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Zweifilm-Kamera Die Erfindung bezieht sich auf eine Zweifilm-Kamera
mit parallel zur optischen Achse liegenden Filmspulen, bei der zwischen dem mit
entsprechendem Abstand parallel zueinander liegenden Filmen ein den Strahlengang
auf die Filme ablenkender in und aus dem Strahlengang schwenkbarer Reflexspiegel
in einem um die optische Achse des Aufnahmeobjektives drehbaren Käfig gelagert und
jedem Film ein hierzu parallel ablaufender Schlitzverschluß zugeordnet ist.
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Es sind bereits Zweifilm-Kameras für die gleichzeitige Verwendung
von zwei Filmen, beispielsweise Schwarz-Weiß oder Color oder Umkehrfilme verschiedener
Gradation bekannt, die wechselseitig belichtet werden können. Hierbei erfolgt die
Behchtung durch einen im Aufnahmeobjektiv eingebauten Zentralverschluß. Die beiden
Filme sind hierbei entweder übereinander, nebeneinander oder in einem rechten Winkel
zueinander derart angeordnet, daß durch seitliches oder senkrechtes Verschieben
oder durch Verschwenken des einheitlich mit dem Zentralverschluß vereinigten Aufnahmeobjektives
wahlweise der eine oder der andere Film belichtet werden kann. Weitere Vorschläge
befassen sich auch damit, jedem Film ein eigenes Aufnahmeobjektiv mit Zentralverschluß
zuzuordnen, wobei durch einen Schieber wahlweise der eine oder andere Film abgedeckt
bzw. zur Belichtung freigegeben wird. Bei diesen Zweifilm-Kameras ergibt sich wegen
der hierbei vorgesehenen Anordnung der beiden Filme eine große unhandliche Gehäuseform,
und der Wechsel für die wahlweise Belichtung des einen oder anderen Filmes ist umständlich
und zeitraubend.
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Es sind weiter auch Zweifilm-Kameras mit Anordnung eines einzigen
Aufnahmeobjektives mit Zentralverschluß bekanntgeworden, bei denen die beiden Filme
derart lagern, daß ihre Filmspulen parallel zur optischen Achse liegen und ein den
Strahlengang auf die Filme ablenkender Reflexspiegel oder ein Prisma zwischen den
beiden Filmen angeordnet ist. Bei diesen Ausführungen lassen sich aber der Reflexspiegel
und das Prisma nicht aus dem Strahlengang schwenken, so daß hierbei keine parallaxenfreie
Betrachtung des aufzunehmenden Gegenstandes durch das Aufnahmeobjektiv mittels eines
optischen Suchersystemes möglich ist.
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Den zuletzt genannten Nachteil besitzt auch eine Zweifilm-Kamera,
bei der für die Belichtung für jeden Film ein Schlitzverschluß vorgesehen ist. Diese
sind hierbei in einem vom Objektivträger umschlossenen und darin drehbaren Kameragehäuse
senkrecht zur optischen Achse und längs der Mitte des Kameragehäuses so angeordnet,
daß der eine Film mit seinem Schlitzverschluß der vorderen und der andere Film mit
seinem Schlitzverschluß der rückwärtigen Kameraseite zugeordnet ist, wobei wahlweise
durch Verschwenken des gesamten Kameragehäuses um 1ä0° der eine oder andere Film
auf das im Objektivträger befindliche Aufnahmeobjektiv einstellbar ist. Diese Bauart
der Zweifilm-Kamera bedingt aber große Ausmaße sowie einen komplizierten Aufbau,
und trotzdem ist auch hierbei die Handhabung umständlich und zeitraubend. Dies liegt
insbesondere daran, daß bei dieser Zweifilm-Kamera für jeden Film und Schlitzverschluß
ein eigener gesonderter Aufzug betätigt und daß beim Wechseln auf den einen oder
anderen Film stets das gesamte Kameragehäuse um 180° verdreht werden muß. Dabei
erschwert der das Kameragehäuse umschließende Objektivträger außerdem noch das Einlegen
und Auswechseln des Filmes.
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Zur Vermeidung dieser Nachteile wurde eine Zweifilm-Kamera mit parallel
zur optischen Achse liegenden Filmspulen vorgeschlagen, bei der zwischen den mit
entsprechendem Abstand parallel zueinander liegenden Filmen ein den Strahlengang
auf die Filme ablenkender in und aus dem Strahlengang schwenkbarer Reflexspiegel
in einem um die optische Achse des Aufnahmeobjektives drehbaren Käfig gelagert und
jedem Film ein hierzu parallel ablaufender Schlitzverschluß zugeordnet ist.
