DE850208C - Verfahren zur Herstellung neuer Azofarbstoffderivate - Google Patents

Verfahren zur Herstellung neuer Azofarbstoffderivate

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DE850208C
DE850208C DEC1737A DEC0001737A DE850208C DE 850208 C DE850208 C DE 850208C DE C1737 A DEC1737 A DE C1737A DE C0001737 A DEC0001737 A DE C0001737A DE 850208 C DE850208 C DE 850208C
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DE
Germany
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acid
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azo dye
dye
water
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DEC1737A
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Heinrich Dr Bruengger
Charles Graenacher
Adolf Dr Siegrist
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BASF Schweiz AG
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Ciba Geigy AG
Ciba AG
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    • C09B62/4401Reactive dyes, i.e. dyes which form covalent bonds with the substrates or which polymerise with themselves with the reactive group not directly attached to a heterocyclic ring with two or more reactive groups at least one of them being directly attached to a heterocyclic system and at least one of them being directly attached to a non-heterocyclic system
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    • C09B62/4411Azo dyes
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    • C09B29/0074Monoazo dyes prepared by diazotising and coupling from diazotized amino heterocyclic compounds the heterocyclic ring containing nitrogen and sulfur as heteroatoms
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Description

  • Verfahren zur Herstellung neuer Azofarbstoffderivate Es wurde gefunden, daß man zu neuen, wertvollen Azofarbstoffderivaten gelangt, wenn man auf ein Mol eines Azofarbstoffes, der von löslichmachenden Gruppen frei ist und die Atomgruppierung enthält, worin R1 einen an den durch Valenzstriche bezeichneten Stellen mit dem Benzolring kondensierten ringförmigen Rest und R2 einen aroylaminogruppenhaltigen Rest einer Diazokomponente bedeutet, zwei Mol eines Säuremonohalogenides der allgemeinen Formel worin A einen heterocyclischen Fünfring, der als Ringglieder vier durch konjugierte Doppelbindungen miteinander verbundene Kohlenstoffatome und ein Schwefel- oder vorzugsweise ein Sauerstoffatom enthält, das eine Y eine Hydroxylgruppe und das andere Y ein Halogenatom bedeutet, einwirken läBt. Unter aroylaminogruppenhaltigen Verbindungen sind hier soche zu verstehen, die die Atomgruppierung enthalten, in welcher das mit x bezeichnete Kohlenstoffatom einem aromatischen Kern angehört.
  • Eine Anzahl Farbstoffe der obenstehenden Formel sind besonders als auf der Faser erzeugte Pigmente bekannt. Die Farbstoffe lassen sich bekanntlich auch in Substanz in einfacher Weise herstellen durch Vereinigen von aroylaminogruppenhaltigen Diazoverbindungen, mit Azokomponenten, welche die Atomgruppierung enthalten. Als Diazoverbindungen können hierbei die zur Herstellung von Eisfarben üblicherweise in Betracht kommenden dianotierten aroylaminogruppenhaltigen Basen verwendet werden, z. B. solche der Zusammensetzung Aroyl-HN-B-NH, worin B einen gegebenenfalls weiter substituierten Benzolrest bedeutet. Besonders erwähnenswert sind hier die Diazoverbindungen von Aminen der allgemeinen Formel worin R3 einen direkt an die -CO-Gruppe gebundenen aromatischen Rest der Benzolreihe bedeutet, der gegebenenfalls auch Substituenten, wie Halogenatome oder Methylgruppen enthalten kann, und worin die Alkylgruppen vorzugsweise nur wenige Kohlenstoffatome enthalten. Als Beispiele für Diazokomponenten, welche zur Herstellung der beim vorliegenden Verfahren mit Vorteil als Ausgangsstoffe verwendbaren Farbstoffe dienen können, seien erwähnt: 4-Benzoylamino-5-methyl -2 -methoxy-i- aminobenzol, 4-Benzoylamino-2, 5-dimethoxy-i-aminobenzol und in erster Linie 4-Benzoylamino-2, 5-diäthoxy-i-aminobenzol.
