DE114147C - - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf Wasserfahrzeuge, und zwar vor Allem auf Torpedoboote; ihr Zweck ist, die Vortheile der Unterseeboote mit ihrer absoluten Sicherheit gegen Schüsse infolge ihres tiefen Eintauchens ins Wasser mit den Vortheilen zu verbinden, welche die auf dem Wasser fahrenden Schiffe vor den Unterseebooten haben, und die hauptsächlich darin bestehen, dafs ein sicheres Steuern ermöglicht wird und dafs die gewöhnlichen Dampfmaschinen zum Antreiben des Fahrzeuges benutzt werden können.

Dieser Zweck wird dadurch erreicht, dafs das vorliegende Wasserfahrzeug aus zwei Haupttheilen zusammengesetzt wird, nämlich aus einem Unterwasserschiff, welches die Antriebsmaschinen, die Arbeitsräume, Torpedorohre und andere verletzbare Theile enthält, und einem Ueberwasserschiff, das einen Thurm trägt, welcher das Ende des beide Theile verbindenden Schachtes bildet. Im Uebrigen soll das Ueberwasserschiff durchaus nicht zu irgend welchen anderen Zwecken dienen, sondern lediglich dazu, den Thurm bezw. den Schacht, welcher das Steuern des Unterseebootes von einem Punkt über der Wasserfläche aus ermöglicht, zu halten und zu tragen. Beide Theile werden durch ein Zwischenstück mit einander verbunden, das zweckmäfsig eine keilförmige Gestalt hat, um die Geschwindigkeit des Fahrzeuges nicht zu beeinträchtigen. Der Hohlraum des Ueberwasserschiffes kann durch Cellulose ausgefüllt werden, um die Schwimmfähigkeit zu erhöhen.

Auf den beiliegenden Zeichnungen ist die Erfindung veranschaulicht.

Fig ι ist eine Seitenansicht,

Fig. 2 ein Längsschnitt,

Fig. 3 eine Aufsicht,

Fig. 4 ein waagrechter Schnitt nach Linie 4-4 in Fig. 2.

Die Fig. 5, 6 und 7 sind Querschnitte nach den Linien 5-5, 6-6 und 7-7 in Fig. 2.

Den Haupttheil des Wasserfahrzeuges bildet das Unterwasserschiff A, das aus Stahl hergestellt ist und ungefähr Cigarrenform hat. Es liegt so tief unter dem Wasserspiegel, dafs es gegen feindliche Schüsse durchaus gedeckt ist. Das Unterwasserschiff ist mit einem Steuerruder H, Schraubenpropellern (hier drei) und einer Dampf- oder anderen Kraftmaschine G versehen; es enthält die Wohnräume für die Mannschaft und an seinem vorderen Ende Torpedorohre H¹, um Torpedos gegen feindliche Schiffe unterhalb des Panzergürtels derselben lanciren zu können. Aufser den Torpedos befinden sich das Brennmaterial, Geräthe und andere Gegenstände in dem Unterwasserschiff A. Durch das Zwischenstück B wird das Unterwasserschiff A mit dem Ueberwasserschiff C verbunden. Der Innenraum beider Theile B und C kann in Zellen eingetheilt sein, die mit Cellulose angefüllt sind. Von dem Unterwasserschiff A geht ein Schacht Z) in die Höhe, der zweckmäfsig gepanzert ist und über dem Deck des Ueberwasserschiffes C einen Thurm -D¹ trägt, der, ebenfalls zweckmäfsig gepanzert, mit Ausblickschlitzen oder

Fenstern versehen ist, so dafs das Schiff von oben aus gesteuert werden kann. Eine Plattform D² in dem Thurm ist für den Mann am Ruder bestimmt. Der Rudermechanismus, die Signalvorrichtungen für Maschinen- und Torpedoräume und für die Mannschaft sind ebenfalls oben in dem Thurm D* vorgesehen, von dem aus der ganze Schiffsbetrieb geregelt wird. Der Thurm D¹ läfst sich oben öffnen, so dafs man durch denselben in das Unterwasserschiff gelangen kann. Zum Luftwechsel des Unterwasserschiffes sind in dem Thurm D¹ Oeffnungen E vorgesehen, während die Oeffnungen F dazu dienen, den Dampf und die Verbrennungsproducte der Maschinen und Dampfkessel hinauszulassen. Der Schacht wird auf beiden Seiten durch das Zwischenstück B umgeben, das allmählich in die Theile A und C übergeht.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch:

   Ein Wasserfahrzeug, bestehend aus einem unter Wasser befindlichen Theil (A) und einem über Wasser befindlichen Theil (C), welche durch ein Zwischenstück (B) mit einander verbunden sind, wobei von dem Unterwasserschiff zum Ueberwasserschiff ein Schacht (D) führt, der über dem Oberwasserschiff (C) einen Thurm trägt.

   Hierzu ι Blatt Zeichnungen.