Die
Erfindung geht von einer Zweifilm-Kamera gemäß der vorerwähnten Bauart aus und bezieht
sich auf eine weitere Ausbildung derselben, die im wesentlichen darin besteht, daß
ein gemeinsames durch eine einzige Schalthandhabe bedienbares Aufzugswerk für den
Transport der beiden Filme und den Aufzug der beiden Schlitzverschlüsse sowie für
letztere eine einzige Auslöseeinrichtung vorgesehen ist, wobei Aufzugswerk und Auslöseeinrichtung
in Verbindung mit dem Spiegelkäfig wahlweise auf den Aufzug und die Auslösung des
einen oder anderen Schlitzverschlusses sowie den Transport des jeweils zugehörigen
Filmes einstellbar sind.
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In weiterer Ausbildung der Erfindung ist der Spiegelkäfig mit einer
Kurvenscheibe versehen, die über Sperrhebel den Ablauf der beiden Schlitzverschlüsse
derart steuert, daß hierdurch beim Schlitzverschluß, der dem zu belichtenden Film
zugeordnet ist, der Ablauf seines Verschlußrades freigegeben, dagegen bei dem anderen
Schlitzverschluß gesperrt ist. Weiter ist der Spiegelkäfig durch einen Zahnkranz
mit einem außerhalb des Strahlenganges angeordneten Drehknopf gekuppelt, der einerseits
die Drehbewegung des Spiegelkäfigs bewirkt und andererseits eine Steuerscheibe besitzt,
die über einen Hebel das Auslösen der Kamera bei unrichtiger Einstellung der Spiegeleinrichtung
verhindert.
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Durch diese erfindungsgemäße Ausbildung der Schlitzverschlußanordnung
in Verbindung mit dem Spiegelkäfig wird erreicht, daß bei Anordnung eines einzigen
Aufzugswerkes und einer einzigen Auslöseeinrichtung für beide Filme und beide Schlitzverschlüsse
jeweils die Auslösung des einen Schlitzverschlusses und dessen Aufzug mit dem hiermit
gekuppelten Filmtransport gewährleistet ist, auf dessen Film die Belichtung durch
den Spiegelkäfig eingestellt wurde. Dabei ist bei jeder unrichtigen Einstellung
des Spiegelkäfigs zwangläufig die Auslöseeinrichtung für beide Schlitzverschlüsse
sowie die hierdurch gesteuerte Reflex- und Blendeneinrichtung gesperrt und damit
ein Betätigen derselben verhindert. Hierdurch ist bei einfacher und raumsparender
Ausbildung eine verläßliche Arbeitsweise der Zweifilm-Kamera gegeben, ohne daß hierzu
außer der Umschaltung zur Belichtung auf den einen oder anderen Film zusätzliche
Handhabungen für die Einstellung und Auslösung des einen oder des anderen Schlitzverschlusses
erforderlich sind.
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Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der folgenden Beschreibung
erläutert und in den Zeichnungen dargestellt. Hiernach wird die Erfindung im Prinzip
und schematisch dargestellt, wobei zum besseren Verständnis das Kameragehäuse teilweise
abgebrochen ist und durchbrochene Stellen aufweist. Außerdem werden verschiedene
Ansichten im Schnitt gezeigt. In den Zeichnungen ist auf die Darstellung der Einzelheiten
verzichtet worden, die nicht unbedingt für das Verständnis der Erfindung erforderlich
sind. Zur Vereinfachung der Erläuterung sind die Teile, die jeweils bei beiden Filmeinrichtungen
die gleiche Funktion ausüben, mit einem einheitlichen Bezugszeichen bezeichnet und
der Einrichtung für den zweiten Film jeweils ein Häkchen (') beigefügt.
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Abb. 1 zeigt in Vorderansicht einen Schnitt durch die Kamera; Abb.
