DE2653147C2 - - Google Patents
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- C07—ORGANIC CHEMISTRY
- C07D—HETEROCYCLIC COMPOUNDS
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- C07D405/04—Heterocyclic compounds containing both one or more hetero rings having oxygen atoms as the only ring hetero atoms, and one or more rings having nitrogen as the only ring hetero atom containing two hetero rings directly linked by a ring-member-to-ring-member bond
Description
Gegenstand des Patentes Nr. 24 08 476 sind im Benzoteil un
substituierte oder durch Chlor, Brom, Methoxy, Methyl und ge
gebenenfalls zusätzlich durch Methyl substituierte 4-(2-Benzo
furanyl)piperidine sowie N′-Niederalkyl- und N′-(1-Propin-3-yl)-
Substitutionsprodukte derselben, welche eine selektive Hemm
wirkung auf die A-Form der Monoaminooxidase (MAO-A) aufweisen.
Die vorliegende Erfindung betrifft 4-(2-Benzofuranyl)piperidin-
und -1,2,3,6-tetrahydropyridinderivate mit verbesserten
pharmakologischen Eigenschaften, Verfahren zur Herstellung
dieser neuen Verbindungen sowie diese enthaltende therapeu
tische Präparate.
Die erfindungsgemäßen 4-(7-Brom-5-methoxy-2-benzofuranyl)-
piperidin- und 1,2,3,6-tetrahydropyridinderivate entsprechen der
allgemeinen Formel I
in welcher
R₁ Wasserstoff oder Methyl und
X und Y je Wasserstoff bedeuten, oder, falls R₁ Methyl ist, auch zusammen eine zusätzliche Bindung bedeuten können.
R₁ Wasserstoff oder Methyl und
X und Y je Wasserstoff bedeuten, oder, falls R₁ Methyl ist, auch zusammen eine zusätzliche Bindung bedeuten können.
Ebenfalls Gegenstand der Erfindung sind Additionssalze, ins
besondere pharmazeutische annehmbare Additionssalze der Ver
bindungen der allgemeinen Formel I mit anorganischen und or
ganischen Säuren, sowie die Herstellung dieser Additionssalze.
Die Verbindungen der Formel I, d. h. 4-(7-Brom-5-methoxy-2-
benzofuranyl)-1-methyl-1,2,3,6-tetrahydropyridin, das 4-(7-
Brom-5-methoxy-2-benzofuranyl)-1-methylpiperidin und das 4-(7-
Brom-5-methoxy-2-benzofuranyl)-piperidin, und ihre Additions
salze mit anorganischen und organischen Säuren besitzen
pharmakologische Eigenschaften, eine gegenüber dem Gegenstand
des Hauptpatentes verbesserte insbesondere eine höhere Wirk
samkeit. Wie aus den Resultaten der isotopischen Bestimmung der Enzym
aktivität hervorgeht, hemmen sie an der Ratte und an weiteren
Versuchstierarten die Monoaminoxidase, insbesondere selektiv
und reversibel deren A-Form, nach oraler oder subcutaner Ver
abreichung von Dosen ab 1,0 mg/kg im Falle der erst- und
zweitgenannten Verbindung, während die zuletzt genannte Ver
bindung schon in Dosen ab 0,1 mg/kg wirksam ist. Zugleich
zeigen die Verbindungen der allgemeinen Formel I auch eine,
im Vergleich zur sehr starken MAO-A-Hemmung weniger aus
geprägte, Hemmung der Aufnahme von Noradrenalin ins Herz der
Ratte bei oraler oder subcutaner Verabreichtung von Dosen von
10 bis 100 mg/kg und hemmen auch die Aufnahme von Serotonin
in die Mittelhirnsynaptosomen von Ratten. Ferner antagonisieren
sie bei intraperitonealer Verabreichung an der Ratte in Dosen
von 2 bis 40 mg/kg die hypotherme Wirkung von Reserpin. Zusam
men mit einem günstigen therapeutischen Index charakterisieren
die obengenannten Eigenschaften die Verbindungen der allgemeinen
Formel I und ihre pharmazeutisch annehmbaren Salze mit anor
ganischen und organischen Säuren als Antidepressiva, die z. B.
oral oder parenteral zur Behandlung von Gemütsdepressionen
verabreicht werden können.
Die Verbindungen der allgemeinen Formel I und ihre Säureaddi
tionssalze werden erfindungsgemäß hergestellt, indem man in
an sich bekannter Weise
- a) eine Verbindung der allgemeinen Formel II
in welcher
Z⊖ ein einwertiges Anion oder das Normaläquivalent eines mehrwertigen Anions bedeutet,
partiell zur entsprechenden Verbindung der allgemeinen Formel I, in welcher R₁ Methyl und X und Y zusammen eine zusätzliche Bindung bedeuten, reduziert, oder - b) eine Verbindung der allgemeinen Formel III
in welcher
R₁b Methyl oder Benzyl bedeutet, in dessen Benzolring höchstens drei Wasserstoffatome durch Substituenten aus der aus Halogen bis Atomnummer 35, niederen Alkyl- und niederen Alkoxygruppen, der Methylendioxygruppe und der Trifluormethylgruppe bestehenden Gruppe ersetzt sein können, katalytisch zu einer Verbindung der allgemeinen Formel I hydriert, in welcher R₁ Methyl oder Wasserstoff und X und Y je Wasserstoff bedeuten, oder - c) in einer Verbindung der allgemeinen Formel IV
in welcher
Ac einen abspaltbaren Rest bedeutet,
den Rest Ac abspaltet, oder - d) eine Verbindung der allgemeinen Formel V in welcher X und Y die unter der Formel I angegebene Bedeutung haben, mit einem reaktionsfähigen Ester des Methanols, oder unter reduzierenden Bedingungen mit Formaldehyd umsetzt, oder
- e) in einer Verbindung der allgemeinen Formel VI
in welcher
R₂ Wasserstoff oder Niederalkoxy bedeutet
und X und Y die unter der Formel I angegebene Bedeutung haben, die Formyl- bzw. Alkoxycarbonylgruppe reduziert,
und gewünschtenfalls eine nach einem unter a) bis e) an gegebenen Verfahren erhaltene Verbindung der allgemeinen Formel I in ein Additionssalz mit einer anorganischen oder organischen Säure überführt.
Die partielle Reduktion von Verbindungen der all
gemeinen Formel II gemäß a) wird vorzugsweise mit Hilfe von
Natrium- oder Kaliumborhydrid in organisch-wäßrigem Medium
durchgeführt, indem man beispielsweise zur vorgelegten Lösung
des Ausgangsstoffes der allgemeinen Formel II in einem
organischen, mit Wasser mischbaren Lösungsmittel, z. B. in
einem niederen Alkanol wie Methanol oder Aethanol oder deren
Gemischen mit Wasser, allmählich eine wäßrige Lösung von
Natriumborhydrid zugefügt und das Reaktionsgemisch anschließend
noch einige Zeit weiterreagieren läßt, wobei eine Reaktions
temperatur zwischen ca. 5 und 60°C, vorzugsweise Raumtemperatur
bis 35°C, eingehalten wird. Die Herstellung der Ausgangsstoffe
der allgemeinen Formel II wird weiter unten erläutert.
Die katalytische Hydrierung von Verbindungen der
allgemeinen Formel III gemäß b) kann unter Verwendung von
üblichen Hydrierungskatalysatoren, beispielsweise von Edel
metallkatalysatoren wie Palladium auf Kohle oder Platinoxid,
von Rhodiumkatalysatoren, wie Rhodium auf Kohle oder auf Alu
miniumoxid, oder von Legierungsskelett-Katalysatoren, wie
Raney-Nickel, in einem inerten organischen Lösungsmittel wie
Methanol, Aethanol oder Dioxan und gegebenenfalls unter Zusatz
von Bromwasserstoffsäure, bei Raumtemperatur und Normal
druck oder mäßig erhöhten Temperaturen bis ca. 100°C und
erhöhten Drücken bis ca. 100 bar durchgeführt werden. Falls
im Ausgangsstoff R₁b Methyl ist, wird die Hydrierung nach Auf
nahme des äquimolaren Menge Wasserstoff, und falls R₁b eine
gegebenenfalls definitionsgemäß substituierte Benzylgruppe
ist, die durch Wasserstoff ersetzt, d. h. hydrogenolytisch
abgespalten werden soll, nach Aufnahme der doppelmolaren
Menge Wasserstoff abgebrochen. Der Ausgangsstoff der allgemei
nen Formel III mit einer Methylgruppe als R₁b fällt unter
die allgemeine Formel I und kann beispielsweise nach Verfahren
a) hergestellt werden. Die weiteren Verbindungen der allge
meinen Formel I können z. B. analog Verfahren a) unter Verwen
dung von entsprechenden Ausgangsstoffen, die anstelle der
Methylgruppe am quaternären Stickstoffatom eine gegebenenfalls
definitionsgemäß substituierte Benzylgruppe enthalten,
hergestellt werden.
In den Ausgangsstoffen der allgemeinen Formel IV
ist der abspaltbare Rest Ac insbesondere ein Acylrest. Dessen
Abspaltung erfolgt beispielsweise durch Hydrolyse
bzw. Solvolyse, Hydrogenolyse oder Reduktion. In den
Ausgangsstoffen der allgemeinen Formel IV kann Ac
z. B. eine beliebige organische Acylgruppe, z. B. eine
niedere Alkanoylgruppe wie die Acetylgruppe, eine Arencarbonyl
gruppe wie die Benzoylgruppe oder eine Alkansulfonyl- oder
Arensulfonylgruppe wie die Methansulfonyl- bzw. die p-Toluol
sulfonylgruppe sein. Indessen werden Acylgruppen bevorzugt,
die eine gute Zugänglichkeit der sie enthaltenden Verbindungen
der allgemeinen Formel IV gewährleisten und/oder relativ leicht
abspaltbar sind. Nach diesen Gesichtspunkten kommen als Acyl
gruppen Ac einerseits vor allem Acylgruppen von Kohlensäure-
und Thiokohlensäure-halbestern, insbesondere durch Hydrolyse
abspaltbare Gruppen, z. B. niedere Alkoxycarbonylgruppen, wie die
Methoxycarbonyl-, Aethoxycarbonyxl- und Tert.-butoxycarbonylgruppe,
weiter die Phenoxycarbonyl- und die Benzyloxycarbonylgruppe
sowie die Methoxythiocarbonyl- und die Methylthio-thiocarbonyl
gruppe, und anderseits Acylgruppen von weiteren Derivaten der
Kohlensäure, wie die Chlorcarbonylgruppe und insbesondere die
Cyanogruppe in Betracht.
Die Hydrolyse von Verbindungen der allgemeinen
neuen Formel IV gemäß Verfahren c) kann in alkalischem
oder saurem Medium durchgeführt werden. Beispielsweise
wird sie durch längeres Erhitzen mit einem
Alkalihydroxid, insbesondere Natrium- oder Kaliumhydroxid
in einer Hydroxyverbindung in Gegenwart von wenig Wasser
bei Temperaturen zwischen ca. 80° und 200°C vollzogen. Als
Reaktionsmedium eignet sich beispielsweise Aethylenglykol
oder ein niederer Monoalkyläther desselben, ferner bei Durch
führung der Hydrolyse im geschlossenen Gefäß auch ein nie
deres Alkanol wie Methanol, Aethanol oder Butanol. Ferner
läßt sich insbesondere die Verbindung der allgemeinen For
mel IV, in der Ac eine Cyanogruppe, d. h. den Acylrest der
Cyansäure, oder eine Chlorcarbonylgruppe bedeutet, auch
durch Erhitzen mit einer Mineralsäure in einem organisch-
wäßrigen oder wäßrigen Medium, z. B. durch mehrstündiges
Kochen in einem Gemisch von 85%iger Phosphorsäure und
Ameisensäure, oder durch mehrstündiges Erwärmen in 48%iger
Bromwasserstoffsäure oder in Bromwasserstoffsäure-
Essigsäure-Gemisch auf ca. 60-100°C, vorzugsweise 60-70°C,
oder Kochen in verdünnter, z. B. 0,5-n. Salzsäure hydrolysieren.
Ein durch Solvolyse abspaltbarer Rest ist z. B. der
Tert.butoxycarbonylrest, der unter wasserfreien Bedingungen
durch Behandeln mit einer geeigneten Säure, wie Trifluor
essigsäure, abgespalten werden kann.
Durch Reduktion abspaltbare Reste Ac sind
beispielsweise α-Aralkoxycarbonylreste, wie Benzyloxycar
bonylreste, die in üblicher Weise durch Hydrogenolyse abge
spalten werden können, insbesondere durch katalytisch akti
vierten Wasserstoff, wie durch Wasserstoff in Gegenwart eines
Hydrierungskatalysators, beispielsweise Platin, Palladium
oder Raney-Nickel. Weitere durch Reduktion abspaltbare Reste
sind beispielsweise 2-Halogen-alkoxycarbonylreste, wie der
2,2,2-Trichloräthoxycarbonylrest oder der 2-Jodäthoxy- oder
2,2,2-Tribromäthoxycarbonylrest, die in üblicher Weise, ins
besondere durch metallische Reduktion (sog. naszierenden
Wasserstoff) abgespalten werden können. Naszierender Wasser
stoff kann dabei durch Einwirkung von Metall oder Metall-
Legierungen, wie Amalgamen, auf Wasserstoff liefernde Mittel,
wie Carbonsäuren, Alkohole oder Wasser erhalten werden, wobei
insbesondere Zink oder Zinklegierungen zusammen mit Essig
säure in Betracht kommen. Die Reduktion von 2-Halogen-alkoxy
carbonylresten kann ferner durch Chrom(II)-verbindungen, wie
Chrom(II)-chlorid oder Chrom(II)-acetat erfolgen.
