-
Vorrichtung zum Überführen von Zigarrenwickeln Die Erfindung betrifft
eine Vorrichtung zum überführen von Zigarrenwickeln aus der Wickelvorrichtung zu
den Preßformen mittels eines Parallelkurbeltriebes. Beim maschinellen Zigarrenherstellen
werden bekanntlich die aus der Wickelvorrichtung kommenden Wickel mittels einer
mechanischen Greifervorrichtung, die beispielsweise aus zwei federnden Klemmbacken
besteht, den Preßformen zugeführt. Dabei ist es von größter Wichtigkeit, daß die
Endlagen der Hin- und Herbewegung genau festgelegt sind. Insbesondere muß sich der
Wickel beim übergeben an die Preßform genau über dieser befinden, weil er sonst
beim Schließen der Preßform zerstört würde, wodurch auch Maschinenstörungen auftreten
können. Diese Gefahren bestehen um so mehr, als bei den bekannten, aus Steuerkurven,
Zahnstangen u. dgl. bestehenden Antrieben nicht nur herstellungsbedingte Ungenauigkeiten
in Kauf genommen werden, müssen, sondern auch solche, die sich aus den unvermeidbaren
Abnutzungserscheinungen einzelner Getriebeteile ergeben.
-
Die aus diesen Ungenauigkeiten sich ergebenden Nachteile hat man dadurch
auszuschalten versucht, daß man den eigentlichen zur Aufnahme des Wickels dienenden
Zwischenträger an dem hin- und hergehenden Träger mit Reibung längsverschiebbar
anordnete und an den beiden Enden des Weges Anschläge zur Sicherung der beiden Grenzstellungen
des Zwischenträgers vorsah (Deutsche Patentschrift 597487).
-
Derartige Begrenzungsanschläge erfüllen nur unvollkommen die ihnen
gestellte Aufgabe. Sie bewirken zwar, daß der Wickelträger über die genau festgelegte
Endlage nicht hinausbewegt werden kann, bremsen aber den Wickelträger so plötzlich
ab, daß er durch den Aufprall in die entgegengesetzte Richtung zurückgeworfen wird;
außerdem führt das dauernde Anschlagen zu lästigen Geräuschbildungen.
-
Ein anderer Vorschlag (Deutsche Patentschrift 1014 903) ist daher
darauf gerichtet, durch mindestens eine Dämpfungsvorrichtung die Geschwindigkeit
der den Wickel tragenden Klemme herabzusetzen, bevor diese oder ihr Träger an einen
der Endanschläge anschlägt; dabei sollen vorzugsweise solche hydraulisch wirkenden
Dämpfungsvorrichtungen vorgesehen werden, wie sie als Türschließer allgemein bekannt
sind (vgl. beispielsweise Deutsche Patentschrift 246 283, 329 457). Bei diesen bekannten
Dämpfungsvorrichtungen sind jedoch oft schon nach kurzem Gebrauch die Kurbellager
ausgeschlagen, so daß infolge des dadurch bedingten toten Ganges die Vorrichtung
nicht mehr einwandfrei arbeitet. Um diese Eigenheiten zu beseitigen, bedient sich
die Erfindung eines bekannten Parallelkurbeltriebes, wie er etwa zum Antrieb von
Schaltern bekannt ist, um einen Kontakt zum Gegenkontakt zu bewegen und in nachgiebiger
Endstellung festzuhalten. Die Erfindung besteht darin, daß die Koppel des Parallelkurbeltriebes
als Überführungsglied für die Wickel ausgebildet ist und das Parallelkurbelgetriebe
mit einer dieses in seinen Endlagen nachgiebig festhaltenden, maschinenseitig steuerbaren
Rastvorrichtung zwangläufig gekoppelt ist.
-
Die Rastvorrichtung besteht bei einer bevorzugten Ausführungsform
aus einem elektromagnetischen Kreis mit zwei Solenoiden und einem Magnetkern, der
über Stangen mit dem Parallelkurbeltrieb gelenkig verbunden ist, wobei in dem Stromkreis
der beiden Solenoide ein diese abwechselnd beeinflussender Umschalter angeordnet
ist, der taktschlüssig durch die Antriebsvorrichtung des Parallelkurbeltriebes betätigbar
ist.
-
Nach einem weiteren Merkmal der Erfindung ist zwischen Parallelkurbeltrieb
und seinem Antriebsgestänge ein Zwischenglied, etwa eine Langlochverbindung, angeordnet,
das vor dem Erreichen der Endlagen ein Voreilen der Koppel ermöglicht, die etwa
durch die Rastvorrichtung angetrieben wird.
-
In der Zeichnung ist der Erfindungsgedanke in verschiedenen Ausführungsbeispielen
dargestellt, und zwar zeigt Fig. 1 in schematischer Darstellung eine Vorrichtung
zum Überführen von Zigarrenwickeln, bei der als Rastvorrichtung ein magnetischer
Kreis vorgesehen ist, die Fig. 2 bis 4 Vorrichtungen mit mechanisch wirkenden Rastvorrichtungen
und
Fig.5 eine andere Ausführung der Vorrichtung gemäß Fig. 1.
