DE1140880B - Verfahren zum Reinigen von Zuckersaeften - Google Patents

Verfahren zum Reinigen von Zuckersaeften

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DE1140880B
DE1140880B DEM41543A DEM0041543A DE1140880B DE 1140880 B DE1140880 B DE 1140880B DE M41543 A DEM41543 A DE M41543A DE M0041543 A DEM0041543 A DE M0041543A DE 1140880 B DE1140880 B DE 1140880B
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DE
Germany
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juices
calcium carbonate
saturation
juice
zentralblatt
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Application number
DEM41543A
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English (en)
Inventor
Gerhard Quentin
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BWS Technologie GmbH
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Maschinenfabrik Buckau R Wolf AG
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Publication date
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C13SUGAR INDUSTRY
    • C13BPRODUCTION OF SUCROSE; APPARATUS SPECIALLY ADAPTED THEREFOR
    • C13B20/00Purification of sugar juices
    • C13B20/02Purification of sugar juices using alkaline earth metal compounds
    • C13B20/04Purification of sugar juices using alkaline earth metal compounds followed by saturation
    • C13B20/06Purification of sugar juices using alkaline earth metal compounds followed by saturation with carbon dioxide or sulfur dioxide

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
  • Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
  • Biochemistry (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Compounds Of Alkaline-Earth Elements, Aluminum Or Rare-Earth Metals (AREA)

