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Signalanlage auf Kraftfahrzeugen Die Erfindung betrifft eine Signalanlage
auf Kraftfahrzeugen, insbesondere auf Fahrzeugen von Behörden, mit mindestens zwei
akustischen Signalgebern (Hörnern) verschiedener Tonhöhe, die mittels eines willkürlich
betätigbaren Schalters je über ein durch einen motorisch betriebenen Kontaktgeber
betätigtes Relais wechselweise geschaltet werden können.
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Signalanlagen dieser Art, die für Fahrzeuge von Wegbenutzern mit Vorrechten,
wie z. B. der Polizei bestimmt sind, haben mindestens zwei Hörner mit verschieden
hohem Ton oder Gruppen solcher Hörner. Die beiden Hörner bzw. Gruppen sollen gleichzeitig
oder wechselweise in einem bestimmten Rhythmus (Tonfolgebetrieb) betrieben werden
können. Hierzu dienen die Relais und der motorisch betriebene Kontaktgeber zusammen
mit einem Wahlschalter.
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Bei einer bekannten Anlage setzt beim Tonfolgebetrieb die Schaltung
der Hörner mit Verzögerung ein, die durch die Anlaufzeit des den Kontaktgeber antreibenden
Motors bedingt ist. Um diese Verzögerung zu vermeiden, ist erfindungsgemäß das eine
der beiden Relais in an sich bekannter Weise durch das andere steuerbar.
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Bei einer bekannten Signalanlage mit zwei akustischen, elektromagnetisch
betätigten Signalgebern wird der eine der beiden Signalgeber von dem anderen derart
gesteuert, daß beide Signalgeber gleichzeitig mit gleicher Frequenz arbeiten. Dies
wird beispielsweise dadurch erreicht, daß die Kontaktgeber beider Signalgeber starr
miteinander gekuppelt sind.
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Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die durch den
motorisch angetriebenen, die Schaltrelais der Signalgeber betätigenden Kontaktgeber
bedingte Schaltverzögerung zu vermeiden.
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In der Zeichnung ist als Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes
das Schaltbild einer Mehrklanganlage mit zwei Gruppen von Hörnern verschiedener
Tonhöhe dargestellt.
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Die Mehrklanganlage besteht aus zwei Gruppen von Hörnern 10 und 11,
die verschiedene Tonhöhe haben, einem motorisch angetriebenen Rundum-Kennscheinwerfer
12, einem Wahlschalter 13 mit mehreren Stellungen, einem von einem Motor 14 angetriebenen
Kontaktgeber 15, einem Relais 16, das durch den Wahlschalter, und einem Relais 17,
das durch den Tonfolgeschalter, sowie einem Relais 18, das durch das Relais 17 gesteuert
wird. Die Anlage wird von einer Batterie 19 gespeist, deren einer Pol an Masse liegt.
Der Wahlschalter 13 hat zwei bewegliche, miteinander mechanisch gekuppelte Schaltglieder
20 und 21, die in drei Stellungen I, 1I und III gebracht werden können und in diesen
Stellungen je mit den Kontakten 20a, 20b und 20c bzw. 21a, 21b und 21c zusammenwirken.
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An dem Schaltglied 20 ist der Rundum-Kennscheinwerfer 12 über ein
Stromrelais 22 angeschlossen, dessen Erregerspule 23 im Stromkreis des Scheinwerfers
liegt und dessen Kontaktpaar 24 eine Überwachungslampe 25 einschaltet, wenn der
Scheinwerfer in Betrieb ist. Die beiden Kontakte 20a und 20b sind nicht angeschlossen.
Der Kontakt 20c ist durch eine Leitung 26 mit der Batterie 19 verbunden. An dieser
Leitung ist auch der Pluspol des Motors 14 angeschlossen.
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Das Schaltglied 21 des Wahlschalters 13 ist über einen willkürlich
betätigbaren Schalter 27 mit Masse verbunden. Der Kontakt 21a ist ohne Anschluß.
Von dem Kontakt 21b führt eine Leitung 28 zu dem einen Ende der Erregerwicklung
29 des Relais 16. Das andere Ende dieser Wicklung sowie das Schaltglied 30 des Relais
sind an Batterie 19 angeschlossen. Das Schaltglied 30 arbeitet mit zwei feststehenden
Kontakten 31 und 32 zusammen, an denen je eine Gruppe der Hörner 10 bzw. 11 angeschlossen
ist. Das Relais 17 ist als Umschaltrelais ausgebildet und hat einen Ruhekontakt
33 und einen Arbeitskontakt 34 sowie ein Schaltglied 35, das bei unerregtem Relais
an dem Ruhekontakt anliegt. Das Schaltglied 35 und ein Ende der Erregerwicklung
36 des Relais sind mit der Batterie verbunden. Das andere Ende der Wicklung 36 ist
mit einem federnden Kontakt 37 des Kontaktgebers 15 verbunden. An dem Arbeitskontakt
34 ist die Horngruppe 11 angeschlossen. Das Relais 18 hat einen Arbeitskontakt 38,
an dem die Horngruppe 10 liegt.
Sein Schaltglied 39 ist an die Batterie
19 angeschlossen. Ein Ende der Relaiswicklung 40 ist mit dem Ruhekontakt
33 des Relais 17 verbunden. Von ihrem anderen Ende führt eine Leitung 41 zu dem
Kontakt 21c des Wahlschalters 13.
