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Kugel- oder Rollenquetschmühle Die Erfindung bezieht sich auf eine
Kugel- oder Rollenquetschmühle mit hydraulischer, umsteuerbarer Anpreßvorrichtung
mit mehreren gleichmäßig über den Umfang der Mahlwerkzeuge verteilten
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draulischen Druckzylindern. Sie hat eine Maßnahme zum Gegenstand, die
einerseits zum Schutz der Mühle vor Überlastungen dienen soll und andererseits
verhindern soll, daß die Mühle bei zu geringem Mahldruck in Betrieb bleibt. überlastungen
der Mühle sind insbesondere zu befürchten, wenn harte Fremdkörper in die Mahlbahn
geraten. Die Druckzylinder worden dann stärker bewegt. Diese Bewegungen verursachen
Druckschwankungen im Zuleitungssystem, die über das Maß der normalen Regelschwankungen
hinausgehen.
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Zu geringer Mahldruck kann bei Fehlern im hy-
draulischen System
auf Grund zu geringen hydraulischen Drucks auftreten. Die Folgen im Betrieh der
Mühle sind sehr unangenehm, weil die Zufuhr von Material fortgeführt wird, Während
jedoch kein oder jedenfalls zu wenig gemahlenes Material abgeführt werden kann.
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Gemäß der Erfindung wird der Antriebsmotor für die Mahlwerkzeuge in
diesen Fällen selbsttätig abgeschaltet, und zwar durch einen mit Grenzkontakten
verschenen Druckniesser, der an die Druckleitung zwischen einem Druckgeber und den
Druckzylindem angeschlossen ist und beim Überschreiten einer unteren oder einer
oberen Mahldruckgrenze in Tätigkeit tritt. Das ist also dann der Fall, wenn
der Druck auf Grund von Fehlern, im hydraulischen System zu stark anwächst oder
absinkt, sowie dann, wenn starke Druckschwankungen auftreten. Es handelt sich also
um die Beseitigung von Fehlern, die durch bekannte Druckregeleinrichtungen und überdruckventile
nicht beseitigt werden oder die gerade auf solche Einrichtungen zurückzuführen sind.
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Bei zu großem Druck oder bei zu großen Druckschwankungen wird durch
das. selbsttätige Abschalten verhindert, daß Beschädigungen im Getriebe oder an
den Mahlwerkzeugen auftreten. Bei zu geringem Druck wird verhindert, daß die Mühle
sich mit Gut anfüllt und »ersäuft«.
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Bei einer bevorzugten Ausführung nach der Erfindung ist zwischen dem
Druckgeber und dem Druckme#sser in an sich bekannter Weise ein Druckspeicher vorgesehen.
Ferner sind erfindungsgemäß die Kolbenstangen der außerhalb des Mühlengehäuses angeordneten
Druckzylinder über ein Hebelgestänge mit je einer auf den oberen oder unteren
Mahlring drückenden Druckstange gelenkig verbunden. Diese Druckstangen können umruttelbar
mit dem Kolben der hydraulischen Druckzylinder verbunden sein und mit ihrem unteren
Ende auf seitlich vom oberen Druckring vorstehenden Ansatzen aufsitzen.
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In den Zeichnungen sind Ausführungsbeispiele der Erfindung dargestellt.
Es zeigt Fig. 1 eine Mühle, teils in der Seitenansicht teils im Längsschnitt,
mit hydraulischen Druckzylindern, die auf den unteren Mahhing einwirken, Fig. 2
eine Mühle, teils in der Ansicht, teils im Schnitt, mit hydraulischen Druckzyhndem,
die auf den oberen Mahlring einwirken, Fig. 3 einen Schnitt durch einen Teil
einer Mühle in vergrößertem Maßstab mit auf seitliche Ansätze des Druckringes einwirkenden
hydraulischen Druckzylindern. und Fig.4 das mit den hydraulischen Druckzyhndem verbundene
hydraulische Leitungs- und Drucksystem in schematischer Darstellung.
