DE2914199C2

DE2914199C2 - Vorrichtung zum Betätigen von elektrischen Lasttrennschaltern im Elektrizitätsversorgungsnetz

Info

Publication number: DE2914199C2
Application number: DE2914199A
Authority: DE
Inventors: Auf Nichtnennung Antrag
Original assignee: Wickmann-Werke Boeblingen 7030 Boeblingen GmbH
Current assignee: Peyer Energietechnik Ag Wollerau Ch
Priority date: 1979-04-07
Filing date: 1979-04-07
Publication date: 1980-10-16
Also published as: US4328430A; DE2914199B1

Description

Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum Betätigen von elektrischen Lasttrennschaltern im Elektrizitätsversorgungsnetz, die wenigstens einen Handbetätigungshebel enthält.

Bei derartigen Vorrichtungen sind zumeist drei Polschalter eines Dreiphasenschalters mit einem gemeinsamen Handbetätigungshebel ausgerüstet. Sind mehrere dieser Dreiphasenschalter räumlich zusammengefaßt, beispielsweise in einer Transformatorstation, so besitzt jeder Dreiphascnschalter einen gesonderten Handbetätigungshebel. Sämtliche Handbetätigungshebel können sehr kurz bemessen sein, wenn ein für alle passendes aufsteckbares Verlängerungsstück mit Handgriff bereitgehalten wird.

Im Störungsfall werden Transformatorstationen mit einem Wartungsdienstwagen aufgesucht, der mit seiner Zentrale durch Sprechfunk verbunden ist. Dabei hat es sich als nachteilig erwiesen, daß der Wartungsdienstmann die Sprechfunkverbindung nicht benutzen kann, wenn er sich in der Transformatorstation aufhält. Um das Ergebnis seiner Aus- und Einschalthandlungen zu erfahren und neue Anweisungen entgegenzunehmen, muß erzürn häufig weit entfernt abgestellten Wartungsdienstwagen zurücklaufen, was bei Nacht und Nebel, in

ίο ausgedehnten Fabrikanlagen oder in verzweigten Hochhauskellern als äußerst unangenehm empfunden wird.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Betätigungsvorrichtung der eingangs angeführten Art

'5 zu schaffen, die im Hinblick auf Bequemlichkeit, leichtere Bedienbarkeit, höhere Unfallsicherheit und zügigere Anweisungsübermittlung verbessert \^c.'.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß am Lasttrennschalter zusätzlich zum Kandbetätigungshebel ein aus einer Autobatterie mit Antriebsstrom versorgbarer elektrischer Betätigungsmotor vorgesehen ist und von dem elektrischen Betätägungsmotor ein mit einem Steckverbinder mit einem im zur Autobatterie gehörenden Wartungsdienstwagen mitnehmbaren Stecker ausgerüstetes Fernbedienungskabel weggeführt ist.

Damit können an einer Transformatorstation Aus- und Einschaltungen vorgenommen werden, ohne die Absperrung der Transformatorstation zu öffnen und ohne sich der Gefahr der Berührung höhere Spannung führender Teile auszusetzen. Das Steckergegenstück des Steckverbinders läßt sich abseits einer Transformatorstation an einer Stelle installieren, an die ein Wartungsdienstwagen dicht heranfahren kann. Sobald das Fernbedienungskabel durch das Zusammenstecken der beiden Teile des Steckverbinders vervollständigt ist, kann der Lasttrennschalter unter Beibehaltung der Sprechfunkverbindung zur Wartungsdienstzentrale aus dem Wartungsdienstwagen heraus über den elektrisehen Betätigungsmotor au?- und eingeschaltet werden. Dadurch werden Verbraucherabschaltungen weniger auffällig und Störungsortungen erheblich beschleunigt. Mit der Erfindung erzielte Vorteile sind aber insbesondere auch darin zu sehen, daß der Betätigungsmotor infolge seines Anschlusses an die Autobatterie des Wartungsdienstwagens mit Niederspannung arbeitet und vom Elektrizitätsversorgungsnetz unabhänig ist.

Ein aufgrund der in den Unteransprüchen angegebenen Erfindungsausgestaltungen besonders bevorzugtes Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und wird im folgenden näher beschrieben.

