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Verfahren zur Herstellung von 7,14-Dioxo-5,7,12,14-tetrahydrochinolino-[2,3-b]-acridinen
Das 7,14-Dioxo-5,7,12,14-tetrahydro-chinoao-[2,3-b]-acridin (linear-trans-Chinacridon)
und seine symmetrischen Substitutionsprodukte mit zwei Alkylgruppen, zwei Alkoxylgruppen
und zwei oder vier Halogenatomen sind bekanntlich wertvolle orange, rote oder violette
Pigmente, die sich durch hervorragende Lichtechtheit und ausgezeichnete Beständigkeit
gegen Temperatur, Witterungseinfluß, Lösungsmittel und Weichmacher auszeichnen.
Vom Grundkörper dieser Farbstoffreihe, der folgende Struktur aufweist,
lassen sich zahlreiche Substitutionsprodukte herleiten, die in den Stellungen
1 bis 4 und 8 bis 11 einfache Reste, wie Methylgrappen, Methoxylgruppen
oder Halogenatome, z. B. Chlor- oder Bromatome, tragen. Als Verbindungen dieser
Art seien 1,8-Dimethyllinear-trans-Chinaeridon, das 2,9-Dibrom-linear-trans-Chinacridon
oder das 2,4,9,11-Tetrachlor-linear-transchinacridon genannt.
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Die linear-trans-Chinacridone werden in der Regel entweder aus den
entsprechenden 6,13-Dihydrochinacridonen durch Dehydrierung oder aus den entsprechenden
2,5-Dianilinoterephthalsäuren durch Ringschluß unter Abspaltung von Wasser gewonnen.
Während die Herstellung der 6,13-Dihydrochinacridone durch Erhitzen von 2,5-Dianilino#3,6-dihydro-
bekannten Verfahren weisen jedoch verschiedene Mängel auf. Die für Ringschlußreaktionen
unter Ab-
spaltung von Wasser in der Technik als Kondensationsmittel üblichen
Schwefelsäuren verschiedener terephthalsäureestern in hochsiedenden inerten Lösungsmitteln
auf 225 bis 300'C in vielen Fällen nur mit mäßigen Ausbeuten möglich
ist, gelingt es in der Regel, Dianihnoterephthalsäuren durch gleichzeitige Dehydrierung
und Verseifung von 2,5-Dianilino-3,6-dihydroterephthalsäureestern in wäßrig-alkalischer
Flüssigkeit - gegebenenfalls unter Zusatz von Alkoholen oder Glykolen
- bei 80 bis 150'C mit annähernd quantitativer Ausbeute herzustellen.
Die 2,5-Dianilinoterephthalsäuren und ihre Substitutionsprodukte sind daher gut
zugängliche Ausgangsstoffe für die technische Herstellung von linear-trans-Chinacridonen.
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Die bisher zur Überführung von 2,5-Dianilinoterephthalsäuren in linear-trans-Chinacridone
nach der schematischen Gleichung Konzentration oder verschiedenen Schwefeltrioxydgehaltes
wirken bei den erforderlichen Umsetzungstemperaturen von ungefähr 0 bis
100'C und darüber in vielen Fällen sulfonierend. Nach dem Verfahren
der
belgischen Patentschrift 579 526 werden daher die beim Ringschluß in Schwefelsäuren
oder Chlorsulfonsäure in das Chinacridonmolekül eingetretenen Sulfonsäure- oder
Sulfonsäurechloridgruppen bei einer Temperatur von ungefähr 200'C mit verdünnten
wäßrigen Mineralsäuren wieder abgespalten. Dieses Verfahren liefert zwar gute Ausbeuten
an rohem Chinacridon; jedoch erhält man daraus nach der üblichen Reinigung über
das Sulfat nur wenig reines linear-trans-Chinacridon der Formel III.
