-
Verriegelungseinrichtung für Steuerorgane, insbesondere von Druckluftantrieben
elektrischer Schalter Zusatz zum Zusatzpatent 674 868 Es ist bekannt, in elektrischen
Schaltanlagen, deren Schalter mit Druckluft angetrieben werden, die zu ein und demselben
Abzweig gehörenden Schalter zu einer Gruppe zusammenzufassen und ihre Steuerorgane
in einem gemeinsamen Schaltschrank unterzubringen. Es ist dann leicht möglich, die
Betätigung der zu einer Gruppe gehörenden Schalter durch Verriegelungsplatten, welche
Aussparungen besitzen und durch Rückmeldeorgane selbsttätig in Abhängigkeit von
der Ausführung der. durch die Steuereinrichtung gegebenen Schaltbefehle bewegt werden,
gegenseitig zu sperren bzw. freizugeben.
-
Durch .das Patent 659 779 ist eine derartige Einrichtung zur gruppenweisen
Steuerung von elektrischen Trenn--- und Leistungsschaltern; insbesondere von Schaltern
mit Druckluftantrieben, vorgeschlagen worden. Die selbsttätig in Abhängigkeit von
der Ausführung der Schaltbefehle bewegten Verriegelungsplatten lassen hierbei vermöge
ihrer entsprechend zusammenwirkenden Aussparungen die Betätigung eines Steuerorganes
nur in ganz bestimmten Stellungen bzw. unter ganz bestimmten gegebenen Verregelungsbedingungen.zu.-Eine
weitere Vervollkommnung derartiger Einrichtungen besteht nach dem Vorschlag des
Hauptpatents 674 868 darin, daß bei jedem Steuerorgan an einem der beweglichen Teile
eine Wippe angelenkt ist und daß im Zustande .der Verriegelung beide Arme der Wippe
gegen die schmalen Stirnseiten von senkrecht zur Bewegungsebene der Wippe angeordneten
Verriegelungsplatten abgestützt sind. Die Verriegelungsplatten sind dabei zu beiden
Seiten der vorzugsweise in einer Reihe
angeordneten Steuerorgane,
die zweckmäßig wahlweise von Hand oder durch ferngesteuerte Elektromägnete betätigt
werden, angeordnet.
-
Durch die Verwendung einer Wippe, d. h. eines lose angelenkten zweiarmigen
Hebels als Sperrorgan, wird die Möglichkeit geschaffen, bei einseitiger Sperrung
durch Freigabe der anderen Seite die Verriegelung zu umgehen. Man kann hierdurch
den Verriegelungsbedingungen, die beispielsweise bei einer Steuereinrichtung für
den Abzweig eines Doppelsammelschienensystems in einer elektrischen Schaltanlage
auftreten können, zweckentsprechend genügen. Die Art der Anordnung der Verriegelungsplatten
bringt gleichzeitig den Vorteil mit sich, daß mehrere Verriegelungsplatten eng nebeneinander
auf schmalem Raum untergebracht werden können und daß sie ohne besonderes Zwischengestänge
auf die beiden Arme der Wippe einwirken; ferner können bei Anordnung mehrerer Steuerorgane
in der Längsrichtung der Verriegelungsplatten durch jede Verriegelungsplatte gleichzeitig
mehrere Schalter gesperrt bzw. freigegeben werden.
-
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine derartige Verriegelungseinrichtung
mit noch weiteren Möglichkeiten zur Umgehung der Verriegelungselemente durch das
einzelne Steuerorgan auszustatten und sie so auch für die umständlichsten Verriegelungsbedingungen
verwendbar zu machen.
-
Dies gelingt erfindungsgemäß dadurch, daß an bewegliche Teile des
einzelnen Steuerorgans mehrere solche .unabhängig voneinander bewegliche Wippen
angelenkt sind, welche mit den Verriegelungsplatten zusammenarbeiten, so daß die
Betätigung des Steuerorgans in allen denjenigen Fällen freigegeben ist, in denen
nicht beide Arme einer jeden Wippe gegen die Stirnseiten der Verriegelungsplatten
abgestützt sind.
-
Zur näheren Erläuterung der Erfindung soll das in den Abbildungen
dargestellte Ausführungsbeispiel dienen. Bei diesem Ausführungsbeispiel, neben dem
auch noch zahlreiche andere Ausführungsmöglichkeiten der Erfindung bestehen, sind
zwei derartige Wippen vorgesehen, die durch eine Art Kardangelenk mit dem Steuerorgan
lose verbunden sind.
-
Abb. i bis 3 zeigen ein einzelnes Steuerorgan und die zu seiner Verriegelung
vorgesehenen Teile in drei Ansichten. Der Aufbau des Steuerorgans selbst kann im
wesentlichen derselbe sein wie beim Ausführungsbeispiel des Hauptpatents. i ist
der Druckknopf für die Betätigung von Hand, 2 die Elektromagnetspule für die Fernbetätigung.
Beide dienen zur Einwirkung auf den Stößel 3 des nicht mit dargestellten Steuerventils.
q., 5, 6, 7 und 8 sind die zu beiden Seiten des Steuerorgans angeordneten, mit Aussparungen
9 versehenen Verriegelungsplatten. Gegen die schmalen Stirnseiten stützen sich die
Wippen i o, i i im Zustande der Verriegelung ab. Diese Wippen, die in Führungsschlitzen
12, 13 eines U-förmig gebogenen, fest angeordneten Blechteiles 14 geführt sind,
sind an das Steuerorgan i, 3 unter Vermittlung eines Gelenkstückes 15 derart lose
angelenkt, daß eine Betätigung des Steuerorgans nur dann verhindert ist, wenn beide
Enden sowohl der Wippe io wie der Wippe i i durch die Verriegelungsplatten an der
Abwärtsbewegung gehindert sind. Das Zwischengelenkstück 15 besteht aus einer in
einem Schlitz 16 des Steuerorgans um eine Achse i; beweglich gelagerten Platte mit
angedrehten Achsstümpfen 18, i9, auf welchen die Wippen io, i i drehbar gelagert
sind. Der ortsfeste Stift 2o, der in eine Aussparung des Magnetankers 21 eingreift
und diesen führt, dient als Verdrehungsschutz für das Steuerorgan.
-
Wie aus den Abb. i und 3 ersichtlich ist, stehen in der gezeichneten
Stellung .dem linken Arm der Wippe 1o Aussparungen der Verriegelungsplatten q.,
5 gegenüber, während der rechte Arm der Wippe io und beide Arme der Wippe i i sich
gegen die Stirnseiten der Verriegelungsplatten abstützen und somit gesperrt sind.
In der gezeichneten Stellung ist also eine Betätigung des Steuerorgans möglich.
Bei Druck von Hand auf den Knopf i bzw. bei Anzug des Ankers 21 durch den Elektromagneten
2 wird sich der Stößel 3 nach abwärts bewegen können, da die Verriegelung am linken
Arm der Wippe 1o umgangen ist.
-
Es ist daher ohne weiteres ersichtlich, daß durch eine Ausbildung
der Verriegelungseinrichtung gemäß der Erfindung, vermöge deren die Anzahl der Möglichkeiten
zur Umgehung der Verriegelung durch das Steuerorgan sich vergrößern läßt, auch den
umständlichsten Verriegelungsbedingungen, wie sie beispielsweise bei der Steuerung
von Dreisammelschienensystemen und in sonstigen Sonderfällen auftreten, Rechnung
getragen werden kann.