-
Steuerschaltung für von mehreren Parteien zu benutzende elektrische
Anlagen, insbesondere für Waschanlagen in Mehrfamilienhäusern Elektrische Anlagen
werden häufig mit getrennter Stromverrechnung von mehreren Parteien benutzt. Dabei
ergeben sich Schwierigkeiten bezüglich der anteiligen Berechnung der Stromkosten.
Letzteres gilt insbesondere für Waschanlagen, Mangeleinrichtungen u. dgl., die in
Mehrfamilienhäusern von den Mietparteien abwechselnd benutzt werden. Zur Vermeidung
dieser Schwierigkeiten ist der Einbau von den elektrischen Anlagen zugeordneten
Sonderzählern, z. B.# Münzzählern, vorgeschlagen worden, was jedoch für`die Parteien,
die die elektrischen Anlagen benutzen, 1%nständlich ist. Ein Münzzähler hat den
Nachteil, daß immer genügend Münzen vorhanden sein müssen. Darüber hinaus sind beispielsweise
die Waschzeiten je nach Größe der Wäsche sehr verschieden, so daß oft kurz vor Beendigung
des Waschvorganges eine Münze eingeworfen werden muß, die dann nicht mehr voll ausgenutzt
wird. Außerdem ist der Hauseigentümer für Beschädigungen des Zählers und Diebstahl
von dessen Münzinhalt verantwortlich, was von dem Hauseigentümer oft abgelehnt wird.
Bei anderen, den genannten elektrischen Anlagen zugeordneten Sonderzählern bleibt
die nachteilige Kontrolle der Waschzeiten und die umständliche Verrechnung.
-
Für elektrische Anlagen, insbesondere Waschanlagen in Mehrfamilienhäusern,
die von mehreren Parteien abwechselnd benutzt werden, sind außerdem Steuerschaltungen
bekannt, die es jeder Partei ermöglichen, aus dem ihr, z. B. ihrer Wohnung, zugehörigen
Stromnetz mit eigenem Zähler die Energie für den Betrieb der elektrischen Anlage
zu entnehmen. Eine bekannte Ausführungsform derartiger Steuerschaltungen arbeitet
mit Schaltgeräten, die jeder der einzelnen Parteien zugeordnet, z. B. in deren Wohnungen
angeordnet sind, sowie einer gemeinsamen zur elektrischen Anlage führenden Energiezuführungsleitung.
Dabei betätigt das Schaltgerät einen besonderen, schwachstromgetriebenen Steuerstromkreis,
der seinerseits einen Fernschalter steuert, welcher den über den Zähler der Parteien
geführten Stromkreis zur elektrischen Anlage auf die allen Parteien gemeinsame,
zur elektrischen Anlage führende Leitung schaltet. Die Tatsache, daß hier ein besonderer
schwachstromgespeister Steuerstromkreis erforderlich ist, ist nachteilig. Darüber
hinaus hat man bei der bekannten Schaltung keine Möglichkeit gefunden, die einzelnen
Schaltgeräte elektrisch gegeneinander zu verriegeln, so daß zur Vermeidung von gleichzeitigen
Betätigungen durch mehrere Parteien den Schaltgeräten ein Steckschlüssel zugeordnet
ist, der zwischen den einzelnen Parteien ausgetauscht werden muß, wenn diese wechselweise
in die Benutzung einzutreten beabsichtigen. Diese Tatsache allein macht die bekannte
Steuerschaltung für Fälle, bei denen eine Vielzahl von Parteien auftritt, z. B.
für große Mietshäuser, praktisch unbrauchbar.
-
Die Erfindung hat sich die Aufgabe gestellt, eine Steuerschaltung
für von mehreren Parteien zu benutzende elektrische Anlagen zu schaffen, mit der
jede Partei aus ihrem Stromnetz die elektrische Anlage betreiben kann, ohne daß
die beschriebenen umständlichen Maßnahmen erforderlich sind.
-
Die Erfindung betrifft eine Steuerschaltung für von mehreren Parteien
zu benutzende elektrische Anlagen, insbesondere für Waschanlagen in Mehrfamilienhäusern,
mit Energieentnahme für die elektrische Anlage über den jeweils den einzelnen Parteien
zugeordneten Zähler und mit Schaltgeräten, von denen, jeder Partei eines zugeordnet
ist, sowie gemeinsamer zur elektrischen Anlage führender Energiezuführungsleitung.
