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Münzprüfer für Selbstkassierer Die Erfindung betrifft einen Münzprüfer
für Selbstkassierer, dessen Prüfeinrichtungen an verschiedene Münzsorten anpaßbar
sind, mit einer festen und einer beweglichen Münzkanalwand sowie Einrichtungen zur
Prüfung der Münzen auf Form, Gewicht und magnetisches Verhalten.
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Es ist bekannt, daß in Selbstkassierern eine Prüfung der eingeworfenen
Münzen auf Echtheit erfolgt und Falschgeld und Fremdkörper ausgeschieden werden.
Zur Prüfung der Münzen auf Durchmesser, Dicke, Gewicht, glatten oder geriffelten
Rand kommt vielfach noch eine Prüfung auf magnetisches Verhalten hinzu, um auch
Falschgeld, das in seiner Form den echten Kursmünzen entspricht, ausscheiden zu
können, wenn das Falschgeldmaterial nicht mit dem Münzenwerktsoff identisch ist.
Einige deutsche Kursmünzen, z. B. 10-Pf- und 1-Pf-Stücke, sind magnetisch, und andere
Münzen, z. B. 50-Pf- und 1-DM-Stücke, sind unmagnetisch.
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Wird in einen Münzkanal, der für den Einwurf von 10-Pf-Stücken bestimmt
ist, Falschgeld eingeworfen, das in seinen Dimensionen mit einer echten Münze übereinstimmt,
aber unmagnetisch ist, dann kann es sämtliche auf Form und Gewicht abgestimmten
Prüfstellen ungehindert passieren, wird aber an der Prüfstelle für magnetisches
Verhalten ausgeschieden. Diese Ausscheidung unmagnetischen Falschgeldes in Münzkanälen
für magnetische Münzen erfolgt in bekannter Weise mit dem Durchmesserprüflineal
und einem Prüfmagneten. Zu diesem Zweck ist der Rand des Durchmesserprüflineals
in der zweiten Hälfte etwas zurückgesetzt, so daß eine Öffnung entsteht, die größer
als der Durchmesser der verwendeten Münzen ist. Der Münzkanal ist leicht geneigt,
so daß Falschgeld aus unmagnetischem Material durch die Öffnung im Durchmesserprüflineal
hindurchfallen und ausgeschieden werden kann. Dagegen werden magnetische Münzen
durch einen hinter der Münzkanalwand sitzenden Prüfmagneten im Gleichgewicht gehalten,
bis sie nach Verlassen der Öffnung im geschlossenen Münzkanal wieder Halt finden.
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Gelangt dagegen in einen Münzkanal, der nur zur Aufnahme von unmagnetischen
Münzen, z. B. 50-Pf-Stücken, bestimmt ist, magnetisches Falschgeld, das sich in
seinen Abmessungen mit den für diesen Münzkanal bestimmten Münzen deckt, dann wird
es an der Prüfstelle für magnetisches Verhalten ausgeschieden. Zur Ausscheidung
von magnetischem Falschgeld in Münzkanälen, die für unmagnetische Münzen bestimmt
sind, ist es bekannt, in der hinteren festen Münzkanalwand eine Ausnehmung vorzusehen,
hinter der ein Prüfmagnet angeordnet ist, der das magnetische Falschgeld von der
Lauffläche zieht und durch die Ausnehmung in der Münzkanalwand in eine Ableitung,
gegebenenfalls direkt zur Rückgabe durchfallen läßt.
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Bedingt durch diese verschiedenen magnetischen Prüfverfahren mußte
jeweils der Münzkanal ausgewechselt werden, wenn bei Tarifänderungen eine Münze
Verwendung finden sollte, deren Material bezüglich magnetischem Verhalten der ursprünglich
verwendeten Münze entgegengesetzt war. Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde,
mit einfachen Mitteln den Münzkanal so zu gestalten, daß er je nach Bedarf für eine
Ausscheidung magnetischen oder unmagnetischen Falschgeldes geeignet ist und ohne
nennenswerte Wartung arbeitet. Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß für den Prüfmagneten
zwei wahlweise Befestigungsstellen bzw. -lagen vorgesehen sind, deren erste sich
über einer in der festen Münzkanalwand angebrachten Ausprägung befindet, um an dieser
Stelle in bekannter Weise die Ausscheidung magnetischen Falschgeldes zu bewirken,
während die zweite, ebenfalls in der festen Münzkanalwand befindliche Befestigungsstelle
gegenüber dem Durchmesserprüflineal vorgesehen ist, um dort in an sich ebenfalls
bekannter Weise die Ausscheidung unmagnetischen Falschgeldes zu bewirken. Diese
Ausbildung hat außer der erweiterten Verwendungsmöglichkeit eines Münzkanals noch
den Vorteil, daß eine Ausnehmung in der hinteren Münzkanalwand nicht mehr erforderlich
ist und dadurch die Festigkeit der Münzkanalwand wesentlich erhöht wird.