2 zeigt in Draufsicht einen Teil der Kamera im Schnitt; Abb. 3 bis 5 zeigen von
der Rückseite gesehen Einzelheiten der Schaltmechanik und des Triebwerkes für die
beiden Schlitzverschlüsse; Abb. 6 bis 7 zeigen in Seitenansicht und im Schnitt weitere
Einzelheiten des Triebwerkes und der Reflexanleitung in zwei verschiedenen Arbeitsstellungen,
wobei nach Abb. 6 der obere Film und nach Abb. 7 der untere Film belichtet wird:
Gemäß den Abbildungen ist das Kameragehäuse 1 zur Aufnahme von zwei Filmen 2, 2'
mit ihren Filmspulen und Kassetten eingerichtet. Für den oberen Film 2 sind die
Abwickelspule 3 und die Aufwickelspule 4 mit den Kassetten 5 und für den unteren
Film 2' die Abwickelspule 3' und die Rufwickelspule 4' mit den Kassetten 5' vorgesehen.
Jeder Fiten ist für sich mit seinen Filmspulen und Kassetten in einer lichtdichten
Kamera 6, 6' angeordnet, die jeweils durch einen abnehmbaren oder gelenkig gelagerten
Deckel 7, 7'verschlossen und geöffnet werden kann. Diese Ausbildung ermöglicht,
daß die Filme 2,2' auch ohne den Gebrauch von Kassetten 5; 5' verwendbar sind. Durch
die federnd gelagerten Andruckplatten 8, 8' werden die beiden Filme 2, 2' im Bereiche
der Bildfenster 9, 9' an die jeweilige Bildbühne bzw. Auflage 10, 10' angepreßt.
Unterhalb derselben ist jeweils ein Schlitzverschluß angeordnet, der schematisch
dargestellt jeweils aus dem ersten Vorhang 11, 11' mit den Vorhangwalzen 12, 12'
und 13, 13' und dem zweiten Vorhang 14, 14' mit den Vorhangwalzen 15, 15' und 16,
16' besteht. Zur Führung beider Vorhänge dienen die Gleitrollen 17, 17'. Beide Vorhänge
weisen Ausschnitte zur Schlitzbildung auf, und der erste Vorhang 11,11' gibt das
Bildfenster 9, 9' für die Belichtung frei, während der zweite Vorhang 14, 14' dasselbe
wieder schließt; wobei der Ablauf beider Vorhänge durch Federzug vermittels der
Vorhangwalzen 13, 13' und 16, 16' bewirkt wird. Aus den Abbildungen ist ersichtlich,
daß sämtliche Filmspulen und Kassetten für die beiden Filme und ebenso sämtliche
Vorhangwalzen und Gleitrollen der beiden Schlitzverschlüsse in . paralleler Richtung
zur optischen Achse des Aufnahmeobjektives 18 sind.
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Der Ablauf und Aufzug der beiden Schlitzverschlüsse in Verbindung
mit dem Filmtransport wird durch ein gemeinsames Triebwerk bewirkt, wobei der Aufzug
durch einen einzigen Aufzugsknopf 19 erfolgt. Mit demselben ist, wie Abb. 5 und
6 zeigen, durch eine Achse 20 ein Sperrad 21 fest verbunden, das mit einer am Kameragehäuse
befestigten Sperrklinke 22 zusammenarbeitet, wodurch zunächst erreicht wird, daß
der Aufzugsknopf 19 nur in einer Richtung gedreht werden kann. Am Sperrad 21 ist
weiter eine unter Federwirkung stehende Transportklinke 23 beweglich befestigt,
die einen zusätzlichen Arm 24 hat. Derselbe steht nach vollzogenem Aufzug des Verschlusses
und des Filmtransportes, wozu nach dem Ausführungsbeispiel jeweils eine volle Umdrehung
des Aufzugsknopfes 19 erforderlich ist, im Bereiche des Hebels 25, welcher durch
den Auslöseknopf 26 betätigt wird. Die Transportklinke 23 arbeitet mit dem Mitnehmer
27 zusammen, der mit dem Zahnrad 28 fest verbunden ist. Diese lagern lose um die
Achse 20 des Aufzugsknopfes 19. Durch das Zahnrad 28 wird das Zahnrad 29 angetrieben,
das seinerseits mit dem Zahnrad 39 kämmt.
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Durch das Zahnrad 29 erfolgt der Aufzug des oberen und durch das Zahnrad
29' der Aufzug des
unteren Schlitzverschlusses. Das Zahnrad 29 ist
lose um die feststehende Achse 30 gelagert, auf die außerdem noch das Zahnrad 31
und das mit einer Kurve 32 versehene Zahnrad 33 nebeneinander lose gelagert sind.