  • Als Azokomponenten können z. B. die Verbindungen der allgemeinen Formeln und insbesondere aber diejenigen der allgemeinen Formel und vor allem diejenigen der allgemeinen Formel verwendet werden. Hierbei kann der Arylrest z. B. ein Naphthalinrest oder ein Rest der Benzolreihe sein, z. B. Phenyl, 2-Methylphenyl, 2-Methoxyphenyl, 4-Chlor-2 - methylphenyl, 2, 5 - Dimethoxy - 4 - chlorphenyl, 2, 4-Dimethoxy-5-chlorphenyl, 2-Methyl-4-methOxyphenyl usw.
  • Als Monohalogenide von Säuren der eingangs erwähnten allgemeinen Formel kommen beim vorliegenden Verfahren die Monohalogenide, z. B. die Monobromide und vor allem die Monochloride der Furan-2-carbonsäure-3-sulfonsäure, der 3, 4-Dichlorfuran-2-carbonsäure-5-sulfonsäure, der 5-Chlorfuran-2-carbonsäure-3-sulfonsäure, der 5-Bromfuran-2-carbonsäure-3-sulfonsäure, insbesondere aber der Thiophen-2-carbonsäure-5-sulfonsäure oder vorzugsweise der Furan-2-carbonsäure-5-sulfonsäure in Betracht.
  • Als Säurehalogenide können erfindungsgemäß entweder die Sulfonsäurehalogenidcarbonsäuren der Zusammensetzung oder die Carbonsäurehalogenidsulfonsäuren der Zusammensetzung verwendet werden.
  • Für das vorliegende Verfahren eignen sich in erster Linie diejenigen Säurehalogenide der angegebenen Art, die die Gruppe - CO-Halogen, insbesondere die Gruppe -COCI enthalten, wobei die an sich ebenfalls zur Bildung eines Säurehalogenids befähigte - SO, H-Gruppe nicht in die Gruppe - SO,-Halogen umgewandelt ist.
  • Die beim vorliegenden Verfahren ebenfalls brauchbaren Säurehalogenide der allgemeinen Formel können z. B. erhalten werden, indem man die Carbonsäuren der Formel mit Chlorsulfonsäure umsetzt. Die Herstellung erfolgt zweckmäßig in der Weise, daß man die betreffende Säure bei Zimmertemperatur in einen Überschuß von Chlorsulfonsäure einträgt, dann das Gemisch einige Zeit bei höherer Temperatur, z. B. bei etwa ioo°, reagieren läßt, abkühlt und auf Eis gießt, das entstandene Säurechlorid in ein organisches Lösungsmittel, z. B. in Äther, aufnimmt, die erhaltene Lösung entwässert und schließlich das Lösungsmittel abdestilliert.
  • Säurehalogenide der allgemeinen Formel lassen sich z. B. herstellen, indem man ein Säurehalogenid der Zusammensetzung sulfoniert. Die Sulfonierung läßt sich z. B. bei tiefer Temperatur mittels Schwefeltrioxyd in flüssigem Schwefeldioxyd oder besonders vorteilhaft in Methylenchlorid (CH,C1z) durchführen.
  • Eine besonders zweckmäßige Methode zur Herstellung, von Säurehalogeniden der Formel stellt die Umsetzung von Säuren der Formel insbesondere von Furan- oder Thiophen-2-carbonsäure-5-sulfonsäure mit Hilfe von aromatischen Sulfonsäurehalogeniden, wie Benzolsulfonsäurechlorid, p-Toluolsulfonsäurebromid oder p-Toluolsulfonsäurechlorid oder, was sich als besonders vorteilhaft erweist, mit Hilfe von Phosgen dar. In der Regel ist es zu empfehlen, diese Reaktion in Gegenwart einer tertiären organischen Base, z. B. von Trimethylamin, Triäthylamin, N-Methylmorpholin oder vorzugsweise Pyridin vorzunehmen. Arbeitet man in Abwesenheit von Pyridin und in Gegenwart von Trimethylamin oder Triäthylamin, so ist für den glatten Verlauf der Reaktion im allgemeinen ein Zusatz eines inerten organischen Lösungsmittels wie Benzol, Chlorbenzol, o-Dichlorbenzol, i, 2, 4-Trichlorbenzol, Nitrobenzol, Dioxan usw. vorteilhaft. Diese Methoden bieten überdies den Vorteil, daß die so erhaltenen Gemische, welche die gewünschten Carbonsäurehalogenidsulfonsäuren enthalten, ohne weiteres zur Umsetzung mit den Farbstoffen gemäß vorliegendem Verfahren verwendet werden können. Solche Gemische werden zweckmäßig in der Weise hergestellt, daß man zuerst die Säuren der Formel in Pyridin einträgt und hierauf bei etwas erhöhter Temperatur, z. B. bei 3o bis 40°, das Säurehalogenid, z. B. p-Toluolsulfonsäurechlorid, zugibt bzw. gasförmiges Phosgen einleitet.
