DE116344C - - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT

Bei bekannten Antriebsvorrichtungen für Motorwagen wird die Aenderung der Geschwindigkeit .bezw. der Drehungsrichtung unter Anwendung der bekannten Mittel, sei es von geschlitzten Hebeln oder Platten, die zum Verschieben von Riemen oder zum Ein- und Ausrücken von Kupplungen dienen, sei es von Wendegetrieben, bewirkt. (Englische Patentschriften 14315/1898, 25221/1896, 14877/1898 bezw. Patentschrift 104674.)

Bei der den Gegenstand der Erfindung bildenden Antriebsvorrichtung für Motorwagen ist eine eigentümliche Beziehung eines vom Führersitz aus einstellbaren Schlitzhebels zu dem Wende- und Wechselgetriebe geschaffen, derart, dafs lediglich durch Drehung der Achse des Schlitzhebels, der mit einem Schnabel zur Einwirkung auf den Kupplungshebel des Wendegetriebes versehen ist, mittelst des Wendegetriebes die Vor- oder Rückwärtsbewegung oder der Stillstand bezw., soweit es für den Betrieb erwünscht ist, mittelst des Wechselgetriebes, unabhängig vom Wendegetriebe, die Geschwindigkeitsänderung der Triebradachse veranlafst werden kann.

Fig. ι zeigt einen Horizontalschnitt und Fig. 2 einen Verticalschnitt der Vorrichtung, Fig. 3 die Einrichtung zur Drehung der den Schlitzhebel tragenden Achse.

In dem vollständig abgeschlossenen Kasten 1 sind zwei parallele Wellen 2 und 3 gelagert. Letztere ist die Welle des üblichen Differentialgetriebes 6 und trägt an ihren Enden je ein Kettenrad zum Antriebe der Triebräder des Wagens.

Die Motorwelle 4, die gleichförmig rotirt, trägt ein Kegelrad 7, das in zwei lose auf der Welle 2 angeordnete Kegelräder 8 und 9 eingreift. Zwischen diesen ist auf der Welle 2 eine Kuppelmuffe 10 angeordnet, die mittelst einer Feder und Nuth durch die Welle 2 mitgenommen wird.

Der bei 12 drehbare. Kupplungshebel 11 dieses Wendegetriebes greift in die Muffe 10 ein und wird durch eine Feder 13 in seiner normalen Lage gehalten, in welcher die Muffe 10 mit dem Rade 9 in Eingriff steht.

Die Welle 2 trägt ferner vier lose Räder 14, 15, 16 und 17, welche bezüglich in entsprechende, auf der Welle 3 festgekeilte Räder 18, 19, 20, 21 eingreifen. Ferner sind auf der Welle 2 zwei Kuppelmuffen 22 und 23 angeordnet und durch Nuth und Feder mit derselben verbunden, um je eines der Räder 14, 15, 16 und 17 zeitweilig mit der Welle 2 zu kuppeln und die Mitnahme derselben durch den Motor zu bewirken.

Die Kuppelmuffen 22 und 23 werden jeweilig durch einen Arm 24 bezw. 25 eingerückt, die in 26 bezw. 27 drehbar gelagert und mit einem Vorsprung 28, 29 versehen sind.

Mitten, im Inneren des Kastens 1 ist an einer senkrechten Achse 30 ein horizontal drehbarer Hebel 31 befestigt, dessen Enden mit Schubschlitzen 32 bezw. 33 versehen sind, in welche die Vorsprünge 28 bezw. 29 der Hebel 24 bezw. 25 eingreifen.

Die Schlitze 32 bezw. 33 sind derart geformt, dafs durch eine entsprechende Verstellung des Hebels 31 die Kuppelmuffe 22

bezw. 23 das Rad 18 oder das Rad 19 oder das Rad 20 oder das Rad 21 in Thätigkeit versetzen.

Das eine Ende des Hebels 31 trägt einen Schnabel 34, welcher dazu bestimmt ist, den in die Kuppelmuffe 10 greifenden Hebel 11 unter der Gegenwirkung der Feder 13 derart zu verstellen, dafs das Kegelrad 9 unthätig wird und das Kegelrad 8 in Thätigkeit tritt, was den Rückwärtsgang der Welle 2 zur Folge hat. Diese Wirkung des Schnabels 34 erfolgt, wenn der Vorsprung 28 des Kupplungsarmes 24 für die Muffe 22 sich in demjenigen Theile des Schlitzes 32 befindet, der die Kuppelmuffe 22 mit dem Rade 14 in Eingriff hält, welches die kleinste Geschwindigkeit auf die Welle 3 überträgt.

Lediglich durch Drehung der Achse 30 wird somit mittelst des Wendegetriebes die Vor- und Rückwärtsbewegung, sowie mittelst des Wechselgetriebes die Geschwindigkeitsänderung der Triebradachse veranlafst.

Der Kasten 1 kann derart mit OeI gefüllt sein, dafs alle Bewegungen mit möglichst geringer Reibung erfolgen.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch:

   Eine Schalthebelanordnung für Motorwagen, dadurch gekennzeichnet, dafs der zur Einstellung des Getriebes für die verschiedenen Geschwindigkeiten der Vorwärtsfahrt dienende Hebel (31), welcher in bekannter Weise mit Schlitzführungen (32, 33) ausgestattet ist, einen Ansatz (34) besitzt, mittelst dessen der die Kupplungen für das bekannte Kegelräderwendegetriebe beeinflussende Hebel (11) bewegt wird.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.