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Spielzeug in Form einer kippbaren Sanduhr Die Erfindung ist auf ein
Spielzeug in Form einer kippbaren Sanduhr gerichtet, in welcher an jeder der beiden
Standflächen eine Sammelkammer angeordnet ist, die wechselweise den eine verschaufelte
Drehscheibe antreibenden, rieselfähigen Inhalt sammelt bzw. freigibt.
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Es sind bereits verschiedene Sanduhren-Spielzeuge bekannt, wobei man
ganz allgemein zwei Ausbildungsarten zu unterscheiden hat. Die eine ist dadurch
gekennzeichnet, daß in einem stürzbaren Gefäß eine einzige, von dem rieselfähigen
Inhalt des Gefäßes beaufschlagte Drehscheibe angeordnet ist. Das Gefäß kann nach
dem Durchlauf des rieselfähigen Inhalts von oben nach unten gestürzt werden, so
daß sich der in einer bodenseitigen Kammer gesammelte Rieselgut-Inhalt erneut von
oben nach unten und dabei die Drehscheibe bewegend ergießen kann. Es wurde dabei
auch schon vorgesehen, das Gefäß in Form einer Mühle auszubilden und die Achse der
Drehscheibe gleichzeitig als Drehachse für das Gefäß zu verwenden.
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Die andere, bereits bekannte Form von Sanduhr-Spielzeugen besteht
aus einem turmähnlichen Gerüst, in welchem übereinander mehrere Drehscheiben angeordnet
sind, die von dem aus einem obenliegenden Vorratsbehälter ausfließenden rieselfähigen
Gut in Bewegung setzbar sind. Zwischen den einzelnen Drehscheiben sind dabei Sammelkammern
angeordnet, welche das von oben herabrieselnde Gut aufsammeln und der jeweils Barunterliegenden
Drehscheibe zuleiten. Das am Turmfuß ankommende Rieselgut wird in einem schubkastenartigen
Behälter gesammelt, der aus dem Turm herausnehmbar ausgebildet ist und mittels welchem
das herabgerieselte Gut wieder in den an der Turmspitze angeordneten Vorratsbehälter
geschüttet werden kann.
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Den erstgenannten Sanduhr-Spielzeugen haftet der Mangel an, daß in
dem Gehäuse nur eine Drehscheibe angeordnet ist. Damit ergibt sich aber ein geringer
Spieleffekt.
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Die zweite Kategorie von Sanduhr-Spielzeugen weist den Nachteil auf,
daß das rieselfähige Gut von unten nach oben gebracht werden muß, wobei während
dieser Manipulation es der Geschicklichkeit des damit spielenden Kindes überlassen
ist, zum einen abzuwarten, bis das gesamte Rieselgut sich in dem Auffangbehälter
befindet und zum andern, daß kein Treibstoff bei der Umfüllung verlorengeht.
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Das Ziel der vorliegenden Erfindung ist daher zum einen darauf gerichtet,
den geringen Spielanreiz und die Mängel der bekannten Sanduhr-Spielzeuge zu vermeiden
und zum andern, diese beiden Spielzeugformen miteinander zu verquicken. Diese Aufgabe
wird gemäß der Erfindung dadurch gelöst, daß -einer Drehscheibe in an sich bekannter
Weise in einer oder mehreren Ebenen stockwerkartig eine zweite oder mehrere Scheiben
zugeordnet sind, und sich zwischen den Drehscheiben jeweils Z-förmige Trennwände
befinden, die das rieselfähige Gut unterhalb einer Drehscheibe sammeln und der jeweils
Barunterliegenden Drehscheibe zuleiten, wobei die eine Sammelkammer bildenden Trennwände
einerseits aus schräg zur Standachse verlaufenden Gehäusestegen, andererseits aus
ins Spielzeug eingesetzten Zwischenwänden gebildet sind.
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Diese neuartige Ausbildung eines Sanduhr-Spielzeuges unterscheidet
sich dadurch von den bekannten, daß in an sich bekannter Weise mehrere Drehscheiben
übereinander angeordnet sind und trotzdem das Gefäß kippbar ausgebildet ist und
daß die Drehscheiben und der rieselfähige Inhalt zum Antrieb dieser Drehscheiben
sich in einem in sich geschlossenen Gehäuse befinden. Damit ist mit Sicherheit vermieden,
daß der rieselfähige Inhalt venlorengehen kann oder daß die Drehbewegung der Scheiben
störende Gegenstände, z. B. Staubkörner, an die Lagerstellen gelangen können.
