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Einrichtung zum Bedrucken von flächenförmigem Material
Die Erfindung bezieht sich auf eine Einrichtung zum Bedrucken von flächenförmigem Material, wobei der Druckformkörper aus einem flexiblen, in sich geschlossenen, umlaufenden Druckformträger mit an der Aussenseite aufgebrachter, dem Hoch-, Tief-oder Flächendruckverfahren entsprechender Druckform besteht und unter der Wirkung magnetischer Kräfte gegen einen Gegendruckkörper gepresst wird.
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Stahlband oder einem Band aus Magnetgummi besteht. Das mit dem zu bedruckenden Material mitlaufende Trum des Druckformträgerbandes wird von einer auf der andern Seite des zu bedruckenden Materials befindlichen magnetischen Spannplatte, welche auch als Gegendruckkörper dient, magnetisch angezogen.
Die magnetische Anziehungskraft erfolgt dabei unmittelbar zwischen dem Druckformträger und dem als magnetische Spannplatte ausgebildeten Gegendruckkörper. Wegen der geringen Wandstärke des Druckformträgers und der infolgedessen geringen magnetischen Masse können sich bei diesem bekannten Vorschlag nur relativ geringe magnetische Anziehungskräfte einstellen. Diese Anziehungskräfte reichen jedoch meist nicht aus, um eine einwandfreie Funktion zu erzielen, insbesondere dann, wenn auf dem Druckformträger eine Tiefdruckform angeordnet ist, da bekanntlich gerade beim Tiefdruck mit relativ hohen Pressionen gearbeitet werden muss.
Ferner ist es ein Nachteil, dass bei dem erwähnten bekannten Vorschlag eine grossflächige Druckzone vorhanden ist, was sich bei einer kontinuierlich arbeitenden Druckeinrichtung auf die Qualität (Schärfe) des Druckbildes ungünstig auswirken kann.
Diese Mängel werden erfindungsgemäss dadurch behoben, dass im Inneren des Druckformkörpers ein dem Gegendruckkörper gegenüberliegender und mit diesem durch ein magnetisches Kraftfeld in Wirkverbindung stehender zylindrischer Anpresskörper angeordnet ist, wobei, wie an sich bekannt, von den gegeneinander einen Druck ausübenden Arbeitsteilen mindestens einer ein Magnetkörper ist und der andere mindestens teilweise aus magnetisierbarem Material besteht.
Gemäss der Erfindung erfolgt also die Anpressung des Druckformträgers gegen den Gegendruckkörper mittels eines zylindrischen Anpresskörpers im Inneren des Druckformträgers, wobei ein durch den Druckformträger hindurch gehendes magnetisches Kraftfeld eine magnetische Anziehung zwischen Anpresskörper und Gegendruckkörper bewirkt. Damit können hinreichend starke Anpressdrucke erzielt werden und der Druckbereich ist auf eine schmale Zone konzentriert. Der zylindrische Anpresskörper wälzt sich beim Umlauf des flexiblen, in sich geschlossenen Druckformträgers an der Innenwand desselben ab. Eine zu starke Beanspruchung des Druckformträgers bzw. eine Beschädigung desselben kann durch den schonenden Vorgang des Abwälzens des Anpresskörpers vermieden werden.
In ähnlicher Weise wie der erfindungsgemässe Anpresskörper ist bei bekannten Schablonendruckmaschinen mit rotierenden bzw. umlaufenden Schablonen die Rakel (Rollrakel) in der Schablone angeordnet. Diese Schablonen sind aber-im Gegensatz zu den erfindungsgemässen
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Druckformträgern, welche die Druckform an ihrer Aussenseite tragen-mit Perforationen entsprechend dem Druckmuster versehen und die Rakel hat die Aufgabe, die Farbe durch die Perforationen der Schablone zu pressen. Dabei tritt zwar auch eine mässige Anpressung der Schablone gegen das zu bedruckende Material ein, doch gleichsam bloss als Begleiteffekt der Rakelwirkung.