Die Erfindung besteht darin, daß jedes Schaltgerät einen an sich bekannten Schaltschützen
mit in seinem Magnetstromkreis liegender Betätigungseinrichtung, z. B. Druckknopfschalter,
und zugeordneten Schaltkontakten sowie außerdem einen ebenfalls an sich bekannten
Verriegelungsschützen mit zugeordnetem Verriegelungskontakt aufweist, und daß Schaltkontakte
des Schaltschützen bei Betätigung die über den Zähler der dem Schaltgerät zugeordneten
Partei geführten Leitungen auf die gemeinsame zur elektrischen Anlage führende Energiezuführungsleitung
schalten, und daß ferner der Magnetstromkreis des
Verriegelungsschützen
in einem von der gemeinsamen zur elektrischen Anlage führenden Energiezuführungsleitung
abgezweigten Stromkreis sowie der Verriegelungskontakt im Magnetstromkreis des Schaltschützen
liegen, und zwar so, daß bei Stromfluß durch den Magneten des Verriegelungsschützen,
d. h. bei Stromftuß durch die gemeinsame zur elektrischen Anlage führende Energiezuführungsleitung,
der Schaltschütz nicht anspricht, weil über den Verriegelungskontakt sein Magnetstromkreis
unterbrochen ist. Es empfiehlt sich, bei der erfindungsgemäßen Steuerschaltung eine
Kontrollmöglichkeit vorzusehen, z. B. in der Form, daß im Magnetstromkreis des Schaltschützen
bzw. parallel dazu oder im Magnetstromkreis des Verriegelungsschützen bzw. parallel
dazu eine Kontrolllampe liegt. So hat jede Partei die Möglichkeit, zu erkennen,
ob das Schaltgerät betätigt und damit die Energie zur gemeinsamen elektrischen Anlage
freigegeben bzw. diese Anlage von einer anderen Partei in Betrieb genommen worden
ist. Die beschriebene Steuerschaltung l'äßt sich in der angegebenen Art und Weise
sowohl bei Energiezuführungsleitungen verwirklichen, die dreiphasig, als auch bei
solchen, die zweiphasig ausgebildet sind und insbesondere bei solchen mit und ohne
Nulleiter.
-
Die durch die Erfindung erreichten Vorteile sind vor allem darin zu
sehen, daß mit der erfindungsgemäßen Steuerschaltung unter Verzicht auf Schwachstromsteuerkreise
u. dgl. die Energiezufuhr zur elektrischen Anlage über den Zähler jeder der Benutzer
der elektrischen Anlage erfolgen kann, wobei darüber hinaus eine elektrische Verriegelung
derart erreicht wird, daß stets nur eine der Parteien das Schaltgerät der erfindungsgemäßen
Steuerschaltung betätigen und damit die elektrische Anlage benutzen kann.
-
Im folgenden wird die Erfindung an Hand einer lediglich ein Ausführungsbeispiel
darstellenden Zeichnung ausführlicher erläutert; es zeigt Fig.1 das Schaltschema
der erfindungsgemäßen Steuerschaltung und Fig. 2 schematisch die Verwirklichung
der erfindungsgemäßen Steuerschaltung in einem Mehrfamilienhaus.
