-
Verriegelungseinrichtung für mechanisch von Hand und elektrisch durch
Schaltmagnete steuerbare Druckluftantriebe, insbesondere für elektrische Schalter
Zusatz zum Patent 659 779
Für Druckluftantriebe, insbesondere für elektrische
Schalter, wie Leistungs- und Abzweigtnennscbalter in Anlagen mit Mehrfachsammelschienensystem,
ist es wünschenswert; zwei Betätigungsmöglichkeiten vorzusehen, nämlich eimnal die
Bedienung von Hand ran Ort und Stelle und andererseits :die Bedienung von der entfernten
Schaltwarte aus. Hierfür kommt in erster Linie eine elektrische Fernbetätigung durch
Schaltmagnete in Frage. Wenn man für eine derartige Anlage Verriegelungsmöglichkeiten
gegen unzulässige Schaltmaßnahmen vorsieht, so ist es offensichtlich, daß sich die
Verriegelung nicht ;auf einte der beiden Bedienungsmöglichkeiten beschränken darf,
sondern beide Betätigungsmöglichkeiten spierren muß, da es sonst möglich wäre, trotz
der Verriegelung der einen Betätigungsmöglichkeit Fehlschaltungen über die andere
Betätigungsmöglichkeit durchzuführen. Man hat zur Erreichung dieses Zweckes vorgeschlagen,
den Riegel, der die Handbetätigung sperrt, gleichzeitig als Schaltgli@ed einer elektrischen
Fernsteuerung auszubilden, in der Weise, daß, wenn der Riegel sich in der Verriegelungslage
befindet, die elektrische Fernsteuerung elektrisch unterbrochen ist, so daß Schaltkommandos
nicht gegeben werden können.
-
Die Einführung einer Abhängigkeitsschaltung gestaltet die Anlage verwickelt
und kann unter Umständen auch zu Störungen Anlaß geben, da die Kontakte, wenn sie
nicht regelmäßig überwacht werden, verschmutzen könnten und dann die Schaltung unzuverlässig
arbeitet. Die Erfindung, die eine weitere Ausbildung der Verriegelungseinrichtung
nach dem . Hauptpatent zur Lösiung der oben geschilderten Aufgabe bezweckt, umgeht
diese Schwierigkeiten. Die im Hauptpatent verwendete mechanische Verriegelungseinrichtung
zur Verhinderung seiner ungewollten Schalthandlung bei einer Anzahl von @abhängigen
Schaltern besteht aus den einzelnen. Antrieben zugeordneten und selbsttätig in Abhängigkeit
von der Stellung des zuggehörigen Schalters verstellten, mit Aussparung versehenen
Verriegelungsscheiben, . die übereinander ;gelagert sind und nur in bestimmten Stellungen
zueinander den Durchtritt eines Steuermittels für .den Antrieb freigeben. Erfindungsgemäß
verhindern .die Verrieggelungsscheiben in. ihrer Verriegelungsstellung mit .Hilfe
von Ansätzen, z. B. in Form von Bügieln
an den Magnetankern oder
Ver-Iegelungsscheiben, die Bewegung der Schaltmagnete durch unmittelbaren Eingriff.
Es wird also bei dieser Anordnung nicht in den elektrischen Teil der Fernsteuerung
eingegriffen,: sondern es ist nach wie vor möglich, eleh, trische Steuerimpulse
über die Fernsteuerung. zu geben; jedoch können diese sich nicht auswirken, weil
die Anker der Schaltmagnete blockiert sind.
-
In den Figuren ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung für durch
Druckluft angetriebene Leistungs- und Trennschalter dargestellt.
-
Fig. i zeigt die Steuerungseinrichtung in - Seitenansicht; Fig. 2
im Schnitt. In übereinstimmung mit dem Ausführungsbeispiel des Hauptpatents sind
für jeden der zu steuernden Schalter zwei Ventilgehäuse 7o und 6o vorgesehen; die
über Kupplungsstücke 71 an die Drucklüftleitung io angeschlossen sind. An die Ventilgehäuse
sind die Leitungen 5 zum öffnen und 6 zum Schließen, der eiuzelnen Schalterangeschlossen.
In dem Gehäuse 7o bewegen sich die Ventilkörper 72 und 73, die durch die Feder 74
in der gezeichneten Lage gehalten werden. Der Ventilsitz 75 ist hierbei geschlossen,
der Ventilsitz 76 geöffnet. Wird der Druckknopf 7 gedrückt, so wird der Vexitilsitz
76 durch den Ventilkörper 73 geschlossen, gleichzeitig Ventilsitz 75 durch Abheben
des Ventilkörpers 72
geöffnet.
