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Falzziegelpresse Die Erfindung betrifft eine Presse zum Formen von
Falzziegeln aus Tonkuchen. Das Formen von Falzziegeln erfolgt in der Regel zwischen
zwei Formhälften, von denen die eine während des Formens: feststeht, während die
andere mittels eines Preßstempels auf die erstgenannte Formhälfte zu bewegt wird.
Bei solchen Falzziegelpressen benutzt man häufig eine Vielecktrommel, z. B. eine
Fünfecktrornmel, und bringt auf jeder der Seiten dieser Trommel eine Formhälfte
an. Die Trommel wird nach jedem Hub des Preßstempels absatzweise derart weitergedreht,
-daß nacheinander die einzelnen Formhälften dem Preßstempel gegenüber gebracht werden
und während des Pressens stillstehen. Bei einer Umdrehung einer Fünfecktrommel werden
daher fünf Falzziegel geformt. Die Beschickung solcher Revolverfalzziegelpressen
mit Tonkuchen und die Abnahme der fertigen Falzziegel erfolgt bisher von Hand. Die
Erfindung bezweckt die Vervollkommnung, insbesondere Automatisierung solcher Falzziegelpressen.
Die Beschickung soll dabei während eines Teiles der verhältnismäßig kurzen Zeit
erfolgen, in der die auf der Vielecktrommel sitzende Form in die Preßstellung bewegt
wird. Die Abnahme des fertiggeformten Ziegels soll dagegen während eines Teiles
der Stillstandsperiode erfolgen.
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Gemäß der Erfindung wird mit dem Antrieb der Vielecktrommel je ein
Hebel für den Transport des Tones auf die und von der Vielecktrommel über eine solche
Übersetzung verbunden, daß er nur während eines Zeitraumes bewegt wird, der kürzer
ist als die Stillstandsperiode der Vielecktrommel. Vorzugsweise erfolgt der Transport
_ des Tonkuchens auf die Vielecktrommel durch einen Hebel, der in seiner einen Endstellung
einen Tonkuchen aufnehmen und in seiner anderen Endstellung den Tonkuchen auf die
Vielecktrommel legen kann und
dessen Antrieb über eine solche Übersetzung
mit dem Antrieb der Vielecktrommel verbunden ist, daß er von der erstgenannten in
die zweitgenannte Stellung während eines Bruchteiles der Bewegungsperiode bewegt
wird, in der die Vielecktrommel von der einen in: die nächste Stellung gelangt.
Dabei kann mit dem Antrieb dieses Hebels- eine Vorrichtung verbunden sein, die den
Tonkuchen zu dem genannten Hebelhin, transportiert, unmittelbar nachdem er von einem
Tonstrang abgeschnitten worden ist. Der weitere Transport bis zu dem genannten Hebel
erfolgt dann vorzugsweise mittels eines Tonkuchenaufnehmers, der ebensooft wie die
Vielecktrommel, aber mit zeitlicher Phasenverschiebung absatzweise gedreht wird.
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. Vorzugsweise erfolgt der Antrieb derart, daß die Vielecktrommel
von der Hauptwelle der Presse über ein Malteserkreuzgetriebe angetrieben wird und
zwischen Vielecktrommel und,dem Antrieb des Hebels, für den Transport des Tonkuchens
auf die Vielecktrommel ein Übersetzungsgetriebe liegt, welches die Winkelbewegung
der Vielecktrommel mit N multipliziert, wobei N die Formauflageflächenzahl der Vielecktrommel
ist.
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Die Abnahme der fertiggeformten Falzziegel erfolgt mittels eines Ausstoßers,
der mit jeder Form verbunden ist und einen: nach außen ragenden Anschlag
besitzt, der von einem am Maschinenrahmen angelenkten Hebel bewegt werden kann,
der seinerseits seine Bewegung vom Antrieb der Vielecktrommel erhält und mit einer
Vorrichtung gekuppelt sein: kann., durch .die der geformte Ziegel auf einer Fläche
.der Vielecktrommel beschnitten wird, die zwischen derPreßstelle und derAbnahmestelle
liegt.
