DE113669C

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Publication number: DE113669C
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Description

KAISERLICHES

PATENTAMT. Yl

KLASSE 81 e.

• Patentirt im Deutschen Reiche.vom 19. November 189g ab.

Den Gegenstand vorliegender Erfindung bildet ein ganz aus Metall oder anderem harten Material hergestelltes Gliedertuch für Trarisport- und andere Zwecke, welches äufserst biegsam ist und beliebig und rasch verkürzt werden kann. Das Tuch ist aus einzelnen, scharnierartig mit einander verbundenen Gliedern zusammengesetzt j welche ■ auf zwei Seiten mit zinnenartigen Vorsprüngen versehen sind. Die Vorsprünge des einen Gliedes greifen in die Vertiefungen des benachbarten Gliedes ein, durch beide sind die die Glieder verbindenden Scharnierstifte hindurchgeführt. Das Tuch kann bei entsprechender Gestaltung als Sortir- bezw. Filtertuch benutzt werden.

Auf der Zeichnung ist ein zur Herstellung eines- solchen Tuches ,dienendes Glied in Fig. ι in Ansicht, in 'Fig. 2 in Seiten - und in Fig. 3 in Sfirnansicht dargestellt·,- Fig. 4 ist ein Schnitt nach der Linie A-B der Fig. ι und Fig. 5 ein Schnitt nach der Linie C-D der Fig. 1. Die Fig. 6 bis 8 stellen ein Endglied in Aufsicht, Seitenansicht und Schnitt riach E-F der Fig. 6 dar, Fig. 9 veranschaulicht einen Theil eines aus vorliegenden Gliedern zusammengesetzten Glieder- ■ tuches, Fig. 10 zeigt eine Anwendung eines derartigen Gliedertuches bezw. -Bandes.

Die einzelnen Glieder haben im Allgemeinen die aus Fig. 1 bis 5 ersichtliche Form eines Stabes α, welcher auf zwei sich gegenüberliegenden Seiten zinnenartige Vorsprünge b besitzt, durch welche Gabeln gebildet werden. Die Zahl dieser Vofsprünge b kann eine beliebige sein und richtet sich nach der Breite und Anordnung der einzelnen Glieder.'

Diese werden, wie Fig. 9 zeigt, derart zusammengestellt, dafs die Vorsprünge des einen Gliedes in die Oeffnung des anderen Gliedes eingreifen. Die Vereinigung der Glieder erfolgt durch Bolzen cf, welche durch Löcher t in den Vorsprüngen b hindurchgesteckt werden

(Fig. .9). V ■ ■

Die Glieder α können, wenn das Tuch als Sortir- oder Filtertuch verwendet werden soll, mit Oeffnungen/ beliebiger Form, Gröfse und in beliebiger Zahl versehen werden, wie das dargestellte Ausführungsbeispiel zeigt. Der Rand der Oeffnungen kann gerade oder abgeschrägt sein. Die vorspringenden Theile b sind zweckmäfsig derart gestaltet, dafs sie die entsprechende Oeffnung, in welche sie eintreten, nicht ganz ausfüllen.
■ Die Löcher t zur Durchführung der Scharnierstangen d können rund oder oval sein. Die letztere Gestalt kann gewählt werden, wenn man das Gewicht der einzelnen Glieder vermindern und das Auseinandernehmen der Glieder zwecks Verlängerung oder Verkürzung des endlosen Tuches oder zwecks Ersatzes, zu stark abgenutzter Scharnierstangen erleichtern will.

Die mittleren Glieder sind im Allgemeinen in einer Reihe entsprechend den Körpern der Glieder der benachbarten Reihen zusammengestellt. ,·

TJm zu verhindern, dafs die Randglieder sich seitlich verstellen oder das Ende der

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Scharnierstangen verlassen bezw. um das Vernieten der Scharnierstiftenden zu vermeiden, wodurch nur eine geringe Sicherheit gewährt und das Auseinandernehmen der Glieder erschwert wird, sind besondere Randglieder vorgesehen, welche die aus den Fig. 6 bis 8 dargestellte ■ Form haben. Dieselben sind'derart gestaltet, dafs das Tuch Seitenkanten erhält, und besitzen eine Aussparung g (Fig. 6) zur Aufnahme einer auf die Scharnierstange d aufgeschobenen Scheibe h, welche durch einen Stift bezw. Splint i mit der Scharnierstange d verbunden ist (Fig. 8).

Die Entfernung der Scharnierstangen d ist je nach dem Durchmesser der Scheiben, über welche das endlose Tuch gelegt ist,· verschieden. Bei kleinen Scheiben müssen die Glieder kleiner sein und die Gelenkstangen naher an einander gerückt werden. , -.

Die Glieder α können aus beliebigem Metall bestehen- und in Sand oder Metallformen gegossen werden. Die Herstellung kann aber' auch in anderer Weise, etwa durch Pressen, Schmieden oder Ausschneiden aus vollen Metallstücken, erfolgen.

Statt Metall könnte event, auch ein anderes hartes Material, beispielsweise Hartgummi, zur Herstellung des Tuches verwendet werden.

Um das Eigengewicht des Tuches nach Möglichkeit zu ,verringern, kann man in den einzelnen Gliedern Vertiefungen, Aussparungen u. dgl. anbringen.

Bei einem" in vorliegender Weise hergestellten Tuch hat man nicht zu befürchten, dafs die Oberfläche eine Formänderung erfährt, z. B. sich an irgend einer Stelle einsenkt bezw. dafs das¹ Tuch auf einer Seite länger wird als auf der anderen u. s. w.

Ein derartiges Tuch kann eine grofse Strecke freihängen und zum Transport beliebiger, auch sehr schwerer Materialien benutzt werden. Man kann dasselbe auch in Räumen benutzen, in welchen sich Da'mpfe Und heifse oder kalte alkalische oder saure Flüssigkeiten befinden.

Das Tuch kann, wie schorr erwähnt, zürn Sortiren von Körpern benutzt werden, zu welchem Zweck die Löcher f vorgesehen werden können. Man kann auch auf demselben befindliche Körper zerkleinern, indem man das Tuch unter eine Druckwalze k hindurchführt (Fig. io). Auch könnte man in den zu transportirenden, auf dem Tuch liegenden Körpern enthaltene Flüssigkeit durch eine Trockenwalze / (Fig. io) entfernen.

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Claims

Patent-AnSprüche:

i. Gliedertuch für Transportzwecke u. dgl., dadurch gekennzeichnet, dafs die einzelnen Glieder aus auf zwei entgegengesetzten Seiten mit hülsenförmigen, in Vertiefungen .'. der benachbarten Glieder scharnierartig eingreifenden Vorsprüngen (b) versehenen Körpern (a) bestehen, welche durch. Scharnierstangen (d) gelenkig mit einander verbunden werden, die durch die hinter einander liegenden Oeffhungen der Vor-' spränge (b) quer zur Längsrichtung des •Tuches hindurchtreten.

■2. Gliedertuch nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, dafs die Randglieder desselben an der Innenseite des äufsersten Vorsprunges mit Aussparungen (g) zur Aufnahme einer an den Scharnierstangeri (d) mittelst Splint u. dgl. befestigten, die

.. Scharnierstangen am Platze haltenden Scheibe (h) versehen sind.

3. Gliedertuch nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dafs die Glieder (a) Oeffnungen (f) besitzen, um das Tuch als Sortir- bezw. Filtertuch benutzen zu können.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.