DE2460304C2 - 1-n-Propyl-4-phthalimido-piperidin-2,6-dion, Verfahren zu seiner Herstellung und dieses enthaltende Arzneimittel - Google Patents
1-n-Propyl-4-phthalimido-piperidin-2,6-dion, Verfahren zu seiner Herstellung und dieses enthaltende ArzneimittelInfo
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Description
a) /f-Phthalimido-glutarsäure oder eines ihrer
funktioneilen Derivate mit n-Propylamin oder einer Verbindung, die unter den Reaktionsbe-
Die vorliegende Erfindung betrifft das l-n-Propyl-4-phthalimidopiperidin-2,6-dion mit wertvollen therapeutischen Eigenschaften, Verfahren zur Herstellung dieser
Verbindung sowie diese enthaltende pharmazeutische Mittel.
Die erfindungsgemäße Verbindung ist in der Lage, das Wachstum von Tumoren zu unterdrücken, wie
beispielsweise durch folgende Versuchsanordnung gezeigt werden kann:
Gibt man weiblichen Sprague-Dawley-Ratten im Gewicht von durchschnittlich 160 g an ihrem 50, 53. und
57. Lebenstag jeweils eine Dosis von 2 mg Dimethylbenzanthracen in einer Lecithin-Emulsion intravenös, so
entwickeln sich vorwiegend im Bereich der Milchleiste
dingungen n-Propylamin Hefen, gegebenenfalls
unter Erwärmen umsetzt^, oder
b) ein von n-Propylamin abgeleitetes Mono- oder
Diamid der ß-Phthalimido-glutarsäure zu
l-n-Propyl-4-phthalimido-pipendin-2,6-dipn
vorzugsweise durch Erhitzen und/oder unter Verwendung saurer KondensationsmitteL cycH-siert,oder
c) l-n-Propyl-4-aminopiperidin-2,6-dion oder eines von dessen Salzen mit Phthalsäureanhydrid,
Phthalylchlorid oder N-Carbäthoxy-phthalimid,
gegebenenfalls unter Zusatz von säurebindenden Stoffen, vorzugsweise unter Erhitzen, zu
1 -n-Propyl-^phthalimidopiperidia^e-dion umsetzt.
3. Pharmazeutisches Mittel, enthalt£E.i 1-n-PropyI-4-phthaIimido-piperidin-2,6-dion neben üblichen
Hilfs- und/oder Zusatzstoffen.
Tumoren, deren Anzahl man auszählen und deren Größe man durch Messung feststellen kann. Behandelt
man Tiere, weichen auf die beschriebene Art Mammatumoren induziert wurden, mit der erfindungsgemäßen
Verbindung, so verringern sich Tumoranzahl und Tumorgröße im Vergleich zu den unbehandelten
Kontrolltieren.
Die nachstehende Tabelle zeigt die vorteilhafte Wirkung der erfindungsgemäßen Verbindung (»Substanz A«) auf Anzahl und Größe der Tumoren in
Abhängigkeit von der Zeit bei einer Dosierung von 0,25% im Futter. Es werden jeweils Mittelwerte von 20
Tieren pro Gruppe aufgeführt
Behandlungsdauer
in Wochen
Anzahl der Tumoren pro Tier Unbehandelle Kontrolle Substanz A
Größe der Tumoren in mm2 pro Tier
Unbehandelte Kontrolle Substanz A
4,1
5,7
6,3
7,1
4,1 3.8 2,1 1,3
Eine Prüfung der akuten Toxizität nach einmaliger
oraler oder intraperitonealer Applikation an ausgewachsenen Mäusen und Ratten beider Geschlechter
ergab die folgenden LD50-Werte (d. i. die Dosierung in mg/kg Körpergewicht, bei der 50% der eingesetzten
Versuchstiere sterben):
60
860
2130
350
Daraus ist ersichtlich, daß die erfindungsgemäße Verbindung eine beträchtliche Hemmung des Dimethylbenzanthracen-induzierten Tumors der Ratte bei
vergleichsweise geringer Toxizität aufweist.
In der DE-OS 15 45 706 sind l-Aminomethyl-4-phthalimido-piperidin-2,6-dion-derivate vorbeschrieben, so
802,6
1336,6
1544,7
1778,3
821,9
359,6
140,7
162,4
z.B. das l-(Morpholinomethyl)-4-phthalimido-piperidi-v2,6-dion (CG 603), über welches auch in Europ. J.