  • Ein besonders wertvolles Acylierungsmittel erhält man, wenn man dem nach der soeben beschriebenen Weise erhaltenen Gemisch noch eine stärkere tertiäre Base als Pyridin, z. B. Trimethylamin oder vorzugsweise Triäthylamin, hinzufügt. So kann man beispielsweise die zweibasischen Säuren der Formel mit Pyridin vermischen, dann das Säurehalogenid zugeben oder Phosgen einleiten und schließlich noch Triäthylamin beifügen. Ferner kann man auch eine solche zweibasische Säure mit einem inerten organischen Lösungsmittel, einer geeigneten tertiären Base, vorzugsweise Triäthylamin, und dem Farbstoff vermischen und dann in dieses Gemisch das Säurehalogenid eintragen bzw. Phosgen einleiten. Schließlich kann man auch ein Säurehalogenid der eingangs erwähnten Formel, z. B. Furan- oder Thiophen-2-carbonsäure-5-sulfonsäurechlorid oder Furan- oder Thiophen-2-carbonsäurechlorid-5-sulfonsäure (z. B. hergestellt nach einer der weiter oben erwähnten Methoden) unter Zusatz eines inerten, organischen Lösungsmittels mit Triäthylamin und dem Farbstoff vermischen und die Acylierung des Farbstoffes dann bei erhöhter Temperatur durchführen. Auf alle diese Arten wird sehr leicht zweimal der Rest in das Farbstoffmolekül eingeführt, und zwar wird einerseits die Hydroxylgruppe des Restes der Azokomponente verestert und anderseits tritt ein zweiter Acylrest in die - N H - Acylgruppe ein. Auch bei der Acylierung mit den Säurehalogeniden der Formel erhält man Acylderivate dieser Zusammensetzung und nicht etwa solche mit dem Acylrest (vgl. auch Ruggli, Helvetia Chimica Acta, Bd.24, S. 197 119411). Die hierbei entstehenden Farbstoffderivate sind in der Regel in Wasser leicht löslich. Es kann leicht kontrolliert werden, ob im Reaktionsgemisch kein Ausgangsmaterial mehr vorhanden ist, indem man feststellt, ob eine mit angesäuertem Wasser verdünnte Probe keinen wasserunlöslichen Farbstoff mehr enthält.
  • Die Aufarbeitung des Reaktionsgemisches kann z. B. erfolgen, indem man das Ganze nach erfolgter Abkühlung in verdünnte Mineralsäure, beispielsweise Schwefelsäure, gießt, aus der sauren Lösung den Farbstoff durch Zugabe von Natriumchlorid abscheidet und abtrennt und gegebenenfalls durch Lösen in Wasser und Wiederausfällen mit Natriumchlorid reinigt. Enthält das Reaktionsgemisch ein in Wasser schwer- oder unlösliches organisches Lösungsmittel, so kann man dieses, z. B. nach dem Eingießen in verdünnte Mineralsäure und Zusetzen von Natriumchlorid, gegebenenfalls unter vermindertem Druck abdestillieren.
