DE2035161C3 - L-Leucyl-L-leucyl-L-valyl-L-tyrosinol und seine Säureadditionssalze mit pharmakologisch unbedenklichen Säuren - Google Patents
L-Leucyl-L-leucyl-L-valyl-L-tyrosinol und seine Säureadditionssalze mit pharmakologisch unbedenklichen SäurenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft L-Leucyl-L-leucyl-L-valyl-L-tyrosinol, welches durch üie folgende Formel wiedergegeben wird:
CH3
CH,
, CH — CH2 — CH — CONH — CH — CONH — CH — CONH — CH — CH, — OH
NH2
CH2 CH-CH3 CH1
CH-CH3 CH3 ,
CH3 ../
i
OH
und seine Säureadditionssalze mit pharmakologisch unbedenki'chen Säuren sowie ein Verfahren zu deren
Herstellung.
Es wurde gefunden, daß das erfindungsgemäße L-Leucyl-L-leucyl-L-valyl-L-tyrosinol und seine Säureadditionssalze als ein Mittel gegen überhöhten Blutdruck, insbesondere zur Verhinderung von Nieren-Hypertonie, und als diagnostisches Mittel für die
Nieren-Hypertonie brauchbar sind. Die Tyrosinolverbindung oder ihre Salze hindern nämlich die
enzymatische Wirkung von Renin, einem von den Nieren abgegebenem Enzym, auf Angiotensinogen,
welches im Blutplasma vorkommt. Es wurde bereits berichtet, daß Ester von L-Leucyl-L-leucyl-L-valyl-L-tyrosin in ähnlicher Weise die enzymatische Wirkung von Renin hemmen (s. japanische Patentschrift
500 830). Es wurde jedoch gefunden, daß die oben beschriebene Tyrosinolverbindung und deren Salze
in viel größerem Umfange Vorteile aufweisen als die obengenannten Tetrapeptidester. Beispielsweise
zeichnen sich die Tyrosinolverbindung ebenso wie ihre Salze durch ihre verminderte Toxizität und ihre
gesteigerte Löslichkeit in wäßrigem Lösungsmittel im Vergleich zu den entsprechenden Eigerschalten
der Tetrapeptidester aus. Wenn der Tetrapeptidester intraperitoneal männlichen Wistarratten mit einem
Körpergewicht von etwa 200 g für lOTafe mit eirer
Dosis von 100 mg/kg/d appliziert wurde, wurden Störungen, wie allgemeines Anschwellen der Leber,
Hypertrophie in der Kapsel der Leber und der Milz und Peritonitis, in fast allen Fällen (9 von 10 Ratten)
gefunden. Andererseits wurde im Gewebe der Leber und der Milz von Ratten keine Veränderung hemerkt,
wenn die erfindungsgemäße Tyrosinolve: birdung int aperitoneal den Ratten während 30 Tagen in der
gleichen Dosis gegeben wutde. Die Löslichkeit der Tyrosinolverbindungen ist etwa 2r.ial größer als die
der Tetrapeptidester, wie sich aus der Tabelle e.gibt.
Verbindung |
Löslichkeit in Wasser
bei 25° C |
L-Leucyl-L-leucyl-L-valyl-
L-tyrosinol(hydrochlorid) Äthyl-L-Ieucyl-L-Ieucyl- L-valyl-L-tyrosinat(hydro- chlorid) |
3,06
1,65 |
Wenn eine Dosis von 50 mg (etwa 3,3 mg/ml/min) der Tyrosinolverbindung oder des Tetrapeptidesters
intravenös Kaninchen (Körpergewicht = 2,0 kg) vor
der intravenösen Gabe von Renin mit einer Dosis
von 0,1 ml gegeben wird, weisen die Verbindungen die entsprechende Hemmwirkung auf.
Gemäß der Erfindung können die gewünschten Tyrosinolverbindungen durch Reduktion eines Esters
von L-Leucyl-L-leucyl-L-valyl-L-tyrosin, welches eine
geschützte oder eine nicht geschützte, endständige .t-Aminogruppe besitzt, und falls das erhaltene Produkt eine geschützte endständige »-Aminogruppe
aufweist, Entfernung der schützenden Gruppe hier
von, hergestellt werden.
Die als Ausgangsverbindung zu verwendenden Tetrapeptidester können nach einer beliebigen konvenlionelen Methode hergestellt werden, z. B. der
in der japanischen Patentschrift 500 830 beschrie-
beren Methode. Geeignete Beispiele der Verbindingen sind niedere Alkylester, z. B. Methyl-, Äthylurd Propylester. Andere konventionelle Ester können
er enfalls verwendet werden. Die endständige a-Aminogtuppe des Tetrapeptidesters wird vorzugsweise mit
e nem Acylrest, z. B. dem Benzyloxycarbonylrest,
t Pluto ycarbonylrest oder t-Amyloxycarbonylrest, geschJzi.
