DE1161903B - Verfahren zur Herstellung von antihistaminisch wirksamem ª‡-Methyl-dl-histidin - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von antihistaminisch wirksamem ª‡-Methyl-dl-histidin

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Publication number
DE1161903B
DE1161903B DEM49859A DEM0049859A DE1161903B DE 1161903 B DE1161903 B DE 1161903B DE M49859 A DEM49859 A DE M49859A DE M0049859 A DEM0049859 A DE M0049859A DE 1161903 B DE1161903 B DE 1161903B
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DE
Germany
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methyl
histidine
ester
production
chloromethylimidazole
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Pending
Application number
DEM49859A
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English (en)
Inventor
Meyer Sletzinger
Karl Pfister
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Merck and Co Inc
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Merck and Co Inc
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Pending legal-status Critical Current

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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07DHETEROCYCLIC COMPOUNDS
    • C07D233/00Heterocyclic compounds containing 1,3-diazole or hydrogenated 1,3-diazole rings, not condensed with other rings
    • C07D233/54Heterocyclic compounds containing 1,3-diazole or hydrogenated 1,3-diazole rings, not condensed with other rings having two double bonds between ring members or between ring members and non-ring members
    • C07D233/64Heterocyclic compounds containing 1,3-diazole or hydrogenated 1,3-diazole rings, not condensed with other rings having two double bonds between ring members or between ring members and non-ring members with substituted hydrocarbon radicals attached to ring carbon atoms, e.g. histidine

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Pharmaceuticals Containing Other Organic And Inorganic Compounds (AREA)
  • Acyclic And Carbocyclic Compounds In Medicinal Compositions (AREA)

