-
Auf Rollen laufendes, abdichtbares Schiebetor Die Erfindung bezieht
sich auf ein auf Rollen laufendes, abdichtbares Schiebetor mit ringsumlaufender
elastischer Dichtung, bei dem in geschlossener Stellung der Anpreßdruck auf die
Dichtung durch eine Bewegung des Torblattes quer zur Schieberichtung erfolgt.
-
Es sind Schiebetore bekannt, die mittels Laufrollen auf einer Tragschiene
abgestützt und oben sowie unten in Rinnen in Schieberichtung geführt sind. Zur leichteren
Querverschiebung des Torblattes sind schiebbare Teilstücke in Aussparungen der Tragschienen
so angeordnet, daß die Laufrollen in der geschlossenen Endstellung des Torblattes
auf diesen Teilstücken ruhen. Ein staubdichter Abschluß der Tore wird dadurch erzielt,
daß diese an ihrer Hintersaite ringsum mit einer Falzverbindung in den Türrahmen
eingreifen. Auch ist es bekannt, Schiebetore mit Hilfe von Führungsrollen, die unterhalb
und oberhalb des Torblattes auf lotrechten Bolzen drehbar gelagert sind, in Schieberichtung
zu führen.
-
Der Erfindung liegt das Problem zugrunde, ein Schiebetor der eingangs
erwähnten Art zu schaffen, das insbesondere im Hinblick auf die bei Kernreaktoren
und Schutzräumen auftretenden hohen Beanspruchungen besonders kräftig und verwindungssteif
ausgebildet werden kann und dabei den Vorteil einer unbedingt zuverlässigen Abdichtung
mit dem Vorteil einer leichten Handhabung des Schiebetores verbindet.
-
Erfindungsgemäß ist daher vorgesehen, das die an sich bei Schiebetoren
bekannten, oberhalb und unterhalb des Torblattes in rinnenförmigen Führungsschienen
laufenden, je um eine lotrechte Achse drehbaren Führungsrollen in Exzenterbüchsen
gelagert sind und die Verschiebung des Torblattes in Abdichtstellung quer zur allgemeinen
Schieberichtung durch diese Exzenter erfolgt, ferner, daß zur Erleichterung dieser
Querverschiebung des Torblattes in an sich zu diesem Zweck bekannten Aussparungen
der Tragschiene an den Stellen, an denen die Laufrollen bei geschlossenem Torblatt
zur Ruhe kommen, in Richtung der Tragschiene und mit ihrer Oberkante bündige Zylinderrollen
angeordnet sind.
-
Eine vorteilhafte Weiterbildung der Erfindung besteht darin, daß in
die äußeren, rinnenförmigen Führungsschienen die Führungsrollen ragen und daß in
eine paralell dazu verlaufende innere Rinne ein Flacheisen hineinragt, das an dem
unteren Rand des Torblattes befestigt ist und den unteren Teil einer Dichtleiste
trägt.
-
Eine weitere Ausgestaltung der Erfindung ist darin zu sehen, daß die
Exzenterbüchse zum Verdrehen mit einem Hebel ausgestattet ist, der mit einem am
Torblatt angeordneten, von Hand oder mittels eines Elektromotors zu betätigenden
Gestänge verbunden ist.
-
Eine konstruktiv besonders günstige Lösung ergibt sich dadurch, daß
die Exzenterbüchse in einem Gehäuse gelagert ist, welches am unteren Rand einen
Flansch aufweist, mit dem es mit dem Rahmen des Torblattes verschraubt ist, daß
der Flansch an der Unterseite mit einem zentrischen Bund versehen ist, daß auf dem
Bund ein Exzenterring angeordnet ist, der in eine zylindrische Ausnehmung einer
am Rahmen angeschweißten Platte eingelegt ist, und daß der Exzenterring am Außenumfang
Aussparungen für die Befestigungsschrauben des Flansches aufweist.
-
Ferner können in vorteilhafter Weise die Laufrollen, die drehbaren
Exzenterbüchsen sowie die Antriebseinrichtungen für Laufrollen und Exzenterbüchsen
innerhalb des aus einer Außen- und Innenwand bestehenden Schiebetores liegen.
