglichst gleichmäßiger Liniendruck erzeugt werden soll, sind die Walzen an ihren Enden mittels Zapfen gelagert, oder die Walzen werden, besonders wenn ihr Durchmesser klein und ihre Länge groß ist, entlang ihrer ganzen Länge abgestützt.

Die Kraftübertragung auf die den Druck ausübende Walze erfolgt also entweder über die Lager und Zapfen oder über die Stützeinrichtung, wodurch sich ein Energieverlust ergibt bzw. eine Kraft zu überwinden ist, die der Bewegung der Walze entgegenwirkt.

Durch die Erfindung wird hingegen eine Vorrichtung vorgeschlagen mit wesentlich einfacheren Konstruktionselementen, durch die ein völlig gleichmäßiger Preßdruck entlang einer Linie erzeugt und außerdem jeder mögliche Energieverlust ausgeschaltet wird.

Erfindungsgemäß wird dies dadurch erreicht, daß mindestens einer der druckausübenden Arbeitsteile magnetisch ist oder einen Magneten enthält und die Walze auf das Material entlang einer Mantellinie einen gleichmäßig wirkenden Druck ausübt.

An sich ist die Anwendung magnetischer Kräfte zur Erzeugung eines Preßdruckes, ζ. Β. zum Zusammenpressen von zu verbindenden Platten und dgl. bekannt.

Nach der Erfindung hingegen wird der Preßdruck einer Walze über die gesamte Breite eines bahnenförmigen Materials direkt durch magnetische Kräfte erzeugt.

Die Größe des Preßdrucke^ kann in einfacher Weise durch Veränderung der magnetischen Feldstärke geregelt werden. Ein Energieverlust durch Lagerreibung tritt kaum auf, da die Walzenlager nur der Halterung und nicht der Kraftübertragung dienen.

Das zu bearbeitende Material kann zwischen zwei Walzen durchgeführt werden, wobei eine der Walzen Vorrichtung zur Erzeugung eines Preßdruckes
auf bahnenförmige Materialien

Anmelder:

Zimmers Erben K. G., Kufstein (Österreich)

Vertreter:

Dipl.-Chem. Dr. phil. E. Sturm, Patentanwalt,

München 23, Leopoldstr. 20

Als Erfinder benannt:

Rupert Kraft, Kufstein (Österreich)

Beanspruchte Priorität:

Österreich vom 9. Januar 1957 (Nr. A 147/57)

den Magnetkörper darstellt. Der Magnetkörper kann aber auch mit einer ebenen Oberseite ausgebildet sein, auf der sich das zu bearbeitende Material bewegt.

Im Falle, daß der Magnetkörper als Walze ausgebildet ist, kann diese aus einem zylinderförmigen, auf der ganzen Mantelfläche magnetisch wirkenden, drehbaren Körper bestehen, der in vorteilhafter Weise mit einem Gummi- oder Kunststoffbelag versehen sein kann. Auch kann ein stationärer Magnet im Inneren eines drehbaren, vorzugsweise aus Kunststoff bestehenden zylindrischen Mantels angeordnet sein.

Zwischen dem magnetischen und dem als Anker wirkenden Arbeitsteil (Walze, Rakel usw.) wird das zu bearbeitende Material durchgeführt, wobei bei der Verwendung einer Druckwalze diese auf dem Material abrollt und ein zylindrischer Magnetkörper in Drehung versetzt wird.

Es kann aber auch die Bearbeitung eines flächenartigen Materials so erfolgen, daß dieses in Ruhe bleibt und die Druckwalze darüber geführt wird, und zwar dadurch, daß der Magnetkörper auf der anderen Seite des Materials in der Bearbeitungsrichtung bewegt wird. Die Druckwalze folgt allen Bewegungen des Magnetes.

Je nach dem Verwendungsgebiet können die aus einem Eisenkern bestehenden Druckwalzen von

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einem Mantel aus Gummi, Kunststoff usw. umgeben sein. Dieser Mantel kann dem Verwendungsgebiet entsprechend gemustert sein.

In der Zeichnung sind mehrere Ausführungsbeispiele veranschaulicht.

