DE1146489B - Verfahren zur Gewinnung von eisenfreiem Acrylsaeureamid aus einer waessrigen eisenhaltigen Acrylsaeureamid-loesung - Google Patents
Verfahren zur Gewinnung von eisenfreiem Acrylsaeureamid aus einer waessrigen eisenhaltigen Acrylsaeureamid-loesungInfo
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- C07C—ACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
- C07C233/00—Carboxylic acid amides
- C07C233/01—Carboxylic acid amides having carbon atoms of carboxamide groups bound to hydrogen atoms or to acyclic carbon atoms
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Gewinnung von eisenfreiem Acrylsäureamid aus einer wäßrigen
eisenhaltigen Acrylsäureaniidlösung, die Eisen in kolloider Form enthält.
Acrylsäureamid, seine Polymeren und Mischpolymeren haben steigende Bedeutung erlangt, besonders
auf den Gebieten der Klebstoffe, Dispergiermittel, Weichmacher, Überzugsmittel, Verdickungsmittel sowie
bei der Lederverarbeitung, der Papier-, Kautschuk- und Textilherstellung und in der Photographie.
Ein Verfahren zur Herstellung von Acrylsäureamid besteht in der Umsetzung von Acrylsäurenitril mit
Schwefelsäure und Wasser unter Bildung von Acrylsäureamidsulfat (vgl. American Cyanamid Company;
The Chemistry of Acrylonitrile, 1951, S. 22; schweizerische Patentschrift 259 349; Chemisches Zentralblatt,
Bd. 1950, I, S. 917). Die Wasseranlagerung wird im allgemeinen in Gegenwart eines beliebigen der verschiedenen
bekannten Polymerisationsverzögerer durchgeführt, von denen Ferrosulfat einer der wirksamsten
ist. Es wird in Mengen von etwa 0,1 Gewichtsprozent, bezogen auf das Reaktionsgemisch, verwendet.
Nach der Beendigung der Wasseranlagerung wird das monomere Acrylsäureamid aus dem gebildeten Acrylsäureamidsulfat
gewonnen.
Es wurde bereits vorgeschlagen, Acrylsäureamid durch Neutralisieren des Acrylsäureamidsulfats in
Wasser z. B. mit Ammoniak, einem Alkali- oder Erdalkalihydroxyd oder -carbonat zu gewinnen (britische
Patentschrift 631 592). Bei der Verwendung von Ferrosulfat
als Polymerisationsverzögerer bei der Wasseranlagerung an Acrylsäurenitril treten Schwierigkeiten
bei der Verminderung des Eisengehaltes des Neutralisationsmittels auf, wenn in Wasser neutralisiert wird.
In den bei diesem Verfahren anfallenden Flüssigkeiten erfolgt nämlich eine Anhäufung des Eisens bis zur
Dunkelbraunfärbung. Beim Kristallisieren des Acrylsäureamids aus diesen Flüssigkeiten wird ein Amid mit
ausgesprochen rostigem Aussehen erhalten. Eine derartige Verfärbung macht das Acrylsäureamid für die
Weiterverarbeitung unbrauchbar. Außerdem beeinflußt der diese Verfärbung hervorrufende Eisengehalt die
Polymerisation und Mischpolymerisation des Acrylsäureamids
in nachteiliger Weise, da dadurch Polymere und Mischpolymere mit niedrigerem Molekulargewicht
als in Abwesenheit von Eisen gebildet werden.
Zur Verminderung des Eisengehalts derartiger wäßriger eisenhaltiger Acrylsäureamidlösungen oder aus
dem daraus hergestellten kristallinen Acrylsäureamid wurden die verschiedensten physikalischen und chemischen
Verfahren vorgeschlagen (USA.-Patentschrif-Verf ahren zur Gewinnung
von eisenfreiem Acrylsäureamid aus einer
wäßrigen eisenhaltigen Acrylsäureamid-
lösung
Anmelder:
American Cyanamid Company,
New York, N. Y. (V. St. A.)