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Für die Herstellung von insbesondere unsubstituierten Chinacridonen
ist im Schrifttum, beispielsweise in der Zeitschrift: Liebigs Annalen,
518, (1935),
auf S. 245ff. auch die Behandlung des Säurechlorids der
Dianilinoterephthalsäure mit Aluminiumchlorid und Phosphorpentachlorid und das Erhitzen
der Dianilinoterephthalsäure mit einer Lösung von Bromwasserstoff in Eisessig oder
mit Phosphorpentoxyd in Tetrahydronaphthalin oder Cymol als Lösungsmittel und die
Zinkchloridschmelze der Dianilinoterephthalsäure bei 175 bis 220'C
oder die Borsäureschmelze der Dianilinoterephthalsäure bei 270 bis
330'C vorgeschlagen worden. Aber alle diese Verfahren liefern die hnear-trans-Chinaeridone
entweder mit schlechter Ausbeute oder in unzureichender Reinheit. Außerdem greifen
bei den zum Teil recht hohen Temperaturen die zuvor erwähnten Ringschlußmittel die
Werkstoffe der Umsetzungsgefäße derart heftig an, daß eine technische Durchführung
der Umsetzungen nicht wirtschaftlich ist. Günstiger verhält sich Phosphorpentoxyd
in Form von Polyphosphorsäuren als Ringschlußmittel. Bei Verwendung dieser Säuren
mit einem Phosphorpentoxydgehalt von ungefähr 75 bis 85 % werden,
wie aus den belgischen Patentschriften 579 525, 580 924, 583 317 und
586 007 bekannt ist, zum Ringschluß der Dianilinoterephthalsäuren in der
Regel Temperaturen von ungefähr 100 bis 200'C
benötigt. Der technischen
Verwendung von Polyphosphorsäuren steht jedoch deren umständliche Herstellung, z.
B. durch Konzentration von wäßrigen Phosphorsäuren oder durch Zusatz von Phosphorpentoxyd
zu Phosphorsäuren, sowie deren Angriffsvermögen gegenüber metallischen und keramischen
Werkstoffen entgegen.
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Weiterhin gehört auch die aus der belgischen Patentschrift
579 526 bekannte Übertragung der von R. Scholl und W. Neovius (Ber., 44,
S. 1079 [1911])
beim Ringschluß von sulfonierungsempfindlichen Benzoylbenzoesäuren
zu Anthrachinonen angewendeten Benzolsulfonsäureschmelze auf den Chinacridonringschluß
der Dianilinoterephthalsäuren, bei dem auch niedere Alkylsulfonsäuren, Benzoldisulfonsäuren
und Naphthalinsulfonsäuren an Stelle der Benzolsulfonsäure verwendet werden können,
zum Stand der Technik. Es hat sich aber gezeigt, daß bei diesem Verfahren, bei dem
die auf 100 bis 200'C erhitzten, reinen Sulfonsäuren zugleich als
Lösungsmittel dienen, die Ausbeuten an reinem linear-trans-Chinacridon unter
50 11/0 der Theorie liegen. Außerdem enthält das nach diesem Verfahren gewonnene
Chinacridon geringe Mengen an Verunreinigungen, die die Überführung des Farbstoffs
in eine für Pigmentzwecke geeignete Form erschweren.
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Es wurde nun gefunden, daß man 7,14-Dioxo-5,7,12,14-tetrahydrochinolino-[2,3-b]-acridine
(lineartrans-Chinaeridone), mit guten Ausbeuten und in reiner Form erhält, wenn
man - gegebenenfalls am Anilinrest Halogenatome und/oder niedermolekulare
Alkylgruppen tragende - 2,5-Dianilinoterephthal. säuren und/oder deren niedermolekulare
Alkylestei mit einem homogenen, flüssigen Umsetzungsgemisc1. aus Schwefeltrioxyd
- gegebenenfalls in Form vor Schwefelsäure oder vorzugsweise in Form vori
Oleum - mit aromatischen Verbindungen, die bis zu drei Benzolringe enthalten
und die sich leicht sulfonieren lassen, im Molverhältnis von ungefähr
1 : 1
auf Temperaturen von ungefähr 90 bis 200'C erhitzt.
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Als niedermolekulare Alkylester der - gegebenenfalls substituierten
- 2,5-Dianilinoterephthalsäuren seien beispielsweise die Methyl-, Äthyl-,
Propyl- oder iso-Butylester genannt.
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Man verwendet für das neue Verfahren aromatische Verbindungen, die
bis zu drei Benzolringe enthalten und die sich leicht sulfonieren lassen, wie Benzol,
Naphthalin, Tetrahydronaphthalin, Acenaphthen, Diphenyl, Diphenyläther, Fluoren,
Diphenylmethan, Dibenzyl, Phenanthren und deren Alkylgruppen und/oder Halogenatome
tragenden Derivate, wie 1-Chlornaphthalin, Xylol oder Äthylbenzol, für sich allein
oder in Mischungen untereinander als Ausgangsstoffe für die genannten Umsetzungsgemische
mit Schwefeltrioxyd. Als Halogenatome seien beispielsweise Chlor- oder Bromatome
genannt und als Alkylgruppen seien z. B. niedermolekulare Alkylgruppen, wie Methyl-,
Äthyl-, iso-Propyl oder n-Butylgruppen, erwähnt.