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Die Mühle ist in bekannter Weise ausgebildet. Sie weist einen unteren
MahMng 1, einen oberen Mahlring 2 und einen Druckring 3 auf. Zwischen
beiden Mahlringen 1, 2 liegen die Mahlwerkzeuge 4, die als Kugeln oder Rollen
ausgebildet sein können.
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Bei der Ausführung nach Fig. 1 steht der untere Mahlring
1 still. Der obere Mahlring 2 wird in bekannter Weise angetrieben und sitzt
an einem Tragring 5.
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Der untere Mahlring 1 sitzt gemäß Fig. 1 auf dem Druckring
3, der, wie die Zeichnung erkennen läßt, U-förmigen Querschnitt hat. In seinem
äußeren Umfangsrand sind auf der Unterseite über den Umfang verteilt mehrere Lagerpf
armen 6 vorgesehen, beispielsweise drei oder vier, aber auch mehr,
je nach Bedarf, die zur Aufnahme eines, konvexen Kopfes von Druckstangen.
7 dienen, die mit ihren unteren
Enden über je einen
Lecker 8 an je einen zweiamügen Hebel 9 angelenkt sind. Die
zweiarmigen Hebel 9
sind in je einem Lagerbock 10 schwenkbar
gelagert. Das andere Hebelende ist gelenkig mit je einer Kolbenstange
11 eines in einem hydraulischen Druckzylinder 12 auf und ab bewegbaren Kolbens
verbunden. Die hydraulischen Druckzylinder 12 sind gelenkig an der Unterseite des
Windkastens 13 der Mühle gelagert und# wie Fig. 1 zeigt, etwas schräg
nach unten gegen die Längsmittelachse der Mühlenantrichswelle geneigt.
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Bei der Ausführung nach Fig.,2 wird der untere Mahlring 1 angetrieben.
Die hydraulischen Zylinder 12 sind oberhalb des Windkastens 13 angeordnet,
und zwar an der Seiteawand 14 des Mühlengehäuses gelagert. Zu diesem Zweck sind
an der Seitenwand 14 Winkeleisen 15 an den Stellen befestigt, wo die hydraulischen
Zylinder 12 angebracht werden sollen. In dem waagerechten Flansch jedes Winkeleisens
15
ist eine Schraubenspindel 16 mittels Muttern höhenvorstellbar gelagert.
Der Kopf 17 der Schraubenspin-del 16 bildet die Lagerung für das untere
Ende des hydraulischen Zylinders 12, der um den Bolzen 18
schwenkbar ist.
Die, Kolbenstange 11 des in dem hy-
draulischen Drackzylinder 12 auf
und ab beweglichen Kolbens ist wiederum an das eine Ende eines zweiarruigen Hebels
9 angelenkt, der in dem Lagerbock 10 schwenkbar gelagert ist, wobei
dieser an einer Führung 19 für die Druckstange 7 sitzt. Diese Führung
19 ist auf der Decke 20 des Mühlengehäuses befestigt.
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Das der Kolbenstange 11 abgewandte Ende des zweiarmigen Hebels
9 ist, wie bei der Ausführung nach Fig. 1, über einen Lenker
8 mit dem einen Ende der Druckstange 7 verbunden.
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Das untere konvexe Ende der Druckstange 7 sitzt in einer Lagerpfanne
des Druckringes 3, der, abweichend von der Ausführung nach Fig.
1, auf den oberen Mahlring drückt und gleichzeitig der Tragring dafür ist.
Der besondere Tragring 5 nach Fig. 1
fällt also weg.
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Die Ausführung nach Fig. 3 unterscheidet sich von den beiden
anderen vor allen Dingen dadurch, daß die Drackstangen 7 unmittelbar an den
Kolben 11'
sitzen, die in den hydraulischen Druckzylindera 12 auf und ab bewegbar
sind. Die Druckzylinder sitzen mit ihrem einen Ende in je einer öffnung in
der Decke 20 des Mühlengehäuses und stehen nach oben darüber hinaus. Außerdem hat
der Diuckring 3 seitlich vorstehende Ansätze 21, welche die Lager 22 für
die Druckstangeneaden tragen. Diese Lager 22 haben auf der Unterseite einen Zapfen
23, der in eine Bohrung auf der Oberseite des betreffenden Ansatzes 22 faßt.
