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Anordnung für die Ubertragung von Kommandos bei elektrischen Maschinentelegraphenanlagen,
insbesondere auf Wasserfahrzeugen Bei Maschinentelegraphenanlagen auf Wasserfahrzeugen
wird die Möglichkeit verlangt, von zwei oder mehr Kommandostellen., z. B. Brücke
und Peildeck, wahlweise Kommandos an einen Kommandoempfänger zu geben. Bislang verwendete
man hierfür einen handbetätigten Messerschalter mit gerasteten Stellungen. Dabei
war nur der zur Zeit im Betrieb befindliche Kommandogeber an den Kommandoempfänger
geschaltet, wogegen der andere Kommandogeber von dem Kommandoempfänger getrennt
war. Bei Geberwechsel, z. B. von Brücke nach Peildeck, muBte vorerst die Umschalteinrichtung
betätigt werden, ehe Kommandos vom Peildeck aus übermittelt werden konnten. Eine
weitere Möglichkeit der Umschaltung bestand darin, daB an der Umschalteinrichtung
eine Stellung »Automatik« vorhanden war, die eine selbsttätige Umschaltung der Geberapparate
(Brücke-Peildeck) bei Betätigung des in Betrieb zu nehmenden Kommandogebers ermöglichte.
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Die bislang verwendete Umschalteinrichtung mit zwei oder mehr Raststellungen
hat den Nachteil, daß der Bedienende bei Geberwechsel den Stellhebel an der Umschalteinrichtung
erst bedienen muB, ehe der andere Geberapparat in Betrieb genommen werden kann.
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Ein weiterer Nachteil, der sich bei Umschalteinrichtungen mit zusätzlicher
Automatik ergibt, ist
der große Materialbedarf und- Kostenaufwand,
d< solche Vorrichtungen aus mehreren Relais mi-Haltekontakt, Verzögerungseinrichtung
u. dgl. bestehen. Außerdem wird für die Relais dauernd Strom verbraucht.
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- Die Erfindung vermeidet die vorbeschriebenen Nachteile und bringt
wesentliche Vorzüge mit sich, was dadurch geschieht, daß die verschiedenen Kommandostellen
über mechanisch verriegelte Magnetsysteme, z. B. Stützmagnete, mit der Empfangsstelle
verbunden sind. Man erreicht hierdurch z. B. bei Verwendung von Stützmagneten,,
wobei der eine Magnet der einen Kommandostelle; der andere Magnet der zweiten zugeordnet
ist, da.ß gleichzeitig der Magnet der jeweils nichtbenutzten Kommandostelle abgestützt,
also verriegelt ist. Es ist in diesem Falle ausgeschlossen, daß von zwei Kommandostellen
gleichzeitig Kommandos gegeben werden können. Gleichzeitig wird erreicht, daß in
jeder Lage der Stützmagnet keinen Strom verbraucht. Man könnte auch in derselben
Weise mehrere Empfangsstellen an eine Kommandostelle anschließen. Außerdem kann
man auch an jeden Magnet eines Stützrelais ein weiteres Stützrelais anschließen
und dadurch also z. B. vier Kommandostellen oder noch mehr mit einer Empfangseinrichtung
verbinden.
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Ein mit zwei elektrischenMagneten ausgestattetes Relais mit den erforderlichen
Kontakten wird als Umschalteinrichtung zwischen Kommandogeber und Kommandoempfänger
benutzt. Die beiden Magnetsysteme arbeiten wechselweise in unmittelbarer Ahhängigkeit
voneinander, derart, daß beim Ansprechen eines Magnetsystems das andere zwangläufig
vorbereitet wird. Dabei wird erreicht, daß die dem angezogenen Magnet zugeordneten
Kontakte in Arbeitsstellung, die dem anderen Magnet zugeordneten Kontakte in Ruhestellung
gebracht . werden. Außerdem wird eine mechanische Abstützung des einen oder anderen
Magnetsystems wirksam, so daß die Relaiswicklungen nur im Moment des Anziehens an
Spannung liegen und die Kontakte mechanisch in ihrer derzeitigen Lage gehalten werden.