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Dabei ist es von besonderem Vorteil, wenn jede Sammelkammer eine Einlaß-
und bei obenseitiger Lage der Sammelkammer im Spielzeuggehäuse eine über einer Drehscheibe
ausmündende Auslaßöffnung aufweist, wobei die Einlaßöffnung erheblich größer als
die Auslaßöffnung gehalten und letztere trichterförmig gestaltet sein kann. Eine
derartige Ausbildung
der Sammelkammern und der an ihr angeordneten
Einlaß- und Auslaßöffnungen ergibt einerseits den Vorteil, daß durch die dosierte
Ausströmung des rieselfähigen Inhalts die Drehscheiben während eines erheblich langen
Zeitraums beaufschlagt werden und der nach Verlassen der untersten Drehscheibe für
den Antrieb derselben verbrauchte rieselfähige Inhalt zuverlässig und ohne Stauung
in der untenliegenden Sammelkammer eingesammelt wird.
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Die Einlaßöffnungen können vorteilhafterweise in der Nähe der Standachse
und der Gehäusestege angeordnet sein. Die Sammelkammern weisen dabei gegenüber den
Einlaßöffnungen Ablenknasen auf, so daß beim Stürzen des Gefäßes kein rieselfähiges
Inhaltsgut durch die vorher als Einlaßöffnung wirksame Ausnehmung auf die Drehscheiben
ausfließen kann. Um diesen Effekt noch zu erhöhen, können die Einlaßöffnungen der
Sammelkammern von kammerseitigen hochragenden Rändern umgeben sein.
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Um die Herstellung des Spielzeug-Sanduhrgehäuses ohne großen Aufwand
durchführen zu können, ist es von Vorteil, wenn das Spielzeuggehäuse längs seiner
Standachse aus zwei gleichen Formhälften zusammengesetzt ist und diese innenseitig
mit Rillen versehene Wülste aufweisen, in welche die zwischen den Drehscheiben angeordneten
Trennwände und die Zwischenwände der Sammelkammern randseitig einklemmbar sind.
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Um die Antriebskraft des herabfallenden Inhalts weitestgehend auszunutzen,
können die Drehscheiben mit an Speichen angebrachten Bechern ausgerüstet sein, welche,
um den Spieleffekt zu erhöhen, außenseitig von koaxial angeordneten Scheiben abgedeckt
sind. Dadurch ist es nämlich dann möglich, die Drehscheiben außenseitig mit Farben
oder Symbolen, z. B. mit farblich ausgestatteten Spiralen oder Zahlen, zu versehen.
Durch diese Ausbildung ergibt sich, daß bei Stillstand und bei Rotation der Drehscheiben
verschiedene Farbeffekte auftreten.
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Der rieselfähige Inhalt kann aus Kunststoff-Granulat, vorzugsweise
aus Kunststoffkügelchen bestehen, die in verschiedenen Farben gehalten sein können.
Damit der während des Herabrieselns des Inhaltsgutes durch die verschiedene Farbgebung
des Kunststoffgranulats auftretende Effekt nach außen hin sichtbar ist, besteht
das Spielzeuggehäuse aus einem durchsichtigen Kunststoff, der, um ein Haften des
Granulats an den Gehäusewänden zu verhindern, aus einem elektrostatisch nicht aufladbaren
Kunststoff hergestellt ist.
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In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel schematisch dargestellt,
wobei in F i g. 1 eine beispielhafte Ausführung des Erfindungsgegenstandes in einer
Seitenansicht, diese teilweise aufgebrochen, dargestellt ist. F i g. 2 zeigt eine
Draufsicht. Die F i g. 3, 4, 5 und 6 stellen Querschnitte längs der entsprechend
bezifferten Ebenen der F i g. 1 dar.
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Das Spielzeug gemäß der Erfindung besteht aus dem langgestreckten
Gehäuse 10, welches vorzugsweise aus durchsichtigem oder durchscheinendem,
elektrostatisch nicht aufladbarem Kunststoff hergestellt ist. Das Gehäuse ist aus
den beiden Hälften 11 und 12 zusammengesetzt. An den Enden in Richtung
der Standachse sind zusätzliche Auflageflächen 13 vorgesehen, die die Standsicherheit
des Spielzeuges erhöhen. In der vertikalen Berührungsebene der beiden Gehäusehälften
11 und 12 gesehen, ist das Spielzeug symmetrisch ausgebildet, während
die horizontale Mittelebene den einen Teil zum anderen Teil spiegelbildlich verkehrt
gleicht.
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Im Gehäuse 10 sind beim Ausführungsbeispiel die beiden Drehscheiben
14 und 15 mit ihren Achsen 16
bzw. 17 gelagert (siehe
F i g. 4). Die Achsenden laufen in Spitzen 18 aus und sind in einstöckig
mit den Gehäusehälften hergestellten Ansätzen 20 bei 19
drehbar gelagert.