Vertreter: Dr. F. Zumstein
und Dipl.-Chem. Dr. rer. nat. E. Assmann,
Patentanwälte, München 2, Bräuhausstr. 4
und Dipl.-Chem. Dr. rer. nat. E. Assmann,
Patentanwälte, München 2, Bräuhausstr. 4
Beanspruchte Priorität:
V. St. v. Amerika vom 25. August 1955 (Nr. 530 644)
V. St. v. Amerika vom 25. August 1955 (Nr. 530 644)
Norbert Bikales, Stamford, Conn.,
und Mary Lucy Miller, New York, N. Y. (V. St. A.), sind als Erfinder genannt worden
ten 2 628 977 und 2 683 173). Keines dieser Verfahren hat bisher befriedigende Ergebnisse geliefert. Auch das
übliche Umkristallisieren ist kostspielig und bezüglich der Eisenabtrennung ebenfalls unzureichend.
Die Erfindung besteht nun darin, ein Acrylsäureamid zu gewinnen, das eisenfrei ist oder höchstens nur noch
einen so geringen Eisengehalt hat, daß Störungen bei der anschließenden Polymerisation vermieden werden,
daß das Acrylsäureamid für alle beabsichtigten Verwendungszwecke geeignet ist und ohne daß andere
nicht erwünschte Verunreinigungen in das Acrylsäureamid eingeführt werden.
Es wurde nämlich gefunden, daß man das Eisen aus derartigen, das Eisen in kolloidaler Form enthaltenden
Acrylsäureamidlösungen fällen kann, indem man aus dieser Acrylsäureamidlösung bei einem pn-Wert über
etwa 2 und einer Temperatur von mindestens 20° C, vorzugsweise 40 bis 60° C, das Eisen mit einer solchen
Menge einer anorganischen sauerstoffhaltigen Säure des Phosphors oder deren Alkali-, Ammonium- oder
Erdalkalisalzen ausfällt, daß das Molverhältnis dieser zugesetzten Säure des Phosphors oder von deren Salzen
zum Eisengehalt in der wäßrigen Acrylsäureamidlösung etwa 0,5:1 bis 5:1 beträgt.
Als Fällungsmittel seien genannt: hypophosphorige Säure, phosphorige Säure, Orthophosphorsäure, Am-
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moniumdihydrogenorthophosphatMonocalciumortho- sich bezüglich des kolloidalen Eisens nicht wie gewöhnphosphat,
Natriummetaphosphat, Natriumpyrophos- liches Wasser, und man konnte in Anbetracht des
phat, Natriumtripolyphosphat. Versagens anderer Methoden in keiner Weise erwarten,
Welche Umsetzung bei der vollständigen Fällung daß die nach der Erfindung verwendeten Phosphate
des Eisens aus einer Acrylsäureamidlösung durch die 5 Eisen aus diesen Lösungen fällen wurden. Unter keinen
einfache Zugabe der vorstehenden Fällungsmittel statt- Umständen war ein Rückschluß aus der bekannten
findet, ist noch nicht geklärt. Phosphate können zwar Fällung von Eisenionen möglich,
bekanntlich mit Eisen unlösliche Salze bilden, doch Es ist ein Vorteil des Verfahrens der Erfindung, daß
dürfte die Fällungswirkung bei dem Verfahren der die Ausfällung des Eisens innerhalb eines weiten ph-Erfindung
hierauf nicht beruhen, da das Eisen kolloidal io Bereiches durchgeführt werden kann. Es wurde jedoch
und nicht in der Form von Eisenionen vorliegt. Außer- gefunden, daß der pn-Wert, um die beste Eisenfällung
dem geben andere zur Bildung unlöslicher Salze mit zu erhalten, nicht unter 2 liegen soll. Die obere Grenze
Eisen befähigte Stoffe nur eine geringe oder gar keine des pH-Wertes wird lediglich durch die jeweilige zur
Eisenfällung aus einer eisenhaltigen Acrylsäureamid- Neutralisation angewandte Arbeitsweise bestimmt,
lösung. 15 Wenn als Neutralisationsmittel Ammoniak verwendet
Weiterhin ist es bekannt (Zeitschrift für anorganische wird, dann wird beispielsweise der pH-Wert unterhalb
Chemie, Bd. 172, 1928, S. 36 und 37), daß einige Ver- von etwa 7 gehalten, während er bei der Verwendung
bindungen auf Grund ihrer mehrfachen Ladung KoI- von Calciumcarbonat bis zu 10 und in einigen Fällen
loide fällen können. Andere mehrwertige Ionen, wie sogar bis zu 12 betragen kann.
