DE1145519B - Zuendschraube - Google Patents

Description

Die Erfindung bezieht sich auf eine Zündschraube für Patronen von Maschinenwaffen, mit im Boden der Zündschraube angeordneten Zündnäpfchen, dessen Wandung beim Abschuß in eine ringförmige Erweiterung der Aufnahmebohrung eingedrückt wird.

Bei den bisher bekannten Zündschrauben und Zündkapseln traten beim Abschuß vielfach »Stehfeuer« auf, d. h. brennende Pulvergase, die an der Wandung der Zündkapsel bzw. des Zündnäpfchens vorbei nach rückwärts austreten. Diese Gase sind aber nicht ungefährlich für die Geschützbedienung, was sich besonders schädlich in engen Räumen, z. B. in Kampfwagen, auswirkt.

Es ist anzunehmen, daß diese Undichtigkeit darauf beruht, daß die Verformung der Wandung des Zündnäpfchens in die ringförmige Erweiterung der Aufnahmebohrung im allgemeinen nicht gleichzeitig mit dem Auftreffen des Schlagbolzens erfolgt, sondern zu einem — allerdings mit den menschlichen Sinnen nicht wahrnehmbaren — späteren Zeitpunkt durch den Druck der Pulvergase. Während dieser kurzen Zeitspanne ist also noch keine ausreichende Abdichtung vorhanden, so daß Pulvergase an der Wandung vorbei austreten können und auf diese Weise die Ursache für ein »Stehfeuer« sind.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, diese Nachteile zu vermeiden und eine Munition zu schaffen, die mit einfachsten Mitteln eine besonders zuverlässige Abdichtung zwischen Zündhütchen und Zündschraube gewährleistet. ·

Gemäß der Erfindung wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß das mit seinem oberen Rand in der Aufnahmebohrung der Zündschraube aufliegende Zündnäpfchen einen im Vergleich zu seiner Wandung dicken Stoßboden aufweist, wodurch unter dem Anschlagdruck des vorschnellenden Schlagbolzens die Wandung des Zündnäpfchens gestaucht, abgedichtet und in die in der Aufnahmebohrung vorgesehene ringförmige Erweiterung, vorzugsweise in eine Umfangsnut gedrückt wird. Durch diese Maßnahme wird mit einfachsten Mitteln eine absolut gasdichte Verbindung zwischen Zündhütchen und Zündschraube geschaffen, so daß die unter Druck abbrennenden Pulvergase der Zündladung und der Treibladung nicht nach rückwärts, d. h. zum Verschluß hin, austreten können.

Weitere Einzelheiten der Erfindung sind an Hand eines Ausführungsbeispiels erläutert, das in der Zeichnung im Längsschnitt, und zwar vergrößert, veranschaulicht ist.

Wie aus der Zeichnung hervorgeht, ist der Zündschraubenkörper 1 mit einem Gewindeteil 2 versehen,

Anmelder:

Rheinmetall G.m.b.H.,
Düsseldorf, Ulmenstr. 125

Dipl.-Math. Franz Schaadt, Düsseldorf,

und Günter Backstein, Essen,
sind als Erfinder genannt worden

das zur Verschraubung mit der Patronenhülse dient. Das nach innen, zur Patrone bzw. zur Treibladung hin gerichtete Ende der Zündschraube weist eine Bohrung 3 auf, die zur Aufnahme der Zündladung 4 bestimmt ist. Nach außen hin ist die Zündladung durch eine Scheibe 5 abgedeckt.

Auf der gegenüberliegenden Seite der Zündschraube befindet sich eine zweite Bohrung 6, die ihrerseits zur Aufnahme des Zündhütchens dient, daß im einzelnen aus dem Näpfchen 7, dem Zündsatz 8 und dem Amboß 9 mit den Anfeuerungsöfmungen 10 besteht. Der Raum 11 oberhalb des Zündhütchens steht über eine Bohrung 12 mit der Zündladung in Verbindung. Das Zündnäpfchen 7 besitzt einen im Vergleich zu seiner Wandung dicken Stoßboden.

Wie ferner der Zeichnung zu entnehmen ist, ist der zylindrische Teil der Zündhütchenaufnahmebohrung 6 mit einer Umf angsnut 13 versehen, in die die benachbarte Wandpartie des Zündhütchen-Näpfchens 7, dessen oberer Rand im übrigen gegen den Grund der Bohrung 6 anliegt, unter dem Stauchdruck des vorschnellenden Schlagbolzens und unter entsprechender Verformung ausweicht. Auf diese Weise schiebt sich die Näpfchenwand bei zweckentsprechender Abstimmung von Wandstärke des Näpfchens, Form der Nut und Stauchdruck des Schlagbolzens unter Formschluß in die Ringnut ein, so daß dort eine zusätzliche, nach Art einer Labyrinthdichtung wirkende Dichtungsstelle geschaffen wird.

Claims (1)

1. PATENTANSPRUCH:

   Zündschraube für Patronen von Maschinenwaffen, mit im Boden der Zündschraube angeordnetem Zündnäpfchen, dessen Wandung beim Abschuß von den Pulvergasen in eine ringförmige Erweiterung der Aufnahmebohrung eingedrückt

   309 539/69

   wird, dadurch gekennzeichnet, daß das mit seinem oberen Rand in der Aufnahmebohrung der Zündschraube aufliegende Zündnäpfchen (7) einen im Vergleich zu seiner Wandung dicken Stoßboden aufweist, wodurch unter dem Anschlagdruck des vorschnellenden Schlagbolzens die Wandung des in der Aufnahmebohrung vorgesehene ringförmige Erweiterung, vorzugsweise in eine Umfangsnut (13) gedrückt wird.

   Zündnäpfchens gestaucht, abgedichtet und in die 708 996, 724 747.

   In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschriften Nr. 73 301, 477 032,

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen