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Als Träger dienende Rakete Die Erfindung betrifft eine insbesondere
für eine Leine oder eine pyrotechnische Füllung als Träger dienende Rakete und stellt
eine Verbesserung und zweckmäßige Ausgestaltung des Gegenstandes des Hauptpatentes
968 599 dar.
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Gemäß dem Hauptpatent besteht die Treibladung aus einem Gemisch von
Schwarzpulver und einem Verzögerungs- oder Phlegmatisierungsmittel, das außerhalb
der Raketenhülse zu einem Preßling oder Preßkörper verarbeitet worden ist, der in
der Raketenhülse mit Mitteln versehen ist, die seine Verbrennung von außen her bewirken.
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Erfindungsgemäß besteht, aufbauend auf dem Gedanken des Hauptpatentes,
die Treibladung der Rakete aus zwei verschiedenen Sätzen, von denen der eine Treibladungssatz,
der im nachfolgenden auch als Gemischpreßling bezeichnet wird, aus einem Gemisch
von Schwarzpulver und einem Verzögerungs-oder Phlegmatisierungsmittel besteht, das
außerhalb der Raketenhülse verpreßt worden und in der Raketenhülse mit die Verbrennung
von außen her bewirkenden Mitteln versehen ist, während der andere Treibladungssatz,
der im nachfolgenden auch als Schwarzpulverpreßstück bezeichnet wird, aus Schwarzpulver
besteht, das mit innen durchgehender Bohrung in eine Außenhülse gepreßt ist.
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Der Erfindungsgegenstand besteht also aus einer Kombination des Gemischpreßlings
des Hauptpatents mit einem Schwarzpulverpreßstück, wie es vor dem Anmeldetag des
Hauptpatentes allgemein üblich war.
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Es hat sich gezeigt, daß es zwar mit Hilfe des Gemischpreßlings des
Hauptpatentes möglich ist, im Inneren der Raketenhülse schnell eine hohe Drucksteigerung
zu erreichen. Als Gefahr hat sich aber herausgestellt, daß diese Drucksteigerung
so
hoch werden kann, daß sie in Verbindung mit der sich gleichzeitig
ergebenden Temperatursteigerung zu einer Ausbeulung oder gar einem Reißen der Hülse
führt. Dies gilt insbesondere in den Fällen, in denen in einer Raketenhülse mehrere
Gemischpreßlinge hintereinander angeordnet sind, für diejenige Stelle, wo die beiden
Preßlinge gegeneinanderliegen. Durch die Kombination eines gemäß dem Hauptpatent
ausgebildeten, schnell abbrennenden Gemischpreßlings mit einem normal abbrennenden
Schwarzpulverpreßstück ergibt sich eine wesentliche Verbesserung. Diese besteht
primär darin, daß sich ein praktisch konstanter Schub über die gesamte Schußweite
ergibt. Die Gefahr einer zu hohen Druck- und Temperatursteigerung ist erfindungsgemäß
völlig vermieden. Man erhält auf diese Weise einwandfreie, stets vorausschaubare
Schußergebnisse mit zielsicheren Schußweiten.
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Vorzugsweise folgt, in Schußrichtung der Rakete gesehen, ein Gemischpreßling
auf ein Schwarzpulverpreßstück.
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Im allgemeinen wird es sich in weiterer Ausführung dieses Gedankens
empfehlen, die Treibladung der Rakete aus einem hinten angeordneten Schwarzpulverpreßstück
und einem davor angeordneten Geinischpreßstück herzustellen.
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An Hand der Zeichnung sind weitere Verbesserungen und zweckmäßige
Ausgestaltungen des Erfindungsgegenstandes beschrieben. Es zeigt Fig. i einen Längsschnitt
durch eine erfindungsgemäß ausgebildete Rakete, Fig. ? einen Längsschnitt durch
eine etwas andere Ausführungsform dieser Rakete, Fig. 3 eine Aufsicht auf einen
Einzelteil der Rakete nach den Fig. i und 2, Fig.4 eine Aufsicht auf einen weiteren
Einzelteil dieser Rakete, Fig. 5 einen Längsschnitt durch noch eine andere Ausführungsform
der Rakete.
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Die Rakete nach Fig. i besteht aus einer Außenhülse i, in der hinten
- in Schußrichtung gesehen - zwei Schwarzpulverpreßstücke 2 und 3 und davor ein
Gemischpreßling 4 angeordnet sind. Der Gemischpreßling besteht aus einem Gemisch
von Schwarzpulver und einem Verzögerungs- oder Phlegmatisierungsmittel, das außerhalb
der Raketenhülse zu dem dargestellten Preßling verarbeitet worden ist. Das Verzögerungs-
oder Phlegmatisierungsmittel besteht vorzugsweise aus in Pulverform gebrachtem,
mit dem Schwarzpulver innig und gleichmäßig vermischtem Wachs oder Stearin. Die
Schwarzpulverpreßstücke 2 und 3 sind außerhalb der Raketenhülse über einen Dorn
absatzweise in eine Hülse 5 derart gepreßt, daß sich eine durchgehende Innenbohrung
6 ergibt. Das Schwarzpulver selbst wird durch eine Bördelkante 7 in der Hülse 5
gehalten.
