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Hydraulischer Flugzeugheber.
Wenn bei Flugzeugen eine Reparatur am Fahrgestell erforderlich ist, dann muss das Flugzeug mindestens mit dem Vorderteil angehoben werden ; dazu bedient man sich zweier Lastheber, die am
Traggerippe an in der Nähe der Laufräder befindlichen Stellen angreifen. Die bisher bekannten hydraulischen Lastheber sind hiefür nicht geeignet, u. zw. einerseits wegen ihrer Bauart überhaupt und anderseits wegen der Art und Weise, wie die Mittel zur Betätigung der Pumpenkolben und des
Ablassventiles zum Lastheber angeordnet sind.
Ein hydraulischer Flugzeugheber muss von hoher und schlanker Bauart sein. damit er beim
Flugzeug trotz des Fahrgestelles überall dort leicht angesetzt werden kann, wo es erforderlich ist, um an den zumeist ungefähr über den Laufrädern vorgesehenen Stellen angreifen zu können, und ferner muss der Flugzeugheber Bedienungsorgane für die Pumpenkolben und das Auslassventil von solcher
Anordnung und Ausgestaltung besitzen, dass
1. der Heber durch sie die hohe und schlanke Bauart und damit seine leichte Anpassungs- möglichkeit an das Flugzeug nicht einbüsst ;
2. das Auslassventil (entgegen der bei allen bekannten hydraulischen Lasthebern üblichen Art) nur äusserst langsam geöffnet werden kann und
3. diese Bedienungsorgane von der stehenden Bedienungsperson betätigt werden können.
Demgemäss besteht der vorliegende hydraulische Flugzeugheber darin, dass ein Schwinghebel zur Betätigung der Pumpenkolben und eine Sehraubenspindel mit feinem Gewinde zum langsamen Öffnen des Flüssigkeitsauslassventiles von tiefliegenden Lagerstellen längs und nächst dem Arbeitszylinder weit nach oben geführt sind. Auf diese Weise können die gleichen Mittel zweier gleichzeitig an einem Flugzeug angreifender Heber von den stehenden Bedienungsmännern unter gegenseitiger Kontrolle betätigt werden, wodurch ein gefahrloses, nämlich möglichst gleichmässiges (synchrones) und langsames Heben als auch insbesondere Senken beider Flugzeugseiten ermöglicht wird. Damit wird die Gefahr, dass eine der Flügelspitzen auf den Boden aufschlägt und dass dadurch das Flugzeug beschädigt wird, beseitigt.
In den Zeichnungen ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt, u. zw. zeigt : Fig. 1 den unteren Teil des Flugzeughebers teilweise im lotrechten Schnitt mit verschiedenen sichtbaren inneren Teilen und Fig. 2 den zugehörigen oberen Teil des Hebers gleichfalls teilweise im lotrechten Schnitt. Fig. 3 zeigt die Anwendung zweier gleicher Heber an einem Flugzeug von vorne gesehen.
Der dargestellte Heber besteht aus einem üblichen Gehäuse 1, in das die Druckpumpen und ein Arbeitszylinder samt Arbeitskolben eingebaut sind. Es sind zwei Druckpumpen vorhanden, von denen jede aus Zylinder 2 und Kolben 3 besteht. Die Kolben 3,3 sind an einem bei 4 gelagerten Schwingarm 5 angelenkt, der mit einem stehenden Schwinghebel 6 verbunden ist. Dieser Schwinghebel reicht von der tiefliegenden Lagerstelle 4 nächst dem Arbeitszylinder 7 nach oben und hat eine solche Länge, dass er vom stehenden Bedienungsmann in den Pfei1rif'htungen hin und her geschwenkt werden kann, um die Pumpenkolben 3 zu betätigen.
Der Arbeitszylinder 7 nimmt den Arbeitskolben auf, der aus einem Sehaft 8 und einem unteren, in dessen Höhlung eingesetzten Kolbenkopf 8'mit Dichtung 8"besteht. Zylinder 7 und Kolben 8 ragen verhältnismässig weit aus dem Gehäuse lobes hervor, um bei verhältnismässig kleinem Gehäuse1 die jeweilig erforderliche Höhe zu erreichen, die für das Heben von Flugzeugen ziemlich beträchtlich
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Der Arbeitskolben ist am oberen Ende mit einer pfannenartigen Vertiefung y versehen, die eine am Flugzeuggerüst befestigte Kugel aufnimmt.