Ein durch Reduktion abspaltbarer Rest Ac kann
auch eine Sulfonylgruppe, wie eine Niederalkansulfonylgruppe
oder Arylsulfonylgruppe, z. B. Methansulfonyl oder p-Toluol
sulfonyl, sein, die in üblicher Weise durch Reduktion mit
naszierendem Wasserstoff, z. B. durch ein Alkalimetall, wie
Lithium oder Natrium in flüssigem Ammoniak, oder auch elek
trolytisch abgespalten werden können.
Die Herstellung der Ausgangsstoffe der allgemeinen
Formel IV wird weiter unten erläutert.
Als reaktionsfähige Ester des Methanols für die
Umsetzung mit Verbindungen der allgemeinen Formel V gemäß
Verfahren d) eignen sich beispielsweise Halogenwasserstoff
säureester, insbesondere das Bromid oder das Jodid, weiter
niedere Alkansulfonsäureester und Arensulfonsäureester wie der
Methansulfonsäureester, bzw. der Benzolsulfonsäure- und der
p-Toluolsulfonsäureester, sowie auch Ester von anderen starken
Säuren, z. B. Schwefelsäureester, d. h. Dimethylsulfat.
Die Umsetzungen mit Verbindungen der allgemeinen
Formel V werden vorzugsweise in Gegenwart
eines säurebindenden Mittels in einem unter den Reaktions
bedingungen inerten organischen Lösungsmittel durchge
führt. Als säurebindende Mittel eignen sich tertiäre
organische Basen, wie z. B. Triäthylamin, Pyridin, sym.
Collidin und vor allem Aethyldiisopropylamin, oder an
organische basische Stoffe, wie z. B. Natrium- oder Kalium
carbonat, und als Lösungsmittel z. B. niedere Alkanole, wie
Methanol, Aethanol, Isopropanol oder Butanol, ätherartige
Verbindungen wie Dioxan, Tetrahydrofuran oder 2-Methoxy
äthanol, niedere aliphatische Ketone wie Methyläthylketon,
und N-substituierte Säureamide wie Dimethylformamid oder
N,N,N′,N′,N′′,N′′-Hexamethylphosphorsäure-triamid. Die
Reaktionstemperatur liegt zwischen ca. 0° und 200°C, vor
zugsweise zwischen Raumtemperatur und ca. 120°C.
Umsetzungen von Verbindungen der allgemeinen Formel V
mit Formaldehyd können beispielsweise in Ameisensäure bei
Temperaturen zwischen ca. 70 und 100°C, oder gegebenenfalls
auch unter Einwirkung von Wasserstoff in Gegenwart eines
Hydrierungskatalysators, wie z. B. Raney-Nickel, Platin
oxid oder Palladium-Kohle, bei normalen oder mäßig
erhöhten Drücken und Temperaturen in einem geeigneten orga
nischen Lösungsmittel, wie z. B. Aethanol oder Dioxan,
durchgeführt werden. Von den Verbindungen der allgemeinen
Formel V fällt diejenige mit Wasserstoffatomen als X und Y
unter die allgemeine Formel I und kann z. B. gemäß Verfahren
b) oder c) hergestellt werden. Analog Verfahren c) kann auch
die Verbindung der allgemeinen Formel V mit einer zusätzlichen
Bindung als X und Y aus entsprechenden Ausgangsstoffen, die
ihrerseits ganz analog denjenigen der allgemeinen Formel IV
erhältlich sind, hergestellt werden.
Die Reduktion der Formyl- bzw. Niederalkoxycarbonyl
gruppe von Verbindungen der allgemeinen Formel VI gemäß
e) zur Methylgruppe erfolgt beispielsweise
mittels Lithiumaluminiumhydrid oder Diboran in einem
ätherartigen Lösungsmittel, wie Diäthyläther, Tetrahydro
furan, Dibutyläther oder Diäthylenglykoldiäthyläther oder
deren Gemischen, bei Temperaturen zwischen ca. 20 und 100°C
bzw. Siedetemperatur des verwendeten Reaktionsmedium, falls
diese unter 100°C liegt. Das Diboran kann entweder separat
hergestellt und eingeleitet oder in situ aus Natrium
borhydrid und Bortrifluoridätherat gebildet werden. Die
Herstellung der Ausgangsstoffe der allgemeinen Formel VI
wird weiter unten erläutert.
Die nicht bereits unter die allgemeine Formel I
fallenden und nicht bereits besonders erwähnten Ausgangsstoffe
für die obengenannten Verfahren lassen sich in einer oder
mehreren Stufen aus dem 4-(7-Brom-5-methoxy-2-benzofuranyl)-
pyridin herstellen. Letztere Verbindung kann ihrerseits
beispielsweise hergestellt werden, indem man 3-Brom-5-methoxy
salicylaldehyd mit einem 4-(Halogenmethyl)-pyridin, insbe
sondere 4-(Chlormethyl)- oder 4-(Brommethyl)-pyridin, in
Gegenwart eines säurebindenden Mittels, wie z. B. Kalium
carbonat, sowie gegebenenfalls Natrium- oder Kaliumjodid
unter Erhitzen in einem organischen Lösungsmittel wie Dimethyl
formamid umsetzt, wobei zusätzlich zur Aetherbildung zum
intermediären 2-[(4-Pyridyl)-methoxy]-3-brom-5-methoxybenzaldehyd
auch unter Wasseraustritt die Bildung des Benzofuranringes
erfolgt.
Aus dem 4-(7-Brom-5-methoxy-2-benzofuranyl)-pyridin
erhält man in an sich bekannter Weise durch Quaternierung
mit reaktionsfähigen Estern des Methanols, z. B. den im
Zusammenhang mit Verfahren d) genannten, die Verbindungen
der allgemeinen Formel II. Die Quaternierung kann in üblicher
Weise in einem inerten organischen Lösungsmittel, z. B. in
Methanol, Aethylmethylketon, Aethylacetat, Tetrahydrofuran
oder Dioxan bei Raumtemperatur oder mäßig erhöhten Tem
peraturen bis ca. 100° durchgeführt werden.