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Hinten ist mit Hilfe einer Sicke 8 eine Düse 9 im Inneren des Außenrohres
i angeordnet. In der Kammer 13 liegt eine Düsenscheibe 12 mit einer zentrischen
Bohrung i i, die durch eine Aluminiumfolie 14 verschlossen ist, die mit einer zentrischen
Düsenbohrung io versehen ist. Zwischen dein Schwarzpulverpreßstück 3 und dem Gemischpreßling
4 ist eine aus Stahl bestehende Düsenplatte 15 mit einer Düsenbohrung 16
angeordnet, wobei der Querschnitt der Düsenbohrung etwa gleich demjenigen der Innenbohrung
6 der Schwarzpulverpreßstücke2 und 3 ist. Die Düsenplatte wird in der Raketenhülse
i mittels einer Sicke 17 gehalten.
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Nach beiden Seiten ist der Gemischpreßling durch eine Pappscheibe
18 abgeschlossen. Auf diese Pappscheiben ist eine etwa quadratische Stahlplatte
i9 (Fig.3) gelegt, auf die wiederum ein Abstandskreuz 2o (Fig. 4) gelegt ist. Rings
um den Gemischt' läuft in Übereinstimmung mit dem Hauptpatent eine Zündschnur oder
ein Zündband 21. Nach vorn zu ist das Innere der Raketenhülse durch ein Kopfstuck
22 abgeschlossen, das durch eine Sicke 23 gehalten wird. Dieses Kopfstück besteht
beispielsweise aus einem Stahlpfropfen.
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Die Rakete dient als Träger für eine Leine, die auf an sich bekannte
Weise verschiebbar auf dem Außenumfang der Rakete gelagert und einerseits durch
eine Umbördelung 24 der Hülse i und andererseits durch einen Sicherungsring gehalten
wird, der in die Sicke 23 eingelegt wird.
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Der Zündstrahl wird auf bekannte Weise dadurch ausgelöst, daß die
Zündpatrone einer Pistole, in deren Lauf die Rakete eingeschoben worden ist, entzündet
wird. Der Zündstrahl tritt durch die Düsenöffnung io und ii hindurch und entzündet
die Schwarzpulverpreßstücke 2 und 3, die nunmehr von den Innenbohrungen 6 her abbrennen,
was zu einer Drucksteigerung im Inneren der Raketenhülse führt.
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Gleichzeitig wird auch über die Düsenöffnung 16 und das Zündband 2i
der Gemischpreßling 4 von außen her zur Entzündung gebracht, dessen Verbrennung
eine Beibehaltung des Druckes auf der bisherigen Höhe bewirkt. Eine zu starke Drucksteigerung
infolge der Verbrennung des Gemischpreßlings wird dadurch vermieden, daß schon durch
die gleichzeitige Verbrennung der Schwarzpulverpreßstücke 2, 3 ein verhältnismäßig
großer Raum dem Verbrennungsgase zur Verfügung steht.
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Der Rückstoß der aus der Düsenöffnung io austretenden Gase bewirkt
einen entsprechenden Vorschub der Rakete.
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Die Ausführungsform nach der Fig. 2 stimmt im wesentlichen mit derjenigen
nach Fig. i überein. Bei der Ausführungsform nach der Fig.2 ist jedoch nur ein Schwarzpulverpreßstück
25 vorgesehen, das absatzweise mit einer durchgehenden Bohrung 26 unmittelbar in
die Außenhülse i der Rakete eingepreßt ist.
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Die Ausführungsform nach Fig. 5 stimmt ebenfalls im wesentlichen mit
denjenigen nach den Fig. i und 2 überein, so daß auch hier für die gleichen oder
entsprechenden Teile die gleichen Bezugszeichen benutzt worden sind.
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Die Ausführungsform nach Fig. 5 dient nicht als Leinenrakete, sondern
als Träger für eine pyrotechnische Ladung 28, die am Kopfe der Rakete angeordnet
ist. Das Schwarzpulverpreßstück besteht hier aus einem Teil 29, der außerhalb der
Raketenhülse i
in ein Stahlrohr 3o, das mit einer Bördelkante 31
versehen ist, derart eingepreßt worden ist, daß sich eine durchgehende Innenbohrung
32 ergibt. Abgeschlossen wird dieses Schwarzpulverpreßstück nach oben durch eine
Pappscheibe 33. Vor dem Gemischpref)ling .I ist ein Verzögerungssatz 34. eingepreßt
und davor eine Platte 35 mit einer Bohrung 36 für die Durchzündung angeordnet. Vor
dieser Bohrung 36 befindet sich eine in einem Filzring 37 angeordnete Ausstoßladung
38. Die Wirkungsweise der Rakete stimmt mit derjenigen nach Fig. i überein. Von
dein Gemischpreßling 4. her wird der Verzögerungssatz 34. entzündet, der dann durch
die Bohrung 36 die Ausstoßladuüg 38 zur Entzündung bringt, der die pyrotechnische
Ladung 28, nachdem die Rakete auf die gewünschte Höhe geschossen worden ist, ausstößt.
Falls erwünscht, kann die pyrotechnische Ladung auch mit einem sich nach dem Ausstoßen
entfaltenden Fallschirm versehen werden.