-
Die in den Figuren dargestellte Steuerschaltung ist für eine von mehreren
Parteien zu benutzende elektrische Anlage, z. B. eine gemeinsame Waschanlage W in
einem Mehrfamilienhaus, bestimmt. Die Energieentnahme für diese elektrische Anlage
W soll über die den einzelnen Parteien zugeordneten, z. B. in deren Wohnungen untergebrachten
Zähler Z erfolgen, wobei jede Partei ein Schaltgerät S besitzt, über das diese Energiezufuhr
zur elektrischen Anlage gesteuert werden kann. Das Schaltgerät S besitzt einen an
sich bekannten Schaltschützen 1 mit in seinem Magnetstromkreis 2 liegender Betätigungseinrichtung
3, die im Ausführungsbeispiel als Druckknopfschalter ausgeführt ist, und zugeordneten
Schaltkontakten 4 a bis 4e, die über die Schaltstange 5 betätigt werden, wenn die
Magnetspule des Schaltschützen 1 Strom bekommt. Außerdem ist im Schaltgerät ein
Verriegelungsschütz 6 vorgesehen mit zugeordnetem Verriegelungskontakt 7, der über
die Stange 8 betätigt wird, während hier der Verriegelungsschütz über den Magnetstromkreis
9 betätigt wird. Die Schaltkontakte 4a, 4b, 4 c des Schaltschützen 1 schalten
sich bei Betätigung die über den Zähler Z der dem Schaltgerät S zugeordneten Partei
geführten Leitungen r, s, t
auf die gemeinsame, zur elektrischen Anlage W
führende Leitung R, S, T. Der Nulleiter ist mit M, bezeichnet worden. Der
Magnetstromkreis 9 des Verriegelungsschützen 6 liegt in einem von der gemeinsamen
zur elektrischen Anlage führenden Leitung R, S, T, MP abgezweigten Stromkreis.
In diesem Stromkreis liegt auch der Kontakt 4 e des Schaltschützen 1, der die Verriegelung
aufhebt, wenn der Schaltschütz 1 betätigt ist, während der Verriegelungskontakt
7 im Magnetstromkreis 2 des Schaltschützen 1 liegt.
-
Die im Schaltschema nach Fig.l gezeichnete Stellung der einzelnen
Kontakte u. dgl. ist gegeben, wenn die zur elektrischen Anlage W führende Leitung
R, S, T M" stromlos ist. Wird nunmehr die Betätigungseinrichtung 3 für den
Schaltschützen, im Ausführungsbeispiel ein Druckknopf, betätigt, so enthält der
Magnet des Schaltschützen 1 über die Leitung 2 Strom, so daß der Schaltschütz anspricht
und die Kontakte 4 a, 4 b, 4 c, 4 d schließt, während 4 e öffnet. Damit ist
die Leitung r, s, t auf die gemeinsame zur elektrischen Anlage geführte Leitung
R, S, T mit Nulleiter M, geschaltet, so daß die elektrische Anlage W betrieben werden
kann, wobei sie ihren Strom über die Leitungen r, s, t erhält, die über den
Zähler Z der Partei geführt sind, der das Schaltgerät S zugeordnet ist. Hat, wenn
die Betätigungseinrichtung 3, d. h. der Druckknopf, betätigt werden soll oder betätigt
wird, bereits eine andere der Parteien die elektrische Anlage W in Betrieb genommen,
so führt die gemeinsame zur elektrischen Anlage führende Leitung R, S, T Strom,
d. h. daß auch über die Magnetspule des Verriegelungsschützen 6 Strom fließt und
folglich der Kontakt 7 geöffnet ist. Durch Niederdrücken der Betätigungseinrichtung
3 kann folglich der Magnetstromkreis des Magnetschützen nicht eingeschaltet werden,
die Kontakte 4 a bis 4 d schließen nicht.
-
Im Ausführungsbeispiel liegt die Kontrollampe 10 parallel zum Verriegelungsschützen
6. Sie kann jedoch auch im Magnetstromkreis 2 des Schaltschützen 1 bzw. parallel
dazu liegen, je nachdem, ob kontrolliert werden soll, ob andere Schaltgeräte S eingeschaltet
sind, oder ob kontrolliert werden soll, ob das eigene Schaltgerät einer Partei eingeschaltet
ist.
-
Zum Schaltschema nach Fig. 1 sei noch erwähnt, daß bei Netzen mit
Nulleiter MP die Klemmen I, 1I und III mit dem Nulleiter M, zu verbinden sind, während
bei Netzen ohne Nulleiter die Klemme I mit A, die Klemmen TI und III mit
B zu verbinden sind.
-
Das Schema nach Fig. 2 ist ohne weitere Erläuterungen verständlich.
Den einzelnen Parteien, denen die Wohnungseinheiten zugeordnet sind, ist jeweils
eines der beschriebenen Schaltgeräte S zugeordnet, wobei die Stromkreise mit den
Zählern Z in an sich bekannter Weise angeordnet sind. Die gemeinsame Leitung, die
zu der elektrischen Anlage führt, ist in der Figur erkennbar und mit L bezeichnet.