Polyacrylat und -sulfat, sind jedoch zur Entfernung 20 Das Verfahren der Erfindung kann, da die Eisendes
Eisens nicht wirksam. Überdies wird das Eisen entfernung durch vorhandenes Alkali nicht nachteilig
mit gutem Erfolg bei der Verwendung einwertiger beeinflußt wird, leicht als Teil der Neutralisation durch-Fällungsmittel,
z. B. hypophosphoriger Säure, aus- geführt werden, gleichgültig welches Neutralisierungsgefällt.
mittel verwendet wird. Bei der unterbrochenen Arbeits-
Daß die Acrylsäureamidlösungen das Eisen in kollo- 25 weise kann beim Neutralisieren das Fällungsmittel vor
idaler Form gelöst enthalten, zeigt der am Ende der oder während des Neutralisierens oder auch nach der
Beispiele angegebene Versuch 1. Bei diesem Versuch vollständigen Neutralisation zugesetzt werden. Vorzeigt
eine filtrierte Lösung, die bei der Umsetzung einer zugsweise wird es jedoch vor oder während der Neueisenhaltigen Acrylsäureamidsulfatlösung mit Ammo- tralisierung zugegeben, da überraschenderweise gefunniak
erhalten wurde, den für Kolloide üblichen »Tyn- 30 den wurde, daß die Anwesenheit des Reaktionsprodall-Effekt«.
Da unter den gleichen Bedingungen weder duktes, das aus dem Fällungsmittel und dem Eisen in
Acrylsäureamid noch Ammoniumsulfatlösung diesen der Acrylsäureamidlösung entstanden ist, eine unge-
»Effekt« zeigen, muß der Eisengehalt für die Licht- wohnlich hohe Wirkung auf die Polymerisationsverstreuung
verantwortlich sein. Daraus ergibt sich, daß zögerung des Acrylsäureamids ausübt. Auf diese Weise
das Eisen in kolloidaler Form vorliegt. 35 wird während der Neutralisation die Polymerisation
Es muß darauf hingewiesen werden, daß zahlreiche verhindert. Bei der ununterbrochen durchgeführten
Verfahren zur Entfernung des Eisens aus wäßrigen Neutralisation werden die gleichen Ergebnisse und
Acrylsäureamidlösungen versagen, wie die Ausfällung Vorteile durch die zeitweise Zugabe des Fällungsmittels
mit Kaliumferrocyanid, Kaliumferricyanid sowie mit zu dem Neutralisationsmittel erreicht.
Ammoniak und Luft, wie sich aus dem am Ende der 4° Die Menge Fällungsmittel, die erforderlich ist, um
Beispiele angefügten Versuch 2 ergibt. ein eisenfreies Acrylsäureamid herzustellen, hängt von
Obwohl es natürlich aus zahlreichen Lehrbüchern der Art des jeweils verwendeten Fällungsmittels ab.
bekannt ist, daß Phosphate mit Eisen unlösliche Salze Ganz allgemein wurde gefunden, daß die Menge des
geben, war es daher trotzdem außerordentlich über- Fällungsmittels ausreicht, in der das Molverhältnis
raschend, daß nach dem Verfahren der Erfindung aus 45 der zugesetzten sauerstoffhaltigen Säure des Phosphors
Acrylsäureamidlösungen kolloidal vorliegendes Eisen oder von deren Salzen zum Eisengehalt in der wäßrigen
ausgefällt werden kann, und zwar besonders mit sol- Acrylsäureamidlösung etwa 0,5: 1 bis 5:1 beträgt,
chen Verbindungen, die üblicherweise das Eisen in um das Eisen vollständig auszufällen oder um den
Lösung halten, wie das Natriumhexametaphosphat. Eisengehalt so herabzusetzen, daß das Acrylsäureamid
Dies ergibt sich durch den am Ende der Beispiele an- 50 für Polymerisationen brauchbar ist, also der Eisengeführten
Versuch 3. gehalt höchstens etwa 10 Teile je Million Teile Amid Die Ausfällung von Eisen kann nämlich bei dem Ver- beträgt. Die im jeweiligen Fall erforderliche tatsächfahren
der Erfindung nicht auf die bekannte Eigen- liehe Menge Fällungsmittel läßt sich durch Vorversuche
schaft von Phosphationen zurückgeführt werden, KoI- leicht ermitteln. Vorteilhaft beträgt das Molverhältnis
loide auszufällen; die Mehrfachladungen sind im vor- 55 des Fällungsmittels zum Eisengehalt mehr als 1:1.