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Eine besonders einfache Ausführungsform des Verfahrens nach der Erfindung
besteht darin, daß man die homogenen, flüssigen Umsetzungsgemische aus Schwefeltrioxyd
- gegebenenfalls in Form von Schwefelsäure oder vorzugsweise in Form von-'Oleum
- mit aromatischen Verbindungen im Molverhältnis von ungefähr 1 : 1
im selben Umsetzungsgefäß herstellt, in dem man danach den Chinacridonringschluß
ausführt. In diesem Falle ist es besonders vorteilhaft, wenn man von möglichst hochprozentigem
Oleum oder von Schwefeltrioxyd ausgeht.
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Die Umsetzungsgemische, beispielsweise aus 1 Mol Schwefeltrioxyd
in Form von 65"/"igem Oleum und 1 Mol Naphthalin oder 1,5 Mol Schwefeltrioxyd
in Form von 12%igem Oleum und 1 Mol Diphenyl oder 0,75 Mol Schwefeltrioxyd
in Form von 24"/,igem Oleum und 1 Mol Xylol werden in der 1- bis 15fachen,
vorzugsweise in der 5- bis 10fachen Gewichtsmenge, bezogen auf die gegebenenfalls
substituierten 2,5-Dianilinoterephthalsäuren oder deren Ester, angewendet. Sie sollen
zweckmäßig möglichst wenig Wasser und keine freie Schwefelsäure enthalten sowie
bei der gewünschten Umsetzungstemperatur flüssig und homogen sein. Besonders gut
geeignete Umsetzungsgemische erhält man, wenn man 1 Mol Schwefeltrioxyd in
Form von möglichst hochprozentigem Oleum, beispielsweise 650/,)igem Oleum, bei Temperaturen
von ungefähr 90 bis 150'C auf 1 Mol einer aromatischen Verbindung,
beispielsweise eines polycyclischen Kohlenwasserstoffs dei zuvor erwähnten Art,
ungefähr 1 bis 4 Stunden lang einwirken läßt. Man kann aber auch Schwefeltrioxyd
in Form von wasserhaltiger Schwefelsäure oder niederprozentigem Oleum verwenden
und den größten Teil des bereits vorhandenen oder bei der Teilsulfonierung der aromatischen
Verbindungen entstehenden Wassers durch Destillation entfernen.
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Der bei der Umsetzung von 1 Mol Schwefeltrioxyd in Form von
Oleum mit 1 Mol aromatischer Verbindung nicht sulfonierte Anteil an aromatischer
Verbindung
kann bei der Aufarbeitung der Umsetzungsgemische entweder
durch Destillation mit Wasserdampf oder durch Auswaschen mit organischen Lösungsmitteln
entfernt werden. Die organischen Sulfonsäuren lassen sich zusammen mit anderen etwa
gebildeten unerwünschten, sauren Nebenprodukten aus dem Umsetzungsgut in einfacher
Weise durch Ausziehen mit Wasser oder wäßrigen Alkalien entfernen. Die erforderliche
Umsetzungstemperatur ist bei dem erfindungsgemäßen Verfahren in der Regel der Umsetzungsdauer
umgekehrt proportional. So benötigt man beispielsweise zur Erzielung gleicher Ausbeuten
in teilsulfoniertem Naphthafin, Diphenyl, Diphenyläther oder Fluoren bei
105'C ungefähr 8 bis 10 Stunden, bei 120'C ungefähr
4 bis 6 Stunden und bei 150'C nur noch 0,5 bis 1 Stunde.
Es ist von Vorteil, den Chinacridonringschluß bei niedriger Temperatur, beispielsweise
zwischen 100 und 150'C, zu bewirken, da die Menge der alkaliunlöslichen
Sulfonierungsprodukte, beispielsweise der Sulfone, unter diesen Bedingungen gering
bleibt. Bei zu hoher Umsetzungstemperatur, beispielsweise bei mehr als
200'C im Falle der Naphthalinsulfonsäureschmelzen, tritt Schwefel in das
Chinacridonmolekül ein.
