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Motorisches Zeitrelais mit auswechselbaren Laufzeiträdern Motorische
Zeitrelais weisen gewöhnlich einen vom Motor in Umdrehung versetzten Laufteil auf,
an dem sich ein mitumlaufender, am Ende seines Laufweges Kontakte betätigender Anschlag
befindet. Meistens ist die Laufzeit des Zeitrelais wählbar, indem entweder der Anfang
oder das Ende des möglichen Laufweges des vorgenannten Anschlages einstellbar ist.
Beispielsweise gibt es Zeitrelais, deren Laufzeit auf diese Weise im Verhältnis
von etwa 1 : 20 verändert werden kann. Der Zeitbereich kann dabei z. B. 1
... 20 Sek. oder z. B. 0,5 ... 1 Sek. betragen, er hängt von dem Übersetzungsverhältnis
der übertragungsglieder zwischen dem Antriebsmotor ab. Da diese Übertragungsglieder
gewöhnlich aus Zahnrädern bestehen, so kann man den Zeitbereich des Zeitrelais durch
Austauschen dieser, die Laufzeit mitbestimmenden Laufzeiträder gegen Laufzeiträder
eines anderen Übersetzungsverhältnisses ändern. Bei den bekannten Zeitrelais ist
aber ein solches nachträgliches, betriebsmäßiges Austauschen der Laufzeiträder entweder
überhaupt nicht möglich oder so umständlich, daß man davon absieht. Die Schwierigkeit
besteht im letzteren Falle darin, daß man zum Austausch der Laufzeiträder das Traggestell
der Laufzeiträder weitgehend zerlegen muß; es bedarf dazu nicht nur des Lösens von
Schrauben, Muttern od. dgl., sondern auch des Abnehmens mindestens einer der Tragplatten
od. dgl., an denen die Achsen der Laufzeiträder an ihren beiden Enden drehbar oder
auch fest gehaltert sind. Noch mühsamer ist es aber, nach dem Auswechseln der Laufzeiträder
alle auseinandergenommenen Teile wieder richtig zusammenzusetzen.
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Beim Erfindungsgegenstand ist ein solches, umständliches Zerlegen
des Traggestells hinfällig. Die Erfindung bezieht sich auf ein Zeitrelais mit zwecks
Zeitbereichänderung auswechselbaren Zahnrädern (Laufzeiträdern), und erfindungsgemäß
ist ein solches Zeitrelais dadurch gekennzeichnet, daß bei auf feststehenden Achsen
(Stehachsen) drehbarer Anordnung der Laufzeiträder die Stehachsen nur am einen Ende
an einem Traggestell, z. B. einer Tragplatte, gehaltert und am anderen, freien Ende
mit einem Sicherungsmittel, z. B. einem Stellring, zur Verhütung des Abrutschens
der Laufzeiträder von den Stehachsen versehen sind. Die Vorteile des Erfindungsgegenstandes
werden an Hand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels erläutert.
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An einer Tragplatte 1 ist ein Synchron-Kleinstmotor 2 befestigt. Außerdem
sind an der Tragplatte 1
mehrere Stehachsen 3 mit dem einen ihrer beiden Enden
befestigt, während das andere Ende dieser Achsen unbefestigt ist, also frei im Raum
endet. Auf der Achse des Motors 2 sitzt das Ritzel 4, auf den Laufachsen
3 sitzen die Zahnräder 5. Der Motor 2 ist bei dem dargestellten Beispiel als Verschiebeläufermotor
ausgebildet, also mit einem axial verschiebbaren Läufer versehen. Eine an der Tragplatte
1 befestigte Feder 20 drückt auf das freie Ende der Motorläuferachse und drängt
somit den Motorläufer samt dem Ritzel 4 nach links. Beim Einschalten des Motors
rückt der Läufer in der bekannten Weise selbsttätig und entgegen der Kraft der Feder
20 nach rechts, wodurch das Ritzel4 mit dem ersten der Zahnräder 5 in Eingriff kommt
und damit die Zahnräder 5 antreibt.
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Das letzte der Zahnräder 5 überträgt sein Drehmoment auf das Zahnrad
6, das lose auf der feststehenden Welle 7 sitzt und über die Feder 8 mit dem auf
der Welle festsitzenden Stellring 9 verbunden ist. Eine Rastenscheibe 10 sitzt lose
auf der Welle 7, in ihre stirnseitigen Rasten greift die Rastenfeder 11 ein, die
fest auf der Welle 7 sitzt. Die Rastenscheibe 10 ist gegenüber der Rastenfeder 11
von Hand verdrehbar und wird in jeder Verdrehungsstellung von der Feder
11 festgehalten. Am Umfang der Rastenscheibe 10 befindet sich eine Einstellskala,
die an Hand der Einstellmarke 12 die Winkelstellung der Scheibe 10 anzeigt.
