DE1142783B

DE1142783B - Presse zur Herstellung grossformatiger Formlinge

Info

Publication number: DE1142783B
Application number: DEL16401A
Authority: DE
Inventors: Hans Lingl
Original assignee: HANS LINGL
Current assignee: HANS LINGL
Priority date: 1953-08-20
Filing date: 1953-08-20
Publication date: 1963-01-24
Also published as: DE1155703B

Description

Presse zur Herstellung großformatiger Formlinge Die Erfindung bezieht sich auf eine automatisch arbeitende Presse für großformatige Formlinge, die rrüt Blähkörpern in einer kraftschlüssigen Form arbeitet.
Es ist wohl bekannt, mit Blähkörpern in handbedienten Vorrichtungen plastische Materialien zu pressen. Infolge der geringen Leistung haben solche Einrichtungen keine wirtschaftliche Bedeutung. Bei anderen Pressen mit Blähkörpern, deren Formseiten aus starren, auseinander bewegbaren Winkeln bestehen, werden die Blähkörper mit dem Forrndeckel in der Weise einer Stempelpresse eingeführt. Der Preßdruck wird auf den Maschinenrahmen übertragen und die Maschine muß infolgedessen entsprechend schwer ausgeführt werden. Das Füllen der Form erfolgt durch eine besondere Vorrichtung, unter die die Form ausgeschwenkt werden muß.
Durch die Erfindung werden diese Nachteile beseitigt. Die Form ist hierbei so ausgeführt, daß sie mit geringstem Aufwand zum vollautomatischen Arbeitsablauf bewegt und kraftschlüssig verriegelt werden kann, die schnelle Materialzuführung ist gewährleistet und der gepreßte Fonnling kann ebenso schnell automatisch ausgetragen und neben der Form abgesetzt werden. Dadurch wird eine sehr große Leistung erzielt bei geringem Maschineneinsatz. Die Steuerung der Presse bei diesem Arbeitsablauf kann durch bekannte Steuereinrichtungen, z. B. mittels Steuerwelle und Nocken, die die Druckmittel betätigen, auf einfache Weise bei vollautomatischem Arbeitsablauf erfolgen.
Das Wesen der Erfindung besteht darin, daß jeder der an einem Ende ortsfest gelagerten ausschwenkbaren Formwinkel an seinem freien Ende verlängert ist und an diesem freien Ende ein Kniehebel lagert, dessen anderes Ende am Drehpunkt des zweiten Formwinkels angelenkt ist und dessen Kniegelenk mit einem druckbeaufschlagten Kolben in Verbindung steht, daß weiterhin einer der Formwinkel mit einem Schnappriegel zur Verriegelung des am zweiten Formwinkel angelenkten aufklappbaren Formdeckels versehen ist, wobei dieser Schnappriegel eine solche Länge hat, daß die Verriegelung bei ausgeschwenktem Formwinkel gelöst ist und daß endlich jeder der Formwinkel je einen dem oberen Schnappriegel gleichenden Schnappriegel zur Verriegelung des absenkbaren Fonnbodens trägt. Vorteilhaft sind die Blähkörperhalter so stark ausgebildet und mit entsprechenden Kappen versehen, daß das Vorverdichten des in die Form eingefüllten Materials an der Oberseite der Form zwischen den Kappen der Blähkörperhalter und dem geschlossenen Formdeckel erfolgen kann, während die Verdichtung des Materials am Boden in bekannter Weise durch die Hochbewegung des Formbodens erreicht wird. Das Absetzen des angehobenen Formlings neben die Presse kann dabei durch eine mit Greifem versehene Einrichtung erfolgen, die am über die Form beweglichen Füllkasten gelagert ist.
Die Erfindung ist in der Zeichnung beispielsweise dargestellt. Es zeigt Abb. I einen Längsschnitt der Presse mit Absetzeinrichtung, Abb. II eine Draufsicht auf die Presse mit Transportband und Absetzeinrichtung, Abb. Ill einen Querschnitt durch die Presse.
Die Presse nach der Erfindung ist so ausgebildet, daß z. B. eine rechteckige Form, entsprechend einem Großblockstein für Bauzwecke, durch zwei starre Formwinkel 3 und 4 gebildet wird, die um je einen Drehpunkt 1 und 2 schwenkbar sind. Das öffnen und Schließen dieser Formwinkel erfolgt durch Ausschwenken mittels eines durch Druckmittel beaufschlagten Kolbens, der an je einem Kniehebel 8 angreift, welcher einerseits an den Drehpunkten 1 und 2 und andererseits an verlängerten freien Enden der Forinwinkel 3 und 4 abgestützt ist. Hierdurch kann die Form einesteils automatisch geschlossen und geöffnet werden und zum anderen ist die Form in geschlossenem Zustand durch die Kniehebelwirkung verriegelt. Der Deckel 6 der Form ist an einem Formwinkel aufklappbar angelenkt und wird ebenfalls mittels eines mit Druckmittel beaufschlagten Kolbens geschlossen. Nach dem Schließen rastet dieser Deckel in einen Schnappriegel 7 ein, der in den gegenüberliegenden Formwinkel eingebaut ist. Der Formboden 5, der zum Zwecke des Vorverdichtens des Materials vor der Pressung abgesenkt und nach dem Füllen bei geschlossener Form entsprechend angehoben wird, ist in «ter angehobenen Form ebenfalls durch zwei Schnappriegel 7 gehalten und hierdurch wird die endgültige Form des Preßlings bestimmt. Nach erfolgter Pres-,ung schwenken die beiden Formwinkel 3 und 4 zur Ausschalung des Fern-dings aus, die Schnappriegel ,werden dadurch gelöst und Deckel und Boden freie,egeben. Es wird dadurch erreicht, daß die Form ediglich durch das Ausschwenken der Forinwinkel zntriegelt wird und daß sich Deckel und Boden durch die Schnappriegel beim Schließen selbsttätig an den Formteilen verriegeln und die Form kraftschlüssig wird. Der an einem Formwinkel aufklappbar gelagerte Deckel der Form gibt in geöffneter Stellung für den Füllkasten freien Durchgang über die Form.