Durch Quaternierung des 4-(7-Brom-5-methoxy-2-
benzofuranyl)-pyridins mit reaktionsfähigen Estern des Benzyl
alkohols oder von entsprechend der unter der Formel III
gegebenen Definition für R₁b substituierten Benzylalkoholen
erhält man in analoger Weise quaternäre Pyridiniumverbindungen,
die anstelle der Methylgruppe eine gegebenenfalls substituierte
Benzylgruppe aufweisen und, wie bereits erwähnt, analog
Verfahren a) zu Ausgangsstoffen der allgemeinen Formel III für
das Verfahren b) reduziert werden können.
Ausgangsstoffe der allgemeinen Formel IV, in denen
Ac der Acylrest eines Kohlensäure- oder Thiokohlensäure
halbesters oder ein Cyanorest oder ein Chlorcarbonylrest
ist, lassen sich beispielsweise aus dem unter die allgemeine
Formel I fallenden 4-(7-Brom-5-methoxy-2-benzofuranyl)-1-methyl
piperidin oder aus analogen Verbindungen, die anstelle der
Methylgruppe eine andere leicht abspaltbare Gruppe, wie die
Allyl- oder Benzylgruppe aufweisen, durch Umsetzung mit
Chlorameisensäure-estern oder -thio-estern, vor allem
mit Chlorameisensäure-äthylester, -tert.butylester, -benzyl
ester, -phenylester oder Chlorthioameisensäure-S-methylester,
oder mit Bromcyan oder Phosgen in einem inerten organischen
Lösungsmittel in der Wärme, z. B. in Toluol oder Benzol bei
deren Siedetemperatur herstellen. Anstelle der vorgenannten
Kohlensäurederivate kann man z. B. auch Carbonsäurehalogenide
wie z. B. Acetylbromid oder Benzoylchlorid einsetzen, doch
erfordert die entsprechende Umsetzung zur Abspaltung der
Methylgruppe oder einer anderen abspaltbaren Gruppe meist
energischere Bedingungen und ist weniger vollständig als
z. B. bei Verwendung von Chlorameisensäureäthylester und insbe
sondere Bromcyan.
Ausgangsstoffe der allgemeinen Formel VI mit
Wasserstoff als X und Y erhält man beispielsweise in an
sich bekannter Weise aus dem 4-(7-Brom-5-methoxy-2-benzofura
nyl)-piperidin durch Umsetzung mit Ameisensäure-Essigsäure-
Anhydrid bei Raumtemperatur oder mäßig erhöhten Temperaturen
bis ca. 100°C, vorzugsweise bei ca. 50°C, oder Erärmen mit
einem Ameisensäure-niederalkylester, insbesondere mit Amei
sensäuremethylester, bzw. Umsetzung mit einem Chlorameisensäure
niederalkylester, insbesondere -methylester oder -äthylester
in Gegenwart eines säurebindenden Mittels, wie z. B. Kalium
carbonat, in einem inerten organischen Lösungsmittel, wie
z. B. Dioxan, oder in Pyridin oder dessen Gemisch mit einem
inerten organischen Lösungsmittel bei mäßig erhöhten Tempera
turen. Ausgangsstoffe der allgemeinen Formel VI mit Wasser
stoff als X und Y und Niederalkoxy, insbesondere Aethoxy
oder Methoxy, als R₂, kann man z. B. auch aus entsprechenden
Verbindungen mit einem leicht abspaltbaren Rest in 1-Stellung,
wie z. B. 1-Allyl- oder 1-Benzyl-4-(7-brom-5-methoxy-2-benzo
furanyl)-piperidin durch Umsetzung mit Chlorameisensäurenie
deralkylestern auf die für die Herstellung von Verbindungen
der allgemeinen Fornel IV angegebene Weise erhalten. Analog
können auch aus dem unter die allgemeinen Formel III fallenden
1-Benzyl-4-(7-brom-5-methoxy-2-benzofuranyl)-1,2,3,6-tetra
hydro-pyridin oder aus der entsprechenden 1-Allyl- oder
1-Methyl-Verbindung Verbindungen der allgemeinen Formel VI
mit einer zusätzlichen Bindung als X und Y und Niederalkoxy
als R₂ hergestellt werden.
Je nach Verfahrensbedingungen und Ausgangsstoffen
erhält man die Endstoffe in freier Form oder in der ebenfalls
in der Erfindung inbegriffenen Form ihrer Säureadditionssalze.
Die Säureadditionssalze der neuen Verbindungen der allgemeinen
Formel I können in an sich bekannter Weise in
die freien Basen übergeführt werden, z. B. mit basischen
Mitteln, wie Alkalien oder Ionenaustauschern.
Andererseits können die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren er
haltenen Verbindungen der allgemeinen Formel I gewünschten
falls in üblicher Weise in ihre Additionssalze mit anorgani
schen oder organischen Säuren übergeführt werden. Beispiels
weise versetzt man eine Lösung einer Verbindung der allgemeinen
Formel I in einem organischen Lösungsmittel mit der als Salz
komponente gewünschten Säure. Vorzugsweise wählt man für
die Umsetzung organische Lösungsmittel, in denen das
entstehende Salz schwer löslich ist, damit es durch
Filtration abgetrennt werden kann. Solche Lösungsmittel
sind z. B. Aethylacetat, Methanol, Aether, Aceton, Aethyl
methylketon, Aceton-Aether, Aceton-Aethanol, Methanol-
Aether oder Aethanol-Aether.
Zur Verwendung als Arzneistoffe können anstelle
freier Basen pharmazeutisch annehmbare Säureadditionssalze
eingesetzt werden, d. h. Salze mit solchen Säuren, deren
Anionen bei den in Frage kommenden Dosierungen nicht
toxisch sind. Ferner ist es von Vorteil, wenn die als
Arzneistoffe zu verwendenden Salze gut kristallisierbar
und nicht oder wenig hygroskopisch sind. Zur Salzbildung
mit Verbindungen der allgemeinen Formel I können z. B. die
Chlorwasserstoffsäure, Bromwasserstoffsäure, Schwefel
säure, Phosphorsäure, Methansulfonsäure, Aethansulfon
säure, 2-Hydroxyäthansulfonsäure, Essigsäure, Milchsäure,
Bernsteinsäure, Fumarsäure, Maleinsäure, Äpfelsäure,
Weinsäure, Citronensäure, Benzoesäure, Salicylsäure,
Phenylessigsäure, Mandelsäure und Embonsäure verwendet
werden.
Die neuen Wirkstoffe werden peroral, rektal oder
parenteral verabreicht. Die Dosierung hängt von der Applika
tionsweise, der Spezies, dem Alter und von dem individuellen
Zustand ab. Die täglichen Dosen der freien Basen oder von
pharmazeutisch annehmbaren Säureadditionssalzen der freien
Basen bewegen sich zwischen 0,01 mg/kg und 1,0 mg/kg für
Warmblüter. Geeignete Doseneinheitsformen, wie Drag´es,
Tabletten, Suppositorien oder Ampullen, enthalten vorzugs
weise 0,5 bis 10 mg eines erfindungsgemäßen Wirkstoffes.