Description

  • Verfahren zur Herstellung von antihistaminisch wirksamem a-Methyl-dl-histidin Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von a-Methyl-dl-histidin der Formel Die Erkenntnis der Tatsache, daß bei allergischen Reaktionen Histamin oder ein histaminartiger Stoff in den Geweben in Freiheit gesetzt wird, hat zur Herstellung von Verbindungen geführt, die als Histaminantagonisten wirken. Wenn diese Mittel oral, subkutan, intraperitonal oder intravenös an Meerschweinchen verabfolgt werden, verhindern sie das Auftreten eines Histaminschocks und Bronchospasmus durch Einwirkung von Histamin in Aerosolform. Sie verhindern ferner die Bildung von Histaminpusteln auf der menschlichen Haut sowie die Entstehung von Histaminasthma beim Menschen. Einige Wirkungen des Histamins, wie die Anregung des Speichelflusses und der Magensekretion, werden jedoch von diesen Antihistaminmitteln nicht inhibiert.
  • Es wurde nun gefunden, daß a-Methyl-dl-histidin ebenfalls als Antihistaminicum wirkt, die Wirkungsweise dieser Verbindung aber anscheinend von derjenigen der bisher bekannten Verbindungen verschieden ist. Es wird angenommen, daß diese Wirkungsweise in der Blockierung der Histaminbildung durch Inhibierung von Histidindecarboxylase besteht a-Methyl-dl-histidin ist daher nicht ein Antagonist wie die bekannten Antihistaminmittel, sondern ein Antimetabolit.
  • Die Herstellung von a-Methyl-dl-histidin einschließlich der Herstellung des Ausgangsstoffes erfolgt nach dem folgenden Reaktionsschema: Reagenzien: 1. Natriumhydrid in Dimethylformamid, 2. Wasserstoff, Raney-Nickel, dann HCl.
  • Das erfindungsgemäße Verfahren zur Herstellung von antihistaminisch wirksamem a-Methyl-dl-histidin besteht darin, daß man in an sich bekannter Weise zunächst einen a-Nitropropionsäureester mit 4-Chlormethylimidazol umsetzt, indem man den Ester in einem inerten Lösungsmittel mit Natriumhydrid in Berührung bringt, das Chlormethylimidazol zusetzt und das Gemisch in Bewegung hält, bis die Reaktion vollständig ist, sodann den a-Methyl-a-nitro-ß-imid- azolester isoliert und diesen unter Druck mit Wasserstoff und Raney-Nickel reduziert, worauf man den erhaltenen Ester durch Erhitzen mit einer Mineralsäure hydrolysiert.
  • Zweckmäßig geht man bei dem erfindungsgemäßen Verfahren von dem Benzylester der a-Methyl-a-nitropropionsäure aus, da sich die Benzylgruppe leicht abspalten läßt. Man kann jedoch auch mitjedem anderen aliphatischen Ester arbeiten. (Da man auf die freie Säure hinarbeitet, ist die Natur der veresternden Gruppe ohne Belang, ausgenommen bezüglich der Leichtigkeit ihrer Abspaltung.) Bei der Anwendung als Antihistaminicum wird a-Methyl-dl-histidin an Menschen in Dosierungen im Bereich von 0,5 bis 25,0 g je Tag, gewöhnlich oral, verabfolgt. Für Tiere betragen die Dosierungen 10 bis 350 mg/kg. Vorzugsweise werden 2 bis 10 g je Tag dargereicht, gewöhnlich in häufigen kleinen Dosen, am besten in Zeitabständen von nicht mehr als einigen Stunden. Man kann natürlich auch mehr oder weniger häufige sowie größere und kleinere Dosen anwenden.
  • Die Verbindung kann mit den üblichen Komponenten zur Herstellung von Tabletten vermischt oder in üblichen pharmazeutischen Trägern parenteral verabfolgt werden.
  • Zum Nachweis der Wirksamkeit von a-Methyldl-histidin als Antihistaminicum wird diese Aminosäure mit zwei der besten Histidin-Decarboxylase-Inhibitoren, nämlich Semicarbazid und Hydroxylamin, verglichen. Das Enzym wird aus Mäusemastzellentumoren gewonnen. Die Ergebnisse sind die folgenden:
    Hemmung der
    Konzentration Histidin-Decarboxylase-Aktivitat (010)
    (Mo11l) a-MethyK Semicarbazid Hydroxylamin
    104 85 87 94
    3 10-5 66 66 93
    10-5 47 32 80
    3. 10-6 27 15 40
    Die Fähigkeit des a-Methylhistidins zur Inhibierung der Histidin-Decarboxylase-Aktivität in vivo wird folgendermaßen geprüft: An eine Gruppe von Mäusen wird a-Methyl-dl-histidin-hydrochlorid in einer Dosis von 30 mg/kg intraperitonal verabfolgt.
  • Eine Gruppe von Kontrolltieren erhält statt dessen Kochsalzlösung. Nach 30 Minuten werden allen Tieren 10 y C14-l-Histidin subkutan injiziert. 3 Tage später werden die Tiere getötet, und die Haut von drei Mäusen wird auf C14-Histamin analysiert. Nachstehend sind die Gesamtergebnisse von vier derartigen Versuchen angegeben, wobei sämtliche Werte so umgerechnet sind, daß der Mittelwert für die Kontrolltiere 100 beträgt.
  • Kontrollversuche: 77, 82, 83, 93, 93, 94, 101, 103, 103, 104, 106, 108, 112, 118, 123 = Mittelwert 100. a-Methylhistidin: 38, 46, 50, 52, 58, 66, 69, 72, 72, 75, 77, 83, 89 = Mittelwert 65.
  • Beispiel Ein Gemisch aus 12,8 g Natriumhydrid und 540 ml Dimethylformamid wird 30 Minuten bei 25"C stark gerührt und dann auf 10"C gekühlt. Zu dem Gemisch werden 28,8 g a-Nitropropionsäurebenzylester zu- gesetzt. Das Reaktionsgemisch wird 5 Stunden bei Raumtemperatur gerührt und dann wieder auf 5"C gekühlt. Diese Aufschlämmung wird im Verlaufe von 3 bis 5 Minuten mit einer Lösung von 21 g Chlormethylimidazol in 210 ml Dimethylformamid versetzt. Das Reaktionsgemisch wird 18 Stunden bei 25°C gerührt und dann auf 5"C gekühlt. Unter Innehaltung einer Temperatur unterhalb 200 C beim Kühlen werden 5 ml kaltes Wasser zugesetzt. Dann wird das Reaktionsgemisch mit weiteren 3 1 Wasser verdünnt und das Produkt mit drei Anteilen von Äther extrahiert. Die vereinigten Ätherextrakte werden fünfmal mit 11 Wasser gewaschen, um das Dimethylformamid zu entfernen, und über wasserfreiem Magnesiumsulfat getrocknet. Der getrocknete Extrakt wird eingeengt, bis die Kristallisation beginnt, und dann auf 00C gekühlt. Der a-Nitro-a-methyl-ß4-imidazolylpropionsäurebenzylester wird abfiltriert, mit Ather gewaschen und getrocknet. Fp. = 118,5 bis 1200C.
  • Eine Bombe wird mit einem Gemisch aus 5,35 g a-Nitro-a-methyl-fl-imidazolpropionsäurebenzylester, 250 ml Methanol und einem Teelöffel Raney-Nickel beschickt. Die Bombe wird mit überschüssigem Wasserstoff gespült und dann verschlossen und in Bewegung gehalten, bis die Wasserstoffabsorption aufgehört hat. Hierauf wird das Reaktionsgemisch filtriert, um den Katalysator zu entfernen; das Filtrat wird mit einer Lösung von Chlorwasserstoff in Methanol auf einen pH-Wert von 2 angesäuert und im Vakuum bei einer Temperatur unterhalb 400 C zur Trockne eingedampft. Der als Rückstand erhaltene a-Aminosäureester wird dann mit 75 ml konzentrierter Salzsäure gemischt und das Gemisch 18 Stunden auf Rückflußtemperatur erhitzt. Hierauf wird das Gemisch auf 25"C gekühlt und fünfmal mit 50 oil Äther extrahiert. Die wäßrige Lösung wird im Vakuum auf 15 ml eingeengt und mit Ammoniumhydroxyd auf einen pH-Wert von 5 bis 6 eingestellt.
  • Nach Zusatz von 300 ml Aceton zu der Lösung und Stehenlassen scheidet sich ein weißer kristalliner Niederschlag von a-Methyl-dl-histidin ab. Der Niederschlag wird abfiltriert und mit Aceton gewaschen; Fp. = 283"C (Zersetzung).
  • Verwendet man äquivalente Mengen des Äthylesters oder eines anderen niederen Alkylesters der a-Nitropropionsäure an Stelle des Benzylesters, so erhält man nach dem Eindampfen des alkoholischen Filtrats zur Trockne die entsprechenden niederen Alkylester von a-Methylhistidin in Form der Hydrochloride.
  • Der als Ausgangsstoff verwendete a-Nitropropionsäureester kann folgendermaßen hergestellt werden: Eine Aufschlämmung von 37,3 g Natriumnitrit und 42 g wasserfreiem Phloroglucin in 625 ml Dimethylformamid wird unter gutem Rühren im Verlaufe von 3 bis 5 Minuten bei 25"C mit 76 g a-Brompropionsäurebenzylester versetzt. Das Gemisch wird 18 Stunden bei 25"C gerührt und dann unter gutem Rühren in 1600 ml Eiswasser und 300 ml Äther gegossen. Die Ätherschicht wird abgetrennt und die wäßrige Schicht dreimal mit 300 ml Ather extrahiert. Die vereinigten Ätherschichten werden fünfmal mit 300 ml Wasser gewaschen und dann über Magnesiumsulfat getrocknet. Der trockene Extrakt wird eingeengt und das als Rückstand hinterbleibende Öl in einer Füllkörperkolonne fraktioniert. Der a-Nitropropionsäurebenzylester geht bei einem Druck von 1,5 mm Hg im Bereich von 125 bis 126"C über.
  • Wenn an Stelle von a-Brompropionsäurebenzylester eine äquivalente Menge des entsprechenden Äthylesters verwendet wird, erhält man a-Nitropropionsäureäthylester.
  • Für die Herstellung der als Ausgangsmaterial verwendeten a-Nitropropionsäureester wird im Rahmen der Erfindung kein Schutz beansprucht.