  • Die nach dem vorliegenden Verfahren erhältlichen Farbstoffderivate sind neu. Sie entsprechen nach heutigen Kenntnissen (s. auch Helvetia Chimica Acta, Bd. 24, Fasc. Extraord. S. 5o bis 57) der allgemeinen Formel in welcher R1 einen in der angegebenen Weise mit dem Benzolrest kondensierten, ringförmigen Rest, R2 einen aroylaminogruppenhaltigen Rest einer Diazokomponente und A einen heterocyclischen Fünfring bedeutet, der als Ringglieder vier durch konjugierte Doppelbindungen mit einander verbundene Kohlenstoffatome und ein Schwefel- oder Sauerstoffatom enthält. Außer den beiden angegebenen - S03H-Gruppen enthalten sie keine löslichmachenden Gruppen.
  • Die nach dem vorliegenden Verfahren erhältlichen neuen Farbstoffderivate haben die Eigenschaft, gegen verdünnte Säuren, vor allem bei niedriger Temperatur, verhältnismäßig beständig zu sein. Dagegen sind sie schon mit schwachen Alkalien überraschend leicht spaltbar, wobei 'der unlösliche Ausgangsfarbstoff zurückgebildet wird. So genügt eine ganz kurze Behandlung mit kalter verdünnter wässeriger Ammoniaklösung, um diese Farbstoffderivate praktisch vollständig in die Ausgangsfarbstoffe zurückzuverwandeln.
  • Zufolge dieser Eigenschaften stellen die neuen, nach dem vorliegenden Verfahren erhältlichen Farbstoffderivate sehr wertvolle Produkte dar, die sich insbesondere zur Herstellung von Textilfärbungen, z. B. Foulardfärbungen, und zur Verwendung im Zeugdruck eignen.
  • Man erhält sehr wertvolle Ergebnisse, wenn man die in an sich bekannter Weise mit sauren bis neutralen Druckpasten, welche die gemäß vorliegendem Verfahren hergestellten Farbstoffderivate enthalten, erhältlichen Drucke mit Alkalien, vorzugsweise mit Ammoniak, behandelt. Diese Alkalibehandlung kann mit Vorteil mit schwachen und verdünnten Alkalien, gewünschtenfalls auch mit gasförmigem Ammoniak, erfolgen.
  • Farbstoffderivate von ähnlicher Zusammensetzung wie die gemäß vorliegendem Verfahren erhältlichen sind in der französischen Patentschrift 815 575 beschrieben. Das Drucken mit diesen bekannten Farbstoffderivaten ist indessen mit gewissen Schwierigkeiten verbunden, indem die Verseifung dieser Produkte allgemein eine gewisse Zeit erfordert. Versucht man nun, bei den mit diesen bekannten Farbstoffderivaten hergestellten Drucken die Verseifung z. B. durch Behandeln mit Alkalien durchzuführen, so verläuft diese Verseifung manchmal so langsam, daß das lösliche Farbstoffderivat genügend Zeit hat, sich von der Faser abzulösen. Dadurch werden nicht nur die ursprünglich bedruckten Stellen in der Farbstärke geschwächt, sondern das weggelöste Farbstoffderivat färbt oftmals auch die unbedruckten Stellen an. Diesen Nachteil der bekannten Produkte versuchte man gemäß dem Verfahren der französischen Patentschrift 840 459 dadurch zu verhüten, daß man die Verseifung in konzentrierten Salzlösungen ausführt, wobei der hohe Salzgehalt verhindern soll, daß die löslichen Farbstoffderivate gelöst werden, oder daß man durch Zusatz geringer :Mengen geeigneter Salze, welche die löslichen Farbstoffderivate rasch in schwerlösliche Metallverbindungen umwandeln, z. B. Erdalkalisalze, das Weglösen erschwert. Diese Methoden sind aber durchwegs kompliziert und für den Färber dermaßen ungebräuchlich, daß sie sich in der Praxis nicht durchsetzen konnten.
  • Gegenüber diesen bekannten Methoden besitzt das Verfahren, gemäß welchem die neuen Produkte der vorliegenden Erfindung verwendet werden, den Vorzug, daß es außerordentlich einfach zu handhaben ist. Sowohl der Druckvorgang selber als auch die nachher erforderliche Verseifung können nach den gebräuchlichen Arbeitsmethoden erfolgen und es werden außer den neuen Farbstoffderivaten keine ungebräuchlichen Substanzen, keine unverhältnismäßig großen Mengen an Hilfsstoffen und auch keine besonderen Apparaturen benötigt. Außerdem ermöglicht es die leichte Verseifbarkeit der neuen Farbstoffderivate, sehr rasch und fließend zu arbeiten und sowohl das zu bedruckende Material als auch die Apparate weitgehend vor schädlichen Einflüssen zu schonen, indem weder hohe Temperaturen noch schädliche Reagenzien zur Verseifung benötigt werden.