Die F i g. 1 bis 7 stellen Schaubilder verschiedener vereinfacht dargestellter Ausführungsformen dar, die Fig. 8 bis 10 zeigen in schein atischer Darstellung eine Rakelungseinrichtung, und Fig. 11 stellt eine Rakelwalze mit den bekannten zylindrischen Rundschablonen dar.

Fig. 1 zeigt einen Magneten 1 mit ebener Oberseite, die gestrichelte Linie gibt die Polachse an. Der Magnet zieht durch die nicht magnetisierbare Zwischenlage 2, die das zu bearbeitende Material oder eine Trägerbahn für dieses darstellen soll, die Druckwalze 3, die aus Eisen besteht, an. An den Zapfen 4 sind Hebellager 5 befestigt, die nur zur Halterung der Walze dienen. Sie sind auch bei größtem Anpreßdruck vollkommen entlastet. Fig. 2 zeigt eine Ausführung mit einer, um die Zapfen 7 frei drehbaren magnetischen Walze 6. Die Druckwalze 3 ist mit einem Gummi- oder Kunststoffbezug 8 versehen. Wird die Zwischenlage 2 parallel zur Walzenachse bewegt, so wird die Druckwalze 3 und die Magnetwalze 6 in Drehung versetzt. Wird hingegen die Zwischenlage 2 in ihrer Lage festgehalten und der Magnet 1 bzw. 6 unter der Zwischenlage bewegt, so folgt die Druckwalze 3 dieser Bewegung, indem sie auf der Zwischenlage 2 abrollt.

Es kann auch die Magnetwalze 6 über ihre Zapfen 7 angetrieben und damit in Drehung versetzt werden, wodurch die Zwischenlage 2 mitgenommen und die Druckwalze 3, um ihre Zapfen 4 sich drehend, angezogen wird.

F i g. 3 zeigt einen Foulard. Zwischen den Magnetwalzen 6, von denen eine ortsfest gelagert und die andere schwenkbar angeordnet sein kann, befindet sich die Arbeitswalze 3, welche in ihren Zapfen 4 lose gelagert ist. Die Pfeile geben die Drehrichtung der Walzen an. 19 sind Führumgswalzen für die zu behandelnde Zwischenlage 2.

Die magnetische Anpressung von Walzen ist auch bei Kalandern, wie F i g. 4 zeigt, möglich. In diesem Falle wechseln jeweils eine Magnetwalze 6 mit einer, einen Eisenkern enthaltenden Arbeitswalze 3 ab. Die die Walzen haltenden Führungslager sind, der Einfachheit halber, nicht gezeichnet. Dieselbe Anordnung läßt sich auch waagrecht ausführen.

Durch Hintereinandersetzen einer Reihe von Walzenpressen (wie in Fig. 2 dargestellt) zeigt Fig. 5 eine Einrichtung zum Zusammenkaschieren von verschiedenen Warenbahnen 2, T, 2". Die einzelnen Magnetwalzen 6 sind ortsfest gelagert, während die Arbeitswalzen3 schwenkbar angeordnet sein können. Die Arbeitswalzen 3 können auch verschiedene Oberflächen, je nach dem gewünschten Muster auf der Warenbahn, besitzen.

In Fig. 6 sind am Umfang eines nicht magnetischen Zylindermantels 17 eine Reihe Arbeitswalzen 3 drehbar angeordnet. Im Inneren des Zylindermantels 17 steht jeder Arbeitswalze ein Magnetpol eines ortsfesten Magneten 18 gegenüber. Es kann aber auch eine Magnetwalze mit magnetischem Mantel verwendet werden. Die Drehbewegung kann durch einen gemeinsamen Antrieb der Arbeitswalzen erfolgen, wie dies bei den bekannten Walzendruckmaschinen in der Papier- und Textilindustrie der Fall ist. Die Arbeitswalzen 3 können auch als Musterwalzen ausgebildet sein.