Claims (1)

  1. Patentanspruch: Verfahren zur Herstellung von antihistaminisch wirksamem a-Methyl-dl-histidin, d a d u r c h gekennzeichnet, daß man in an sich bekannter Weise zunächst einen a-Nitropropionsäureester mit 4-Chlormethylimidazol umsetzt, indem man den Ester in einem inerten Lösungsmittel mit Natriumhydrid in Berührung bringt, das Chlormethylimidazol zusetzt und das Gemisch in Bewegung hält, bis die Reaktion vollständig ist, sodann den a-Methyl-a-nitw-fl-imidazolester isoliert und diesen unter Druck mit Wasserstoff und Raney-Nickel reduziert, worauf man den erhaltenen Ester durch Erhitzen mit einer Mineralsäure hydrolysiert.
    In Betracht gezogene Druckschriften: Org. Synth., 37 (1957), S. 44 bis 46; J. amer. chem. Soc., 75 (1953), S. 3655 bis 3657; 74 (1952), 5. 4600 bis 4602.
DEM49859A 1960-08-19 1961-07-28 Verfahren zur Herstellung von antihistaminisch wirksamem ª‡-Methyl-dl-histidin Pending DE1161903B (de)

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Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE2844104A1 (de) * 1977-10-19 1979-04-26 Merrell Toraude & Co Halogenmethylderivate von histamin und verwandten verbindungen sowie verfahren zu deren herstellung

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DE2844104A1 (de) * 1977-10-19 1979-04-26 Merrell Toraude & Co Halogenmethylderivate von histamin und verwandten verbindungen sowie verfahren zu deren herstellung

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