-
Die Erfindung ist nachfolgend an Hand eines Ausführungsbeispieles
beschrieben, und zwar zeigt Fig. 1 die Ansicht des Schiebetores ohne Vorderwand,
teilweise in der Torebene geschnitten, Fig. 2 einen Schnitt nach der Linie II-II
in Fig. 1, Fig. 3 einen Schnitt nach der Linie III-1I1 in Fig. 1, Fig. 4 einen Schnitt
durch die Lagerung einer Führungsrolle in vergrößertem Maßstab, Fig. 5 einen Längsschnitt
durch einen Teil der unteren Schiene mit Rolle bei teilweise geöffnetem Schiebetor,
Fig. 6 einen Schnitt nach der Linie VI-VI in Fig. 5,
Fig. 7 einen
Längsschnitt durch einen Teil der unteren Schiene mit Rolle bei in Schließstellung
befindlichem Schiebetor, Fig. 8 einen Schnitt nach der Linie VIII-VIII in Fig. 7,
Fig. 9 einen Schnitt nach der Linie IX-IX in Fig. 4. Das Schiebetor 1 besteht aus
einem Rahmen 2 aus U-Eisen, an dem Seitenwände 3, z. B. aus Stahlblech, gasdicht
befestigt sind. Zwischen der Ober- und Unterseite 4 bzw. 5 des Schiebetores sind
beiderseits von je zwei in der lotrechten Ebene einander gegenüberliegenden Führungsrollen
6 je zwei lotrechte Zwischenwände 7 angebracht. Das Schiebetor kann auch mit mehr
als je zwei oben und unten angeordneten Führungsrollen ausgestattet sein. An der
Unterseite des Tores sind zwei Laufräder 8 vorgesehen, von denen das eine mit einem
Antriebsmotor 9 gekuppelt ist. Auf der Innenseite 10, d. h. in Fig. 1 an der Rückseite
des Rahmens 2, ist das Schiebetor am Rande mit einer ringsum geführten Dichtleiste
11 aus einem sehr elastischen Werkstoff, beispielsweise aus Gummi, versehen. Die
Dichtleiste ist innen hohl. An dem unteren Rand des Schiebetores ist ein Flacheisen
12 befestigt, das den unteren Teil der Dichtleiste trägt.
-
Jede der Führungsrollen 6 weist gemäß Fig. 4 eine lotrechte Achse
13 auf, die mittels Kugellagern 14,15 in einer lotrechten Exzenterbüchse 16 drehbar
lagert. Das obere Kugellager 14 liegt auf einem in der Exzenterbüchse befestigten
Sicherungsring 17 und ist nach oben durch ein Distanzrohr 18 gesichert, das an einem
darüber befindlichen, in der Exzenterbüchse gehaltenen Sicherungsring 19 anliegt.
Das untere Kugellager 15 dient zur seitlichen Führung der Achse 13 in der Exzenterbüchse.
Es ruht auf einem weiteren, in der Exzenterbüchse gehaltenen Sicherungsring
20
und liegt oben an einer Schulterfläche 21 der Exzenterbüchse an. An der
Unterseite des Innenringes dieses Kugellagers liegt ein Bund 22 der Achse 13 an.
-
Die Exzenterbüchse 16 ist mittels Kugellagern 23, 24 in einem zylindrischen
Gehäuse 25 drehbar gelagert, das am unteren Rand einen Flansch 26 aufweist, mit
dem es mit dem Rahmen 2 des Schiebetores verschraubt ist. Der Flansch 26 besitzt
eine abgeflachte Seite 27 und ist an der Unterseite mit einem zentrischen Bund 28
versehen, auf dem ein Exzenterring 29 angeordnet ist. Dieser Exzenterring ist in
eine zylindrische Ausnehmung 30 einer am Rahmen 2 angeschweißten Platte 31 eingelegt
und besitzt an seinem Außenumfang Aussparungen 32 für Befestigungsschrauben 33,
die den Flansch 26 mit dem Rahmen 2 lösbar verbinden. Die Befestigungsschrauben
werden von Muttern 34 gehalten. Die Exzenterbüchse ist mit einem Filzring 35 am
Flansch 26 abgedichtet. Das obere Kugellager 23 stützt sich auf Schulterflächen
36, 37 der Exzenterbüchse bzw. des Gehäuses 25 ab und wird von einem im Gehäuse
befestigten Sicherungsring 38 mit zwischengelegtem Distanzring 39 in seiner Lage
gehalten. Das untere Kugellager 24 liegt an Schulterflächen 40, 41 der Exzenterbüchse
bzw. des Gehäuses an.
-
Die obere öffnung der Exzenterbüchse ist mit einem Deckel 42 verschlossen.
An ihrem oberen Rand ist die Exzenterbüchse mit einer Nutmutter 43 versehen, welche
sich auf Ringscheiben 44, 45 abstützt, zwischen denen ein Hebel 46 eingelegt ist.
Dieser Hebel und die Ringscheiben 44, 45 sind durch eine Paßfeder 47 mit der Exzenterbüchse
fest verbunden. Die untere Ringscheibe 45 weist einen nach unten gerichteten Flansch
48 auf, mit welchem sie sich auf den Innenring des Kugellagers 23 stützt und auf
diese Weise das Gewicht der Exzenterbüchse und der mit dieser verbundenen Führungsrolle
auf das Gehäuse 25 überträgt.