  • Die aus der französischen Patentschrift 815 575 bekannten Farbstoffderivate konnten ferner zum Färben von Fasern tierischen Ursprungs, insbesondere Wolle, nicht immer befriedigen, da sie zufolge ihrer Beständigkeit gegenüber Alkalien nur durch eine verhältnismäßig energische oder länger dauernde Alkalibehandlung, vorzugsweise eine Behandlung mit Alkalihydroxydlösungen, verseift werden können. Die gemäß vorliegendem Verfahren erhältlichen Farbstoffderivate eignen sich dagegen sehr gut zum Färben und Bedrucken von Wolle, da sie zufolge ihrer verhältnismäßig guten Beständigkeit gegenüber Säuren leicht in üblicher Weise aus saurem Bade gefärbt und dann auf der Wollfaser durch eine sehr milde, die Wolle in keiner Weise schädigende Behandlung, z. B. durch kurze Behandlung in verdünnter, kalter Ammoniaklösung, in die unlöslichen Ausgangsprodukte zurückverwandelt werden können. Anstatt durch eine Alkalibehandlung in der Kälte können die in üblicher Weise z. B. aus schwefelsaurem Bade gefärbten Azofarbstoffderivate auch durch eine länger dauernde Behandlung in neutralem bis saurem Mittel in der Wärme, z. B. bei 95 bis ioo', leicht auf der Faser verseift werden. Man erhält dabei wertvolle Färbungen, die sich vor allem durch gute Naßechtheiten und gute Reibechtheit auszeichnen können.
  • Die nachfolgenden Beispiele dienen zur Erläuterung der Erfindung. Dabei bedeuten die Teile, wo nichts anderes vermerkt, Gewichtsteile, und die Prozente Gewichtsprozente. Beispiel i 17,2Teile Furan-2-carbonsäure-5-sulfonsäurewerden in i2o Volumteilen trockenem Pvridin unter Rühren gelöst und 11,5 Teile des Azofarbstoffes aus diazotiertem 4-Benzoylamino-2, 5-diäthoxyl-i-aminobenzol und (2'-Oxy-3'-naphthoylamino)-benzol zugegeben. In dieses Gemisch werden dann 10,7 Teile Phosgen bei 3o bis 40' innerhalb etwa i'2 Stunden eingeleitet, und das Ganze wird darauf auf 9o bis 95° erhitzt. Nach etwa 2 Stunden Reaktionsdauer ist das blaue Ausgangspigment gelöst und eine Probe des Reaktionsgemisches in Wasser mit brauner Farbe klar löslich geworden. Das auf Raumtemperatur abgekühlte Reaktionsgemisch wird nun in eine Mischung von 45o Teilen Wasser und 63 Teilen konzentrierter Schwefelsäure eingerührt, 3o Teile Natriumchlorid werden zugegeben, und das Ganze wird auf 4o bis fio° erwärmt, wonach sich das Reaktionsprodukt in harziger Form gut abscheidet und absetzt. Nach dem Abgießen des sauren Pyridinwassers wird der Rückstand in 40o Teilen Wasser unter Erwärmen auf 40 bis 5o° gelöst, mit 6o Teilen Natriumchlorid bei 40 bis 5o' wieder harzig abgeschieden und nach Abtrennen des Salzwassers im Vakuum bei 4o bis 50' getrocknet. Das Reaktionsprodukt stellt ein braunes Pulver dar, das sich in Wasser mit brauner Farbe leicht und klar auflöst und mit verdünnten Alkalien, z. B. Ammoniak, das unlösliche blaue Ausgangspigment durch Verseifung rasch wieder abscheidet. Beispiel 2 4,8 Teile Furan-2-carbonsäure-5-sulfonsäure werden in 40 Volumteilen trockenem Pyridin unter Rühren gelöst und 3,6 Teile des Azofarbstoffes aus diazotiertem 4-Benzoylamino-2, 5-diäthoxy-i-aminobenzol und (2'-Oxy-3'-naphthoylamino)-benzol zugegeben. Zu diesem Reaktionsgemisch werden dann 5,2 Teile p-Toluolsulfochlorid und darauf noch 11,6 Teile Triäthylamin zugefügt. Das Reaktionsgemisch wird dann unter Rühren auf 9o bis 95' erhitzt, wobei nach kurzer Reaktionsdauer (15 Minuten) die Acylierung erfolgt ist und eine Probe des Reaktionsgemisches in Wasser klar löslich geworden ist. Das durch Aussalzen mit Natriumchlorid aus wässeriger Lösung gewonnene Produkt (entsprechend Beispiel i) ist mit dem Produkt aus Beispiel i identisch.