Jede Drehscheibe besteht aus den beiden Scheiben 21 und 22, die mittels
der Kunststoffbüchse 23 auf der Achse 16 bzw. 17 befestigt
sind. Zwischen den Scheiben 21 und 22 sind die Becher 24 vorgesehen,
die einstöckig mit dem Speichenkranz oder der Scheibe 25 hergestellt und ebenfalls
an der Büchse 23 befestigt sind.
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Die im Ausführungsbeispiel gezeigten Becher 24
sind halbzylindrisch
geformt und damit geeignet, das herabrieselnde Gut 26, welches von oben nach unten
das Spielzeuggehäuse durchläuft, aufzunehmen. Das Rieselgut 26 fällt somit
in die Becher 24 und versetzt dadurch die Drehscheiben beim Ausführungsbeispiel
in eine im Uhrzeigersinn gerichtete Drehung, wie in F i g. 1 gezeigt.
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Um den Weg und die Stärke des rieselfähigen Materialstromes zu steuern,
sind die Zwischenwände 30
und die Trennwände 31 vorgesehen. Am Spielzeuggehäuse
sind endseitig die als Rutschen 33 ausgebildeten Stege angebracht, die gleichzeitig
mit ihren Stegen 34 und den Zwischenwänden 30 die Sammelkammern 35 bilden.
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Die Zwischenwände 30 weisen die Öffnungen 36
auf, durch
welche bei obenseitiger Lage der Sammelkammer das rieselfähige Gut fließt und auf
das Becherwerk 24 der unmittelbar darunterliegenden Drehscheibe fällt. Die
Öffnungen 36 weisen kammerseitig trichterförmige Ansätze auf, die beim Umkehren
des Spielzeuges das rieselfähige Gut mit Sicherheit der Öffnung 36 zuleiten. Die
Innenkante 37 der Zwischenwand 30 ist eingebuchtet, so daß sie zusammen mit
dem Steg 33 des Gehäuses eine schlitzförmige Einlaßöffnung 38 ergibt. Die Einlaßöffnung
38 ist etwa in der Mitte zwischen der Auslaßöffnung 36 und der Gehäusewand
angeordnet, so daß die Einlaßöffnung nicht durch den rieselfähigen Inhalt blockiert
werden kann. Die Rutsche 33 und die Zwischenwand 30 sind dabei so
gegeneinander geneigt, daß sie zur Einlaßöffnung 38 hin einen V-förmigen
Zulauf 39
bilden.
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Die Trennwand 31 zwischen den Drehscheiben ist zur Standachse
des Spielzeuges geneigt eingebaut und weist an beiden Enden die gleichen Öffnungen
40 auf. Durch die Schräge wird jeweils der untenliegenden Öffnung
40 das rieselfähige Material zugeleitet. Die Öffnungen 40 münden dabei
genau über dem Becherwerk 24 der darunter befindlichen Drehscheibe
22
aus.
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Abweichend vom gezeigten Ausführungsbeispiel ist es möglich, drei
oder noch mehr Drehscheiben anzuordnen. Es ist dann nur nötig, jeweils zwischen
den Drehscheiben eine weitere Trennwand 31 vorzusehen.
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Bei der Herstellung der Gehäusehälften werden die Wülste
41 mit angeformt, die dann die Ränder der Trenn- und Zwischenwände aufnehmen
und somit den Zusammenbau des Spielzeuges erheblich erleichtern.
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Als rieselfähiges Material findet beim Spielzeug gemäß der Erfindung
vorzugsweise, im Gegensatz zum Herkömmlichen, Kunststoffgranulat, insbesondere Kunststoffkügelchen,
Verwendung, die eine hohe Elastizität
aufweisen, z. B. aus Polystyrol.
Sie sollen dabei einerseits klein sein, um ein störungsfreies Durchfließen der Öffnungen
sicherzustellen, andererseits so groß gehalten sein, daß ein Verbacken und Klemmen
nicht stattfinden kann.
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Um einen Spielablauf zu zeigen, sei angenommen, die obere Sammelkammer
35 sei mit dem nieselfähigen Gut 26 gefüllt. Dieses durchläuft dann die öffnung
36 und fällt auf die Becher 24 der oberen Drehscheibe, wodurch diese zu rotieren
beginnt. Nach einer bestimmten Drehung fällt das nieselfähige Gut 26 aus den Bechern
24 wieder heraus und gelangt auf die Trennwand 31. Entlanghüpfend gleitet das Gut
26 zur Öffnung 40, rieselt hindurch und treibt die nächste Drehscheibe an. Schließlich
gelangt es in die untenliegende Sammelkammer 35. Um den Spielvorgang zu wiederholen,
genügt eine Umkehrung des Spielzeuges derart, daß die untere gefüllte Sammelkammer
35 nach oben gelangt.