-
An jedem Hebel 46 der Exzenterbüchsen ist eine Stange 49 befestigt
(Fig. 1), die mit je einem Winkelhebel 50 verbunden ist. Diese Winkelhebel sind
an den lotrechten Zwischenwänden 7 des Schiebetores drehbar gelagert. Ihre Anordnung
an den Zwischenwänden ist so getroffen, daß die Winkelhebel von je zwei einander
in der lotrechten Ebene gegenüberliegenden Führungsrollen sich diagonal gegenüberliegen.
-
An dem anderen Schenkel jedes der Winkelhebel 50 ist je eine Stange
51 angelenkt. Je zwei dieser Stangen liegen zufolge der einander diagonal gegenüberliegenden
Winkelhebel gleichfalls einander diagonal gegenüber und führen zu den Enden eines
etwa waagerecht liegenden zweiarmigen Hebels 52. Dieser Hebel ist in seiner Mitte
an einer zwischen den Zwischenwänden 7 in der SChiebetorn-ltte waagerecht angeordneten
Traverse 53 schwenkbar gelagert. An einem Arm des Hebels ist eine elektrisch betätigte
Verstelleinrichtung 54 angeschlossen, die auf einer weiteren waagerechten Traverse
55 drehbeweglich aufgestellt ist. Hierdurch ergibt sich der Vorteil, daß jeweils
zwei Exzenterbüchsen von einer Verstelleinrichtung betätigt werden. Durch die Anordnung
eines geeigneten Gestänges können auch mehr als zwei Exzenterbüchsen von ein und
derselben Verstellein richtung betätigt werden.
-
Das Schiebetor ist mit seinen Laufrädern 8 auf einer Schiene 56 abgestützt,
welche einen viereckigen Vollquerschnitt aufweist und auf einem Breitflanschträger
57 angeschweißt ist. Die Schiene kann auch gegebenenfalls als ein Kastentäger mit
viereckigem Querschnitt ausgebildet sein, der auf dem Breitflanschträger 57 angeschweißt
ist. Andererseits besteht ohne weiteres die Möglichkeit, eine normale Profilschiene
zu verwenden.
-
Zu jeder Seite der Schiene 56 ist eine Rinne 59 bzw. 60 vorgesehen.
Die Rinne 59 ist durch eine äußere Rinnenwand 61 begrenzt, die aus einem am Obergurt
des Breitflanschträgers 57 angeschweißten Flacheisen besteht. In diese Rinne ragen
die unteren Führungsrollen 6. Die innere Rinne 60 wird vom Torrahmen 62 begrenzt,
der ebenfalls am Obergurt des Breitflanschträgers 57 angeschweißt ist. In diese
Rinne ragt das am unteren Rand des Schiebetores befestigte Flacheisen 12 mit dem
unteren Teil der Dichtleiste 11 hinein (Fig. 3, 4). Oberhalb des Schiebetores ist
im Torrahmen eine weitere Rinne 63 vorgesehen, in welcher die oberen Führungsrollen
6 laufen (Fig. 2). Die Rinne 63 besitzt eine äußere und innere Rinnen wand 64 bzw.
65.
-
In der Schließstellung des Schiebetores ist unter jedem Laufrad 8
in einer Aussparung 66 der Schiene 56 je eine Rolle 67 angeordnet. Die Achse 68
dieser Rolle liegt in Richtung der Schiene, und die Mantellinie der Rolle schneidet
mit der Oberkante 69 der Schiene 56 ab.
-
Zum Herstellen des dichten Verschlusses wird zunächst das Schiebetor
durch den Antriebsmotor 9 in die Schließstellung gefahren (Fig. 5, Pfeilrichtung
a). Sodann werden die mit den zweiarmigen Hebeln 52 gekuppelten Verstelleinrichtungen
54 betätigt, und zwar so, daß der in Fig. 1 rechte Hebel 52 im Uhrzeigersinn
und
der linke Hebel 52 entgegen dem Uhrzeigersinn gedreht wird. Die Betätigung. der
Hebel 52 kann auch über ein geeignetes Gestänge- von Hand erfolgen. Hierdurch werden
die Exzenterbüchsen 16 durch die Stangen 49, 51 so verstellt; daß die Führungsrollen
6 sich an die äußere Rinnenwand 61 der unteren Rinne 59 (Fig. 4) und an die äußere
Binnenwand 64 der oberen Rinne 63 (Fig. 2) anlegen und das mit seinen Laufrädern
8 auf den Rollen 67 stehende Schiebetor (Fig.l) quer zu seiner Verschiebeeinrichtung
a in Pfeilrichtung b bewegen, um es mit der Dichtleiste 11 an den Torrahmen
62 zu drücken. Hierbei wird die Dichtleiste so zusammengedrückt, daß bei plötzlich
auftretenden Druckschwankungen in dem abzuschließenden Raum, bei denen Durchbiegungen
im Schiebetor auftreten können, welche die Dichtleiste vom Torrahmen abheben wollen,
stets ein dichter Verschluß gewährleistet ist.