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Bei Inbetriebnahme der Anlage ist durch die Lage des Relais ein Geber
sofort betriebsbereit und zeigt dieses durch Aufleuchten der Spannungskontro-llampe.
an. Es können unmittelbar Kommandos an den oder die Empfänger gegeben werden. Soll
ein Geberwechsel vorgenommen werden; sind keine besonderen Vorkehrungen mehr zu
treffen, denn durch Betätigen des Geberstellhebels und Legen auf das gewünschte
Kommando, wird durch Ansprechen der elektrisch betätigten Umschalteinrichtung die
Verbindung zwischen diesem Geber und dem oder den Empfängern hergestellt. Diese
Verbindung bleibt so lange erhalten, bis ein weitexer Geberwechsel vorgenommen wird..
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Jeder Geber besitzt einen Kontakt, der bei jedem Legen des Geberstellhebels
in ein Kommandofeld betätigt wird. Dieser Kontakt stellt die Verbindung zu einer
der Relaiswicklungen her, das Relais zieht an und wird mechanisch gehalten. Über
die dem Magnetsystem zugeordneten Kontakte wird die Verbindung zwischen der Geberstelle
und einer oder mehreren Empfangsstellen hergestellt. Durcl Öffnen der dem zweiten
Magnetsystem zugeordneten Kontakte wird die bisherige Verbindung mii der anderen
Geberstelle gelöst.
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-Die Umschalteinrichtung kann für beide Spannungsarten (Gleich- und
Wechselstrom) Anwendung finden.
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Um ein Betätigen eines nicht im Betrieb befindlichen Kommandogebers
durch Unbefugte zu verhindern, kann bei längerer Abschaltdauer des Kommandagebers
der oder die anderen Geber durch einen Schalter völlig von der Anlage getrennt werden.
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Außerdem können durch den gleichen Schalter sämtliche zur Anlage gehörigen
Kommandogeber von dem oder den Kommandoempfängern getrennt «-erden.
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Die Erfindung ist in der Figur beispielsweise dargestellt.
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An den Kommandostell@n- A und B befindet sich je ein
Kommandogeber 4 bzw. i i und eine Kontrollampe 6 bzw. 12. Der Köntakt i bzw. 8 wird
bei Tz-ommandowechs,el geschlossen.
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Das letzte Kommando war von der Kommandostelle A aus gegeben. Der
Geber 4 ist daher über die Kontakte 32, 33, 34 der Umschalteinrichtung mit dem Empfänger
5 verbunden, und die Kontrolllampe 6 liegt über Kontakt 3 1 an Spannung.
Die Umschalteinrichtung wird in der dargestellten Lage durch mechanische Abstützung
gehalten, obwohl die Wicklung 2 durch Unterbrechen des Kontaktes 3o stromlos ist.
Diese Abstützung kann z. B. in der gleichen Weise erfolgen wie bei Stützrelais,
bei denen der abgefallene Anker des einen Relais den angezogenen Anker des anderen
abstützt. Wer= den von der Stelle A aus weitere Kommandos gegeben, so schließt zwar
bei. jedem Kommando der Kontakt i, ohne daß jedoch die Wicklung :2 erregt wird.
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Wird von der Kommandostelle B aus ein Kommando gegeben, so schließt
der Kontakt 8 die Wicklung 9 an. Die bisherige mechanische Abstützung wird beseitigt,
die Schaltstange steuert sämtliche Kontakte 30 bis 34 und 40 bis 44 um .und.
wird nun in der anderen Lage mechanisch abgestützt. Die Lampe 1.2 zeigt in der Kommandostelle
B die Betriebsbereitschaft an -für Kommandos, die vom Geber i i übern die Kontakte
42 bis 4.4.# zum Empfänger 5 gegeben werden sollen. Gleichzeitig wird die
Wicklung 9 durch den Kontakt 40 abgeschaltet, während durch Schließen des Kontaktes
3o eine Übernahme des Kommandos durch die Kommandostelle A vorbereitet wird.