liegenden Fall nicht wirksam. Mehrwertige Ionen, wie Es ist jedoch ein weiterer Vorteil des Verfahrens der
Citrat-, Polyacrylat- und besonders Sulfationen, diese Erfindung, daß eine größere Menge Fällungsmittel als
sind bei der nach dem Verfahren der Erfindung be- die tatsächlich erforderliche keinen Nachteil mit sich
handelten Acrylsäureamidlösung in außerordentlich bringt. In vielen Fällen ist ein Überschuß an Fällungsgroßen
Mengen anwesend, vermindern den Eisengehalt 60 mittel in einer konzentrierten Acrylsäureamidlösung
nicht wesentlich. Außerdem liegt das Phosphat bei dem unlöslich; dieser kann deshalb mit dem gefällten Sulfat
bevorzugten pn-Wert = 6 wahrscheinlich in der H2PO4- und Eisen abgetrennt werden.! Etwa noch in dem Acryl-Form,
also im einwertigen Zustand, vor. Andere ein- säureamid verbleibendes Fällungsmittel hat offenbar
wertige anorganische Phosphate verursachen ebenfalls keine nachteilige Wirkung auf die Polymerisation,
eine Ausfällung. 65 Die Zugabe des Fällungsmittels erfolgt vorzugsweise
■ Die Ausfällung konnte also nicht auf Grund der unter Rühren, um eine gründliche Durchmischung mit
bisher bekannten Fällungsreaktionen vorhergesagt dem Acrylsäureamid zu gewährleisten. Die Fällung
werden. Acrylsäureamidhaltige Lösungen verhalten kann in wirksamer Weise innerhalb eines weiten Tem-
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peraturbereichs durchgeführt werden. Es wurde jedoch Amid enthaltende Flüssigkeit, aus der ein weißes kristalgefunden,
daß ihre Geschwindigkeit mit der Tempera- lines Acrylsäureamid gewonnen wird,
tür zunimmt. Es ist deshalb notwendig, das Verfahren
bei einer Temperatur von mindestens 20° C und vor- Beispiel 4
zugsweise von etwa 40 bis 60° C durchzuführen. 5 50 Teile einer braungefärbten wäßrigen Acrylsäure-Innerhalb
des zuletzt genannten Temperaturbereichs amidlösung, die durch Umsetzung einer eisenhaltigen
ist das Ausfällen des Eisens in weniger als 15 Minuten wäßrigen Acrylsäureamidsulfatlösung mit wäßriger
und in vielen Fällen in weniger als 1 Minute be- Natronlauge in Wasser erhalten wurde und die 68%
endet. Natriumsulfat und 900 Teile Eisen je Million Teile
Nach der Beendigung der Eisenfällung wird der io Amid enthält, werden unter Rühren mit 0,4 Teilen
eisenhaltige Niederschlag in üblicher Weise, z. B. durch Natriumpyrophosphat, die in der kleinstmöglichen
Filtrieren, abgetrennt. Wird die Eisenfällung getrennt Menge Wasser gelöst worden sind, bei einer Temperatur
von der Neutralisation durchgeführt, kann die Zugabe von 55 0C und dem pH-Wert 8 versetzt. Das Molverhältnis
einer kleinen Menge einer Filtrierhilfe notwendig sein. von Fällungsmittel zu Eisen beträgt 1,9 : 1. Nach 10
In Gegenwart eines Ammonium-, Alkali- oder Erd- 15 Minuten wird der eisenhaltige Niederschlag abgetrennt
alkalisulfats, die bei der Neutralisation gebildet werden, und eine farblose Lösung mit einem Eisengehalt von
ist jedoch die Zugabe einer Filtrierhilfe nicht erf order- weniger als 10 Teilen je Million Teile Amid erhalten,
lieh. Darüber hinaus ist es ein weiterer Vorteil der aus der ein weißes kristallines Acrylsäureamid abge-Erfindung,
daß das gefällte Sulfat beträchtlich heller trennt wird, gefärbt ist als dasjenige, das beim Neutralisieren in 20 Beisoi 1 5
Abwesenheit eines der verwendeten Fällungsmittel er-
halten wird. Die im Beispiel 4 beschriebene Arbeitsweise wird
Die folgenden Beispiele erläutern die Erfindung. unter Verwendung von Natriummetaphosphat als
Fällungsmittel, dessen Molverhältnis zu Eisen 2: 1
Beispiell 25 beträgt, wiederholt. Auch in diesem Fall wird der Eisen-
100 Teile einer braungefärbten wäßrigen Acrylsäure- gehalt der Lösung sehr rasch auf 10 Teile Eisen je
amidlösung, die durch Umsetzung einer eisenhaltigen Million Teile Acrylsäureamid erniedrigt und eine farbwäßrigen
Acrylsäureamidsulfatlösung mit Ammoniak lose Flüssigkeit erhalten, aus der ein weißes kristallines
erhalten wurde und die 73 % Acrylsäureamid, 1,3% Acrylsäureamid gewonnen wird. Ammoniumsulfat und 900 Teile Eisen je Million Teile 30 .