Doseneinheitsformen für die perorale Anwendung
enthalten als Wirkstoff vorzugsweise zwischen 0,5 und
10% einer Verbindung der allgemeinen Formel I oder eines
pharmazeutisch annehmbaren Salzes einer solchen. Zu ihrer
Herstellung kombiniert man den Wirkstoff z. B. mit festen,
pulverförmigen Trägerstoffen, wie Lactose, Saccharose, Sorbit,
Mannit; Stärken, wie Kartoffelstärke, Maisstärke oder Amylo
pektin, ferner Laminariapulver oder Citruspulpenpulver;
Cellulosederivaten oder Gelatine, gegebenenfalls unter Zusatz
von Gleitmitteln, wie Magnesium- oder Calciumstearat oder Poly
äthylenglykolen, zu Tabletten oder zu Drag´e-Kernen. Die
Drag´e-Kerne überzieht man beispielsweise mit konzentrierten
Zuckerlösungen, welche z. B. noch arabischen Gummi, Talk und/oder
Titandioxid enthalten können, oder mit einem Lack, der
in leichtflüchtigen organischen Lösungsmitteln oder Lösungs
mittelgemischen gelöst ist. Diesen Überzügen können Farb
stoffe zugefügt werden, z. B. zur Kennzeichnung verschiedener
Wirkstoffdosen.
Als weitere orale Doseneinheitsformen eignen sich
Steckkapseln aus Gelatine sowie weiche, geschlossene Kapseln
aus Gelatine und einem Weichmacher, wie Glycerin. Die Steck
kapseln enthalten den Wirkstoff vorzugsweise als Granulat,
z. B. in Mischung mit Füllstoffen, wie Maisstärke, und/oder
Gleitmitteln, wie Talk oder Magnesiumstearat, und gegebenenfalls
Stabilisatoren, wie Natriumetabisulfit (Na₂S₂O₅) oder
Ascorbinsäure. In weichen Kapseln ist der Wirkstoff vorzugsweise
in geeigneten Flüssigkeiten, wie flüssigen Polyäthylenglykolen,
gelöst oder suspendiert, wobei ebenfalls Stabilisatoren zugefügt
sein können.
Als Doseneinheitsformen für die rektale Anwendung
kommen z. B. Suppositorien in Betracht, welche aus einer Kom
bination eines Wirkstoffes mit einer Suppositoriengrundmasse
bestehen. Als Suppositoriengrundmasse eignen sich z. B. natür
liche oder synthetische Triglyceride, Paraffinkohlenwasser
stoffe, Polyäthylenglykole oder höhere Alkanole. Ferner eignen
sich auch Gelainte-Rektalkapseln, welche aus einer Kombination
des Wirkstoffes mit einer Grundmasse bestehen. Als Grundmasse
eignen sich z. B. flüssige Triglyceride, Polyäthylenglykole
oder Paraffinkohlenwasserstoffe.
Ampullen zur parenteralen, insbesondere intramusku
lären Verabreichung enthalten vorzugsweise ein wasserlösliches
Salz eines Wirkstoffes in einer Konzentration von vorzugsweise
0,1-2%, gegebenenfalls zusammen mit geeigneten Stabilisierungs
mitteln und Puffersubstanzen, in wäßriger Lösung.
Die folgenden Vorschriften sollen die Herstellung von
Tabletten, Drag´es, Kapseln, Suppositorien und Ampullen näher
erläutern:
- a) 25,04 g 4-(7-Brom-5-methoxy-2-benzofuranyl)-piperidin-hydrochlorid werden mit 300,80 g Lactose und 269,70 g Kartoffelstärke vermischt, die Mischung mit einer alkoholischen Lösung von 10 g Stearinsäure befeuchtet und durch ein Sieb granuliert. Nach dem Trocknen mischt man 160 g Kartoffelstärke, 200 g Talk, 2,50 g Magnesiumstearat und 32 g kolloidales Siliciumdioxid zu und preßt die Mischung zu 10′000 Tabletten von je 100 mg Gewicht und 2,5 mg Wirkstoffgehalt, die gewünschtenfalls mit Teilkerben zur feineren Anpassung der Dosierung versehen sein können.
- b) Aus 50,0 g 4-(7-Brom-5-methoxy-2-benzofuranyl)-4-methyl piperidin-hydrochlorid, 175,90 Lactose und der alkoholischen Lösung von 10 g Stearinsäure stellt man ein Granulat her, das man nach dem Trocknen mit 56,60 g kolloidalem Silicium dioxid, 165 g Talk, 20 g Kartoffelstärke und 2,50 g Magne siumstearat mischt und zu 10′000 Drag´e-Kernen preßt. Diese werden anschließend mit einem konzentrierten Sirup aus 502,28 g krist. Saccharose, 6 g Schellack, 10 g arabischem Gummi, 0,22 g Farbstoff und 1,5 g Titandioxid überzogen und getrocknet. Die erhaltenen Drag´es wiegen je 100 mg und enthalten je 5 mg Wirk stoff.
- c) Um 1000 Kapseln mit je 1,0 mg Wirkstoffgehalt herzustellen, mischt man 1,0 g 4-(7-Brom-5-methoxy-2-benzofuranyl)-piperidin hydrochlorid mit 2,57 g Lactose, befeuchtet die Mischung gleich mäßig mit einer wäßrigen Lösung von 2 g Gelatine und granu liert sie durch ein geeignetes Sieb (z. B. von 1,2 mm Maschen weite). Das Granulat mischt man mit 10,0 g getrockneter Maisstärke und 15,0 g Talk und füllt es gleichmäßig in 1000 Hartgelatinekapseln der Größe 1.
- d) Man bereitet eine Suppositoriengrundmasse aus 1,0 g 4-(7-Brom- 5-methoxy-2-benzofuranyl)-1-methoxy-1,2,3,6-tetrahydropyridin hydrochlorid und 169,0 g Adeps solidus und gießt damit 100 Suppostorien mit je 10 mg Wirkstoffgehalt.
- e) Eine Lösung von 2,0 g 4-(7-Brom-5-methoxy-2-benzofuranyl)- piperidin-hydrochlorid in einem Liter Wasser wird in 1000 Am pullen abgefüllt und sterilisiert. Eine Ampulle enthält eine 0,2%ige Lösung von 2,0 mg Wirkstoff.
Die nachfolgenden Beispiele erläutern die Herstellung
der neuen Verbindungen der allgemeinen Formel I und von bisher
nicht beschriebenen Zwischenprodukten näher, sollen jedoch den
Umfang der Erfindung in keiner Weise beschränken. Die Tempera
turen sind in Celsiusgraden angegeben.
