DE1149244B - Verfahren zum optischen Aufhellen von beschichtetem Papier - Google Patents

Description

DEUTSCHES

PATENTAMT

G29220IXa/57b

ANMELDETAG: 12. MÄRZ 1960

BEKANNTMACHUNG DER ANMELDUNG UNDAUSGABEDER AUSLEGESCHRIFT: 22. MAI 1963

Diese Erfindung betrifft ein Verfahren zum optischen Aufhellen der weißen Papieroberfläche und stellt eine Verbesserung und Weiterentwicklung des Verfahrens nach dem Hauptpatent 1108 560 dar.

Nach dem Hauptpatent wird ein mit mindestens einer weißpigmenthaltigen Deckschicht beschichtetes Papier dadurch optisch aufgehellt, daß ein wasserunlösliches makromolekulares Produkt, an das eine substantiell farblose, blaufluoreszierende, ultraviolettabsorbierende Verbindung gebunden ist, der pigmenthaltigen Deckschicht und oder mindestens einer darüberliegenden Schicht des Materials zugesetzt oder einverleibt wird. Unter einem optischen Aufhellungsmittel soll im folgenden die genannte blaufluoreszierende, ultraviolettabsorbierende Verbindung bezeichnet werden.

Nach dem Verfahren des Hauptpatentes kann die Herstellung der im Papier verwendeten fluoreszierenden Masse durch Zusatz einer Lösung des beanspruchten optischen Aufhellungsmittels zu einer gewissen Menge eines in Wasser suspendierten, feinverteilten, makromolekularen Produktes erfolgen. Falls das optische Aufhellungsmittel nicht oder nicht genügend löslich ist, kann es in dispergierter Form der Suspension des makromolekularen Produktes zugesetzt werden. Die Behandlung des makromolekularen Produktes mit dem optischen Aufhellungsmittel wird vorzugsweise bei Temperaturen zwischen 50 und 100° C durchgeführt und so lange fortgesetzt, bis kein optisches Aufhellungsmittel mehr gebunden wird. Nach dem Vakuum-Filtrieren erhält man eine stark fluoreszierende Masse, die das Aufhellungsmittel festhält. Diese Masse kann z. B. bei der Herstellung eines photographischen Papiers einer zum Auftragen auf eine Papierunterlage bestimmten Mischung zugesetzt werden. So kann die fluoreszierende Masse beispielsweise einer Barytmischung zugesetzt werden, die auf eine Papierunterlage aufgetragen wird, bevor diese mit einer photographischen Emulsion beschichtet wird. Die fluoreszierende Masse kann gegebenenfalls auch der photographischen Halogensilberemulsion selbst einverleibt werden; dabei sind hervorragende Resultate erreichbar, wenn als makromolekulares Produkt ein Harnstoff-Formaldehydharz verwendet wird, wie es in der deutschen Patentschrift 761 983, die unter anderem auch Kondensationsprodukte mit einem kennzeichnend niedrigen Polymerisationsgrad erwähnt, beschrieben wird.

Weitere Einzelheiten der optischen Aufhellungsmittel, der wasserunlöslichen, makromolekularen Produkte, der betreffenden Reaktionsmethoden und der Einverleibung der entstandenen fluoreszierenden Verfahren zum optischen Aufhellen
von beschichtetem Papier

Zusatz zum Patent 1108 560

Anmelder:

Gevaert Photo-Producten N.V.,
Mortsel, Antwerpen (Belgien)

Vertreter: Dr. W. MüUer-Bore

und Dipl.-Ing. H. Gralfs, Patentanwälte,

Braunschweig, Am Bürgerpark 8

Beanspruchte Priorität:
Großbritannien vom 13. März 1959 (Nr. 8837)

Dr.-Chem. Willem Karel Koerber,

Dr.-Chem. Jozef Frans Willems

und Dr.-Chem. Rene Marice Hart, Wilrijk,

Antwerpen (Belgien),
sind als Erfinder genannt worden

Masse in eine Deckschicht sind im Hauptpatent beschrieben und auch hier zu berücksichtigen.

Bei geeigneter Wahl der wasserunlöslichen, makromolekularen Produkte werden nach dem Verfahren des Hauptpatentes besonders gute Resultate erzielt. In gewissen Fällen ergeben sich jedoch Schwierigkeiten, nämlich dann, wenn die makromolekularen Produkte in einen feinverteilten Zustand gebracht werden müssen.