Cancer, Vol. 3, 157-158 (1972) berichtet wurde. Für diese Verbindung wird eine Senkung der Tumorzentren
in 4 Wochen von 2,2 auf 13, also eine Reduktion der
Tumorzentren um 40%, bei einer Dosierung von 137% im Futter angegeben. Im Gegensatz dazu senkt das
erfindungsgemäße 1 -n-Propyi-4-phthalimido-piperidin-2,6-dion bei einer Dosierung von 0,25%, das sind
weniger als 20% der von der vorbeschriebenen Verbindung verwendeten Menge, die Tumorzentren in 4
Wochen von 4,1 auf 2,1, das ist eine Reduktion um ca. 50%, und in 6 Wochen von 4,1 auf 13, das ist eine
Reduktion um 70%.
Die erfindungsgemäße Verbindung ist weiter in der Lage, vorteilhafte Wirkungen bei Störungen des
Endokriniums auszuüben und eignet sich ferner zur Behandlung von Autoimmunerkrankungen.
24 60 3Ό4
hergestellt, indem man /f-Phthalimidqglutarsaüre: oder
eines ihrer funkäoneljen Derivate mit ^Propylamin zu
einemMono<qder DiamicL iimsetzt und anschließend
cyclisiert AJsfünktioheiies -ijenyat der ß-Phthalutiidöl·-
giutarsäure kommt.insbesondere deren Anhydrid in
Frage. Es sind jedoch auch ihre Halogenide sowie ihre
Ester mit niederen aliphatischen oder, aromatischen
Alkoholen oder Phenolen verwendbar.
Geht man zur Herstellung der erfindungsgemäßen Verbindung von j?-Phthalimidoglutarsäureanhydrid und
n-Propylamin aus, so ist es zweckmäßig, das Reaktionsgemisch zur Vervollständigung der Reaktion zu
erhitzen oder die Reaktion in Anwesenheit eines die
Ringschlußreaktion fördernden Mittels durchzuführen.
Man kann insbesondere auch das bei der Reaktion entstehende Wasser abdestillieren bzw. durch azeotrope'
Destillation entfernen. Geht man von einem vpn nrPrppylamin abgeleiteten Mono- oder piamid der
jS-Phthalimidogluiarsaure aus, so kann die Ringschlußreaktion
durch £*hitzen bewirkt werden. Vorzugsweise verwendet man auch in diesem Fall den Ringschluß
fördernde Kondensationsmittef, wie z. B. Essigsäureanhydrid,
Thionylchlorid, Acetylchlorid und ähnliche saure
wasserabspaltend wirkende Mittel.
Eine bevorzugte Form dieser Verfahrensvariante ist die Herstellung und Isolierung eines Monoamides der
0-Phthalimidoglutarsäure und dessen anschließende
Cyclisierung. Hierbei ist es zur Vermeidung der Entstehung von Diamiden empfehlenswert, eine äquivalente
Menge eines tertiären Amins, wie z. B, Triäthylamin, als Säurefängr.r zuzusetzen. Man kann jedoch für
diesen Zweck auch einen Oberschuß des n-Propylamins verwenden.
Es ist für den Erfolg des eniindungsgemäßen
Verfahrens bedeutungslos, ob das w-Propylamin als solches eingesetzt wird, oder ob eine Verbindung
benutzt wird, die unter den Reaktionsbedingungen n-Propylamin liefert Solche Verbindungen sind beispielsweise
Salze, wie Carbonate usw. des n-Propylamins. Weiterhin können als n-Propylamin liefernde
Verbindungen von diesem Amin abgeleitete Harnstoffe, Thioharnstoffe, Carbonsäureamide usw. eingesetzt
werden.