Die beiden Zahnräder 31 und 33 sind jeweils mit einer segmentförmigen Aussparung
34 versehen, in die ein am Zahnrad 29 befestigter Stift 35 hindurchgeführt ist.
Mit dem Zahnrad 33 steht das an der verlängerten Achse der Vorhangwalze
12 befestigte Ritze136 und mit dem Zahnrad 31 das an der verlängerten Achse
der Vorhangwalze 15 befestigte Ritzel 37 im Eingriff. An dem Zahnrad 33 ist der
Sperrstift 38 befestigt, der mit dem Sperrhebel 39 zusammenarbeitet. Dieser ist
mit den Walzen 40 drehbar gelagert und durch eine Buchse mit dem Auslösehebel 25
fest verbunden. Die hieran eingehakte Feder 41 bewegt den Auslösehebel 25 mit seinem
Sperrhebel 39 jeweils in der Sperrlage, wodurch gleichzeitig der Ablauf der beiden
Vorhänge 11, 14 gesperrt ist. Der Ablauf des ersten Vorhanges 11 wird durch die
Auslösebewegung des Hebels 25, 39 freigegeben. Die Sperrung und Freigabe des zweiten
Vorhanges 14 erfolgt durch einen um den Zapfen 42 beweglichen Sperrhebel 43, der
mit einem am Zahnrad 31 befestigten Sperrstift 44 zusammenarbeitet und durch die
Feder 45 in die Sperrlage bewegt wird. Der Sperrhebel 43 ist durch eine Lagerbuchse
mit einem weiteren Hebel 46 verbunden. Beim Ablauf des ersten Vorhanges 11 hebt
der am Zahnrad befestigte Sperrstift 38 den Hebel 46 an, und der hieran befestigte
Sperrhebel 43 gibt hierdurch das Zahnrad 31 und damit den Ablauf des zweiten Vorhanges
14 frei.
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In analoger Weise ist das Triebwerk für den zweiten Schlitzverschluß,
wie die Abb. 3 bis 7 erkennen lassen, gemäß den Teilen 29' bis 46' angeordnet und
ausgebildet. Die Sperrung und Freigabe des Triebwerkes für den zweiten Verschluß
erfolgt durch den Hebel 39', der mit seinem Ende an einem am Hebel 39 befestigten
Stift 47 anliegt. Hierdurch wird bei der Auslösebewegung des Hebels 39 der Hebel
39'
ebenfalls aus der Sperrlage bewegt. Das würde aber zur Folge haben, daß
alsdann in funktionswidriger Weise beide Schlitzverschlüsse gemeinsam ablaufen würden,
während zufolge der wahlweisen Belichtung nur jeweils der Schlitzverschluß wirksam
werden darf, der dem zu belichtenden Film zugeordnet ist. Diese Schaltweise wird
erfindungsgemäß zwangläufig vermittels der Reflexeinrichtung auf folgende Weise
erreicht: Zwischen den beiden Filmen 2, 2' und den diesen jeweils zugeordneten beiden
Schlitzverschlüssen ist im Kameragehäuse 1 ein Käfig 49 drehbar angeordnet und gelagert,
dessen Mittelpunkt in der optischen Achse des Aufnahmeobjektives 18 liegt. Dieser
Kä-fig 48 ist hohl ausgebildet und in seinem Innern ist der Reflexspiegel
49 schwenkbar um das Lager 50 angeordnet. Am Spiegelhalter sind zu beiden Seiten
abgewinkelte Lappen 51 vorgesehen, an die jeweils ein Zapfen 52 befestigt ist. In
diese greifen mit entsprechenden Schlitzen je eine Gleitschiene 53 ein, die im Käfig
48 durch entsprechend ausgebildete Lager 54 geführt werden. Diese Gleitschienen
53 gehen an der rückwärts am Käfig 48 vorgesehenen und gleichzeitig als Bund ausgebildeten
Stirnseite 55 hindurch und liegen durch die Wirkung der Feder 56 an der Kurve 32
des Verschlußrades 33 an, wie dies Abb. 6 veranschaulicht. An der vorderen Seite
sind die Gleitschienen 53 mit kurvenartig ausgebildeten Anschlägen 57 versehen,
gegen die der Auslösestift 58 für die Blende des Aufnahmeobjektives 18 anliegt.