Beim dargestellten Beispiel kann der Arbeitskolben 8 in bekannter Weise in verschiedenen
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in welcher Lage sie den Kolben in der jeweiligen Höhenlage feststellt. Sodann kann der Arbeitskolben nicht mehr durch Unachtsamkeit od. dgl. in seine Tieflage zurückgehen, wodurch Beschädigungen des gehobenen Flugzeuges durch Aufstossen einer Flügelspitze am Boden hervorgerufen werden können.
Bei den bekannten hydraulischen Hebevorrichtungen ist eine Einrichtung vorgesehen, die durch Austreten der Dmekfliissigkeit aus dem Arbeitszylinder ein rasches Senken des Arbeitskolbens und damit der Last ermöglicht. Diese Einrichtung besteht z. B. aus einem Ventil 17, das einen Kanal 18 des Druekraumes des Arbeitszylinders von einem in den Vorratsraum mündenden Kanal 19 trennt
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unten bei 24 mit feinem Gewinde versehen, dessen Mutter 2J an der Stützhülse 10 gelagert ist. Auch diese Spindel reicht von der tiefliegenden Lagerstelle 2, nächst dem Arbeitszylinder 7 nach oben und hat eine solche Länge, dass sie vom stehenden Bedienungsmann betätigt werden kann.
Das untere Ende der Spindel kann auf einen im Gehäuse 1 geführten Bolzen 38 einwirken, der von einer Feder 26
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Drehen der Spindel 23 mittels des Handrades 27 wird sie in der Mutter ein-oder ausgeschraubt und drückt beim Einschrauben den Bolzen 38 nach unten und dieser auf den Stift 21, der das Ventil 17 aufdriickt. Die Druckflüssigkeit kann aus dem Druekraum über 18, 19 in den Vorratsraum übertreten
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strömen der Druekflüssigkeit nur allmählich erfolgen kann.
Dadurch wird ein plötzliches Sinken des Arbeitskolbens 8 samt gehobenem Flugzeug und damit ein Schrägstellen und eine dabei mögliche Beschädigung der Flügel durch Aufstossen der Flügelspitzen am Boden vermieden.
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gesichert, der in bekannter Weise in gehobener und gesenkter Stellung durch einschnappende federnde Organe gehalten wird und in gesenkter Lage so weit nach unten ragt, dass er das Drehen des Handrades 27 durch Anschlagen an den Lagerteil 22 verhindert.
Fig. 3 zeigt die Anwendung von zwei der beschriebenen Heber an einem Flugzeug, dessen Vorder-
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an das Flugzeug erkennbar, trotzdem die hoch aufstrebenden Teile 8, 7, 10 und insbesondere die Be- tätigungsmittel 6 und 23 in unmittelbare Nähe des Gestänges des Fahrgestelles gelangen, das ausserdem im belasteten und unbelasteten Zustand eine verschiedene Lage einnimmt.
Aus dieser Figur ist ferner zu erkennen, dass zum Heben des Flugzeuges der Sehwinghebel 6 jedes Hebels von einem stehenden Bedienungsmann bedient werden kann und dass dabei jeder Bedienungsmann sein Augenmerk sowohl der Wirkung seines eigenen Hebers wie auch jener des zweiten Hebers gut zuwenden kann. Dies ermöglicht ein gefahrloses, nämlich möglichst gleichmässiges (synchrones) Heben beider Flugzeugseiten, wobei noch eine Sicherung des gehobenen Flugzeuges durch die dargestellten zurückgeschraubten Muttern 12 möglich ist.
Für das Senken des Flugzeuges wird die Spindel 23 jedes Hebers von einem stehenden Be- dienungsmann gedreht, wobei gleichfalls jeder Bedienungsmann seine Aufmerksamkeit auch auf die Wirkung des zweiten Hebers richten kann. Da ausserdem das Auslassventil 17 bei jedem Heber nur langsam (feinfühlend) geöffnet werden kann, so ist hiedurch auch ein gefahrloses, nämlich möglichst
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ein plötzliches Sinken eines Arbeitskolbens 8 samt zugehöriger Flugzeugseite und damit ein Schrägstellen des Flugzeuges und Aufstossen einer Flügelspitze auf den Boden vermieden.