F i g. 7 zeigt die Anwendung der Erfindung auf ein Farbwerk für Duplex-Filmdruck. Die beiden Magnetwalzen 6 sind in den Farbwerksträgern frei drehbar gelagert und tauchen in die in der Wanne 22 befindliche Druckfarbe. Vor den Magnetwalzen 6 liegen die mit einem Eisenkern versehenen Druckwalzen 3, welche auf den Stützleisten 21 aufliegen und von den Magnetwalzen 6 angezogen werden, wobei eine beliebige Druckkraft gegeneinander entsteht, welche auf die Schablonen 23 und damit auf das zu bedruckende Band 24 wirksam ist. Werden die beiden Farbwerke nach aufwärts bewegt, dann rollen die angepreßten Druckwalzen 3 auf den senkrechten Schablonen 23 ab und versetzen auch die Magnetwalzen 6 in Drehung, welche ihrerseits aus der Wanne 22 Farbe fördern und diese durch geeignete Oberflächenbeschaffenheit der Magnetwalze 6 auf und vor die Druckwalze 3 bringen. Bei den bekannten Farbwerksausführungen bedurfte es komplizierter Einrichtungen, welche die beiden Farbwerke miteinander ver- und entriegelten und den nötigen Anpreßdruck mit gleichmäßigem Liniendruck hervorbrachten.

In den Fig. 8 bis 10 ist als weiteres Anwendungsbeispiel magnetisch angepreßter Walzen eine einfache Form einer Rakelungseinrichtung dargestellt, bei welcher die Farbe 28 vor die Rakelwalze 27 auf die Schablonengaze der Schablone 26 geschüttet und durch die Bewegung der Rakelwalze 27 vor dieser hergeschoben wird. Die Bewegung der Rakelwalze 27 wird durch Bewegung der Magnetwalze 6 bewirkt. Kommt die Rakelwalze 27 in die Höhe des linken Holmes des Schablonenrahmens 26, so steigt die Farbe hoch und wandert auf die rechte Seite der Rakelwalze (F i g. 9), so daß dann die Bewegung der Rakelwalze nach rechts vorgenommen werden kann (Fig. 10).

Fig. 11 zeigt eine Anwendungsmöglichkeit magnetisch angezogener Rakelwalzen bei der Verwendung von endlosen Schablonenbändern 33, welche in bekannter Weise über Führungswalzen 32 geführt werden. Der Zylinder 29, der einen großen Durchmesser haben kann, besteht aus einem antimagnetischen Material und enthält im Innern eine Anzahl von Stabmagneten 31, durch die die darüberliegenden Rakelwalzen 30 angezogen werden. Es kann aber auch zur Druckausübung eine Magnetwalze 6 Verwendung finden.

Die magnetisch beeinflußten Walzen haben in allen beschriebenen Fällen entsprechende Lagerungen, Führungen oder andere Einrichtungen, die ihre Lage auch nach Ausschaltung der magnetischen Kräfte gewährleisten.

Claims (5)

Patentansprüche:

1. Vorrichtung zur Erzeugung eines Preßdruckes auf bahnenförmige Materialien, beispielsweise Textilien, wobei das zu bearbeitende Material sich relativ zwischen den gegeneinander einen Druck, der mittels eines das Material durchsetzenden Magnetfeldes hervorgerufen wird, ausübenden Arbeitsteilen bewegt, von denen mindestens einer als drehbare Walze, an der das Material abrollt, ausgebildet ist, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens einer der druckausübenden Arbeitsteile magnetisch ist oder einen Magneten enthält und die Walze (3) auf

das Material entlang einer Mantellinie einen gleichmäßig wirkenden Druck ausübt.

2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als zweiter, mit der Walze zusammenwirkender Arbeitsteil ein Magnetkörper (1) mit ebener Oberseite angeordnet ist.

3. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als zweiter, mit der Walze (3) zusammenwirkender Arbeitsteil ein walzenförmiger Magnetkörper (6) vorgesehen ist.

4. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß auf einer Seite des zu bearbeitenden Materials mindestens zwei walzenförmige Magnetkörper (6) und auf der anderen Seite mindestens eine, auf Lücke stehende, von diesen magnetisch angezogene Walze (3) angeordnet sind.

5. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zu dem einen, als drehbare Magnetwalze (17, 18) ausgebildeten Arbeitsteil konzentrisch mehrere, damit zusammenwirkende Arbeitsteile (3) angeordnet sind.

In Betracht gezogene Druckschriften:
Deutsche Patentschriften Nr. 869 261, 898 239;
schwedische Patentschrift Nr. 150771;
USA.-Patentschrift Nr. 949 351.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

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