Die Reduktion der Ester kann in konventioneller
Weise durchgeführt werden. Beispielsweise kann der stoff in Äthanol zugesetzt. Der Extrakt wird unter
Ester mit Natriumborhydrid in einem geeigneten vermindertem Druck konzentriert, und der Rückstand
Lösungsmitte! behandelt werden. Beispiele für ein wird aus einer Mischung von Äthanol und Äther
solches Lösungsmittel schließen wäßriges Methanol, umkristallisiert, wobei 7,58 g i.-Leucyl-i.-lf.xyl-i.-valylwäßriges
Äthanol od. dgl. ein. Die zu verwendende, 5 i.-tyrosinol-hydrochlorid · ('/» CH5OH) erhalten
bevorzugte Menge an Natriumborhydrid beträgt werden; Fp. = 242 C (Zers.); *[\]? -= 47,5'
etwa das 5- bis lSfache, insbesondere das 6- bis (C = 0,74; I =■ 0,5, Methanol); Ausbeute - 76,3°/0.
lOfache, der Menge des Ausgangs-Tetrapeptidesters
auf molarer Basis. Die Reaktion kann in einem weiten Beispiel 2
Temperaturbereich durchgeführt werden, z.B. von io Eine Lösung von 5,36 g (8 mMol) Äthyl-N-benzyl-15
bis 300C. Falls die erhaltenen Tyrosinolverbin- oxycarbonyl -1-- leucy! - l - leucyl -1. - valyl -1. - tyrodungen
noch die geschützte, endständige \-Amino- sinat in 250 ml 80°/oigem Äthanol wird zu einer
gruppe aufweisen, werden die Tyrosinolverbindungen Lösung von 1,82 g (4f>
mMol) Natriumborhydrid in weiterhin der Entfernung des schützenden Restes '25 ml 80°/0igem Äthanol zugesetzt. Die Zugabe
unterzogen. Die Entfernung des schützenden Restes 15 wird während 12 Minuten bei —5 bis -23C durchkann
in einer geeigneten Weise durchgeführt werden, geführt. Eine Lösung von 2,08 g (48 mMol) Lithiumweiche von der Art des schützenden Restes abhängig chlorid in 105 ml 80°/0igem Äthanol wild tropfenist.
Einige typische Arbeitsweisen für diesen Zweck weise zu der Lösung während 15 Minuten bei —3
sind die folgend»n: Katalytische Reduktion, Kata- bis —2 C zugesetzt. Nach dem Rühren während
lysator, z. B. PaUadiumkohle, bei Zimmertemperatur »o 18 Stunden bei Zimmertemperatur wird die Lösung
unter sauren Bedingungen, oder Behandlung mit auf pH = 2 mit 10°/„iger Chlorwasserstoffsäure
Bromwasserstoff in Essigsäure bei Zimmertemperatur unter Kühlung eingestellt. Die Lösung wird dann
während etwa 1 Stunde bei Verwendung des Benzyl- auf pH = 6 mit Kaliumcarbonat eingestellt und
oxycarbonylrestes als schützendem Rest; Behandlung unter vermindertem Druck eingeengt. Zu dem Rückmit
Halogenwasserstoff bei Zimmertemperatur oder as stand werden 200 ml Wasser zugesetzt. Die wäßrige
einer erhöhten Temperatur während 10 bis 30 Minuten Lösung wird mit Äthylacetat extrahiert, und der
bei Verwendung des t-Butoxycarbonyl- oder t-Amyl- Extrakt wird mit 10%iger Chlorwasserstoffsäure,
oxycarbonylrestes als schützendem Rest. Wasser, 1 M-Kaliumcaibonat und Wasser aufein-
L-Leucyl-L-leucyl-L-valyl-L-tyrosinoI, welches nach anderfolgend gewaschen. Die Lösung wird getrocknet
dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellt wurde, 30 und zur Entfernung des Lösungsmittels eingedampft,
kann leicht in .seine ph3rmaze»«isch annehmbaren wobei 4,63 g N - Benzyioxycarbonyl - l - leucyl-Säureadditionssalze
nach konventionellen Arbeits- L-leucyl-i.-valyl-L-tyrosinol als rohe Kristalle erhalten
weisen umgewandelt werden. werden.