-
Die in Fig. 1 dargestellte Vorrichtung zum überführen eines Zigarrenwickels
besteht im wesentlichen aus der Koppel l eines Parallelkurbeltriebes, das mit einer
in ihrer Gesamtheit mit R bezeichneten Rastvorrichtung durch eine Stange 2 zwangläufig
gekoppelt ist. Der Antrieb des aus den Kurbeln 3 und 4 sowie der Koppel 1 bestehenden
Parallelkurbeltriebes erfolgt vom Maschinenantrieb N über ein Untersetzungsgetriebe
U und ein Antriebsgestänge 5, wobei ein als Langlochverbindung ausgebildetes Zwischenglied
6 vor dem Erreichen der Endstellungen ein Voreilen der Koppel l ermöglicht.
-
An die Stange 2 ist eine Stange 7 angelenkt, die an ihrem freien Ende
einen Magnetkern 8 trägt. Der Magnetkern 8 bildet mit zwei ihn in seinen Endstellungen
aufnehmenden Solenoiden 9, 9' die Rastvorrichtung R. Diese wird durch eine vom Untersetzungsgetriebe
U angetriebene Steuervorrichtung S derart gesteuert, daß durch einen Umschalter
10 über einen Widerstand W kurz vor Erreichen .der beiden Endstellungen der Koppel
1 das Solenoid 9 bzw. 9' unter Spannung gesetzt wird, so daß der Magnetkern 8 in
das Solenoid hineingezogen und in dieser Stellung, die der einen Endstellung der
Koppelt entspricht, nachgiebig festgehalten wird. Bei der Weiterdrehung des Untersetzungsgetriebes
U nimmt die Kurbel 5 über das Zwischenglied 6 die Koppel 1 nach der anderen Stellung
mit.
-
In den Fig. 2 und 3 sind mechanisch wirkende, an sich bekannte Rastvorrichtungen
Ra .bzw. Rb gezeigt, die an Stelle der in Fig. 1 dargestellten Rastvorrichtung R
in gleicher Weise verwendet werden können. Gemäß Fig.2 sind für die beiden Endlagen
der Stange 7 a je eine Raste 7 a' bzw. 7 a" vorgesehen, in
die eine mittels einer Feder F belastete Rolle nachgiebig einrastet. In Fig. 3 besteht
die Rastvorrichtung Rb aus einer Feder F', die mit einer Nase F" in Rasten
7 b' bzw. 7 b" eines an der Stange 7 b befestigten Segmentes
16 einrastet.
-
Bei dem Ausführungsbeispiel gemäß Fig.4 wird die Rastvorrichtung Rc
durch eine durch die Schwenkbewegung der Koppel mittels eines verzahnten Bogensegmentes
11 in Umdrehung versetzte, am Maschinengestell gelagerte Seheibe 12 gebildet, die
derart unter der Einwirkung einer Zugfeder 13 steht, daß in den Endlagen der Kurbeln
3, 4 die Feder 13 nur unter Vorspannung steht. In den übrigen Stellungen der Kurbeln
3, 4 (innerhalb des Winkels a) wird die Feder 13 gespannt und sucht die Kurbeln
3, 4 in ihre Endlagen zurückzuziehen.
-
Fig.5 zeigt ein anderes Ausführungsbeispiel der Vorrichtung gemäß
Fig. 1. Hier erfolgt der Antrieb der Koppelt unmittelbar durch die als Doppelsolenoide
9, 9' ausgebildete Rastvorrichtung Rd, die durch eine vom Maschinenantrieb M über
das Untersetzungsgetriebe U angetriebene Steuervorrichtung S
im Arbeitstakt
der Maschine gesteuert wird. Im Gegensatz zur Ausführungsform nach Fig. 1 dient
hier die Rastvorrichtung gleichzeitig als Antrieb für die Koppel 1, so daß hier
eine Kopplung des letzteren mit dem Maschinenantrieb M bzw. dem Untersetzungsgetriebe
U entfällt. Der zum Erzielen des Zwanglaufs erforderliche Kettenschluß zwischen
der Überführungsvorrichtung und der Rastvorrichtung Rd wird durch die Verzahnung
des mit der Kurbel 3 fest verbundenen Zahnrades 14 und der mit letzterem kämmenden
Zahnstange 15 gewährleistet.
-
Die Erfindung ist selbstverständlich nicht auf die: in der Zeichnung
gezeigten Ausführungsbeispiele beschränkt; so kann z. B. als Rastvorrichtung auch
eine mit der Koppel fest :gekoppelte, zwischen den Polen eines permanenten Magnets
umlaufende, die magnetischen Kraftlinien lotrecht schneidende Scheibe verwendet
werden, die an denjenigen Stellen, die sich in den Endlagen der Koppel zwischen
dien Magnetpolen befinden, im wesentlichen aus einem ferromagnetischen, an den übrigen
Stellen dagegen: aus einem die- oder paramagnetischen Werkstoff besteht; der magnetische
Fluß einer mit einem Dauermagneten. ausgerüsteten Rastvorrichtung kann auch durch
Verändern des Luftspaltes (etwa infolge unterschiedlicher Stärke der aus homogenem
Werkstoff bestehenden Scheibe) im Sinne der Erfindung beeinflußt werden.