Die erfindungsgemäße Verbindung kann auch hergestellt
werden, indem man l-n-PropyI-4-aminopiperidin-2,6-dion
oder eines von dessen Salzen mit Phthalsäureanhydrid oder Phthalylchlorid umsetzt Die Reaktion
wird zweckmäßig in indifferenten Lösungsmitteln, gegebenenfalls unter Kühlung und Zusatz von säurebindenden
Stoffen, wie Triethylamin, Triethylamin, Diisopropyläthylamin, Natriumcarbonat oder Kaliumcarbonat,
durchgeführt. Als Lösungsmittel werden Äther und Kohlenwasserstoffe bevorzugt. Anstelle von
Phthalsäureanhydrid kann man auch ein aktiviertes Derivat des Phthalimides, wie z. B. das N-Carbäthoxyphthalimid,
verwenden. In diesem Falle kann die Reaktion, zweckmäßig unter Zusatz von Natriumbikarbonat,
in wäßriger Lösung bei Raumtemperatur durchgeführt werden.
Das nach einem der vorstehend beschriebenen Verfahren erhaltene l-n-Propyl-4-phthalimidopiperidin-2,6-dion
kann zur Herstellung von Arzneimitteln in entsprechend dosierten Arznei- und gegebenenfalls
Retard-Formen für enterale oder parenteral Verabreichung verwendet werden. Gewünschtenfalls kann es
auch mit anderen Wirkstoffen kombiniert werden. Zur Herstellung geeigneter Arzneiformen werden der
Wirkstoff bzw. die Wirkstoffe mit anorganischen oder organischen pharmakologisch indifferenten Hflfsstoffen
verarbeitet Als HÜfsstoffe werdenz. B. verwendet: |
Für Tabletten undDragees: ;:
Milchzucker, Stärke, Talk, Stearinsäure, Magne'siumstearatusw.
-
Für Sirupe, Tropfen und dergL:
Rohrzucker-, invertzucker-GIucoselösuiig u, a.
Für Irijektipnspräparate: · ■ ;;
Wasser, ent oder mehrwertige Alkohole, pflanzliche
Öle und dergleichen.
Für Suppositorien: . i.
Natürliche oder gehärtete öle und Wachse u. a. m.
1 Zudem können die Zubereitungen geeignete Konservierungs-,
Stabilisierungs-, Netzmittel, Lösungsvermkt-■ler.
Süß- und Farbstoffe, sowie Arpmästoffe enthalten.
Die Dosierung der erfindungsgemäßen Verbindung in pharmazeutischen Präparaten mit tumorhemmender
Wirkung beträgt 1 bis 200 mg/kg vorzugsweise 20 bis 60 mg/kg. Die Applikation erfolgt i - bis 5mai täglich.
Die folgenden Beispiele dienen zur weiteren Erläuterung der Erfindung. Die Temperaturangaben sind
durchweg unkorrigiert Bei der Durchführung des Beispiels I wurden maximale Ausbeuten nicht angestrebt
350 g /J-Phthalimido-glutarsäureanhydrid werden in
200OmI absolutem Dioxan aufgeschlämmt und mit 188 ml Triäthylamin versetzt. Anschließend werden
112 ml n-Propylamin, gelöst in 20OmI Dioxan, so zugetropft, daß die Reaktionstemperatur 35° nicht
überschreitet. Man läßt eine Stunde nachreagieren und versetzt mit Aktivkohle. Nach Filtration wird das
Lösungsmittel im Vakuum abdestilliert Der ölige Rückstand wird in 1000 ml Wasser gelöst und mit 300 ml
18%iger Salzsäure versetzt. Beim Stehen unter Kühlung kristallisiert das jS-Phthalimiuo-glutarsaure-mono-N-[n]-propylamid
in Form weißer Kristalle. Schmelzpunkt 189-19I°C nach Umkristallisation aus Wasser. Ausbeute:
343 g, 79% d. Th.
150 g der vorstehenden Verbindung werden mit einer
Mischung von 1000 ml Acetanhydrid und 120 ml Thionylchlorid versetzt und 2 Stunden zum Rückfluß
erhitzt Man entfernt das Lösungsmittel durch Destillation im Vakuum. Der Rückstand wird aus 800 ml abs.
Äthanol umkristallisiert. Man erhält so das 1-n-Propyl-4-phthalimido-piperidin-2,6-dion
vom Schmelzpunkt 137 -139° C. Ausbeute: 123 g, 87% d. Th.