Beim Verschlußablauf gleiten die Gleitschienen 53 durch die Wirkung der Feder 56
von der Kurve 32 des ablaufenden Verschlußrades ab und bewegen hierdurch den Spiegel
49 in die Reflexlage, die durch eine Stellschraube 59 begrenzt wird. In dieser Lage
wird gemäß Abb. 6 der obere Film 2 belichtet. Zu diesem Zweck besitzt der Käfig
48 auf der Reflexseite eine Aussparung 60, die zumindest der Größe des Bildfensters
9 entspricht. Gleichzeitig wird in dieser Lage das gegenüberliegende Bildfenster
9' durch den Mantelteil des Käfigs 48 mit verschlossen.
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An dem rückwärtigen Bund 55 des Spiegelkäfigs 48 ist ein Zahnkranz
61 angeordnet, der mit dem Zahnrad 62 kämmt, das durch eine Achse 6 mit dem geriffelten
Drehknopf 64 fest verbunden ist. Durch denselben kann der Spiegelkäfig 48 mit dem
Spiegel 48 derart eingestellt bzw. umgeschaltet werden, daß entweder der obere Film
2 oder der untere Film 2' belichtet wird. Diese Stellungen sind jeweils durch die
beiden gehäusefesten Anschläge 65, 65' begrenzt, an die ein am Käfig 48 befestigter
Stift 66 anschlägt. Die Stirnseite bzw. der Bund 55 des Spiegelkäfigs 48 ist auf
seiner Mantelfläche als Kurve 67 ausgebildet. Auf derselben gleitet mittels eines
Stiftes 68 ein unter Federwirkung 69 stehender Sperrhebel 70, der mit dem Zapfen
40 beweglich gelagert ist. In gleicher Weise gleitet auf der Kurve 67 mittels eines
Stiftes 68' ein unter Federwirkung 69' stehender Sperrhebel 70', der um den Zapfen
40' beweglich gelagert ist. Der Sperrhebel 70 arbeitet zusätzlich mit dem
Sperrstift 38 des Verschlußrades 33 und der Sperrhebel 70' zusätzlich mit dem Sperrstift
38' des Verschlußrades 33' zusammen, und zwar derart, .daß bei Einstellung des Käfigs
48 bzw. des Spiegels 49 auf dem oberen Film 2 der Ablauf des oberen Schlitzverschlusses
freigegeben und der untere Schlitzverschluß gesperrt ist und umgekehrt, bei Einstellung
der Belichtung auf den unteren Film der untere Schlitzverschluß freigegeben und
der obere gesperrt ist. Zur Sichtbarmachung der jeweiligen Einstellung dient eine
Merkscheibe 71, die durch ein im Kameragehäuse 1 vorgesehenes Fenster 7 ersichtlich
ist. Die Merkscheibe 71 steht durch ein Zahnrad 73 mit einem Zahnrad 74 im Eingriff,
das mit der Achse 63 des Drehknopfes 64 fest verbunden ist (Abb. 5).
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Auf der Achse 63 des Drehknopfes 64 ist weiter eine Steuerscheibe
75 befestigt, die eine Aussparung 76 aufweist, in der der zweiarmige, um den Zapfen
77 bewegbare Hebel 78 zufolge der Federwirkung 79 mit seiner Nase 80 einfällt. In
dieser Lage, die die Abb. 4 zeigt, wird einerseits der Spiegelkäfig 48 in der wirksamen
Belichtungssteuerung arretiert, andererseits gibt der Arm 81 des Hebels 78 die Auslösebewegung
des Hebels 25 frei. Bei dem Schaltvorgang wird der Hebel 78 aus der Ausführung 76
bewegt, wodurch gleichzeitig der Hebel 25 an seiner Auslösebewegung behindert ist.
Durch diese Anordnung wird mit erreicht, daß die Kamera nur ausgelöst werden kann,
wenn sich der Spiegelkäfig in der einen oder anderen wirksamen Belichtungsstellung
befindet.