Zu einer Lösung von 31,2 g (0,07 Mol) 4-(7-Brom-
5-methoxy-2-benzofuranyl)-1-methyl-pyridinium-jodid in 200 ml
Methanol wird unter Rühren und Außenkühlung eine Lösung von
10,7 g Natriumborhydrid in 60 ml Wasser so zugetropft, daß
die Reaktionstemperatur nicht über 35° steigt. An
schließend wird die Lösung 20 Stunden bei Raumtemperatur
gerührt. Hierauf wird das Methanol im Vakuum abgedampft, die
zurückbleibende wäßrige Phase zweimal mit je 500 ml Chloro
form extrahiert, die Chloroformlösung über Natriumsulfat
getrocknet, filtriert und eingedampft. Der Rückstand wird
aus Methanol-Wasser kristallisiert, wobei man das 4-(7-Brom-
5-methoxy-2-benzofuranyl)-1-methyl-1,2,3,6-tetrahydropyridin
vom Smp. 73-77° erhält. Das daraus mit einer Lösung von Chlor
wasserstoff in Aether-Tetrahydrofuran bereitete Hydrochlorid
schmilzt nach Umkristallisation aus Aethanol bei 247-350°.
Der Ausgangsstoff kann auf folgende Weise hergestellt
werden:
- a) 75,5 g (0,327 Mol) 3-Brom-5-methoxysalicylaldehyd, 53,6 g (0,327 Mol) 4-(Chlormethyl)-pyridin-hydrochlorid 194 g Kaliumcarbonat und 15 g Kaliumjodid werden in 320 ml Dimethylformamid unter Stickstoff 20 Stunden auf 150° unter Rühren erhitzt. Hierauf wird das Reaktionsgemisch auf ca. 50° gekühlt und bei dieser Temperatur genutscht. Der Filter rückstand wird mit 200 ml Dimethylformamid auf 100° erwärmt und abgenutscht, und der neue Filterrückstand mit Dimethyl formamid nachgewaschen. Die vereinigten Filtrate werden im Vakuum eingdampft, der Rückstand wird anschließend durch Erhitzen während 2 Stunden im Hochvakuum auf 80° von flüchtigen Anteilen befreit. Der Rückstand wird in wenig Methylenchlorid gelöst und an 800 g Aluminiumoxid (Aktivität II, Neutral) chro matographiert. Die erste mit 2 Liter Chloroform eluierte Fraktion ist das 4-(7-Brom-5-methoxy-2-benzofuranyl)-pyridin, das nach Umkristallisation aus Aethylacetat bei 149-152° schmilzt.
- b) 23,4 g (0,767 Mol) 4-(7-Brom-5-methoxy-2-benzofura nyl)-pyridin werden in 470 ml Aethylmethylketon gelöst und mit 11,5 ml Methyljodid 15 Stunden bei ca. 50° gerührt. Hierauf wird die Lösung auf -6° abgekühlt und das ausgeschiedene Salz abgenutscht. Das Filtergut wird mit Aether-Petroläther nach gewaschen. Das so erhaltene 4-(7-Brom-5-methoxy-2-benzofuranyl)- 1-methyl-pyridinium-jodid schmilzt bei 260-265° und kann direkt weiterverarbeitet werden.
25,1 g (0,078 Mol) 4-(7-Brom-5-methoxy-2-benzofura
nyl)-1-metyhl1,2,3,6-tetrahydropyridin werden in 970 ml Methanol
gelöst und in Gegenwart von 1,2 g Platindioxid-Katalysator
und 13,1 g wäßriger 48%iger Bromwasserstoffsäure bei einer
Temperatur zwischen 20 und 25° und unter Normaldruck solange
hydriert, bis ca. 100% der theoretisch benötigten Wasserstoff
menge aufgenommen sind. Die Hydrierung wird unterbrochen, der
Katalysator abfiltriert und das Filtrat im Vakuum eingedampft.
Der Rückstand wird zwischen Aethylacetat und wäßriger 2-n.
Ammoniaklösung verteilt, die Aethylacetat-Phase abgetrennt,
mit gesättigter wäßriger Natriumchloridlösung gewaschen, über
Natriumsulfat getrocknet und eingedampft. Der Rückstand wird
im Hochvakuum (Kurzweg) destilliert. Die bei 180-200° und 0,1
Torr übergehende Fraktion ist das 4-(7-Brom-5-methoxy-2-benzo
furanyl)-1-methyl-piperidin. Das aus einer Lösung der Base mit
einer Lösung von Chlorwasserstoff in Aethylmethylketon bereitete
Hydrochlorid schmilzt bei 231-234°.
13,0 g (0,04 Mol) 4-(7-Brom-5-methoxy-2-benzofuranyl)-
1-methyl-piperidin werden in 240 ml Toluol gelöst. 20,7 g
Chlorameisensäure-äthylester werden langsam, unter starkem
Stickstoffstrom zur rascheren Entfernung des freigesetzten
Methylchlorids, zugetropft. Hierauf wird die Lösung 20 Stunden
bei 60° gerührt, abgekühlt, genutscht und der Filterrückstand
mit 240 ml Toluol nachgewaschen. Die vereinigten Filtrate werden
der Reihe nach mit 250 ml Wasser, 250 ml einer 10%igen
Lösung von Methansulfonsäure in Wasser, 250 ml Wasser, 250 ml
Wasser, 250 ml 2-n. Natronlauge und 500 ml Wasser gewaschen, über
Natriumsulfat getrocknet, filtriert und eingedampft. Der zurück
bleibende 4-(7-Brom-5-methoxy-2-benzofuranyl)-1-piperidincarbon
säure-äthylester ist ein Öl, welches dünnschichtchromatogra
phisch rein ist und ohne zusätzliche Reinigung weiter verarbeitet
werden kann.
7,6 g (ca. 0,02 Mol) 4-(7-Brom-5-methoxy-2-benzo
furanyl)-1-piperidincarbonsäure-äthylester werden in 80 ml
Aethylenglykol gelöst. Nach Zugabe von 19,4 g 86%igem
Kaliumhydroxyd wird die entstandende, trübe Lösung unter starkem
Rühren 18 Stunden auf 160° erhitzt. Hierauf wird die Reaktions
lösung auf 100° abgekühlt, mit 80 ml Toluol verdünnt und dann
auf 20° abgekühlt. Die organischen Phasen werden zuerst zweimal
mit je einem Liter Wasser, dann viermal mit je 200 ml einer 10%igen
Lösung von Methansulfonsäure in Wasser extrahiert. Hierauf
wird die methansulfonsäure Lösung durch Zugabe von 30%iger
Natronlauge auf den pH-Wert 12 eingestellt und mit einem Liter
Chloroform extrahiert. Die Chloroformlösung wird mit Natrium
sulfat getrocknet, filtriert und eingedampft, wobei das
4-(7-Brom-5-methoxy-2-benzofuranyl)-piperidin zurückbleibt,
welches beim Erkalten erstarrt. Aus der Base wird das Hydro
chlorid mit Chlorwasserstoff in Methanol bereitet und aus
Methanol-Aether umkristallisiert, worauf es bei 242-243° schmilzt.