Auf der Oberseite haben die Lager einen radialen Schlitz 24, der sich nur
über einen Teil der radialen Länge erstreckt. Am Boden des Schlitzes 24 befindet
sich die Lagerpfanne für das konvexe Druckende der Druckstange,
7. Die Druckstangen 7 werden in je einem an der Unterseite
der Decke 20 des Mühlengehäuses befestigten zweitefligen Gehäuse 25
geführt.
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Die Druckzylinder 12 sind an ein hydraulisches Leitungssystem angeschlossen,
das in Fig. 4 scheniatisch dargestellt ist. Hiernach ist ein Flüssigkeitsspeicher
26 vorgesehen, an den die hydraulischen Druckzyliuder 12 über eine Lzitung
27 angeschlossen sind. Von dieser Leitung 27 fahrt eine Rückfuhrungsleitung
28 zum Flüssigkeitsspeicher 26 zurück. In dieser Rückführungsleitung
28 sitzt ein Ventil 29,
das normalerweise geschlossen ist.
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In der Zuführungsleitung 27 sitzen cm Absperrventil
30, ein Filter 31, ein Druckgeber 32 und ein Überdruckventil
33, in der genannten Reihenfolge vom Flüssigkeitsspeicher an gerechnet. Die
genannten Teile sitzen alle in dem Leitungsteil der Leitung 27,
der zwischen
dem Speicher 26 und der Abzweigung bzw. der Anschlußstelle der Rückführungsleitung
28
liegt. Hinter dieser Abzweigstelle zweigt ein Druckspeicher 34 ab, und
dahinter sitzt ein Druckinesser 35, der mit der Leitung 27 in Verbindung
steht und zwei Grenzkontakte 36, 37 aufweist, gegen die beim überschreiten
einer unteren oder eiiier oberen Mahldruckgrenze infolge des sich dabei ändernden
Drakkes in der Leitung 27 der Zeiger 38 des Gerätes. 35
trifft,
wodurch der Antnebsmotor der Mahlwerkzeuge abgeschaltet wird, da der Druckmesser
in dem elektrischen Stromkreis dieses Antriebsmotors liegt.
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Der Druckgeber 32 hat einen Doppelkolben, dessen größerer Kolben
unter Niederdrack und dessen kleinerer Kolben unter Hochdruck steht. Der Druckgeber
32 ist ferner über eine Leitung 39 an eine Luftzuführung angeschlossen,
beispielsweise an die Stelle, die die Förderluft für die Mühle liefert.
In
der Leitung 39 sitzen ein Absperrventil 40 und ein Filter 41.. Der
Anschluß der Leitung 39 an den Druckgeber 32 erfolgt über ein Druckregel-
und Reduzierventil 42.
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im Betrieb wird Druckluft der Unterseite des größeren Kolbens des
Drackgebers 32 zugeführt, wodurch der Kolben gehoben wird. Dadurch wird gleichzeitig
der kleinere Kolben, der an dem größeren Kolben sitzt, gehoben und Flüssigkeit aus
dem Speicher 26 über die Leitung 27 in den Druckgeber 32 gesaugt.
Wenn sich der Doppelkolben am oberen Ende seines Hubes befindet und der Druckgeber
mit der hydraulischen Flüssigkeit gefüllt ist, dann wird die Luftzufuhr zu dem Raum
unterhalb des größeren Kolbens unterbrochen und Luft in den über dem kleineren Kolben
befindlichen Raum geleitet, so daß dadurch der Druck der unterhalb des kleineren
Kolbens beßndlichen Flüssigkeit erhöht wird, die jetzt aus dem Druckgeber
32 über die Leitung 27 zu den hydraulischen Zylindern 12 gedrückt
wird, bis hier der gleiche Druck herrscht wie im Druckgeber 32.