Description

  • Verfahren zum Reinigen von Zuckersäften Es ist bekannt, daß die Bildung eines gut dekantierbaren bzw. filtrierbaren Saturationsschlammes durch einen Zusatz von Calciumcarbonatkristallen vor oder während der Vorscheidung gefördert werden kann. Die bei Änderung des PH-Wertes der Rohsäfte ausflockenden Kolloide lagern sich an den Calciumcarbonatkristallen an, und die entstehenden Teilchen werden bei der Saturation von weiterem Calciumcarbonat eingeschlossen. Der erwähnte Calciumcarbonatzusatz erfolgt meistens in Form von Saturationsschlamm, der aus späteren Verfahrensstufen zurückgeführt wird.
  • Die im rückgeführten Schlammsaft oder Dickschlamm enthaltenen Calciumcarbonatkristalle und Agglomerate mit gefällten Nichtzuckerstoffen sind im Verlauf der Saftreinigung einem Dehydratisierungs-und Schrumpfungsprozeß unterworfen gewesen. Dieser Prozeß ist einerseits erwünscht und notwendig, da er die Stabilität der Schlammteilchen erhöht und ein erneutes Inlösunggehen der in den Schlammteilchen eingeschlossenen Nichtzuckerstoffe verhindert; jedoch wird das Adsorptionsvermögen der Teilchen, d. h. die Fähigkeit, weitere Kolloide anzulagern, stark herabgesetzt, so daß der Erfolg beim Zusatz zur Kolloidfällung gering ist.
  • Bei einem bekannten Verfahren, bei dem bereits während der Vorscheidung Saturationsgas zugeführt wird, soll eine höhere Adsorptionsfähigkeit dadurch erreicht werden, daß die Calciumcarbonatkristalle nicht aus späteren Verfahrensstufen zurückgeführt, sondern während der Kolloidfällung gebildet werden. Die Säfte sollen dabei einer Kalk-Kohlensäure-Behandlung mit der PH-Charakteristik einer mehrstufigen progressiven Vorscheidung unterworfen werden. Es hat sich jedoch herausgestellt, daß die Bildung von kristallisiertem Calciumcarbonat unter den Bedingungen der Vorscheidung zufolge der niedrigen Alkalität des Saftes schwierig oder gar nicht zu erreichen ist und das Verfahren aus diesem Grunde keine praktische Bedeutung erreicht hat.
  • Bei einem anderen bekannten Verfahren wird eine gleichzeitige Fällung der Kolloide und des Calciumcarbonats durch die Zugabe von Kalk und Kohlensäure in Form einer Scheidesaturation erreicht. Zur Erzielung besonders günstiger Fällungsbedingungen ist es bekannt, dieses Verfahren in der Weise durchzuführen, daß durch die Zugabe der Gesamtkalkmenge in Teilmengen bei gleichzeitiger Kohlensäurezugabe der Saft nacheinander einigen unterschiedlich ausgeprägten PH-Stufen ausgesetzt wird und der Übergang von einer PH-Stufe zur anderen sprunghaft erfolgt, bis in der letzten Stufe der End-pH-Wert von etwa 11 erreicht ist, worauf nach Abtrennung des Schlammes eine zweite Saturation erfolgt. Aus technischen Gründen ist die Zahl der möglichen Stufen jedoch begrenzt. Auch dann erfordert die mehrstufige Arbeitsweise noch einen hohen apparativen und regeltechnischen Aufwand. Das Verfahren hat ferner den Nachteil der Scheidesaturation, daß zufolge des Fehlens eines Bereiches hoher Alkalität die Saftqualität verschlechtert wird und die Behebung dieses Mangels eine Reihe zusätzlicher Maßnahmen erforderlich macht.
  • Bei einer anderen bekannten Scheidesaturation wird Rohsaft und Kalkungsmittel vermischt, wobei die Mischung bereits vor dem Eintritt in die Reaktionszone ihren höchsten PH-Wert besitzt. Bei der nachfolgenden Zumischung von saturiertem Saft und Behandlung mit Saturationssaft im Gegenstrom kann der PH-Wert nur absinken.
  • Mit der Erfindung ist erkannt worden, daß eine hohe Adsorptionsfähigkeit der Calciumcarbonatkristalle zu erreichen ist, wenn ein stufenloser Anstieg des pH-Wertes in der Reaktionszone bei gleichzeitiger Zuführung frisch gefällter Calciumcarbonatkristalle ermöglicht wird. Das wird mit der Erfindung dadurch erreicht, daß die Calciumcarbonatkristalle gesondert gebildet und unmittelbar danach der Kolloidfällung zugesetzt werden, gleichzeitig der pH-Wert der Säfte zur Fällung der Kolloide stufenlos bis zum optimalen Endpunkt erhöht wird, den Säften gleichzeitig unmittelbar vor dem Zusatz gebildete Calciumcarbonatkristalle zugeführt werden und die Temperatur der Säfte während dieser Behandlung um etwa 15 bis 25° C erhöht wird und die Zuführung des Kalkungsmittels und des Calciumcarbonats sowie die stufenlose Vermischung mit den zu behandelnden Säften durch in den Säften aufsteigende Abgase der zur Bildung des zuzusetzenden Calciumcarbonats verwendeten Saturationsgase erfolgen.
  • Das Verfahren nach der Erfindung ist in der Zeichnung an Hand eines Ausführungsbeispiels schematisch dargestellt.
  • Der zu behandelnde Saft wird von oben bei a in ein den üblichen Saturationspfannen ähnliches Reaktionsgefäß 1 ohne besondere Einbauten eingeleitet. Gleichzeitig werden etwa in der Mitte des Gefäßes bei b ein Kalkungsmittel und über einen Verteiler 2 am Boden des Gefäßes Saturationsgase zugeführt. Das zugesetzte Calciumhydroxyd des Kalkungsmittels wird dabei in der unteren Hälfte des Reaktionsgefäßes teilweise zu Calciumcarbonat umgesetzt und ein Teil des Gemisches von Carbonat und Hydroxyd durch die aufsteigenden Saturationsabgase in die obere Hälfte des Gefäßes 1 geführt und mit Rohsaft vermischt. Hierdurch ergibt sich im oberen Teil ein stufenloser Anstieg des p11-Wertes bei gleichzeitiger Zufuhr frisch gefällter Calciumcarbonatkristalle. Im unteren Teil des Reaktionsgefäßes wird ein dem optimalen Endpunkt der ersten Saturation entsprechender p11-Wert von etwa 11,0 eingehalten, bei dem eine Bildung von kristallisiertem Calciumcarbonat in der gewünschten Form und Menge gewährleistet ist. Zur Verbesserung des Saturationseffektes kann im Bereich der unteren Hälfte des Reaktionsgefäßes ein Teil des Saftes durch Rückführung bei c in bekannter Weise umgewälzt werden.
  • Als Kalkungsmittel können Scheidesaft oder eine Mischung von Schlammsaft und Kalkmilch verwendet werden. Da die Temperatur dieser Säfte etwa 30 bis 50° C über der Temperatur des Rohsaftes liegt, ergibt sich bei der Vermischung ein Temperaturanstieg von etwa 15 bis 25° C. Die erforderliche Kalkmenge beträgt etwa 0,5 bis 0,6%, bezogen auf Rübe. Der behandelte Saft wird vom Boden des Reaktionsgefäßes über ein Niveaugefäß bei d abgezogen und anschließend einer normalen Scheidung und Saturation oder einer Scheidesaturation unterworfen.
  • Das neue Verfahren vereinigt in sich die folgenden wesentlichen Vorteile: a) Die guten Dekantations- und Filtrationseigenschaften des erzeugten Schlammes gewährleisten eine betriebssichere kontinuierliche Schlammabtrennung bei geringen Dekantationszeiten und Drehfilterfiächen.
  • b) Die Möglichkeit, das Verfahren der jeweiligen Saftzusammensetzung anzupassen, läßt jederzeit optimale Werte sowohl in bezug auf die Schlammbeschaffenheit wie auch in bezug auf die Qualität der gereinigten Säfte erzielen.
  • c) Die erforderliche Gesamtkalkmenge (einschließlich des für die nachfolgende Scheidung oder Scheidesaturation benötigten Kalkes) kann gegenüber den bisher üblichen Verfahren um etwa ein Viertel bis ein Drittel herabgesetzt werden.
  • d) Das Verfahren läßt sich mit geringem apparativem und regelbarem technischem Aufwand durchführen. Die bisher allgemein verwendeten Anlagen können bei nur geringen Änderungen auf die neue Arbeitsweise umgestellt werden.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH: Verfahren zum Reinigen von Zuckersäften mittels Kalk und Kohlensäure, dadurch gekennzeichnet, daß der pH-Wert der Säfte durch Zugabe eines Kalkungsmittels stufenlos bis zum optimalen Endpunkt erhöht wird, den Säften gleichzeitig unmittelbar vor dem Zusatz gesondert gebildete Calciumcarbonatkristalle zugeführt werden und die Temperatur der Säfte während dieser Behandlung um etwa 15 bis 25° C erhöht wird und die Zuführung des Kalkungsmittels und des Calciumcarbonats sowie die stufenlose Vermischung mit den zu behandelnden Säften durch in den Säften aufsteigende Abgase der zur Bildung des zuzusetzenden Calciumcarbonats verwendeten Saturationsgase erfolgt. In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschriften Nr. 636 750, 954 410; französische Patentschriften Nr. 1064 592, 1080 044; Zentralblatt Zuckerindustrie, 1948, S. 760 bis 762 und 783 bis 786, vom 2.11.1940 (Oylatka und Barcsay); Chem. Zentralblatt, 1941, I, S. 291/292; 1959, S. 2309 (Z ä v o d s k y und Vesely).
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FR1080044A (fr) * 1952-05-10 1954-12-06 Procédé et appareil pour l'épuration calco-carbonique des jus de sucrerie
DE954410C (de) * 1953-05-03 1956-12-13 Magnetrit A G Verfahren zur Behandlung von Zuckersaeften

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