-
Zum Lösen des dichten Verschlusses wird von den Verstelleinrichtungen
54 der in Fig. 1 rechte Hebel 52 entgegen dem Uhrzeigersinn und der linke Hebel
52 im Uhrzeigersinn bewegt. Dadurch werden die Exzenterbüchsen so verdreht, daß
sich die unteren Führungsrollen 6 an die Schiene 56 und die oberen Führungsrollen
an die innere Binnenwand 65 der oberen Rinne 63 legen und das Schiebetor vom Torrahmen
fortbewegen. Das Tor wird anschließend durch Verfahren mittels des Antriebsmotors
9 geöffnet.
-
Der Verdrehwinkel für die Exzenterbüchse ist so gewählt, daß sie in
der Verschlußstellung selbsthemmend wirkt. Die Größe der Querverschiebung des Schiebetores
wird durch den Hub s (Fig. 9) bestimmt. Der Hub s ergibt sich aus dem Abstand des
Mittelpunktes F, der in der Längsachse der Achse 13 liegt, vom Mittelpunkt M, der
in der Längsachse des Gehäuses 25 liegt.
-
Sollte es bei geänderten Betriebsverhältnissen erforderlich sein,
das Maß der Querverschiebung zu verändern, so wird der zwischen den Flansch 26 des
zylindrischen Gehäuses 25 und die Platte 31 eingelegte Exzenterring 29 nach Lösen
der Befestigungsmuttern 34 und Abheben des Gehäuses 25 von der Platte 31 um eine
oder mehrere Schraubenteilungen t verdreht (Fig. 9). Hierdurch wird der Mittelpunkt
M, der zugleich Mittelpunkt der Bohrung 70 des Exzenterringes 29 ist, auf einem
Kreis bewegt, der im Abstand der Punkte A, M um den Mittelpunkt
A des Außenumfanges 71 des Exzenterringes@ liegt. Hieraus ergibt sich, daß
das Gehäuse 25 und mit diesem die Exzenterbüchse 16 je nach Lage des Punktes M zum
Punkt A im Schiebetor mehr oder weniger zur rechten oder zur linken Seitenwand 3
des Schiebetores verschoben wird. Dies hat zur Folge, daß die Querverschiebung des
Schiebetores bei gleichbleibendem Hub s der Exzenterbüchse geändert wird.
-
Als Verstelleinrichtung für die Exzenterbüchsen können beispielsweise
die als Motordrücker bekannten Maschinen verwendet werden. Diese Maschinen sind
mit eingebauten Arbeitsfedern ausgestattet und weisen eine fliehkraftbetätigte Schubachse
auf, welche mittels eines Federtellers gegen die Arbeitsfedern drückt. Wenn der
Motor abgeschaltet wird, dehnen sich die Arbeitsfedern aus und bewegen die Schubachse
vertikal nach unten. Das obere Ende der Schubachse wird mit den zweiarmigen Hebeln
52 verbunden. Zum Herstellen des dichten Verschlusses werden die Elektromotoren
der Maschinen abgeschaltet, so daß die sich abwärts bewegenden Schubachsen die Exzenterbüchsen-zum-Andrücken
des Schiebetores verstellen. Soll das Schiebetor geöffnet werden; so werden die
Elektromotoren eingeschaltet, wodurch die Schubachsen von den Fliehkrafthebeln angehoben
werden und die Arbeitsfedern bei gleichzeitigem Schwenken des in Fig. 1 rechten
Hebels 52 entgegen dem Uhrzeigersinn und des linken Hebels 52 im Uhrzeigersinn zusammendrücken:
Hierbei werden- die Exzenterbüchsen so verstellt, daß die Führungsrollen das Schiebetor
vom Torrahmen fortbewegen. Mit diesen Maschinen ist gewährleistet, daß auch bei
Ausfall des Antriebsstromes die Exzenterbüchsen von den Arbeitsfedern zum Herstellen
des dichten Verschlusses verstellt werden bzw. der dichte Verschluß aufrechterhalten
bleibt, weil bei stillstehendem Elektromotor die Arbeitsfedern die Schubachse stets
nach unten drücken und somit die Exzenterbüchsen in die Verschlußstellung bringen.