Dann ist im
Speicher 26 ein, ähnlicher hydraulischer Druck wie im Druckspeicher 34, und
der Druckinesser 35 zeigt einen Druck entsprechend dem hy-
draulischen
Druck in dem Druckgeber 32 an. Dieser Druck liegt vorzugsweise im wesentlichen
in der Mitte zwischen den Drücken, die den Stellungen der Kontakte 36, 37
entsprechen. Wenn der hydraulische Druck beim Anlaufen der Mühle steigt und der
Zeiger 38 des Druckmessers 35 gegen den Kontakt 36
trifft, dann
wird dadurch der Antriebsmotor der Mühle unter Strom gesetzt, d. h. eingeschaltet.
Wenn im Betrieb der Mühle der Druck der Flüssigkeit unter einen Gienzwert fällt,
der der Stellung des Kontaktes 36 des Druckinessers 35 entspricht,
wird der Mühlenantriebsmotor beim überschreiten des Zeigers 38
über. den Kontakt
36 abgeschaltet und dadurch die Mühle stillgesetzt. Es wird so verhindert,
daß die Mühle bei zu geringem Mahldruck in Betrieb' bleibt was unerwünscht ist,
weil dann die zum Aufrechterhalten der betriebssicheren gegenseitigen Lage der Mahlringe
und der Mahlkugeln benötigten Kräfte nicht groß genug sind. Ein solcher Zustand
kann
z. B. infolge undichter Stellen im Leitungssystem, über die
Druckflüssigkeit entweicht, auftreten.
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Durch den Druckgeber 32 und den Druckspeicher 34 wird die Wirkung,
die durch das Entweichen geringer Mengen von Druckflüssigkeit eintritt, auf
ein Mindestmaß herabgesetzt, da der Druckspeicher 34 als Sammler für die überschüssige
Druckflüssigkeit dient, die in die Hochdruckseite des Systems aus dem Druckgeber
32 gedrückt wird. Geringfügige Verluste an Druckflüssigkeit werden somit
aus dem Speicher 34 ohne wesentliche Änderung des Druckes im Leitungssystem
ausgeglichen.
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Wenn aus irgendeinem Grunde der Druck in der Leitung 27 auf
einen Wert steigt, der der Stellung des Kontaktes 37 des Druckmessers
35 entspricht, dann wird der Anriebsmoter der Mühle abgeschaltet. Dadurch
wird eine Überlastung der Mühle infolge zu hohen Mahldruckes verhindert. Wenn beim
Betrieb der Mühle größere Fremdkörper, z. B. Eisenstücke, in die Mahlzone gelangen
und den oberen und den unteren Mahlring auseinanderdrücken, dann kann der durch
die Druckstangen 7 bei den Ausführungsbeispielen nach Fig. 1 und 2
oder durch die Druckstangen 7 bei dem Ausführungsbeispiel nach Fig.
3 belastete Mahlring ausweichen, so daß die Fremdkörper zwischen den Mahlwerkzeugen
hindurchtreten können. Durch das Anheben des Mahlringes durch die Fremdkörper werden
die in den hydraulischen Druckzylindem 12 arbeitenden Kolben durch die Druckstangen
7 verschoben, wodurch eine Erhöhung des auf die Druckflüssigkeit lastenden
Druckes erfolgt und demzufolge Druckflüssigkeit von den Kolben in den Druckspeicher
34 zurückgedrückt wird. Die großen Fremdkörper können also durch die Mahlwerkzeuge
hindurchtreten, ohne daß dabei der Mahldruck wesentlich steigt oder die Mahlwerkzeuge
beschädigt werden.
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Durch die Anwendung der hydraulischen Druckzylinder nebst Druckstangen
und die Ausbildung des hydraulischen Leitungssystems gemäß der Erfindung ist es
nicht notwendig, den Mahldruck dauernd nachzustellen, um den Feinheitsgrad des gemahlenen
Gutes aufrechtzuerhalten.