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Die Fläche, über die sich die Ausprägung in der hinteren Münzkanalwand
erstreckt, kann ganz nach Bedarf festgelegt werden, da es im Prinzip nur darauf
ankommt, daß die hintere Münzkanalwand nicht vollkommen plan verläuft, sondern einen
Höhenunterschied aufweist. Der Extremfall gegenüber einer eng
auf
die Prüfstelle begrenzten Ausprägung würde darin bestehen, daß die hintere Münzkanalwand
nur an zwei Stellen, und zwar an der magnetischen Prüfstelle für magnetische Kursmünzen
und gegebenenfalls an der Dickenprüfstelle bis auf den Abstand von der Dicke einer
Münze an die vordere Münzkanalwand herankommt und sonst über die ganze Strecke in
einem Abstand, der zur Ausscheidung von Falschmünzen ausreicht, angeordnet ist.
In diesem Fall müßte allerdings in Kauf genommen werden, daß taumelnde Münzen von
der Lauffläche fallen und ausgeschieden werden.
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Selbstverständlich ist es denkbar, auch die zweite Befestigungsstelle
für den Prüfmagneten einzusparen und den Prüfmagneten hinter der Münzkanalwand an
einem schwenkbaren Arm anzubringen und je nach Bedarf in seine Arbeitsstellung zu
drehen. Wenn man die Schwächung der hinteren Münzkanalwand durch eine Ausnehmung
in Kauf nehmen will, bestünde eine weitere Lösung für die Anpassung, einen Münzkanal
bezüglich der Ausscheidung von magnetischen oder unmagnetischen Falschgeld zu bilden,
darin, daß man die Ausnehmung gegenüber dem Prüflineal anbringt und den Prüfmagneten
in Richtung der vorderen Münzkanalwand verstellbar anordnet. Zur Ausscheidung von
unmagnetischem Falschgeld müßte der Prüfmagnet nahe an die Lauffläche herangebracht
werden, während für die Ausscheidung magnetischer Falschmünzen nach Umdrehen des
Prülineals der Prüfmagnet so weit zurückzusetzen wäre, daß er magnetische Münzen
von der Lauffläche ziehen könnte.
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Es ist an sich bei Münzprüfern bekannt, Prüfeinrichtungen für mechanische
Werte mit der Prüfstelle für magnetisches Verhalten räumlich zusammenzufassen. Nach
einer Weiterbildung der Erfindung ist die Prüfstelle für Münzengewicht gegenüber
dem Prüfmagneten zur Ausscheidung magnetischen Falschgeldes angeordnet. Dadurch
wird eine räumliche Zusammenfassung von zwei Prüfstellen auf kurzem Bereich geschaffen
und die zu leichten Münzen können wie das magnetische Falschgeld durch die Ausprägung
in der hinteren festen Münzkanalwand abgeleitet werden.
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Bekannte Einrichtungen zur Gewichtsprüfung mittels Federkraft, wie
Drehfeder mit Hebel, Blattfeder u. dgl:, haben den Nachteil, daß sie sich mit der
Zeit durch das nicht immer behutsame Reinigen der Münzkanäle verbiegen, wodurch
die genau eingestellte Federkraft verändert wird, so daß die Gewichtsprüfungen unbrauchbar
sind. Bei der Konstruktion nach der Erfindung wird zur Gewichtsprüfung ein an sich
bekannter Hebel verwendet, der auf der Schwenkachse der Münzkanalwand gelagert ist.