66,8 g (0,20 Mol) 4-(7-Brom-5-methoxy-2-benzofuranyl)-
1-piperidincarbonitril werden in 400 ml 0,5 n. Salzsäure
5 Stunden unter Rückfluß gekocht. Die klare Reaktionslösung
wird mit konz. wäßriger Ammoniaklösung alkalisch gestellt
und mit Aether extrahiert. Die vereinigten Aetherextrakte wer
den mit Wasser gewaschen, über Natriumsulfat getrocknet und im
Wasserstrahlvakuum eingedampft. Man erhält das 4-(7-Brom-
5-methoxy-2-benzofuranyl)-piperidin als Öl, das beim Stehenlassen
kristallisiert, Smp. 66-68°. Das aus der obigen Base mit
methanolischer Salzesäure hergestellte 4-(7-Brom-5-methoxy-2-
benzofuranyl)-piperidin-hydrochlorid wird aus Methanol-
Aether kristallisiert, Smp. 242-243°.
Der Ausgangsstoff kann wie folgt hergestellt werden:
- a) Zur einer Lösung von 88,0 g (0,272 Mol) 4-(7-Brom-5- methoxy-2-benzofuranyl)-1-methylpiperidin in 1000 ml Benzol wird innerhalb 15 Minuten bei Raumtemperatur eine Lösung von 31,6 g (0,299 Mol) Bromcyan in 500 ml Benzol zugetropft. Anschließend wird das Reaktionsgemisch eine Stunde unter Rückfluß gekocht. Das Reaktionsgemisch wird gut mit Wasser gewaschen und anschließend eiskalt mit 2-n. Salzsäure ausgezogen Die verbleibende Benzollösung wird über Natriumsulfat getrocknet und im Wasserstrahlvakuum völlig eingedampft. Das 4-(7-Brom-5-methoxy-2-benzofuranyl)-1-piperidincarbonitril kristallisiert beim Stehenlassen. Durch Umkristallisation aus Aether-Petroläther erhält man Reinsubstanz vom Smp. 95-96°.
Eine Lösung von 0,8 g (0,00165 Mol) 4-(7-Brom-5-methoxy-2-benzo
furanyl)-1-piperidincarbonsäure-2,2,2-trichloräthylester in einem
Gemisch von 7,2 ml Essigsäure und 0,8 ml Wasser wird auf 5°
abgekühlt und unter Rühren portionsweise mit
0,64 g Zinkpulver versetzt. Nach zwei Stunden wird das Reaktions
gemisch filtriert und das Filtrat eingedampft. Der Eindampf
rückstand wird zwischen 2-n. Natronlauge und Methylenchlo
rid verteilt. Man trennt die organische Phase ab, wäscht sie
mit gesättigter Natriumsulfatlösung, trocknet sie über Natrium
sulfat und dampft sie ein. Als Eindampfrückstand erhält man
das 4-(7-Brom-5-methoxy-2-benzofuranyl)-piperidin als gelbes
Öl. Dieses wird in Aethylacetat gelöst und ätherische Salzsäure
zugefügt, bis das Gemisch sauer reagiert. Dann wird es abgekühlt,
die gebildeten Kristalle werden abgenutscht und mit Aether ge
waschen. Das so erhaltene 4-(7-Brom-5-methoxy-2-benzofuranyl)-
piperidin-hydrochlorid schmilzt bei 229-230°.
Der Ausgangsstoff wird wie folgt hergestellt:
- a) 1,0 g (0,0031 Mol) 4-(7-Brom-5-methoxy-2-benzofuranyl)-1-methyl piperidin werden in 15 ml Toluol gelöst und langsam mit 1,97 g Chlorameisensäure-2,2,2-trichloräthylester versetzt. Hierauf wird das Gemisch 21 Stunden bei 70° unter Stickstoff gerührt und dann abgekühlt. Man fügt Toluol und Wasser zu, säuert mit konz. Salz säure an und trennt die organische Phase ab. Diese wird mit Wasser und konz. wäßriger Natriumchloridlösung gewaschen, über Natrium sulfat getrocknet und eingedampft. Der ölige Eindampfrückstand ist 4-(7-Brom-5-methoxy-2-benzofuranyl)-1-piperidincarbonsäure-2,2, 2-trichloräthylester, der ohne zusätzliche Reinigung weiter verarbeitet werden kann.
Folgende Verbindungen in Form ihrer Hydrochloride wurden bezüglich
ihrer Wirksamkeit als Monoaminoxidase-Hemmer geprüft:
- I. 4-(7-Brom-5-methoxy-2-benzofuranyl)-1-methyl-1,2,3,6-tetra hydropyridin
- II. 4-(7-Brom-5-methoxy-2-benzofuranyl)-1-methyl-piperidin
III. 4-(7-Brom-5-methoxy-2-benzofuranyl)-piperidin - IV. 4-(5-Methoxy-2-benzofuranyl)-piperidin, (bekannt aus der DE-OS 24 08 476).
- V. 1-Methyl-4-(2-benzofuranyl)-piperidin, (bekannt aus der DE-OS 24 23 835).
Die Ausführung der Versuche erfolgte durch Verabreichung der
Prüfsubstanzen an Ratten in Dosen von je 100 mg/kg per os, Töten der
Ratten nach zwei Stunden, Herstellen von Leberhomogenisaten und
Hirnhomogenisaten und Bestimmen der oxidationshemmenden Aktivität an
isotopisch markiertem 5-Hydroxytryptamin als Substrat (Monoamin).
Die in der Tabelle als Resultate enthaltenen Zahlen geben an,
wieviel Prozente der durch die Organohomogenisate von unbehandelten
Ratten bewirkten Oxidation des Substrates 5-Hydroxytryptamin die
durch die Organhomogenisate von Ratten, welchen eine bestimmte
Prüfsubstanz verabreicht worden war, bewirkte, d. h. verminderte
Oxidation ausmachte. Zur Methode vgl. R. J. Wurtman, J. Axelrod,
Biochemical Pharmacology 12, 1439 (1963).
In Hirnhomogenisaten findet in Gegenwart der Substanzen I bis III
eine Oxidation des Substrats von lediglich 2 bzw. 6%, in Leber
homogenisaten von 2 bzw. 4% statt. In auffallendem Gegensatz dazu
erreicht das Ausmaß der Oxidation des Substrats in Gegenwart der
bekannten Verbindungen IV und V in Hirnhomogenisaten 20 bis 38%,
in Leberhomogenisaten 17 bzw. 66%, wobei die strukturelle Ähn
lichkeit insbesondere der Verbindung IV mit den Substanzen I bis III
in Betracht zu ziehen ist.