-
Die Hilfszylinder 12 und 14, in. denen sich der Hilfskolben 15 bewegt,
sind mit .den Ventilgehäusen 6o und 70 vereinigt. An. dem Kolben i 5 ist
ein Hebel 41 angebracht, der die Platte 42 trägt. je nach er Lag der Platte sind
.auf dieser befindliche Rückmeldewichen vor dem Fenster 43 erkennbar.
-
Mit den verschiedenen Hebeln 41.. (vgl. Fig. i) sind .die Verriegelungsscheiben
52 verbunden, die .den durch das Rückmeldezeichen 42 dargestellten Schaltern. zugeordnet
sind, und die nur bei einer bestimmten Stellung der in ihnen angebrachten Bohrungen
die Bedienung der Druckknöpfe 7 freigeben. Neben .der von, Hand erfolgenden. Bedienung
der Druckluftventile ist noch eine ferngesteuerte elektrische Ventilbetätigung vorgesehen,
die beispielsweise für die Schaltanlagensteuerung von einer entfernten Schaltwarte
aus geeignet ist. Gemäß den Figuren dienen hierzu Schaltm:ägnete, :die aus einem
Magnetkern 1 o i; einer Erregerwicklung i o2 und einem. beweglichen Anker i o3 bestehen.
Die Anker i o3 werden von. Hebeln i a-4 getragen, die in den Lagern, i o 5 drehbar
befestigt sind und auf die Druckknöpfe 7 über Rollern io6 einwirken.
-
Sollen die Druckluftventile von Hand gesteuert werden, wie bei der
Ausführung nach dem Hauptpatent, so werden die Druck-.knöpfe 7 durch Stifte bewegt,
die durch die .Führungen 61 und die B!ohrüngen in; den Scheiben 52 von Hand
hindurchgeführt wer-"n; die Druckkraft wird dabei über die be-`#-weglichen Anker
103 auf die Druckknöpfe 7 "übertragien. Damit die Verriegelungsscheiben
52 jedoch auch für die elektrische Fennsteuereng der Druckluftventile nutzbar
gemacht werden kömien, sind an den Verriegelungsscheibien 52 Bügel 107 angenietet,
die unter die Anker 103 der Betätigungsmagnete greifen können. Wähnend diese Verriegelüngsform
beim Ausführungsbeispiel für die rechts gelegenen Ventile verwendet ist, sind -bei
den links gelegenen Ventilen Bügel 133 an den Ankern iö3 der Betätigungsmagnete
befestigt, die die Verriegelungsscheiben umgreifen und daher in gleicher Weise wie
die Bügel 107 bei bestimmter Stellung der Verriegelungsscheiten leine Bewegung der
Anker verhindern.
-
In dem Hauptpatent wird bereits vorgeschlagen, für .die Trennschalter
der S,a.mmelschienenverzweigung jeweils zwei Aussparungen in den Verriegelungsscheiben
vorzusehen, von :denen die eine Aussparung von der Stellung des Kuppelschalters
beeinflußt wird, während die andere von der Stellung des Kuppelschalters frei ist,
also zu einem Sammelschlenenwechsel bei eingeschaltetem Abzweig benutzt werden kann.
Um die Verriegelungsbedingung für die Handbedienung und elektrische Fernsteuerung
auch in diesem Falle zu erfüllen, sind nach Fig. i jedem der für die Sammelschienensteuerung
benutzten Schaltmagnete jeweils zwei Anker 113 und 123 zugeordnet. Wird die Erregerwicklung
i o2 eines i Schaltmagneten an Spannung gelegt, so werden die Anker i 13 und 123
angezogen.. Es bewegt :sich jedoch jeweils nur derjenige von den beiden Ankern,
dessen Bewegung durch die entsprechende Stellung der Verriegelungs- i büge1107 bzw.
133 freigegeben ist. Damit wird erreicht, daß .der Bedienungswärter in der Schaltwarte
die Stellung :dies Kuppelschalbers nicht zu berücksichtigen braucht iu ;d trotzdem
eine Fehlbedienung, also eine Leistungseinschaltung oder Leistungsabschaltung über
die Trennschaltersammielschienen.verzweigurig nicht möglich ist.