Der untere, in die Münzbahn ragende Teil des Hebels ist mit einer Anlaufschräge
versehen. In der oberen Hälfte des Hebels ist eine Schraube so befestigt, daß das
Gewindeende der Schraube, auf der ein Gewicht angebracht ist, nach außen ragt. Das
Gewicht kann auf diesem Gewinde verstellt werden und erzeugt je nach seiner Lage
entsprechend dem zu prüfenden Gewicht der Münze ein entsprechendes Gegengewicht.
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Weitere Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der Zeichnung
und der dazugehörigen Beschreibung.
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In der Zeichnung ist im Schnitt die Stelle eines Münzkanals dargestellt,
an der die magnetische Prüfung auf magnetisches Falschgeld und die Gewichtsprüfung
erfolgt. Mit 1 ist die hintere feste Münzkanalwand bezeichnet, die im unteren Teil
ausgeprägt ist. Auf einer durchgehenden Schwenkachse 2 ist die vordere Münzkanalwand
3 gelagert. Durch die vordere Münzkanalwand 3 ragt in die Münzbahn ein auf der Schwenkachse
2 gelagerter Hebel 4, auf dem ein auf einer Schraube 5 verstellbares Gewicht 6 angebracht
ist. Die Lauffläche wird durch das untere abgewinkelte Ende 7 der vorderen Münzkanalwand
3 gebildet, die nach der einen Seite durch eine verstellbare Abstreifschiene 8 begrenzt
ist. Ein Durchmesserprüflineal9 ist auf der beweglichen vorderen Münzkanalwand 3
mit Schrauben 10, von denen im Schnitt nur .eine zu sehen ist, verstellbar befestigt.
Am unteren Teil der ausgeprägten hinteren festen Münzkanalwand 1 liegt ein Prüfmagnet
11 an, der an einem durch eine Schraube 12 gehaltenen Tragkörper 13 hängt. Mit 14
ist eine auf die Prüfstelle zulaufende Münze und mit 15 eine in den Ableitschacht
fallende Münze bezeichnet. Der Aus-Prägung in der hinteren Münzkanalwand ist das
Bezugszeichen 16 zugeordnet.
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Gelangt eine unmagnetische Kursmünze in den in der Zeichnung im Schnitt
dargestellten Abschnitt des Münzkanals, dann drückt sie den Hebel 4, sobald sie
auf seine nicht dargestellte Anlaufschräge trifft, aus der Münzbahn und läuft geradeaus
weiter, weil sie durch das Kraftfeld des Prüfmagneten 11 nicht beeinflußt wird.
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Wenn eine magnetische Münze (Falschmünze) ungehindert bis an diese
Stelle gelangt, dann kann sie zwar, wenn sie gewichtsmäßig der Kursmünze entspricht,
den Hebel 4 zur Seite drücken, wird aber durch den Prüfmagneten 11 angezogen.
Die Münze rollt dadurch in Richtung des Prüfmagneten 11 und fällt von der Lauffläche
7 in den Ableitschacht zur Rückgabe. Die ausgeprägte Münzkanalwand 1 gibt die notwendige
Platzfreiheit, um die Münzen ableiten zu können. Gleichzeitig wird die Ausprägung
16 der Münzkanalwand 1 mit dem darauf befestigten Prüfmagneten 11 zur Schwächung
des magnetischen Einflusses auf die auszuscheidenden Münzen benutzt.
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Kommt eine zu leichte Münze an den Hebel 4, so wird dieser von der
Münze nicht weggedrückt, die Münze wird von der Lauffläche 7 geleitet und rutscht
ebenfalls nach unten in den Ableitschacht zur Rückgabe.
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Wenn es sich dagegen um einen Münzkanal für magnetische Münzen handelt,
dann sitzt der Prüfmagnet 11 im Bereich der rechten Hälfte der Durchmesserprüfstelle,
die nicht dargestellt ist. Die magnetischen Kursmünzen können dann den in der Zeichnung
gezeigten Münzkanalabschnitt ungehindert passieren. Der Prüfmagnet 11 arbeitet in
seiner zweiten Betriebsstellung in bekannter Weise mit dem Durchmesserprüflineal9zusammen.
Die magnetischen Münzen werden durch das magnetische Feld an der Öffnung im Durchmesserprüflineal
9 vorbeigeführt, während unmagnetisches Falschgeld durch die Öff-
nung in
einen Ableitschacht fällt.