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Mit den beiden Verschlußrädern 31, 31' ist jeweils der Filmtransport
gekuppelt. Gemäß den in Abb. 3 und 4 dargestellten Ausführungsbeispielen steht mit
dem Verschlußrad 31 ein Zahnrad 82 im Eingriff, an
dem die Kupplung
83 befestigt ist, die zwei Zähne aufweist. Das Zahnrad 82 und die Kupplung 83 sind
lose um die Achse 84 gelagert. Mit der Kupplung 83 arbeitet ein mit einer Sperrklinke
85 versehenes Triebrad 86 zusammen, das einerseits über ein Zwischenrad 87 die hiermit
im Zahneingriff stehende Hülse 88 mit dem Filmschlüssel 89 und andererseits durch
das Zahnrad 90 das Filmtransportrad 91 antreibt. Der Filmschlüssel 89 wird durch
die Feder 92 mit der Filmspule 4 gekuppelt und kann durch eventuelles Verschieben
durch den Knopf 93 von der Filmspule 4 entkuppelt werden, so daß alsdann die Filmspule
4 mit der Kassette 5 ausgewechselt werden kann. Das hiernach beschriebene Triebwerk
für den Filmtransport wird nur beim Verschlußaufzug wirksam, indem hierbei durch
die Sperrklinke 85 die Kupplung 83 und damit das Triebwerk 86 bis 93 mitgenommen
wird. Beim Ablauf des Verschlusses dreht sich die Kupplung 83 in entgegengesetzter
Richtung und wirkt damit als Freilauf, so daß während dieser Bewegung das Triebwerk
für Filmtransport und Filmspule stillsteht.
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Der Rücklauf des Aufzugsgetriebes 27; 28, 29, 29' und damit zugleich
der Ablauf der beiden Schlitzverschlüsse wird begrenzt durch eine am Rand des Zahnrades
29' vorgesehene Aussparung 94, die am Ende des Ablaufes an den gehäusefesten Stift
95 anschlägt. Zusätzlich ist für den Rücklauf des Aufzugsgetriebes noch eine Rückholfeder
96 vorgesehen, die einerseits am Zahnrad 29' und andererseits gehäusefest eingehängt
ist. Durch diese Rückholfeder 96 wird gleichzeitig der Verschlußablauf entlastet.
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Die Wirkungsweise der Kamera ist folgende: Es sei angenommen, der
Aufzug der beiden Schlitzverschlösse und des Filmtransportes ist vollendet und die
Kamera für die Belichtung des oberen Filmes 2 eingestellt. Hierbei nehmen das Triebwerk
und die einzelnen Teile die in den Abb. 1 bis 6 dargestellte Lage ein. Beim Auslösen
der Kamera wird durch den Auslöseknopf 26 der Hebel 25 nach abwärts bewegt, wodurch
einerseits die Sperrklinke 23, 24 den Mitnehmer 27 und andererseits durch den am
Hebel 25 befestigten Sperrhebel 39 der am Verschlußrad 33 befestigte Sperrstift
38 freigegeben wird, so daß alsdann zufolge Federbewegung der erste Vorhang 11 vermittels
seines Triebwerkes 33, 36, 11, 12 ablaufen kann. Am Anfang dieser Bewegung folgt
die Gleitschiene 53, zufolge der Feder 56 der am Verschlußrad 33 befestigten Kurve
32 nach und bewirkt hierdurch vermittels des Steuerstiftes 58 die Auslösung der
Objektivblende auf den jeweils vorgewählten Blendenwert. Gleichzeitig wird hierdurch
der Spiegel 49 in seine Reflexlage geschwenkt, die durch den verstellbaren Anschlag
59 begrenzt ist. In dieser Spiegellage, die in Abb.6 gestrichelt dargestellt ist,
werden die vom Aufnahmeobjektiv 18 kommenden Strahlen auf den oberen Film 2 abgelenkt.
Im weiteren Verlauf des Verschlußablaufes hebt der am Verschlußrad 33 befestigte
Stift 38 den Hebel 46 an, wodurch der hiermit verbundene Sperrhebel 43 den Sperrstift
44 des Verschlußrades 31 freigibt, so daß alsdann zufolge Federwirkung der zweite
Vorhang14 vermittels seines Triebwerkes 31, 37, 15, 16 ablaufen kann. Während der
Einstellung zur Belichtung des oberen Filmes 2 ist das Bildfenster des unteren Fil-
i mes 2' durch den Käfigmantel verdeckt und gleichzeitig durch den Sperrhebel 70'
der Ablauf des Verschlußrades 33' und damit der Ablauf des unteren Schlitzverschlusses
bzw. der beiden Vorhänge 11';14' verhindert.