Die Zeichnung zeigt in größtenteils schematisch vereinfachter Darstellung eine Transformatorstation 10 mit vier als Dreiphasenschalter ausgebildeten Lasltrennschaltern 11, für die aus Sparsamkeitsgründen ein gemeinsamer Betätigungsmotor 12 vorgesehen ist. Um die vier durch die römischen Ziffern I, II, III und IV voneinander unterschiedenen Lasttrennschalter II dennoch einer Einzelfernkontrolle unterwerfen zu können, sind die Lasttrennschalter 11 von einem im Wartungsdienstwagen 13 mitgeführten Schalt- und Anzeigepult 14 aus über das Fernbedienungskabel 15 wahlweise betätigbar. Das Schalt- und Anzeigepult 14 enthält zu diesem Zweck einen Stufenschalter 16 mit einer neutralen Grundstellung 0 und vier Auswahlstellungen für die durch die römischen Ziffern I, II, III und IV voneinander unterschiedenen Lasttrennschalter 11, einen Tastschalter 17 mit zwei durch eine mittige

Ruhestellung voneinander getrennten Taststellungen »Aus« und »Ein« für die beiden gegenläufigen Betriebsweisen des Betätigunssmotors 12 und ein aus acht Anzeigelampen 18 bestehendes Lampenfeld zur gleichzeitigen Anzeige der jeweiligen Stellung von allen vier Lasttrennschaltern U.

Die Einzelbetätigung der Lasttrennschalter 11 mittels des allen Lasttrennschaltern 11 gemeinsamen Betätigungsmotors 12 wird besonders aufwandsarm dergestalt bewerkstelligt, daß am Betätigungsmotor 12 abtriebsseitig eine in sich geschlossene Antriebskette 19 und an der Antriebskette 19 für jeden Lasttrennschalter 11 -;in an die Antriebskette 19 ankuppelbarer und angekuppelt zwischen zwei Wegbegrenzern 20 von der Antriebskette 19 bewegbare Mitnehmer 21 für den Handbetätigungshebel 22 des Lasttrennschalters 11 vorgesehen ist. Zum Kuppeln dient jeweils eine Magnetkupplung 23, die an dem Mitnehmer 21 befestigt ist, einen die Verschiebebewegungen des Mitnehmers 21 aufnehmenden LeiteranschluB 24 zum Fernbedienungskabel 15 besitzt und bei ihrer Einschaltung mittels des Stufenschalter 16 zwischen den Gliedern der Aniriebskette 19 in die Antriebskette 19 ergreift. Als Wegbegrenzer 20 ist jeweils ein Schalter vorgesehen, der den Betätigungsmotor 12 stillsetzt, bis dieser vom Tastschalter 17 des Schalt- und Anzeigepultes 14 aus in entgegengesetzter Richtung neu gestartet wird oder in einer der beiden Bewegungsrichtungen des Mitnehmers 21 eines anderen Lasttrennschalters 11 aktiviert wird.

Eine recht aufwandsarme Konstruktion ist auch bei der Einbeziehung einer der Schaltschnelligkeit und Schaltsicherheit dienenden Sprungschalteinrichtung erzielt, da der Handbetätigungshebel 22 des Lasttrennschalters 11 durch Zugfedern 25 beiderseits mit dem Mitnehmer 21 verspannt ist und der Mitnehmer 21 eine Schaltkurve 26 mit zwei Endanschlägen 27 und einem dazwischenliegenden Scheitel 28 zur Sicherung der beiden alternativen Schalterstellungen aufweist. Nach Überwindung des Scheitels 28 schnappt der Handbetätigungshebel 22 schlagartig in die andere Endstellung, wogegen sich die über zwei Kettenräder 29 und 30 geführte Antriebskette 19 infolge des zwischen ihr und dem Betätigungsmotor 12 eingefügten Untersetzungsgetriebes 31 vergleichsweise langsam bewegt.

Eine weitere Ausgestaltung der Vorrichtung zum Betätigen von elektrischen Lasttrennschaltern 11 im Elektrizitätsversorgungsnetz besteht schließlich auch darin, daß an jedem im Lasttrennschalter U vorhandenen Schaltpol die Kontaktstellung eines Kabelanschlußsteckers 32 durch einen Klemmbügel 33 gesichert ist und der Klemmbügel 33 einen bei Entsicherung wirksamen Unterbrechsrforuatz 34 zur Kupplung 23 des Mitnehmers 21 aufweist. Auf diese Weise ist mit äußerst einfachen Mitteln eine Fernbetätigung des als Dreiphasenschalter ausgebildeten Lasttrennschalters 11 unterbunden, wenn zumindest an einem seiner drei Schaltpole der Kabelanschlußstecker 32 gelockert oder abgezogen ist. Ein abgezogener oder gelockerter Kabelanschlußstecker 32 hätte aufgrund dann zu kurzer Isolationsstrecken beim Einschalten des Lasttrennschalters 11 einen zerstörerischen Überschlag zur Folge. Da dieser Umstand bei einer Fernbete tigung des betreffenden Lasttrennschalters 11 nicht zu erkennen ist, stellt der Unterbrecherfortsatz 34 eine äußerst bedeutsame Sicherheitseinrichtung dar.