  • Wird der Farbstoff aus diazotiertem 4-Benzoylamino-2, 5-diäthoxy-i-aminobenzol und i-(2'-Oxy-3'-naphthoylamino)-2-methoxybenzol gemäß den obigen Angaben acyliert, so erhält man eine Acylverbindung, die sich in Wasser ebenfalls mit brauner Farbe löst. Beispiel 3 5,2 Teile Thiophen-2-carbonsäure-5-sulfonsäure werden in 4o Volumteilen trockenem Pyridin unter Rühren gelöst und 2,85 Teile des Azofarbstoffes aus diazotiertem 4-Benzoylamino-2, 5-diäthoxy-i-aminobenzol und (2'-Oxy-3'-naphthoylamino)-benzol zugegeben. Zu diesem Reaktionsgemisch werden dann noch 5,2 Teile p-Toluolsulfochlorid zugefügt, und darauf wird das Reaktionsgemisch unter Rühren auf 9o bis 95' erhitzt. Nach etwa io Minuten Reaktionsdauer ist das blaue Ausgangspigment gelöst und eine Probe des Reaktionsgemisches in Wasser mit brauner Farbe klar löslich geworden. Das auf Raumtemperatur abgekühlte Reaktionsgemisch wird nun in eine Mischung von 15o Teilen Wasser und 18 Teilen konzentrierter Schwefelsäure eingerührt, io Teile Natriumchlorid werden zugegeben, und das Ganze wird auf 4o bis 5o° erwärmt, wonach sich das Reaktionsprodukt in harziger Form gut abscheidet und absetzt. Nach dem Abgießen des sauren Pyridinwassers wird der Rückstand in i5o Teilen Wasser unter Erwärmen auf 4o bis 5o° gelöst, das Reaktionsprodukt mit 15 Teilen N atriumchlorid bei 4o bis 5o° in fester Form wieder abgeschieden, abgesaugt und bei 4o bis 5o° im Vakuum getrocknet. Das Reaktionsprodukt ist ein braunes Pulver, das sich in Wasser mit brauner Farbe leicht und klar auflöst und mit verdünnten Alkalien das unlösliche, blaue Ausgangspigment durch V erseifung wieder abscheidet. Beispiel 4 5 Teile des wasserfreien Dinatriumsalzes der Furan-2-carbonsäure-5-sulfonsäure werden mit 40 Volumteilen trockenem Pyridin unter Rühren vermischt, 4,5 Teile p-Toluolsulfochlorid zugefügt, und dann wird noch i Teil des Azofarbstoffes aus diazotiertem 4-Benzoylamino-2, 5-diäthoxy-i-aminobenzol und (2'-Oxy-3'-naphthoylamino)-benzol zugegeben. Dieses Reaktionsgemisch wird unter Rühren auf 9o bis 95' erhitzt, worauf nach etwa 2 bis 3 Stunden Reaktionsdauer eine Probe in Wasser mit brauner Farbe löslich geworden ist. Die Isolierung des Acylierungsproduktes erfolgt entsprechend der im Beispiel i beschriebenen Arbeitsweise, und das erhaltene braune Reaktionsprodukt ist mit dem Produkt aus Beispiel i identisch. Beispiel 5 6 Teile Furan-2-carbonsäure-5-sulfonsäure werden in 40 Volumteile trockenes Chlorbenzol eingetragen, 16 Teile Triäthylamin und dann noch 6,5 Teile p-Toluolsulfochlorid zugegeben. Dieses Reaktionsgemisch wird dann unter Rühren auf etwa 5o bis 70° erwärmt, wobei nach einiger Zeit ein öliges, braunes Reaktionsprodukt erhalten wird, das sich am Boden absetzt. Zu diesem Reaktionsgemisch werden nun noch o,5 Teile des Azofarbstoffes