Von diesem Stand der Technik aus betrachtet liegt die Erfindung in der Erkenntnis, dass diese bei einer Rakel als Begleiteffekt auftretende Wirkung zum wesentlichen Merkmal der Anpressung eines an seiner Aussenseite mit einer Hoch-, Tief-oder Flachdruckform versehenen flexiblen, in sich geschlossenen, umlaufenden Druckformträgers gemacht werden kann, und dass dabei auch höhere Drucke, als dies beim Anpressdruck einer Rakel der Fall ist, ausgeübt werden können.
Zur Aufbringung der Druckform auf der Aussenseite des flexiblen Druckformträgers können verschiedene Methoden angewendet werden. So kann z. B. bei galvanisch hergestellten Druckformträgern die Druckform im Wege der Galvanoplastik, also gleichzeitig mit der Herstellung des Druckformträgers selbst, aufgebracht werden. Ferner kann man z. B. den Druckformträger mit einer die Druckform darstellenden Beschichtung versehen. Für die technische Gestaltung der Druckform ist das Druckverfahren (Hochdruck, Tiefdruck oder Flachdruck) massgeblich, welches mit der erfindungsgemässen Einrichtung ausgeübt werden soll.
Der im Inneren des Druckformkörpers angeordnete zylindrische Anpresskörper ist zweckmässig als zylindrische Walze aus magnetisierbarem Material ausgebildet. Der Gegendruckkörper muss dann ein Magnetkörper sein, welcher vorzugsweise als Magnetbalken oder Magnetwalze ausgebildet wird. Es ist jedoch auch der umgekehrte Fall möglich, dass der Anpresskörper ein Magnetkörper ist und der Gegendruckkörper aus magnetisierbarem Material besteht. Schliesslich kann sowohl der Anpresskörper als auch der Gegendruckkörper ein Magnetkörper sein. über den Gegendruckkörper läuft üblicherweise das zu bedruckende flächenförmige Material, gegebenenfalls mit einem Drucktuch. Beim Offsetverfahren hingegen ist der Gegendruckkörper ein Gummidruckzylinder, über welchen die Übertragung der Druckfarbe vom Druckformkörper auf das zu bedruckende Material erfolgt.
Zum Zwecke der magnetischen Anpressung enthält der Gummidruckzylinder einen Magnetkern oder einen Kern aus magnetisierbarem Material.
Zur Farbgebung des erfindungsgemässen Druckformkörpers können die für das Hoch-, Tief-oder Flachdruckverfahren üblichen Farb- und Feuchtwerke verwendet werden. Vorteilhaft ist es, wenn dabei die unmittelbar an der Oberfläche des Druckformkörpers zur Wirkung kommenden Arbeitsteile, wie Walzen oder Rakeln, ebenfalls durch magnetische Anpressung in Position gehalten werden, u. zw. mit Hilfe eines an der Innenwand des Druckformkörpers dem Arbeitsteil des Farb-bzw. Feuchtwerkes gegenüberliegenden Anpresskörpers, vorzugsweise einer Anpresswalze, wobei mindestens einer der beiden einander gegenüberliegenden Teile ein Magnetkörper ist und der andere mindestens teilweise aus magnetisierbarem Material besteht.
Unter einem magnetischen Körper bzw. Magnetkörper ist im Sinne der Erfindung ein solcher zu verstehen, welcher aus einem oder mehreren Permanent-oder Elektromagneten besteht bzw. solche enthält. Ferner soll unter einem magnetisierbaren Material ein ferromagnetisches Material verstanden werden, welches seinen magnetischen Zustand von einem magnetisierenden Magneten erhält, u. zw. vorzugsweise nur vorübergehend, so lange der magnetisierende Magnet anwesend bzw. wirksam ist.
Die Erfindung ist an Hand der Zeichnungen durch Ausführungsbeispiele näher erläutert, ohne darauf beschränkt zu sein.
Die Fig. l bis 7 zeigen jeweils in vereinfachter Darstellung verschiedene erfindungsgemässe Druckvorrichtungen.
Beim Ausführungsbeispiel nach Fig. l besteht der Druckformträger-l-aus einer, z. B. auf galvanischem Wege hergestellten, zylindrischen Metallhülse, vorzugsweise aus nichtferromagnetischem Metall. Wenn das Material des Druckformträgers--l--nicht zu flexibel ist, dann behält der
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Form von zwei stabilen Endringen erforderlich.