Zur Herstellung von Tabletten mit einem Durchmesser von 10 mm und einem Gewicht von 300 mg, die pro
Tablette 100 mg l-n-PropyI-4-phthalimido-piperidin-2,6-dion
enthalten, verfährt man folgendermaßen:
Alle eingesetzten Rohstoffe werden vor ihrer Verwendung über ein Sieb Nr. 5 nach DAB VII gesiebt.
100g l-n-PropyM-phthalimido-piperidin^.e-dion, 80 g
dibasisches Calciumphosphat, 10 g Maisstärke, 50 g Milchzucker und 5 g feinstverteilte Kieselsäure werden
gründlich durchmischt. 15 g Polyvinylpyrrolidon werden mit einer zum Granulieren ausreichenden Menge
Wasser versetzt. Man durchfeuchtet die vorgenannte Mischung mit der wäßrigen Lösung von Polyvinylpyrrolidon
und granuliert durch ein 2 mm Sieb. Nach Trocknen des Granulates bei 400C bis zu einer
Restfeuchtigkeit von 3% wird über ein 1 mm Sieb
granuliert Das so erhaltene Granulat wird mit 30 g Maisstärke, 7 g Talkum und 3 g Magnesiumstearat
durchmischt Das resultierende Gemisch wird auf einer Tablettenpresse mit einem Durchmesser von 10 mm
und einer Bruchfestigkeit von 5—7 Kp tablettiert
Zur Herstellung von Steckkapseln, die pro Kapsel
50 mg l-n-Piopyl-4-phthalimido-piperidin-2;6-dion enthalten,
verfährt man folgendermaßen: to
50 g l-n-Propyl-4-phthalimido-piperidm-2,6-dion
wevden mit 50 g dibasischem Calciumphosphat und 5'g
feinstverteilter Kieselsäure innig durchmischt Anschließend
fügt man 50g freien Milchzucker, 50 g dibasisches Calciumphosphat, 7 g Talkum und 3 g Magnesiumstearat
hinzu und vermischt den ganzen Ansatz bis zur homogenen Verteilung. Von dem so erhaltenen
Gemisch werdet je 215 mg in eine Steckkapsel
abgefüllt
Zur Herstellung eines Saftes, der 4% i-n-Propyl-4-phthalimido-pipefidin-2,6-dion
enthält, verfährt man folgendermaßen:
Man stellt aus 10 kg Traganth, DAB VII, 2 kg Kaliumsorbat und destilliertem Wasser einen Traganth-Schleim
her, den man 24 Stunden stehen läßt Aus 400 kg Saccharose, DAB VlI, 1,125 kg p-Hydroxybehzoesäiiremethylester,
DAB VlI, 0375 kg p-Hydroxybenzoesäureprppylester.DÄB
VII, und Wasser stellt man eineh Zuckersirüp: her, den man zu dem Traganth-Schleim
hinzufügt In diese Mischung rührt man 40 kg l-n-Propyl-4^phüialimidö-piperidin-2,6-dion vorsichtig
. ein. Anschließend setzt man \$ kg Aromatisierung
hinzu, homogenisiert und füllt mit destilliertem Wasser auflOOOlauf.
Zur Herstellung von Tropfen, die 1% I-n-PropyI-4-phthalimido-piperidin-2,6-dion
enthalten, verfährt man folgendermaßen:
Aus 10 kg Traganth, DAB VII, 1,125 kg p-Hydroxybenzoesäuremethylester
und 0375 kg p-Hydroxybenzoesäurepropylester, DAB VIL atellt man einen Traganth-Schleim
her, den man 24 Stunden stehen läßt Zu dieser Mischung fügt man einen Zuckersirup hinzu, der
aus 300 kg Saccharose, DAB VII, rnd Wasser hergestellt
worden ist In diese Lösung gibt n»an 10 kg 1-n-Propyl-4-phthalimido-piperidin-2,6-dion
zu und verrührt die Suspension bis zur Homogenität Man fügt 0,5 kg
Aromatisierung hinzu und setzt destilliertes Wasser bis zu einem Volumen von 1000 1 hinzu. Anschließend wird
homogenisiert
Claims (1)
- Patentansprüche:t. l-n-PropyI-4-phthaUrnido-piperidin-2,6-dion der FormelN-CH2CH2CH310Z Verfahren zur Herstellung der Verbindung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man in an sich bekannter Weise
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