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Von ganz besonderem technischen Interesse ist das Verfahren nach der
Erfindung für die Herstellung der coloristisch wertvollen y-Modifikation des 7,14-Dioxo-5,7,12,14-tetrahydrochinolino-[2,3-b]-acridins,
die man ohne zusätzliche Anwendung von modifikationsumwandelnden Mitteln frei von
anderen Modifikationen erhält, wenn man das Chinacridon aus dem Umsetzungsgemisch
bei Temperaturen oberhalb von ungefähr 120'C, vorzugsweise bei
135 bis 165'C abscheidet. Zweckmäßig scheidet man das linear-trans-Chinacridon
aus dem Umsetzungsgemisch durch Verdünnen ab, beispielsweise durch langsame Zugabe
von Wasser bei 135'C zur Lösung des Chinaeridons in einer Naphthalin und Naphthalinsulfonsäure
enthaltenden Schmelze unter langsamer Erniedrigung der Temperatur auf 100'C. Die
Wassermenge soll dabei die 0,2- bis 20fache, vorzugsweise die 0,5- bis 5fache,
Gewichtsmenge des Umsetzungsgemisches ausmachen. Die so erhaltene wäßrige Aufschlämmung
der y-Modifikation des linear-trans-Chinacridons läßt sich bei saurer Reaktion leicht
absaugen und mit Wasser auswaschen. Die etwa im Filtergut verbliebenen Sulfonsäuren
und/oder anderen sauren Stoffe kann man durch Ausziehen mit wäßrigen Alkalien in
einfacher Weise entfernen. Dem zum Verdünnen verwendeten Wasser können auch mit
Wasser mischbare organische Lösungsmittel, beispielsweise niedermolekulare aliphatische
Alkohole, Glykole oder Carbonsäureamide, wie Formamid, Dimethylformamid oder N-Methylpyrrolidon,
zugesetzt werden. Es ist auch möglich, die Zerlegung der Umsetzungsgemische mit
diesen organischen Lösungsmitteln alleine vorzunehmen. Die so erhältlichen wäßrigen
Anschlämmungen können in üblicher Weise, beispielsweise durch Zusatz von Dispergiermitteln
nach bekannten Methoden zu wertvollen Teigen oder Pigmentzubereitungen der -y-Modifikation
des linear-trans-Chinaeridons verarbeitet werden.
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Die in den Beispielen angegebenen Teile und Prozentzahlen sind Gewichtseinheiten.
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Beispiel 1
Man sulfoniert 35Teile Naphthalin bei 105'C
innerhalb
von 2 Stunden mit 23,6 Teilen 650/,igem Oleum, hält das Gemisch
1,5 Stunden bei 105'C und löst nun in dieser Schmelze bei
105'C 7 Teile 2,5-Dianilinoterephthalsäure. Durch 8stündiges Erhitzen der
Mischung auf 105'C wird sodann der Chinacridonringschluß bewirkt. Die Schmelze
wird danach mit 300 Teilen Wasser ausgekocht, das Umsetzungsgut abgesaugt
und die anhaftenden sauren Bestandteile des Filtergutes durch Ausziehen mit verdünnter
wäßriger Natronlauge entfernt. Man erhält 5,9 Teile eines roten Pulvers mit
einem Gehalt an reinem linear-trans-Chinacridon von mindestens 4,65 Teilen.
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Zur Gehaltsbestimmung rührt man das getrocknete, rohe Chinacridon
mit der 10fachen Gewichtsmenge Dimethylformamid an, erhitzt das Gemisch
15 Minuten lang zum Sieden und saugt es nach dem Erkalten ab. Durch
Auswaschen des Filtergutes mit etwas Dimethylformamid und Methanol und Trocknen
erhält man das reine linear-trans-Chinacridon.
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Man kann aber auch so verfahren, daß man das Rohprodukt in der lOfachen
Menge 96"/,iger Schwefelsäure auflöst, die Lösung bei 25 bis 50'C
mit so viel Wasser in kleinen Anteilen versetzt bis eine 800/,ige Schwefelsäure
entsteht, das ausgefallene violette Sulfat absaugt und dieses mit Wasser hydrolysiert
und gründlich auswäscht.
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Gebt man von 29,5 Teilen an Stelle von 23,6 Teilen 650/,igem
Oleum aus, so erhält man 5,1 Teile rohes Chinacridon.