Der Druckformträger--l--trägt eine Beschichtung--2--, welche eine dem Tiefdruckverfahren entsprechende Druckformgestaltung aufweist.
Die zu bedruckende Bahn--3--wird über eine Magnetwalze --4-- geführt, von welcher die im Inneren des Druckformkörpers-1, 2- angeordnete Anpresswalze aus Stahl --5-- angezogen wird, wodurch der Druckformträger-l-gegen die als Druckunterlage und Gegendruckkörper dienende Magnetwalze --4-- gepresst wird. Die Anpresswalze --5-- ist in einem (nicht dargestellten) Führungslager drehbar und in Richtung zur Magnetwalze --4-- beweglich gelagert.
Da
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die Berührung zwischen der Anpresswalze --5-- und der Innenwand des Druckformträgers --1-einerseits sowie zwischen der Oberfläche der Beschichtung --2-- des Druckformträgers --1-- und der Magnetwalze --4-- anderseits im wesentlichen Linienberührungen sind, tritt durch die
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Deformation des Druckformträgers --1-- ein.
Das Farbwerk zur Aufbringung der Druckfarbe --6-- besteht aus einer Rakel-bzw.
Schabervorrichtung, bestehend aus einer nichtrostenden, magnetisierbaren Schaberklinge--7--, welche auf einem leistenförmigen Halter --8- angeordnet ist. Die Schaberklinge-7-wird auf ihre gesamte Arbeitsbreite mit gleichmässigem Liniendruck durch Magnetkraft mit Hilfe einer im Inneren des Druckformkörpers --1,2-- der Schaberklinge --7-- gegenüberliegend angeordneten, als Anpresswalze dienenden Magnetwalze --9-- angezogen, so dass die Druckfarbe --6-- gleichmässig in die vertieft in der Beschichtung --2-- ligenden druckenden Elemente gerakelt wird.
Die Arbeitsteile der Einrichtung gemäss Fig. l drehen sich während des Betriebes in Richtung der dargestellten Pfeile. Auch in den übrigen Figuren deuten die Pfeile jeweils die Drehrichtung der Arbeitsteile an.
Die Einrichtung gemäss Fig. 2 gleicht der gemäss Fig. l hinsichtlich des Druckformträgers --1--, der Magnetwalze --4-- und der Anpresswalze --5--, ist jedoch zum Bedrucken der bahn --3-nach dem Hochdruckverfahren bestimmt. Dementsprechend trägt der Druckformträger eine Beschichtung--2'--, welche eine dem Hochdruckverfahren entsprechende Druckformgestaltung aufweist. Auch das Farbwerk --10-- ist anders als bei Fig. l und besteht aus einer Anzahl von Farbwalzen, von denen die an der Oberfläche des Druckformkörpers-1, 2'- anliegende Farbwalze - mindestens teilweise aus magnetisierbarem Material besteht und von der im Inneren des Druckformkörpers --1,2'-- angeodneten magnetwalze --9-- unter gleichmässigem Liniendruck an die Oberfläche des Druckformkörpers--1, 2-- gepresst wird.
Auch die Einrichtung nach Fig. 3 gleicht der gemäss Fig. l hinsichtlich des Druckformträgers
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-1--, der Magnetwalze --4-- und--1,2"-- berührende Farbwalze --11-- mindestens teilweise aus magnetisierbarem Material besteht und von der Magnetwalze --9-- im Inneren des Druckformkörpers angezogen wird. Ferner ist ein Feuchtwerk --12-- mit mehreren Walzen vorhanden, wobei wieder die den Druckformkörper --1, 2"-- berührende Walze--13--von einer im Inneren des Druckformträgers --1,2"-angeordneten Magnetwalze --14-- angezogen wird.
Beim Ausführungsbeispiel nach Fig. 4 besteht der Druckformträger-l-aus einem flexiblen Band, welches über zwei Führungswalzen--15, 16-- läuft und durch diese gespannt wird. Der
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Druckformgestaltung dargestellt. Der Druckformträger--1, 2"-- wird mit Hilfe einer in seinem Inneren angeordneten Anpresswalze-5-gegen eine Magnetwalze --4-- gepresst, über welche die zu bedruckende Bahn --3-- läuft. Wie bei Fig. 2 wird die den Druckformkörper--1, 2'-- berührende Farbwalze--11--des Farbwerkes--10--mit Hilfe einer ebenfalls im Inneren des Druckformkörpers--1,2'--angeordnetenmagnetwalze--9--angepresst.