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Die Preßform ist vorzugsweise so ausgebildet, daß das überschüssige
Preßgut nur an der in bezug auf die Bewegungsrichtung hintenliegenden Seite austreten
kann. und über einer Eisenleiste, die unterhalb einer öffnung der Oberform angebracht
ist, entweichen kann; von der der Preßgutüberschuß bei der Aufwärtsbewegung des
Preßstempels von dem vorschnellenden Beschickungshebel abgetrennt und mit dem neuen
Tonkuchen zusammen auf die nachfolgernde Unterform gebracht werden kann.
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Vorzugsweise besitzt die Vielecktrommel sechs Formauflageflächen.
Wenn man die Flächen dieser Sechsecktrommel in der Drehrichtung mit fortlaufenden
Zahlen bezeichnet und die dem Preßstempel gegenüberliegende Fläche I nennt, so erfolgt
das Auflegen des Tonkuchens, etwa 3o°, bevor die Fläche VI -die Lage der Fläche
I eingenommen hat, das Pressen an der Fläche I, das Abtrennen des Preßgrates an
der Fläche II und -die Abnahme der fertiggeformten Falzziegel an der Fläche IV.
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Weitere Einzelheiten der Erfindung werden als Beispiel an Hand der
Zeichnungen mit den Abb. i bis 8 erläutert.
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Fig. i zeigt einen schematischen Längsschnitt durch eine erfindungsgemäße
Falzziegelpresse; Fig. 2 und 3 zeigen in zwei um 9o° gegeneinander versetzten Ansichten
die Beschickungsvorrichtung der Presse; Fig. 4 zeigt eine Unterform in Draufsicht,
Fig. 5 einen Schnitt entlang der Linie V-V der Abb. 4 in vergrößertem Maßstab; Fig.
6 zeigt eine Ansicht entsprechend Fig. 2 in einer anderen Stellung der Einzelteile;
Fig.7 zeigt eine Seitenansicht der oberen und unteren Preßform, und Fig. 8 ist eine
Draufsicht zu Fig. 7.
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Die Falzziegelpresse wird von einem Motor 3 über Transmission 2 und
Zahnradgetriebe i angetrieben. Die vom Zahnradgetriebe i angetriebene Exzenterachse
39 hebt und senkt mittels Exzenterscheiben einen; mit einer Oberform verbundenen
Preßstempel periodisch gegen eine der auf einer Vielecktrommel 25 angebrachten Unterform
23. Nach jedem Hub des Preßstempels wird die Trommel 25 absatzweise derart weitergeschaltet,
daß nacheinander die einzelnen Formhälften dem Preßstempel gegenüber gebracht werden
und während des Pressens stillstehen. Die Vielecktrommel ist zu ,diesem Zweck mit
einem Malteserkreuz 33 versehen, -das durch einen Schaltstift 36 betätigt wird.
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Die erfindungsgemäße automatische Beschikkungsvorrichtung der Falzziegelpresse
arbeitet wie folgt: Der aus der Strangpresse austretende Tonstrang 12 wird über
Gipsrollen io zur Falzziegelpresse geleitet. Sind mehrere Falzziegelpressen nebeneinander
aufgestellt, können von der Strangpresse mehrere Tonstränge 12 über die gleiche
Antriebsvorrichtung an die Pressen herangeführt werden. Die Geschwindigkeit des
Tonstranges ist in etwa der zur Verarbeitung kommenden Materialmenge angepaßt. Durch
die Exzenterachse 39 wird über eine Rollenkette 4 mit der Übersetzung i : i die
Kranzscheibe 6 mit dem Umschlagbolzen 5 in Bewegung gesetzt. Der Umschlagbolzen
5 bewegt ein sechsteiliges Malteserkreuz 17. Auf der Malteserkreuzachse 18 sind
zwei Tonkuchenaufnehmer 15 beiderseits eines Auflegehebels ig angebracht. Bei jeder
Umdrehung der Exzenterachse 39 be-,vegen sich die Tonkuchenaufnehmer entsprechend
der sechsflächig ausgebildeten Vielecktrömmel 2@5 um ein Sechstel vorwärts. Bei
der Bewegung der Malteserkreuzachse 18 wird das mit ihr verbundene Zahnrad 14 gedreht,
welches mit dem als. Kurbel ausgearbeiteten: Zahnrad 8 im Eingriff steht. Das Übersetzungsverhältnis
zwischen Zahnrad 14 und Zahnrad 8 beträgt 1 :3. Das als Kurbel ausgebildete Zahnrad
8 senkt bzw. hebt über Hebelgestänge 7 den oder die Tonkuchenabschneider 9. Die
Abschneider 9 bestehen -in bekannter Weise aus einem zwischen einem Bügel ausgespannten
Draht. Der zur Maschine laufende Tonstrang wird auf diese Weise von den Abschneidern
auf Länge geschnitten.