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Am Zahnrad 6 sitzt ein Anschlag 13, an der Rastenscheibe 10 ein Anschlag
14. Die Feder 8 steht im Ruhezustand unter Vorspannung und sucht das Zahnrad 6 entgegen
dem eingezeichneten Drehpfeil zu drehen. In der Ruhestellung liegt hierdurch der
Anschlag 13 an dem Anschlag 14 an; in der Zeichnung sind die Anschläge 13 und 14
nur deutlichkeitshalber im Abstand voneinander gezeichnet. An dem Zahnrad 6 befindet
sich noch ein Mitnehmerstift 15. Dieser kann, wenn sich das Zahnrad 6 im Pfeilsinn
dreht, an
den Schwenkarm 16 anstoßen und mit diesem die Kontakte
17 betätigen.
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Auf die Wirkungsweise der Teile 6 bis 17 näher einzugehen,
erübrigt sich, da dies nicht zur Erfindung gehört; sie ergibt sich dem Fachmann
auch ohnehin aus der vorstehenden Beschreibung. Hervorzuheben ist aber, daß mit
der Rastenscheibe 10 die Laufzeit des Relais wählbar eingestellt werden kann.
Andererseits ist aber die Laufzeit des Zeitrelais auch von der Drehgeschwindigkeit
des vom Motor 2 angetriebenen Zahnrades 6 abhängig, die ihrerseits von dem übersetzungsverhältnis
der Laufzeiträder 5 abhängig ist. Die Laufzeiträder 5 sind also für die Laufzeit
des Relais mitbestimmend, und es besteht somit der Wunsch, diese Laufzeiträder auch
auswechseln zu können. Dies ist nun beim dargestellten Ausführungsbeispiel sehr
leicht möglich, denn man braucht die Räder 5 lediglich von den freien Enden der
Stehachsen 3 abzuziehen und dafür andere Laufzeiträder aufzuschieben. Damit die
Räder 5 von den Stehachsen 3 nicht abrutschen können, sind auf die freien Enden
der Stehachsen 3 zwar Stellringe 18 angeschraubt, deren Lösen und Wiederaufsetzen
aber keine Schwierigkeiten bereitet.
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Statt der Stellringe 18 können auch andere Sicherungsmittel zum Verhüten
des Abrutschens oder Verrutschens der Zahnräder 5 vorgesehen werden. Ein besonders
einfaches Sicherungsmittel ist ein auf das freie Ende der Stehachsen 3 klemmend
aufsteckbarer Klemmnippel. Solche Klemmnippel können aus Metall oder auch aus Kunststoff
bestehen. Bei Uhren, insbesondere Weckeruhren, sind sie an sich bekannt, sie dienen
dabei als Bedienungshandgriff zum Verstellen der Uhrenzeiger; im Gegensatz zum Erfindungsgegenstand
dienen sie aber dabei nicht als ein Sicherungsmittel zum Verhüten des Abrutschens
oder Verrutschens von Zahnrädern auf Stehachsen. Ein Beispiel für die Anwendung
solcher Klemmnippel beim Zeitrelais nach der Erfindung ist in F i g. 2 gezeigt.
Hier ist der Einfachheit halber lediglich das freie Ende zweier Stehachsen 3 mit
je einem Baraufgesteckten kappenförmigen Nippel 23 gezeichnet. Die Nippel 23 bestehen
beispielsweise aus Kunststoff und haben eine im Durchmesser überstehende Rändelscheibe
zum leichteren Handhaben; sie können aber auch andere Formen haben. Der Schaft der
Nippel 23 kann vorteilhaft so lang sein, daß er bis zur Berührung mit den in F i
g. 2 nicht mitgezeichneten Zahnrädern 5 reicht, und damit, ähnlich wie die Stellringe
18, nicht nur ein Abrutschen, sondern auch ein Verrutschen der Räder 5 verhindern.
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In F i g. 1 ist die Tragplatte 1 samt allen an ihr angebrachten
Relaisteilen auf einer Grundplatte 19
befestigt. Eine das Relais überdeckende,
auf den Rand der Grundplatte 19 aufsetzbare Gehäusekappe 21 ist angedeutet.
An der Unterseite der Grundplatte 19 sind Steckerstifte 22 angedeutet; das Relais
kann also gewünschtenfalls als ein in sich geschlossenes, ortsbewegliches Bauelement
in Steckbuchsen einer Schalttafel od. dgl. eingesetzt werden. Beispielsweise kann
das Relais fünf Steckerstifte haben, davon zwei für die Zuleitungen des Motors 2
und zwei oder drei für die Leitungen zu den Schaltkontakten 17. Ein Stück
der Gehäusekappe 21 ist auch in F i g. 2 zu sehen. Der Abstand a der Nippel 23 von
der Kappen-bzw. Gehäusewand 21 ist hier kleiner als die Länge b der Nippel. Hierdurch
ist ein Abrutschen der Nippel von den Stehachsen 3 auch bei stärkeren oder länger
andauernden Erschütterungen des Relais in einer einfachen Weise ausgeschlossen.