Im Falle der Einkreisung einer Störungsstelle im Elektrizitätsversorgungsnetz fährt ein mit einer Sprechfunkanlage 35 ausgerüsteter Wartungsdienstwagen 13 dicht an das außerhalb der Transformatorsiation 10 beispielsweise an einem Pfosten 36 installierte Steckergegenstück 37 des mehrpoligen Steckverbinders 38 heran, so daß das Fernbedienungskabel 15 durch das Einstecken des im Wartungsdienstwagen 13 mitgeführten Steckers 39 in das Steckergegenstück 37 vom Fahrersitz des Wartungsdienstwagens 13 aus vervollständigt werden kann. Mit dem Zusammenfügen des Steckverbinders 38 ist die Autobatterie 40 des Wartungsdienstwagens 13 in die Vorrichtung zum Betätigen der elektrischen Lasttrennschalter 11 einbezogen. Sobald über das Schalt- und Anzeigepult 14 ebenfalls vom Fahrersitz des Wartungsdienstwagens 13 aus vorgenommene Betätigungen der Lasttrennschalter 11 der Transformatorstation 10 in der Wartup.gsdienstzentrale zu neuen Erkenntnissen geführt haben, kann ohne Zeitverlust auf einen Funkbefehl hin mit dem '-Vartungsdienstwagen 13 eine weitere Schaltstelle angefahren werden.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

Claims

Patentansprüche:

1. Vorrichtung zum Betätigen von elektrischen Lasttrennschaltern im Elektrizitätsversorgungsnetz, die wenigstens einen Handbetätigungshebel enthält, dadurch gekennzeichnet, daß am Lasttrennschalter (11) zusätzlich zum Handbetätigungshebel (22) ein aus einer Autobatterie (40) mit Antriebsstrom versorgbarer elektrischer Betätigungsmotor (12) vorgesehen ist und von dem elektrischen Betätigungsmotor (12) ein mit einem Steckverbinder (38) mit einem im zur Autobatterie (40) gehörenden Wartungdienstwagen (13) mitnehmbaren Stecker (39) ausgerüstetes Fernbedienungskabel (15) weggeführt ist

2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß für zwei oder mehr Lasttrennschalter (11) ein gemeinsamer Betätigungsmotor (12) vorgesehen ist.

3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, caß die Lasttrennschalter (11) von einem im Wartungsdäenstwagen (13) mitgeführten Schalt- und Anzeigepult (14) aus über das Fernbedienungskabel (15) wahlweise betätigbar sind.

4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß am Betätigungsmotor (12) abtriebsseitig eine in sich geschlossene Antriebskette (19) und an der Antriebskette (19) für jeden Lasttrennschalter (U) ein an die Antriebskette (19) ankuppelbarer und angekuppelt zwischen zwei Wegbegrenzern (20) von der Antriebskette (19) bewegbarer Mitnehmer (21) für den Handbetätigungshebel (22) des Lasttrennschalters (11) vorgesehen ist.

5. Vorrichtung nacn Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Handbetätjgungshebel (22) des Lasttrennschalters (11) durch zugfedern (25) beiderseits mit dem Mitnehmer (21) verspannt ist und der Mitnehmer (21) eine Schaltkurve (26) mit zwei Endanschlägen (27) und einem dazwischenliegenden Scheitel (28) zur Sicherung der beiden alternativen Schalterstellungen aufweist.

6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 3 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß an jedem im L?sttrennschalter (11) vorhandenen Schaltpol die Kontaktstellung eines Kabelanschlußsteckers (32) durch einen Klemmbügel (33) gesichert ist und der Klemmbügel (33) einen bei Entsicherung wirksamen Unterbrecherfortsatz (34) zur Kupplung (23) des Mitnehmers (21) aufweist.