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Elektrische druckabhängige Schalteinrichtung Die Erfindung bezieht
sich auf eine elektrische druckabhängige Schalteinrichtung, bestehend aus einem
länglichen Gehäuse, dessen Wandungen mindestens teilweise biegsam sind und einem
innerhalb des Gehäuses derart gegenüber einem biegsamen Wandungsteil fest angeordneten
elektrischen Schaltglied, das von einem äußeren, auf das Gehäuse wirkenden Druck
betätigt werden kann. Derartige elektrische Schalteinrichtungen sind an sich bekannt.
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Es ist ferner nicht mehr neu, zwei oder mehrere elektrische Schalter
in Reihe zu schalten, damit bei versehentlicher Betätigung nur eines Schalters ein
unbeabsichtigter Vorgang nicht ausgelöst wird. Eine derartige Reihenschaltung wird
beispielsweise als Unfallschutzeinrichtung bei Pressen und Stanzen in der Weise
verwendet, daß beide Hände des diese Maschine Bedienenden in gesicherter Entfernung
vom Maschinenschlitten gleichzeitig zur Betätigung der Drucktaster herangezogen
werden.
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Aufgabe der Erfindung ist es, eine derartige Schalteinrichtung so
umzuschalten, ' daß diese insbesondere auf Flugzeugen zur automatischen Betätigung
von Schaltern bei Unfällen oder Bruchlandungen mit nicht ausgefahrenem Fahrgestell
vorteilhaft verwendet werden können.
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Zur Lösung dieser Aufgabenstellung wird erfindungsgemäß ein zweites
elektrisches Schaltglied vorgesehen, das innerhalb desselben Gehäuses in einem größeren
Längsabstand von dem anderen, in Reihe geschalteten Schaltglied fest angeordnet
ist.
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Durch die Anordnung zweier voneinander unabhängiger Schaltglieder
in einem einzigen Gehäuse wird erreicht, daß der Zwischenraum zwischen den Schaltgliedern
von vornherein festgelegt ist. Die in einem einzelnen Gehäuse untergebrachten einzelnen
Schaltglieder werden elektrisch miteinander verbunden, so daß sie gleichzeitig betätigt
werden müssen, wenn die Noteinrichtung in Tätigkeit treten soll. Sie befinden sich
daher weit genug auseinander, so daß sie nicht im Normalflug durch Zufall, beispielsweise
durch Zusammenstoß mit einem Vogel, gedrückt werden. Andererseits ist ihre Stellung
zueinander im Gehäuse aber auch eng genug, um bei Bruch- oder Bauchlandungen die
Betätigung beider Schaltglieder zu gewährleisten. Für jedes Flugzeugmuster wird
also der Zwischenraum zwischen den Schaltgliedern in einem gemeinsamen Gehäuse derart
berechnet, daß ein zufälliges gleichzeitiges Betätigen beider Schalter so gut wie
ausgeschlossen, die erwünschte Betätigung bei Bruchlandungen dagegen unausbleiblich
ist. Die Schalteinrichtung erhält auf diese Weise schon bei der Herstellung ihren
eigenen Sicherheitsfaktor, der darin besteht, daß der Flugzeugmechaniker sie auf
keinen Fall mit zu weitem oder zu engem Zwischenraum zwischen den Schaltgliedern
einbauen kann.
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Die Schalteinrichtung entspricht insbesondere den amtlichen Vorschriften
über Verhinderung unbeabsichtigten Betätigens der mit dem Schalter zusammenhängenden
Einrichtungen. Nach diesen Vorschriften müssen zwei Schalter zu gleicher Zeit betätigt
werden, um die betreffende Schalteinrichtung zum Ansprechen zu bringen, und zwar
aus dem Grunde, weil sonst die ganze für Notfälle vorgesehene Einrichtung durch
zufälliges Niederdrücken eines einzigen Schalters im Flug, beispielsweise durch
Zusammenstoßen mit einem Vogel, in Tätigkeit gesetzt würde, was bei sehr niedriger
Flughöhe katastrophale Folgen haben könnte. Die Erfindung entspricht diesen Vorschriften.
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In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes
dargestellt. Es zeigt Fig. 1 einen elektrischen Schalter im Schnitt, Fig. 2 eine
Ansicht des Schalters in Richtung des Pfeiles 1I der Fig. 1, wobei einige Teile
fortgenommen gedacht sind, Fig. 3 ein Schaltglied vor dem Einsetzen in den Schalter,
in Richtung des Pfeiles 1I der Fig. 1 gesehen,
Fig. 4 die Draufsicht
auf das Schaltglied in Richtung des Pfeiles IV in Fig. 3 und Fig. 5 den Isolierstreifen
eines Schaltgliedes.
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Der in der Zeichnung dargestellte Schalter ist zum Betätigen der Noteinrichtung
in Flugzeugen bestimmt.
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Der Schalter besteht aus einem Gehäuse 10 aus einem elastischen Isolierstoff,
beispielsweise einem Formstück aus Natur- oder synthetischem Gummi. Das Gehäuse
10 sitzt auf einer metallischen Grundplatte 11, deren Kanten um 180° zurückgebördelt
sind und die in der Teilschnittdarstellung in Fig. 2 sichtbaren Seitenteile 10 a
des Gehäuses 10 umfassen. An den Stirnenden ist das Gehäuse 10 durch je eine Metallkappe
12 abgeschlossen, die beide mittels Seitenteilen 12a ähnlich dem Gehäuse 10 zwischen
den um 180° zurückgebördelten Hinterkanten der Grundplatte 11 eingespannt sind.