Amid enthält, werden mit 3,5 Teilen einer 0,36molaren eispie
Lösung von Orthophosphorsäure in Wasser bei einer Die im Beispiel 5 beschriebene Arbeitsweise wird
Temperatur von 55° C und einem pH-Wert von etwa 6 wiederholt, jedoch enthält das verwendete Lösungsunter
Rühren versetzt. Das Molverhältnis von Fällungs- mittel 40 % Acrylsäureamid, und das Fällungsmittel,
mittel zu Eisen beträgt 0,81: 1. Die Ausfällung des 35 dessen Molverhältnis zu Eisen 2: 1 beträgt, wird bei
Eisens tritt nahezu augenblicklich ein. Nach 10 Minu- Zimmertemperatur zugesetzt. Nach etwa 30 Minuten
ten wird die Lösung zur Abtrennung des eisenhaltigen wird der Eisengehalt der Lösung auf 15 Teile Eisen je
Niederschlags über Diatomeenerde filtriert. Das noch Million Teile Acrylsäureamid erniedrigt.
10 Teile Eisen je Million Teile Amid enthaltende Filtrat . .
wird abgekühlt und das auskristallisierte Acrylsäure- 40 Beispiel
amid abgetrennt. Das Filtrat ist nahezu farblos und Die nach dem Beispiel 1 verwendete braune Acryl-
das Acrylsäureamid schneeweiß und zur Polymerisation säureamidlösung wird bei 60° C und einem pn-Wert
und Mischpolymerisation ausgezeichnet geeignet. Der von etwa 6 mit 0,5 Teilen hypophosphoriger Säure
Eisengehalt wird dadurch bestimmt, daß man die versetzt. Das Molverhältnis von Fällungsmittel zu
Acrylsäureamidlösung mit Schwefelsäure ansäuert, 45 Eisen beträgt 3,9 : 1. Nach 15 Minuten wird der eisendamit
sich das Eisen löst. Die Lösung wird dann mit haltige Niederschlag abgetrennt und die hinterbleibende
Hydroxylamin reduziert und die anschließend durch Lösung abgekühlt, wodurch weißes Acrylsäureamid
den Zusatz von o-Phenanthrolin gebildete Komplex- auskristallisiert. Der Eisengehalt des Filtrats beträgt
verbindung spektrophotometrisch bestimmt. weniger als 10 Teile Eisen je Million Teile Amid.
Beispiel 2 ° Beispiel 8
Das Beispiel 1 wird wiederholt, jedoch wird der pn- 25 Teile einer braungefärbten wäßrigen Acrylsäure-
Wert der Acrylsäureamidlösung mit konzentrierter amidlösung, die durch Umsetzung eines eisenhaltigen
Schwefelsäure auf 3 eingestellt. Nach dem Abtrennen wäßrigen Acrylsäureamidsulfats mit Ammoniak erhal-
des eisenhaltigen Niederschlags wird ein farbloses, 55 ten wurde und die 72 % Acrylsäureamid, 1,3 % Am-
10 Teile Eisen je Million Teile Amid enthaltendes moniumsulfat und 314 Teile Eisen je Million Teile
Filtrat erhalten, aus dem ein schneeweißes Acrylsäure- Amid enthält, werden bei 55° C und einem pH-Wert
amid auskristallisiert. Das Molverhältnis von Fällungs- von etwa 6 mit 0,08 Teilen Natriumtripolyphosphat
mittel zu Eisen ist das gleiche wie im Beispiel 1. in der Form einer wäßrigen Lösung versetzt. Die Eisen-
60 fällung erfolgt innerhalb von 5 Minuten, und man erhält
Beispiel 3 ejn farDi0SeSj weniger als 5 Teile Eisen je Million Teile
Die im Beispiel 1 beschriebene Arbeitsweise wird Amid enthaltendes Filtrat. Das Molverhältnis von
wiederholt. Als Fällungsmittel werden jedoch 7 Teile Fällungsmittel zu Eisen beträgt 1,5 : 1.