Beispiele für solche pharmakologisch unbedenk- 1 g der so erhaltenen Kristalle werden durch
liehen Säureadditionssalze sind: Hydrochlorid, Hydro- 35 Säulenchromatografie auf Kieselerdegel (Silicagel)
bromid, Nitrat, Sulfat, Phosphat, Succinat, Citrat, - Lösungsmittel = Chloroform-Äthylacetat-Metha-Acetat,
Malonat. Die Hydrohalogenide sind bevor- nol (5-5-1) — gereinigt und dann aus einer Mischung
zugt. Die erfindungsgemäße Tyrosinolverbindung oder von Methanol und Äthylacetat cnkristallisiert, wobei
ihre Salze können dem Patienten in einer üblichen, 0,41 g N - Benzyioxycarbonyl - 1. - leucyl - 1. - leucylpharmazeutischen
Form appliziert werden, z. B. einer 40 L-valyl-L-tyrosinol erhalten werden; Fp. ~ 201 bis
sterilen, injizierbaren, wäßrigen Lösung, welche etwa 203,50C; [*]? = -66,9' (C -■ 1,11; 1 -- 0,5:
0,1 bis 1,0% der Verbindung enthält, dies ist von Methanol).
dem Grad des Falles abhängig. Eine Lösung von 43 mg (0,686 mMol) der Kri
slalle in 15 ml Äthanol wird mit 0,1 ml einer 4,9 N-
B e i s ρ i e I 1 45 Lösung von trockenem Chlorwasserstoff in Äthanol
Eine Lösung von 10,3 g (18 mMol) Äthyl-L-Ieucyl- und 10 mg 10°/0igei Palladiumkohle vermischt. In
L-leucyl-i--valyl-L-tyrosinat-hydrochlorid in 260 ml die Lösung wird während 200 Minuten bei Zimmer-50%igem
Äthanol wird tropfenweise zu einer Lösung temperatur Wasserstoffgas eingeleitet. Nach der
von 6,81g (18OmMoI) Natriumborhydnd in 200 ml Reaktion wird der Katalysator durch Filtrieren ent-500/oigem
Äthanol gegeben. Die Zugabe wird wäh- 5" fernt, und das Fijtrat wird unter vermindertem Druck
rend 45 Minuten bei 6 bis 80C durchgeführt. Nach eingeengt. Der Rückstand wird mit Äther gewaschen
dem Rühren während 22 Stunden bei Zimmertempe- und getrocknet, wobei 32 mg i.-Leucyl-L-leucyl-i-valylratur
wird die Lösung auf einen pH-Wert von 2,0 L-tyrosinol-hydrochlorid erhalten werden; Ausbeute
mit 80 ml 10Q/„iger Chlorwasserstoffsäure unter Küh- = 84,9°/0.
lung eingestellt. Die Lösung wird dann auf pH = 6 55 Die Kristalle werden aus einer Mischung von
mit Natriumcarbonat eingestellt und unter vermin- Äthanol und Äthylacetat umkristallisiert, wobei 22 mg
dertem Druck eingeengt. Zu dem Rückstand werden Kristalle erhalten werden, welche bei 241,5 bis 242 C
200 ml Wasser zugesetzt. Die wäßrige Lösung wird unter Zersetzung schmelzen; h)? = -46,4
auf pH = 10 mit Natriumcarbonat eingestellt und (C = 0,345; I = 0,5; Methanol),
mit n-Butanol extrahiert. Der Extrakt wird mit Wasser fio Das IR-Spektrum und die Dünnschichtchromatogewaschen
und getrocknet. Dem Extrakt werden grafie der so erhaltenen Kristalle sind mit denjenigen
9 ml einer 4 N-Lösutig von trockenem Chlorwasser- der im Beispiel 1 erhaltenen Kristalle identisch.
Claims (2)
1. L-Leucyl-i.-leucyl-L-valyl-L-tyrosinoI und seine
Säureadditionssalze mit pharmakologisch unbedenklichen Säuren.
2. Verfahren zur Herstellung von L-Leucyli--leucyI-!--vaIyl-!.-tyrosinol und seinen Säureaddi
tionssalzen mit pharmakologisch unbedenklichen Säuien, dadurch gekennzeichnet, daß man in an
sich bekannter Weise einen Ester von L-Leucyl-L-leucyl-L-valyl-f--tyrosin mit einer geschützten
oder nicht geschützten, endständigen .x-Aminogruppe reduziert und, falis das erhaltene Produkt
eine geschützte, endständige \-Aminogruppe aufweist, die Schutzgruppe in üblicher Weise abspaltet.
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