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Beispiel 2 Man sulfoniert 116Teile Naphthalin bei 120'C
innerhalb
von 2 Stunden mit 75 Teilen 65"/,igem Oleum, rührt die Schmelze
1 Stunde bei 120'C und löst sodann darin 35 Teile 2,5-Dianihnoterephthalsäure.
Nun wird das Umsetzungsgemisch so lange bei 120'C gerührt, bis sich kein
Ausgangsmaterial mehr nachweisen läßt. Man zerlegt danach die heiße Schmelze durch
Eingießen in die 5fache Menge Wasser von 500 C, saugt das Umsetzungsgut ab,
wäscht es mit Wasser und destilliert die durch Zugabe von Natronlauge alkalisch
gemachte Aufschlämmung des Filtergutes so lange mit Wasserdampf aus, bis kein Naphtha-]in
mehr übergeht. Man trennt sodann durch Absaugen, Alkalifreiwaschen und Trocknen
bei 100'C das Umsetzungsgut ab und erhält 32,5Teile rohes Chinacridon, das mindestens
25,5Teile reines lineartrans-Chinacridon enthält.
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Salfoniert man bei 135'C anstatt bei 120'C und verfährt im
übrigen wie zuvor erläutert, so erhält man 39 Teile rohes Chinacridon mit
dem gleichen Mindestgehalt an reinem linear-trans-Chinacridon.
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Beispiel 3
70Teile Naphthalin werden bei 135'C innerhalb von
einer Stunde mit 47 Teilen 650/,igem Oleum sulfoniert. Nachdem die Schmelze noch
1 Stunde bei 135'C gerührt wurde, löst man 14 Teile 2,5-Dianilinoterephthalsäure
darin auf und hält noch 1 Stunde bei 135'C. Sodann rührt man bei 135'C unter
Abkühlen auf 100'C 150 Teile Wasser in das Gemisch ein, erhitzt es zum Sieden
und gibt die heiße Aufschläramung in 150 Teile kaltes Wasser. Nun wird der
violette Niederschlag abgesaugt, mit Wasser gewaschen und mit 300 Teilen
211/,iger wäßriger Natronlauge aufgekocht, warm abgesaugt, mit Wasser gewaschen
und bei 120'C getrocknet. Man erhält 12,4 Teile eines roten Pulvers, das
ungefähr 9,4 Teile linear-trans-Chinacridon enthält. Das Röntgenbeugungsdiagramm
des
Umsetzungsgutes, aufgenommen mit einem Noreleo-Zählrohrgoniometer, Strahlung: CuKa,
40 kV,
20 mA, Aperturblende = 1/,', Zählrohrumlaufgeschwindigkeit:
1/,' pro Minute, Zeitkonstante: 8,
zeigt bei einem Goniometerwinkel (doppeltem
Glanzwinkel 2b1) von 6,5', 13,7' und 26,4' drei Linien großer Intensität,
bei 23,8' eine Linie mittlerer und bei 17,0', 20,5' und
25,0' drei Linien geringer Intensität.
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Setzt man dem alkalifreigewaschenen Filtergut anstatt es zu trocknen
2,5 Teile eines Dispergiermittels, beispielsweise des Kondensationsproduktes
aus dem Natriumsalz der Naphthalin-2-sulfonsäure und Formaldehyd zu, behandelt die
Mischung in üblicher Weise in einem Kneter und bringt die Anschlämmung mit Wasser
auf 100 Teile, so erhält man eine Pigmentzubereitung des linear-trans-Chinaeridons
der y-Modifikation, die sich hervorragend zum Herstellen einer Tapetenstreichfarbe
oder zum Pigmentieren von Kunststoffdispersionen oder von Kautschuklatex eignet.
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Sulfoniert man abweichend von der Vorschrift im ersten Absatz nur
42 Teile Naphthalin mit 28 Teilen 650/,igem Oleum und verlängert das Rühren
bei 135'C auf 2 Stunden, so erhält man bei sonst gleicher Arbeitsweise
13,2 Teile rohes linearmtrans-Chinacridon der y-Modifikation.
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Man kann aber auch bei gleicher Ausbeute die Stilfonierung bei
120'C ausführen.