Hinsichtlich der Toxizität fällt auf, daß zumindest die Verbin
dung IV, obwohl bezüglich oxidationshemmender Wirksamkeit in Hirn-
und Leberhomogenisation um wenigstens das 3fache weniger wirksam
als die Substanzen I bis III, deutlich toxischer ist als die
letztgenannten Stoffe. Die vorstehend erläuterten Tatsachen finden
ihren zusätzlichen Ausdruck in den Werten für die therapeutischen
Indices, die für die Substanzen I bis III im großen und ganzen in
der gleichen und, im Hinblick auf die in der Beschreibung getroffene
Feststellung, günstigen Größenordnung liegen, ganz im Gegensatz
zumindest zur Verbindung IV, deren therapeutischer Index wenigstens
um eine Zehnerpotenz ungünstiger ist als bei den Verbindungen I
bis III.
Die Prüfsubstanzen I-III erweisen sich gegenüber den bekannten
Vergleichssubstanzen IV und V bezüglich oxidationshemmender Wirk
samkeit deutlich überlegen. In Anbetracht der im wesentlichen
gegebenen strukturellen Identität beider Substanzgruppen konnte
dieses Ergebnis nicht erwartet werden und ist somit ein überraschender
Befund.
Die deutlich verminderte Toxizität der neuen Verbindungen im
Vergleich zu den bekannten Vergleichssubstanzen ist im übrigen ein
Indiz für den mit den neuen Verbindungen erzielten technischen
Fortschritt.
Ermittelt wurde die Zeitabhängigkeit der Hemmwirkung von
- III. 4-(7-Brom-5-methoxy-2-benzofuranyl)-piperidin und
- VI. Chlorgyline
auf die Monoaminoxidase (MAO) im Rattenhirn.
4 weibl. Ratten (Tif : RAIf (SPF), Tierfarm Sisseln, (Schweiz) pro Gruppe
wurden mit 3 mg/kg p. o. 4-(7-Brom-5-methoxy-2-benzofuranyl)-
piperidin (III) bzw. 10 mg/kg s. c. Clorgylin (VI) behandelt, nach den in
der Tabelle angegebenen Zeiten getötet (Dekapitation), und die MAO-
Aktivität in den Hirnhomogenaten mit den Substraten [¹⁴C]-5-Hydroxy
tryptamin (spezifisch für MAO A) und [¹⁴C]-Phenyläthylamin (spezifisch
für MAO B) nach Wurtman und Axelrod (Biochem. Phamracol. 12, 1439, 1963)
bestimmt.
Aus der Tabelle geht hervor, daß die Wirkung von III auf die MAO A-
Aktivität bereits nach 2 Tagen beendet, diejenige von VI hingegen auch
nach 21 Tagen noch nicht ganz verschwunden ist. Dies erklärt sich
dadurch, daß die Bindung von Clorgyline an das Enzym kovalent und damit
irreversibel ist (wie bei allen MAO-Hemmern vom Propargyl-, Cyclo
propyl- und Hydrazin-Typ). Dementsprechend reflektiert die Rückkehr der
enzymatischen Aktivität die Neusynthese des Enzyms, welche im Rattenhirn
mit einer Halbwertszeit von 10-12 Tagen erfolgt. Umgekehrt belegt die
kurze Wirkungsdauer von III die Reversibilität seiner Wechselwirkung mit
dem Enzym.
Claims (6)
1. 4-(7-Brom-5-methoxy-2-benzofuranyl)piperidin- und -1,2,3,6-
tetrahydropyridinderivate der allgemeinen Formel
in welcher
R₁ Wasserstoff oder Methyl und
X und Y je Wasserstoff bedeuten, oder falls R₁ Methyl ist, auch zusammen eine zusätzliche Bindung bedeuten können, und ihre Additionssalze mit anorganischen und organischen Säuren.
R₁ Wasserstoff oder Methyl und
X und Y je Wasserstoff bedeuten, oder falls R₁ Methyl ist, auch zusammen eine zusätzliche Bindung bedeuten können, und ihre Additionssalze mit anorganischen und organischen Säuren.
2. 4-(7-Brom-5-methoxy-2-benzofuranyl)-1-methyl-1,2,3,6-
tetrahydro-pyridin.
3. 4-(7-Brom-5-methoxy-2-benzofuranyl)-1-methyl-piperidin.
4. 4-(7-Brom-5-methoxy-2-benzofuranyl)-piperidin.
5. Pharmazeutische Präparate enthaltend eine Verbindung der
Formel I zusammen mit inerten Hilfs- und Trägerstoffen.
6. Verfahren zur Herstellung von Verbindungen der Formel I
nach Anspruch 1, worin R₁, X und Y die angegebenen Bedeutun
gen haben, dadurch gekennzeichnet, daß man in an sich
bekannter Weise
- a) eine Verbindung der allgemeinen Formel
in welcher
Z⊖ ein einwertiges Anion oder das Normaläquivalent eines mehrwertigen Anions bedeutet,
partiell zur entsprechenden Verbindung der allgemeinen For mel I, in welcher R₁ Methyl und X und Y zusammen eine zusätz liche Bindung bedeuten, reduziert, oder - b) eine Verbindung der allgemeinen Formel
in welcher
R₁b Methyl oder Benzyl bedeutet, in dessen Benzolring höch stens drei Wasserstoffatome durch Substituenten aus der aus Halogen bis Atomnummer 35, niederen Alkyl- und niederen Alkoxygruppen, der Methylendioxygruppe und der Trifluormethylgruppe bestehenden Gruppe ersetzt sein können, katalytisch zu einer Verbindung der allgemeinen Formel I hydriert, in welcher R₁ Methyl oder Wasserstoff und
X und Y je Wasserstoff bedeuten, oder - c) eine Verbindung der allgemeinen Formel
in welcher
Ac einen abspaltbaren Rest bedeutet,
den Rest Ac abspaltet, oder - d) eine Verbindung der allgemeinen Formel in welcher X und Y die unter der Formel I angegebene Bedeu tung haben, mit einem reaktionsfähigen Ester des Methanols, oder unter reduzierenden Bedingungen mit Formaldehyd umsetzt, oder
- e) in einer Verbindung der allgemeinen Formel
in welcher
R₂ Wasserstoff oder Niederalkoxy bedeutet
und X und Y die unter der Formel I angegebene Bedeutung haben, die Formyl- oder Alkoxycarbonylgruppe reduziert, und gewünschtenfalls einer erhaltene Verbindung der allgemeinen Formel I in ein Additionssalz mit einer anorganischen oder organischen Säure überführt.
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