einer 0,36molaren Lösung von Ammoniumdihydrogen- . . -. .
phosphat in Wasser verwendet. Das Molverhältnis 65 Beispiel y
von Fällungsmittel zu Eisen beträgt 1,6: 1. Das Eisen Die im Beispiel 8 beschriebene Arbeitsweise wird
wird nahezu augenblicklich ausgefällt, und man erhält wiederholt, jedoch enthält die verwendete Acrylsäure-
eine farblose, weniger als 5 Teile Eisen je Million Teile amidlösung 500 Teile Eisen je Million Teile Amid. Es
werden 0,25 Teile festes Monocalciumorthophosphat zugesetzt und die Temperatur wird auf 65° C erhöht.
Das Molverhältnis von Fällungsmittel zu Eisen beträgt 4,5 : 1. Nach 15 Minuten beträgt der Eisengehalt im
Filtrat nur 15 Teile je Million Teile Amid.
Der folgende Versuch zeigt die stabilisierende Wirkung des Fällungsmittels in einer wäßrigen eisenhaltigen
Acrylsäureamidlösung.
a) Eine Probe einer wäßrigen braunen Acrylsäureamidlösung, die durch Neutralisieren einer wäßrigen eisenhaltigen
Acrylsäureamidsulfatlösung mit wäßrigem Ammoniak erhalten wurde und die 73 % Acrylsäureamid,
1,3 % Ammoniumsulfat und 100 Teile Eisen je Million Teile Amid enthält, wird in einem offenen
Gefäß bei 55° C gerührt. Innerhalb von 12 Stunden polymerisiert das Acrylsäureamid.
b) Die im Versuch a) beschriebene Arbeitsweise wird wiederholt, jedoch wird eine so große Menge
Orthophosphorsäure zugegeben, daß deren Molverhältnis zum Eisen 1: 1 beträgt. Nach 128 Stunden
wird der Versuch abgebrochen, wobei keine Anzeichen von Polymerisation festgestellt werden können.
Die folgenden Versuche zeigen, daß das Eisen in der Acrylsäureamidlösung kolloidal vorliegt, daß es sich
mit den üblichen Fällungsmitteln nicht ausfällen läßt, daß es jedoch mit solchen sauerstoffhaltigen Säuren
des Phosphors oder deren Salzen ausgefällt werden kann, die das Eisen sonst in Lösung halten.
Versuch 1 „0
Eine kleine Menge einer braunen Acrylsäureamidlösung, die durch Umsetzen einer eisenhaltigen wäßrigen
Acrylsäureamidsulfatlösung mit wäßrigem Ammoniak erhalten wurde und die 73 % Acrylsäureamid,
1,3 % Ammoniumsulfat und 900 Teile Eisen je Million Teile Amid enthielt, wurde bei etwa 60 bis 65° C durch
eine sehr feine Glasfilterfritte filtriert, um alle suspendierten Teilchen, die anwesend sein könnten, zu entfernen.
Die gewonnene Lösung wurde in ein Röhrchen von 3,8 cm Durchmesser gegeben und ein schmaler
Lichtstrahl aus einer Lampe durch das Röhrchen in einem dunklen Raum hindurchgeschickt. Der Weg des
Lichtstrahls war klar durch die Flüssigkeit sichtbar. Dieser sogenannte »Tyndall-Effekt« zeigt die Anwesenheit
von Kolloiden an. Da weder Acrylsäureamidlösungen noch Ammoniumsulfatlösungen den »Tyndall-Effekt«
unter diesen Bedingungen geben, muß geschlossen werden, daß das Eisen für die Lichtzerstreuung
verantwortlich ist und daß es daher in kolloidaler Form vorliegt.