Überraschenderweise wurde gefunden, daß man diese Schwierigkeiten vermeiden kann, wenn man ein durch Emulsionspolymerisation erzeugtes wasserunlösliches, makromolekulares Produkt in Form einer wäßrigen Emulsion mit einem optischen Aufhellungsmittel reagieren läßt und das erhaltene Produkt einer pigmenthaltigen Deckschicht und/oder mindestens einer darüberliegenden Schicht zusetzt. Makromolekulare Produkte, die sich besonders zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens eignen, sind Polyvinylverbindungen, wie Polyvinylacetat, Polyvinylpropionat, Mischpolymerisate von Vinylchlorid und Vinylacetat, Polymethylmethacrylat,

309 597/243

Polymethylacrylat, Polyäthylacrylat, Polystyrol und Mischpolymerisate von Styrol und Butadien.

Optische Aufhellungsmittel, die sich ausgezeichnet im Verfahren nach der Erfindung verwenden lassen, sind die Verbindungen, die einer der folgenden allgemeinen Formeln entsprechen:

,N,

,N,

Y-

V- CH = CH-,--" I ! Il

--X X'—'■'

¹L-

Y ,--χ

,NH,

.N,

— Z'

y— Y'

In diesen Formeln bedeuten X und X' je ein Sauerstoffatom oder eine Iminogruppe, Y, Y', Z und Z' je ein Wasserstoffatom oder eine Alkylgruppe von 1 bis etwa 6 Kohlenstoffatomen.

Die folgenden Beispiele dienen der Erläuterung der Erfindung, ohne sie in irgendeiner Weise zu beschränken.

Beispiel 1

375 cm³ einer l°/oigen wäßrigen a,/?-Di-(5-methylbenzimidazolyl-2)-äthylenlösung werden zu 375 cm³ einer 45°/oigen wäßrigen Lösung eines Mischpolymerisats von Vinylchlorid und Vinylacetat zugesetzt, das 70% Gewichtseinheiten Vinylchlorid enthält. Unter kräftigem Rühren wird diese Mischung eine Stunde auf dem Wasserbad auf 80° C erhitzt. Dadurch wird die fluoreszierende Verbindung an die Mischpolymerisatteilchen der Emulsion gebunden. Die derart erhaltene, aufhellende weiße Emulsion wird nun zu 5 kg einer Barytmischung zugesetzt und das Ganze auf einen Papierträger aufgetragen, der nachträglich mit einer oder mit verschiedenen photographischen Halogensilberemulsionen beschichtet werden kann. Der Weißegrad der Oberflächenfarbe des photographischen Materials wird nicht durch das Entwickeln und Spülen des belichteten Papiers beeinträchtigt, weil die fluoreszierende Verbindung diffusionsfest ist. Man erhält schließlich ein photographisches Bild, dessen weiße Partien stark aufgehellt sind.

Beispiel 2

50 cm³ einer 10%igen wäßrigen Suspension von a,/?-Di-(benzimidazolyl-2)-äthylen werden zu 500 cm³ einer 5O°/oigen wäßrigen Polymethylacrylatemulsion

zugesetzt. Diese Mischung wird wie im Beispiel 1 weiterbehandelt und einer photographischen Halogensilberemulsion zugesetzt. Der Weißegrad der Oberflächenfarbe dieses photographischen Materials wird nicht durch das Entwickeln und Spülen des belichteten Materials beeinträchtigt, weil die fluoreszierende Verbindung diffusionsfest ist. Man erhält schließlich ein photographisches Bild, dessen weiße Partien stark aufgehellt sind.

Claims (3)

PATENTANSPRÜCHE:

1. Verfahren zum optischen Aufhellen einer Papieroberfläche mit mindestens einer ein Weißpigment enthaltenden Deckschicht, die ihrerseits mit einer photographischen lichtempfindlichen Schicht oder einer Bildempfangsschicht überzogen ist, wobei ein feinverteilter, wasserunlöslicher, makromolekularer Stoff mit einer Lösung oder Dispersion eines optischen Aufhellungsmittels behandelt wird, welches Substantiv auf den makromolekularen Stoff aufzieht, und die so erhaltene fluoreszierende Masse der Streich- oder Gießmasse für die genannten Schichten zugesetzt wird, nach Patent 1108 560, dadurch gekenn zeichnet, daß ein feinverteilter, wasserunlöslicher, makromolekularer Stoff in Form einer wäßrigen Emulsion verwendet wird, der durch Emulsionspolymerisation erzeugt wurde.

2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als makromolekularer Stoff Vinylpolymerisate oder Vinylmischpolymerisate verwendet werden.

3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als optisches Aufhellungsmittel Verbindungen verwendet werden nach einer der folgenden allgemeinen Formeln:

Y-CH = CH —

,N.

X' —Ί

NH

Y—

X'

-Y'

'V-Z'

J-Y'

in denen bedeuten: X und X' je ein Sauerstoffatom oder eine Iminogruppe, Y, Y', Z und Z' je ein Wasserstoffatom oder eine Alkylgruppe von 1 bis etwa 6 Kohlenstoffatomen.

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