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Die Einstellung zur Belichtung auf den unteren Film 2 erfolgt durch
Drehung des Knopfes 64, wodurch vermittels des Zahnrades 62 und des Zahnkranzes
61 der Spiegelkäfig 48 um 180° gedreht wird, so daß alsdann der obere Film 2 verdeckt
und der untere Film 2' für die Belichtung freigegeben ist. Gleichzeitig wird bei
dieser Einstellung durch die Kurve 67 der Hebel 70' aus seiner Sperrlage
und der Hebel 70 in die Sperrlage bewegt. Hierdurch ist nunmehr der Ablauf
des oberen Schlitzverschlusses bzw. der Vorhänge 1; 14 gesperrt und der Ablauf des
unteren Schlitzverschlusses 11', 14' freigegeben. Gleichzeitig kommt bei dieser
Einstellung die Gleitschiene 53 an der Kurve 32' des Verschlußrades 33' zum Anliegen,
so daß beim Ablauf des unteren Verschlusses alsdann die Spiegelbewegung und das
Auslösen der Objektivblende erfolgt. Diese Einstelllage zeigt die Abb. 7, wobei
die Reflexlage des Spiegels 49 strichliert dargestellt ist.
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Beim Ablauf des oberen Verschlusses wird durch das Zahnrad 31 das
Zahnrad 82 mit der Kupplung 83 und beim Ablauf des unteren Verschlusses wird durch
das Zahnrad 31' das Zahnrad 82' mit der Kupplung 83' mitgenommen, wobei die Kupplungen
83, 83' als Freilauf wirken. Beim Aufzug der Schlitzverschlüsse, der durch das gemeinsame
Getriebe 21 bis 37 bzw. 37' vermittels des Drehknopfes 19 erfolgt, stoßen die Kupplungen
83, 83' mit ihrem Zahn gegen die Sperrklinke 85, 85' und nehmen hierdurch das Triebrad
86, 86' mit ihren weiteren Triebrädern für den Filmtransport und die Filmspulen
78 bis 92 bzw. 78' bis 92' mit, wobei die Aufzugsbewegung beider Triebwerke durch
die Sperrhebel 39, 39` begrenzt wird.
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Gemäß dem beschriebenen Ausführungsbeispiel wird beim Ablauf des ersten
Vorhanges 11, 11' durch das Verschlußrad 33 vermittels des Stiftes 38 und des Hebels
46, 43 der Ablauf des zweiten Vorhanges freigegeben, wodurch eine Schlitzvorbildung
erreicht wird. Die Regelung der verschiedenen Belichtungszeiten kann hierbei durch
einstellbare Hemmwerke erfolgen, die dem Verschlußrad 31 des zweiten Vorhanges zugeordnet
sind. Dabei können für beide Verschlüsse ein gemeinsames Hemmwerk oder auch für
jeden Verschluß ein gesondertes Hemmwerk vorgesehen werden. Hierdurch ist es möglich,
ohne Umstellung für jeden Verschluß eine andere Belichtungszeit einzustellen. Schließlich
kann die Anordnung auch derart getroffen werden, daß die Schlitzvorbildung und die
Einstellung der verschiedenen Belichtungszeiten ausschließlich durch Zuordnung von
Hemmwerken geregelt wird. Hiernach erfolgt alsdann der Ablauf beider Vorhänge gleichzeitig,
und es erübrigen sich damit die Mittel, die erforderlich sind, um durch den ersten
Vorhang den zweiten Vorhang auszulösen.
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Der Spiegel 49 wird nach erfolgter Auslösung in die Reflexlage bewegt
und beim Verschlußaufzug jeweils in die unwirksame Stellung zurückgebracht. Diese
Ausbildung und Wirkungsweise gestattet, wie Abb. 2 zeigt, die Anordnung einer Mattscheibe
bzw. Bildfeldlinse 9 in Richtung der optischen Achse des Aufnahmeobjektives 18,
so daß dasselbe gleichzeitig als Sucherobjektiv dienen kann. Hierdurch ist der Vorteil
erreicht, .daß ohne die Anordnung eines zu-
sätzlichen Sucherobjektives eine
parallaxenfreie Betrachtung
des aufzunehmenden Gegenstandes durch
das Aufnahmeobjektiv 18 bei Betrachtung des Sucherbildes im bevorzugten Maßstab
1: 1 ermöglicht wird.