Versuch 2
Unter Bedingungen des Beispiels 1 wurde Kaliumferrocyanid, ein allgemein bekanntes Ausfällungsmittel
für Eisenionen, an Stelle von Orthophosphorsäure verwendet, um das in wäßrigen Acrylsäureamidlösungen
vorhandene Eisen auszufällen. Es wurde nur eine Spur von Niederschlag gefunden, dagegen war die überstehende
Flüssigkeit noch reich an Eisen. In gleicher Weise konnte durch den Zusatz von Kaliumf erricyanid
das vorhandene Eisen entfernt werden.
In einem anderen Versuch wurde der pH-Wert der
eisenhaltigen Acrylsäureamidlösung mit konzentriertem wäßrigem Ammoniumhydroxyd auf 8,6 eingestellt.
Da Luft nicht ausgeschlossen wurde, sollte dies erwartungsgemäß zu einer vollkommenen Ausfällung
des Ferrihydroxyds innerhalb von 16 Stunden führen. Jedoch blieb das Eisen beinahe vollständig in Lösung.
Versuch 3
Zu 100 Teilen einer braungefärbten wäßrigen Lösung, die 50 Teile Acrylsäureamid und 1000 Teile
Eisen je Million Teile Amid enthielt, wurde unter Rühren 1,0 Teil Natriumhexametaphosphat gegeben.
Der entstandene flockenförmige Niederschlag wurde abgetrennt, wodurch eine wasserhelle, wäßrige Acrylsäureamidlösung
entstand, die weniger als 30 Teile Eisen je Million Teile Amid enthielt.
Claims (3)
1. Verfahren zur Gewinnung von eisenfreiem Acrylsäureamid aus einer wäßrigen eisenhaltigen
Acrylsäureamidlösung, die das Eisen in kolloidaler Form enthält, dadurch gekennzeichnet, daß man aus
dieser Acrylsäureamidlösung bei einem pH-Wert über etwa 2 und einer Temperatur von mindestens
20° C, vorzugsweise 40 bis 60° C, das Eisen mit einer solchen Menge einer anorganischen sauerstoffhaltigen
Säure des Phosphors oder deren Alkali-, Ammonium- oder Erdalkalisalzen ausfällt,
daß das Molverhältnis dieser zugesetzten Säure des Phosphors oder von deren Salzen zum Eisengehalt
in der wäßrigen Acrylsäureamidlösung etwa 0,5: 1 bis 5: 1 beträgt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man das Eisen aus der eisenhaltigen,
wäßrigen Acrylsäureamidsulfatlösung mit einer anorganischen sauerstoffhaltigen Säure des Phosphors
oder deren vorstehend genannten Salzen gleichzeitig während des Neutralisierens der Acrylsäureamidsulfatlösung
mit einem alkalischen Mittel ausfällt.
3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß man das Eisen aus der wäßrigen
Acrylsäureamidlösung mit Orthophosphorsäure, Ammoniumphosphat, Natriumtripolyphosphat,
Natriummetaphosphat oder Natriumpyrophosphat fällt.
In Betracht gezogene Druckschriften:
Deutsche Patentschriften Nr. 753 211, 851 186; schweizerische Patentschrift Nr. 259 349;
französische Patentschriften Nr. 949 405, 851 036, 162;
USA.-Patentschriften Nr. 2 555 798, 2 310 961, 628 977,2 683 173;
Treadwell, Kurzes Lehrbuch der Analytischen Chemie, 1930, Bd. 1, S. 142 und 384;
Gmelins Handbuch der anorganischen Chemie, System Nr. 59, 1932, Bd. Eisen, Teil B, S. 777 und 778,
und 768;
Hollemann-Wiberg, Lehrbuch der anorganischen Chemie, 1955, S. 377;
Zeitschrift für anorganische Chemie, Bd. 172, 1928, S. 36 und 37;
National Engineer, Bd. 51, 1947, S. 107;
Chemical Abstracts, Bd. 41, 1947, Spalte 3891 und 6003.
© 309 548/347 3.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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US1146489XA | 1955-08-25 | 1955-08-25 |
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