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Der abgeschnittene Tonkuchen wird sofort von der Aufschieberolle i
i in die gegenüberliegende Kammer ,der Tonkuchenaufnehmer geschoben. Der Antrieb
der Aufschieberolle ii erfolgt über ein Hebelgestänge 16, 13. Der Auflegehebel i9
ist als mehrarmiger Hebel ausgeführt und im festen Drehpunkt 2o gelagert. Der mehrarmige
Auflegehebel i9 besteht aus drei fest miteinander verbundenen Armen, die gegenüber
dem gemeinsamen Drehpunkt 2o winkelmäßig gegeneinander versetzt sind. Der
eine
Arm bildet den eigentlichen Beschickungshebel und ist zur Aufnahme der Tonkuchen
an seinem freien Ende körbartig ausgebildet und mit Gips ausgefüttert. Die anderen
beiden Arme tragen an ihren Enden Gelenke 212 und 40. Über das Gelenk 40 wird das
Hebelgestänge 16, 13 der Aufschieberolle i i betätigt, und über das Gelenk 22 wird
die 'Antriebskraft über eine Schubstange 24 eingeleitet. Die Schubstange 24 wird
über ein als Kurbelscheibe ausgebildetes Zahnrad 26 durch die Zahnräder 31, 29,
30 im Übersetzungsverhältnis i : 6 von der Vielecktrommelz5 angetrieben.
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Beim Anlaufen der Presse nimmt der Beschikkungshebel i9 beim Drehen
derVielecktrommel nach dem dritten Hub einen bereitliegenden Kuchen mit und bringt
ihn auf die Unterform 23. Die, Betätigung des Auflegehebels ig erfolgt durch die
Sechsteldrehung der Pressentrommel 25. Dabei wird das auf der Achse der Pressentrommel
festsitzende Zahnrad 30 mit der Trommel gleichzeitig auch um ein Sechstel
gedreht. Über die Zahnräder 29, 31, 26 wird" die Schubstange 24 hin und her bewegt,
und .durch die Drehbewegung,des Hebelarmes 21 um den Drehpunkt 2o schnellt der Auflegehebel
i9 vor und zurück (Fig. 2).
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Beim Wechseln der Formen kann der Auflegehebel ig mit seiner Welle
42 durch ein seitliches Verschieben der Haltebüchsen 43 abgenommen werden, so daß
ein ungehindertes Auswechseln der Formen erfolgen kann (Fig. 3).
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Gleichzeitig mit der .Vorschnellbewegung des Auflegehebels ig wird
der das Gelenk 4o tragende Arm 41 um den Punkt 2o gedreht und die Stange 16 und
der zweiarmige Hebel 13 bewegt, so daß die Aufschieberolle i i einen neuen Tonkuchen
12 in die Tonkuchenaufnehmer 15 schiebt (Fig. i).
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Die Vielecktrommel 2,5 mit den Formen 23 wird ebensooft weitergeschaltet
wie die Tonkuchenaufnehmer 15. Die Weiterschaltung geschieht dabei phasenverschoben,
derart, daß der vom vorschnellenden Hebel i9 herangebrachte Tonkuchen 12 eine Unterform
2.3 der Vielecktrommel etwa 30° eher erreicht, als. diese Form dem Preßstempel gegenüberliegt.