In den Seitenteilen 10 a,12 a und den umgebördelten Kanten der Grundplatte 11 können
in angemessenen Abständen voneinander Löcher zur Aufnahme von Nieten od. dgl. vorgesehen
sein, um den Schalter an der Außenhaut eines Flugzeugs mit der Außenhaut zugekehrter
Grundplatte 11 befestigen zu können.
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Zwei unabhängige Schaltglieder sind jeweils an einem Stirnende des
Gehäuses 10 angeordnet und durch einen kein Schaltglied enthaltenden unempfindlichen
Abschnitt im Mittelteil 10 b des Gehäuses voneinander getrennt. Bei einer bevorzugten
Ausführungsform des Schalters sind die Schaltglieder je 100 mm lang und durch einen
unempfindlichen Abschnitt von 200 mm Länge getrennt.
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Beide Schaltglieder enthalten je einen äußeren Leiter 13, 13', einen
mittleren Leiter 14, 14' und einen inneren Leiter 15,15', die je parallel zueinander
angeordnet sind und, was zum mindesten für die äußeren Leiter 13,13' und die mittleren
Leiter 14,14' zutrifft, aus einem elastischen Werkstoff bestehen. Die drei Leiter
13,14,15 bzw. 13',14',15' werden durch einen durchgehenden Streifen 16,16' aus Isolierstoff,
beispielsweise Silikongummi, auseinandergehalten. Der Isolierstreifen 16,16' ist
durch schräg eingebrachte Schlitze im mittleren Leiter 1414' durchgezogen, derart,
daß aufeinanderfolgende Teilstücke des Isolierstreifens 16, 16' zwischen dem äußeren
Leiter 13,13' und dem mittleren Leiter 14, 14' einerseits und dem inneren Leiter
15, 15' und dem mittleren Leiter 14, 14' andererseits zu liegen kommen. An den Durchgangsstellen
des Isolierstreifens 16,16' durch die Schlitze in dem mittleren Leiter 14, 14' sind
zur besseren Fixierung Kerben 16a, 16a' gemäß Fig. 5 eingearbeitet, wodurch außerdem
erreicht wird, daß der wirksame Teil des Isolierstreifens 16, 16' die Leiter auf
ihrer ganzen Breite überdeckt. Am Anschlußende sind die Leiter jeweils mit an ihren
wirksamen Teilen angesetzten Fahnen 13 a, 13 a', 14 a, 14 d, 15 a,
15 d versehen. Wie in Fig. 3 und 4 dargestellt ist, gehen die Fahnen 13a, 13
a' und 15 a,15 d der äußeren und inneren Leiter 13,13' und 15,15' von gleichen
Seiten der Leiter aus, so daß sie gegeneinandergebogen und übereinandergelegt werden
können. Die Fahne 14 a,14 a' des mittleren Leiters 14,14' geht von der Gegenseite
aus und ist daher von den anderen beiden Fahnen räumlich getrennt. Zum Festlegen
der Fahnen 13 a, 13 a', 14 a,
14a', 15a, 15a' ist ein
Isolierglied 17, 17' mit zwei Nuten 17a, 17 b vorgesehen; die Nut 17a dient zur
Aufnahme der Fahne 14 a,14 a' und die Nut 17 b zur Aufnahme der übereinandergelegten
Fahnen 13 a; 13 a' und 15a, 15a'.
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An dem entgegengesetzten Ende beider Schaltglieder ist der Isolierstreifen
16, 16' um die Stirnkante des mittleren Leiters 14,14' herum- und eine kurze Teilstrecke
auf der anderen Seite des Leiters 14,14' zurückgeführt; um das Endstück des letzteren
aufzunehmen und auf Abstand von den anderen beiden Leitern 13,13' und 15,15' zu
halten.
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Die Fahne 14 a,14 d und die übereinandergelegten Fahnen 13
a, 13 a' und 15 a, 15 a' werden an die beiden Leiter eines
zweiadrigen Kabels 18 bzw18' angeschlossen. Die Kabel sind jeweils durch eine in
eine Ausnehmung 11 a der Grundplatte 11 eingesetzte Isoliermuffe 19,19' und eine
biegsame Isolierbuchse 20, 20' eingebracht. Der Hohlraum innerhalb ,, der Verschlußkappen
12 kann zwecks Ausschluß von Feuchtigkeit mit einer isolierenden Einlage.21 ausgefüllt
werden. Das Schließen beider Schaltglieder kann durch von außerhalb des Gehäuses
ausgeübten Druck bewirkt werden, wodurch der mittlere Leiter in Berührung mit dem
inneren oder äußeren Leiter je nach Lage des Isolierstreifens an der Stelle der
Druckeinwirkung gebracht wird. Bei Verwendung in Flugzeugen kann daher durch angemessene
Wahl des Abstandes zwischen beiden Schaltgliedern gewährleistet werden, daß eine
gleichzeitige Betätigung beider Schaltglieder beispielsweise durch den Aufprall
eines Vogels noch nicht erfolgt: Natürlich läßt sich der Schalter nach der Erfindung
auch für viele andere Zwecke verwenden, beispielsweise als Fußschalter in Verbindung
mit einem Zählwerk zum Zählen der darüber hinweggehenden Personen: In diesem Falle
kann der Schalter auch mit Richtwirkung ausgelegt werden, um nur die in gleicher
Richtung sich bewegenden Personen zu zählen, beispielsweise zum Feststellen der
Anzahl der ein Geschäft betretenden, nicht aber der dieses verlassenden Personen,
und zwar dadurch, daß das Zählwerk nur dann anspricht, wenn das eine Schaltglied
zuerst und das andere kurz danach betätigt wird; .,, während bei umgekehrter Betätigungsreihenfolge
keine Zählung erfolgt.