Fig. 5 stellt das Schema einer Vierfarbdruckmaschine dar, bei welcher die zu bedruckende Bahn - von einem Drucktuch --17-- gestützt und transportiert wird, welches über die beiden Drucktuchwalzen--18, 19-- ausgespannt ist. Die zu bedruckende Bahn--3--wird meist auf das Drucktuch-17--aufgeklebt. Die einzelnen Druckaggregate bestehen aus dem Druckformträger der aussen die dem Druckverfahren entsprechende Druckform (nicht dargestellt) trägt, ferner
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Tiefdruck mit Schaber--7--und Magnetwalze--9---und gegebenenfalls (beim Flachdruck) ein Feuchtwerk vorhanden.
In Fig. 6 ist ebenfalls eine Vierfarbdruckmaschine im Schema dargestellt, wieder mit einem über Drucktuchwalzen-18, 19-- geführten Drucktuch --17-- für die zu bedruckende Bahn, wobei jedoch der Druckformträger-l-mit Hilfe der Anpresswalze-5-aus magnetisierbarem Material gegen eine als Magnetbalken --20-- ausgebildete Druckunterlage gepresst wird.
Schliesslich ist in Fig. 7 das Schema einer Vierfarbdruckmaschine ohne Drucktuch dargestellt, bei
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welcher die zu bedruckende Bahn allein zwischen dem Druckformträger-l-und der als Magnetwalze --4-- ausgebildeten Druckunterlage durchgeführt wird. Die Anpressung des Druckformträgers-l-gegen die Magnetwalze --4-- erfolgt mit Hilfe der Anpresswalze-5-, aus magnetisierbarem Material.
Wie erwähnt sind die Darstellungen in Fig. l bis 8 vereinfacht. Das Maschinengerüst, Trag-und Führungslager der Arbeitsteile, die erforderlichen Antriebselemente, ferner die Einrichtungen für die Rapportierung und Rapporthaltung, Klebewerke und Wascheinrichtungen für das Drucktuch, Einzelheiten der Farb-und Feuchtwerke, Zufuhr-und Abfuhreinrichtungen für das zu bedruckende Material usw. wurden nicht dargestellt. Sie können in bekannter Weise ausgebildet sein.
Bei sämtlichen beschriebenen Ausführungsbeispielen ist die Druckunterlage ein Magnetkörper
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magnetisierbarem Material bestehen, während die aussenliegenden, an der Oberfläche des Druckformkörpers zur Wirkung gelangenden Arbeitsteile des Farbwerkes (Rakel, Farbwalze) magnetisch sind.
Für den flexiblen Druckformträger können biegeschlaffe Folien aus Metall, Kunststoff oder andern Werkstoffen verwendet werden. Der flexible Druckformträger kann entweder in Bandform über Führungswalzen laufen oder als zylindrische Hülse ausgebildet sein.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Einrichtung zum Bedrucken von flächenförmigem Material, wobei der Druckformkörper aus einem flexiblen, in sich geschlossenen, umlaufenden Druckformträger mit an der Aussenseite aufgebrachter, dem Hoch-, Tief-oder Flachdruckverfahren entsprechender Druckform besteht und unter der Wirkung magnetischer Kräfte gegen einen Gegendruckkörper gepresst wird, dadurch gekennzeichnet, dass im Inneren des Druckformkörpers (1, 2 ; 1, 2' ; 1, 2") ein dem Gegendruckkörper (4) gegenüberliegender und mit diesem durch ein magnetisches Kraftfeld in Wirkverbindung stehender zylindrischer Anpresskörper (5) angeordnet ist, wobei, wie an sich bekannt, von den gegeneinander einen Druck ausübenden Arbeitsteilen (4 bzw. 20 ; 5) mindestens einer ein Magnetkörper ist und der andere mindestens teilweise aus magnetisierbarem Material besteht.
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