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Die auf der Vielecktrommel angeordneten Unterformen sind entsprechend
der Ausführung der Form mit einem oder mehreren Stößeln49 verbunden. Die Stößel
49 können sich in der Unterform auf und ab bewegen und werden von Druckfedern 45
in ihrer Ruhelage gehalten. In eine Aussparung des Stößels 49 greift ein exzentrisch
gelagerter Stift 46 eines drehbar in der Form gelagerten Bolzens 47 ein. Das vom
Stößel abgelegene Ende des Bolzens 47 ist mit einem Zahnrad 48 fest verbunden, welches
mit einer Zahnstange 27 im Eingriff steht. DieZahnstange 27 ragt mit einem
freien Ende aus der Unterform hervor und ist dort mit einer Anschlagrolle versehen
(Fig. 4 und 5).
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Befindet sich eine Unterform auf der dem Preßstempel ,gegenüberliegenden
Fläche der Vielecktrommel 25, schlägt ein Auslösehebel 28 auf die Zahnstange 27
und bewirkt über Zahnrad 48 und Exzenter 46 des Bolzens 47 und Stößel 49 ein Ausstoßen,
des fertiggeformten Falzziegels. Aufdemsich auf und ab bewegenden Stößel 49 wird
dem Ziegel entsprechend eine mit Gips ausgegossene Druckplatte 56 befestigt. Stößel
49 und Druckplatte 56 sind so gehalten, daß sie beim Ausgießen der Formen sowie
beim Herausschlagen des Gipses. ohne Mühe herausgenommen werden können.
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Die Anordnung kann auch so sein, daß die Ausstoßvorrichtungen nicht
in der Form 2!.3 selbst, sondern z. B. in der Trommel 25 oder in einem besonderen,
neben der Form angeordneten Gehäuse liegen.
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Der zweiarmige Auslösehebel 28 wird über ein am Maschinenrahmen befestigtes
Hebelgestänge 32 betätigt und erhält von der Exzenterwelle 39 über Kurbel 3,8 und
Hebelgestänge 3.7 der Abschneidevorrichtung seinen Antrieb.
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Das Hebelgestänge 32 ist über Schubstange 34 mit der Abschneidevorrichtung
verbunden, die den geformten Falzziegel nach Ende des Preßvorganges allseitig beschneidet
und den. Preßgrat abtrennt. Bei der Bewegung des Abtrennmessers ,(nicht dargestellt)
in der Führung 35 radial zur Vielecktrommelmitte hin wird die Schubstange 34 mach
unten, bewegt.
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Die aus Oberform 54 und Unterform 23 bestehende Preßform ist beim
Preßvorgang seitlich mit einem Rahmen 55 solchermaßen abgeschlossen, daß das überschüssige
Preßgut 52 nur nach der in bezug auf die Bewegungsrichtung hintenliegenden Seite
entweichen kann. Die am Stempel befestigte Oberform 54 trägt an ihrer hintenliegenden
Kante eine Eisenleiste 50, die den Preßgutüberschuß 5@2 durchlassen und abtrennen
kann. Die Anbringung der Eisenleiste 50 ist so gehalten, daß sie bei derAufwärtsbewegung
des Preßstempels 53 dicht -an dem Schlagkreis 51 des Beschickungshebels ig vorbeigeführt
wird. Der Beschickungshebel ig streift beim Vorschnellen das. überschüssige Preßgut
52 von der Leiste 5o ab, und es gelangt zusammen mit dem neuen Formkuchen auf die
nachfolgende Unterform 23a (Fig. 6 bis 8).
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Die Erfindung ist nicht auf das in der Zeichnung dargestellte Ausführungsbeispiel
beschränkt. So kann z. B. die Transportvorrichtung 2 für den Ton mehrsträngig ausgeführt
sein, wenn z. B. mehrere parallel arbeitende Falzziegelpressen gleichzeitig gespeist
werden sollen. Die Vielecktrommel kann auch mehr oder weniger als sechs Flächen
aufweisen, wobei dann Hebellänge und Übersetzungsverhältnisse der Getriebemittel
entsprechend bemessen sein müssen.