An der den Füllkasten 11 tragenden Führung ist ein Greifer 10 befestigt, der ebenfalls nüt Kolben und Druckmittel betätigt wird. Nach dem Ausheben des Formlings durch einen Ausstoßer 9 wird der Formling Ourch den Greifer 10 erfaßt und mit der Füllkastenbewegung neben der Presse, z. B. auf ein Band 13, abgestellt. Nachdem die Blähkörper 21 im wesentlichen bei senkrechter Anordnung eine waagerechte Druckwirkung ausüben, muß das Preßgut besonders in der Nähe des Deckels und Bodens vorgepreßt werden. Dies erfolgt einerseits durch das Anheben des Formbodens und andererseits durch das Anheben der Blähkörper von unten nach oben, wobei die Blähkörper entsprechend stark dimensionierte Halter besitzen, die mit Kappen versehen sind. Nachdem in der Form viele Blähkörper vorhanden sind, wird hierdurch zwischen dem Forindeckel und den Abschlußkappen der Blähkörperhalter genügend Material vorgepreßt. Die Materialverdichtung läßt nach der Mitte hin in Richtung der Blähkörperwände nach und hier erfolgt die Pressung im wesentlichen durch das Aufblähen der Blähkörper, wobei sich selbstverständlich der Druck auch in der senkrechten Richtung fortpflanzt, entsprechend dem Grad der Plastizität des verwendeten Materials.
Gearbeitet wird in der Weise, daß das Material in einen Fülltrichter 12 aufgegeben wird. Der Füllkasten 11 wird bei geschlossener Form und geöffnetem Dekkel über die Form eingefahren und diese gefüllt. Anschließend wird, nachdem der Füllkasten zurückbewegt wurde, der Formdeckel 6 geschlossen und selbsttätig durch Schnappriegel verriegelt. Hierauf erfolgt die Verpressung durch Anheben des Formbodens aus dem bei der Füllung abgesenkten Zustand mittels Kolben. In der Endstellung rastet der Formboden durch die unteren beiden Schnappriegel 7 ein, und durch Unterdrucksetzen der Blähkörper 21 erfolgt die Pressung. Nach dem Pressen werden die Formwinkel 3 und 4 ausgeschwenkt, gleichzeitig Boden und Deckel entriegelt, der Boden abgesenkt und der Formdeckel aufgeklappt. Durch den Ausstoßer 9 wird der Formling in den Greifer 10 hochgehoben. Beim Einsetzen des zweiten Arbeitsspieles wird der Formling mit der Füllkastenbewegung seitlich ausgehoben und z. B. auf ein Band 13 abgesetzt. Von hier aus kann der Formling mittels einer in der Zeichnung angedeuteten Absetzvorrichtung weiterbefördert werden, die jedoch nicht Gegenstand der Erfindung ist.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: 1. Presse zur Herstellung großformatiger Formlinge, insbesondere aus Ton, mittels einer aus starren, auseinanderbewegbaren Winkeln gebildeten Form und Blähkörper, dadurch gekennzeichnet, daß jeder der an einem Ende ortsfest gelagerten, ausschwenkbaren Formwinkel (3 und 4) an seinem freien Ende verlängert ist und an diesem freien Ende ein Kniehebel (8) lagert, dessen anderes Ende am Drehpunkt (2 bzw. 1) des zweiten Formwinkels angelenkt ist und dessen Kniegelenk mit einem druckbeaufschlagten Kolben in Verbindung steht, daß weiterhin einer der Formwinkel mit einem Schnappriegel (7) zur Verriegelung des am zweiten Formwinkel angelenkten aufklappbaren Formdeckels (6) versehen ist, wobei dieser Schnappriegel eine solche Länge hat, daß die Verriegelung bei ausgeschwenktem Formwinkel gelöst ist, und daß endlich jeder der Formwinkel je einen, dem oberen Schnappriegel gJeichenden Schnappriegel (7) zur Verriegelung des absenkbaren Forrnbodens trägt.
2. Presse nach Anspruch 1., dadurch gekennzeichnet, daß die Blähkörperhalter so stark ausgebildet und mit entsprechenden Kappen versehen sind, daß das Vorverdichten des in die Form eingefüllten Materials an der Oberseite der Form zwischen den Kappen der Blähkörperhalter und dem geschlossenen Forrndeckel erfolgen kann. 3. Presse nach Anspruch 1 oder 2 mit einer mit Greifern versehenen Einrichtung zum Absetzen des angehobenen Forrnlings neben der Presse, dadurch gekennzeichnet, daß die Absetzvonichtung am über die Form beweglichen Füllkasten (11) gelagert ist.
In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschriften Nr. 225 191, 368 327, 537886, 874267, 889423; schweizerische Patentschriften Nr. 269 453, 275 718; französische Patentschriften Nr. 777 303. 784 104.