aus diazotiertem 4-Benzoylamino-2, 5-diäthoxy-i-aminobenzol und (2'-Oxy-3'-naphthoylamino)-benzol zugefügt und das Gemisch dann unter Rühren zum leichten Sieden erhitzt, wobei das blaue Ausgangspigment allmählich in Lösung geht und ein braunes Reaktionsgemisch erhalten wird. Das auf Raumtemperatur abgekühlte Reaktionsgemisch wird in verdünnte Schwefelsäure eingegossen, Natriumchlorid zugesetzt und dann das Chlorbenzol im Vakuum zusammen mit Wasser abdestilliert. Der Rückstand wird in Wasser unter Erwärmen gelöst, von etwas ungelöstem Ausgangspigment durch Filtrieren befreit und aus der Lösung das Reaktionsprodukt mit Natriumchlorid wieder ausgesalzen und im Vakuum getrocknet. Es entspricht dem Produkt von Beispiel i.
  • Eine Acylverbindung, die sich in Wasser mit rotbrauner Farbe löst, erhält man, wenn man den Farbstoff aus diazotiertem 4-Benzoylamino-5-methyl-2-methoxy-i-aminobenzol und (2'-Oxy-3'-naphthoylamino)-benzol gemäß den Angaben dieses Beispiels acyliert. Beispiel 6 6,5 Teile Furan-2-carbonsäure-5-sulfonsäurechlorid werden in 4o Volumteilen trockenem Pyridin unter leichtem Erwärmen gelöst und darauf i,i Teile des Azofarbstoffes aus diazotiertem 4-Benzoylamino-2, 5-diäthoxy-i-aminobenzol und (2'-Oxy-3'-naphthoylamino)-benzol zugegeben. Man erhitzt dann das Reaktionsgemisch unter Rühren auf 9o bis 95°. Nach etwa 1/,i Stunde Reaktionsdauer ist das blaue Ausgangspigment in Lösung gegangen und ein braunes Reaktionsgemisch entstanden; eine Probe desselben ist in Wasser und brauner Farbe löslich geworden. Die Isolierung des Acyherungsproduktes erfolgt wieder entsprechend der im Beispiel i beschriebenen Arbeitsweise, und das erhaltene Reaktionsprodukt ist mit demselben identisch.

Claims (1)

  1. PATENT ANSPi;UC1i: Verfahren zur Herstellung neuer Azofarbstoffderivate, dadurch gekennzeichnet, daß man auf ein Mol eines Azofarbstoffes, der von löslichmachenden Gruppen frei ist und die Atomgruppierung enthält, worin R1 einen an den durch Valenzstriche bezeichneten Stellen mit dem Benzolring kondensierten ringförmigen Rest und R2 einen aroylaminogruppenhaltigen Rest einer Diazokomponente bedeutet, vorzugsweise in Gegenwart einer tertiären Base zwei Mol eines Säuremonohalogenides der allgemeinen Formel worin A einen heterocyclischen Fünfring, der als Ringglieder vier durch konjugierte Doppelbindungen miteinander verbundene Kohlenstoffatome und ein Schwefel- oder vorzugsweise ein Sauerstoffatom enthält, das eine Y eine Hydroxylgruppe und das andere Y ein Halogenatom bedeutet, bzw. Reaktionsgemische, die unter den Umsetzungsbedingungen 2 Mol eines derartigen Säuremonohalogenides bilden, einwirken läßt.
DEC1737A 1949-07-22 1950-07-06 Verfahren zur Herstellung neuer Azofarbstoffderivate Expired DE850208C (de)

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