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Sulfoniert man bei 165'C anstatt bei 135'C, so erhält man
18 Teile Rohprodukt, das ungefähr 9,4 Teile reines linear-trans-Chinacridon
ergibt. Beispiel 4 35Teile Naphthalin werden bei 100'C innerhalb von einer
Stunde mit 2396Teilen 650/,igem Oleum sulfoniert und 1 Stunde bei dieser
Temperatur gehalten. Sodann werden in die auf 150'C erhitzte Lösung
7 Teile 2,5-Dianilinoterephthalsäure eingetragen. Man hält nun das Umsetzungsgemisch
1 Stunde bei 150'C
und zerlegt die Schmelze, wie im Beispiel
3 angegeben, mit Wasser. Nach der üblichen Aufarbeitung erhält man
6,5 Teile rohes Chinacridon mit einem Gehalt von ungefähr 4,8 Teilen reinem
linear-trans-Chinacridon der y-Modifikation.
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Wird die Sulfonierung bei 150'C anstatt bei 100'C
durchgeführt,
so erhöht sich die Rohausbeute auf 9 Teile Chinaeridon bei gleichem Gehalt
an reinem linear-trans-Chinacridon der y-Modifikation.
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Verwendet man im ersten Absatz an Stelle der 2,5-Dianilinoterephthalsäure
8 Teile ihres Diäthylesters und verfährt im übrigen wie oben angegeben, so
erhält man ebenfalls 6,5 Teile rohes Chinacridon mit einem Gehalt von ungefähr
4,8 Teilen reinem linear-trans-Chinacridon, das in der y-Modifikation vorliegt.
Beispiel 5
Man sulfoniert 45 Teile Fluoren bei 120'C innerhalb von
1,5 Stunden mit 35 Teilen 650/,igem Oleum, hält noch 1,5 Stunden
bei 120'C und trägt 7 Teile 2,5-Dianilinoterephthalsäure in die Lösung
ein. Der Chinacridonringschluß ist nach ungefähr 4stündigem Rühren bei
120'C beendet. Nach Aufarbeitung in der im Beispiel 3 angegebenen
Weise erhält man 7,4 Teile rohes Chinaeridon mit einem Gehalt von 5 Teilen
reinem linear-trans-Chinacridon. An Stelle von Fluoren kann man auch 45 Teile Diphenylmethan
verwenden.
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Beispiel 6
Sulfoniert man 42 Teile Diphenyl mit 23,6
Teilen 65"/,igem Oleum wie im Beispie15 angegeben und verfährt im übrigen in gleicher
Weise, so erhält man 6,7Teile rohes Chinaeridon in Form eines roten Pulvers mit
einem Reingehalt von 4,6 Teilen lineartrans-Chinaeridon.
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An Stelle von Diphenyl können auch 42Teile Diphenyläther oder eine
Mischung von gleichen Teilen Diphenyl und Diphenyläther verwendet werden.
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Verwendet man abweichend von den Vorschriften im ersten Absatz
29 Teile eines technischen Gemisches aus Xylol und Äthylbenzol oder
36 Teile Tetrahydronaphthalin an Stelle von Diphenyl und rührt dabei das
Salfonierungsgemisch noch 1 Stunde lang bei 150'C, so
erhält man rohes Chinaeridon in der obenerwähnten Ausbeute.
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Beispiel 7
35 Teile Naphthalin werden bei 135'C innerhalb
von einer Stunde mit 23,5 Teilen 650/,igem Oleum sulfoniert und
1 Stunde bei dieser Temperatur gehalten. Man gibt sodann zu der Lösung
7,5 Teile 2,5-Di-ptoliiidinoterephthalsäure hinzu und rührt das Gemisch so
lange bei 135'C, bis der Ringschluß zum Chinacridon beendet ist; dazu benötigt man
ungefähr 2 bis 3 Stunden. Nach der im Beispiel 3 angegebenen Aufarbeitung
erhält man 7,4 Teile rohes Chinacridon. Durch Auskochen mit 75 Teilen Dimethylformamid
gewinnt man daraus 5 Teile reines linear-trans-2,9-Dimethylchinacridon, das
in Leinölfirnis auf die übliche Weise angerieben eine rotviolette Buchdruckfarbe
von hervorragender Reinheit ergibt.
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Verwendet man 8,35 Teile 2,5-Di-o-chloranilinoterephthalsäure
an Stelle der 2,5-Di-p-toluidinoterephthalsäure, so erhält man 7,2 Teile
linear-trans-4,1 1-Dichlorchinacridon in Form eines orangefarbenen Pulvers.
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Geht man von 8,35 Teilen 2,5-Di-p-chloraiiilinoterephthalsäure
an Stelle von 2,5-Di-p-toluidinoterephthalsäure aus, so erhält man 7,9 Teile
rotviolettes linear-trans-2,9-Dichlorchinacridon.