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Der Kontaktgeber 15 weist zwei von dem Motor 14 angetriebene Nockenschalter
42 und 43 auf, von denen der eine, 42, eine Schaltwalze 44 aus Isolierstoff hat,
die an ihrem Umfang einen bei 45 unterbrochenen Kontaktring 46 trägt, der mit einem
Schleifring 47 verbunden ist. An dem Schleifring liegt eine Kontaktfeder 48 und
an der Schaltwalze eine Kontaktfeder 49 an; die an Masse liegt. Der andere Nockenschalter
hat ebenfalls eine Schaltwalze 50 aus Isolierstoff, die an ihrem Umfang zwei einander
diametral gegenüberliegende Ringsegmente 51 und 52 trägt, deren einander zugekehrte
Enden einen bestimmten Abstand voneinander haben. Die beiden Segmente sind mit einem
Schleifring 53 verbunden, auf dem eine Kontaktfeder 54 aufliegt. Am Umfang der Schaltwalze
liegt die Kontaktfeder 37 an. Die beiden Kontaktfedern 48 und 54 sowie der Minuspol
des Motors 14 sind ebenfalls an dem Kontakt 21c des Wahlschalters 13 angeschlossen.
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Mit 55 ist ein Horn bezeichnet, das für den normalen Straßenverkehr
des Fahrzeugs bestimmt ist und eine geringere Lautstärke hat als die Hörner
10
und 11. Es kann in üblicher Weise mittels eines Druckknopfschalters 56
betätigt werden, wobei im vorliegenden Fall zwischen dem Horn und dem Druckknopfschalter
noch ein Relais 57 angeordnet ist, dessen Erregerwicklung 58 im Stromkreis des Druckknopfschalters
liegt. Das Relaisschaltglied 59 liegt an Masse und wirkt mit zwei Arbeitskontakten
60 und 61 zusammen, von denen der eine, 60, durch eine Leitung 62 mit dem Schaltglied
21 des Wahlschalter 13 und der andere, 61, mit dem Horn 55 verbunden ist.
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Die Signalanlage wirkt in folgender Weise: Bei der Stellung I des
Wahlschalters 13 ist der Rundum-Kennscheinwerfer abgeschaltet, und die Hörner 10
und 11 können nicht betrieben werden. Der Fahrer kann lediglich das Horn 55 durch
Schließen des Druckknopfschalters 56 betätigen. Dabei wird das Relais 57 erregt
und das: Horn über den Kontakt 61 und das Schaltglied 59 an Masse gelegt.
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Bei der Stellung II des Wahlschalters ist der Rundum-Kennscheinwerfer
ebenfalls noch abgeschaltet. Dagegen befinden sich die Hörner 10 und 11 in Betriebsbereitschaft.
Sie können alle gleichzeitig in Betrieb gesetzt werden, entweder durch Schließen
des Schalters 27 oder des Druckknopfschalters 56. In beiden Fällen wird das Relais
16 erregt, weil seine Erregerspule 29 über die Leitung 28 an Masse gelegt wird.
Das sich schließende Relais verbindet die Hörner 10 und 11 über das Schaltglied
30 und die Kontakte 31 bzw. 32 mit der Stromquelle 19. Der Schalter 27 wird dabei
verwendet, um längere Zeit anhaltende Signale zu geben. Um kurzdauernde Signale
zu geben, wird der Druckknopfschalter 56 betätigt. Dabei wird außer den Hörnern
10 und 11 auch das Horn 55 eingeschaltet, während die Erregerwicklung 29 des Relais
16 über Leitung 28, Kontakt 21b, Schaltglied 21, Leitung 62, Kontakt 60 und Schaltglied
59 Masseverbindung erhält. i In der Stellung III des Wahlschalters 13 befindet sich
der Kontaktgeber 15 in Betriebsbereitschaft. Auch er kann entweder durch Schließen
des Schalters 27 oder durch Betätigen des Druckknopfschalters 56 in Betrieb gesetzt
werden. Beim Schließen des Schalters 27 erhält die Erregerwicklung 40 des Relais
18 von der Stromquelle über das Schaltglied 35 und den Ruhekontakt 33 des Relais
17 sofort Strom. Das Relais 18 schließt und schaltet die Hörner 10 ein. Gleichzeitig
beginnt der Motor 14 zu laufen und dreht die Schaltwalze 50, deren Ringsegmente
51 und 52 nacheinander in einer durch die Drehzahl des Motors 14 gegebenen Zeitfolge
mit der Kontaktfeder 37 in Berührung kommen. Bei jeder Berührung wird das Relais
17 erregt und dessen Schaltglied 35 vom Ruhekontakt 33 auf den Arbeitskontakt34
umgelegt, wodurch einerseits die Hömerll eingeschaltet werden und andererseits die
Verbindung der Erregerwicklung 40 des Relais 18 mit der Stromquelle unterbrochen
wird, so daß dieses Relais die Hörner 10 abschaltet. Beim Übergang der Kontaktfeder
37 von einem der Segmente 51 oder 52 zum anderen Segment wird die Erregung des Relais
17 unterbrochen, so daß das Schaltglied 35 in seine Ruhelage zurückgeht, die Hörner
11 abschaltet und das Relais 18 wieder erregt. Dieses Spiel dauert an, solange der
Motor 14 läuft.
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Wenn der Motor 14 durch Betätigung des Druckknopfschalters 56 bei
offenem Schalter 27 in Gang gesetzt wird, läuft er nach Loslassen des Schalters
56 noch so lange weiter, bis die Schaltwalze 44 in die gezeichnete Stellung gelangt
ist; in welcher die Masserückleitung des Motors 14 über die Feder 49 des Kontaktgebers
15 unterbrochen ist.