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Schaltungsanordnung zur Aufnahme und Weitergabe elektrischer Informationen
in Fernmeldeanlagen Die Erfindung betrifft eine Schaltungsanordnung für Einrichtungen
zur Aufnahme und Weitergabe von elektrischen Informationen, oft auch » Codespeichergerät
« genannt, bei denen die in Form von Spannungs- und/oder Stromimpulsen eingehenden
Informationen als elektrische Codesignale aufgefaßt werden können.
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Für Fernmeldeanlagen sind solche Codespeichergeräte bekannt, in welchen
die Informationen mittels selbsthaltender Relais festgelegt und gespeichert werden.
Zur Weitergabe der Informationen zwischen solchen Speichergeräten wird üblicherweise
die in Fig. 1 schematisch dargestellte Anordnung verwendet, deren Arbeitsweise kurz
die folgende ist: Die Information wird in das aus den Relais 21, 22
und
23 bestehende Codespeichergerät mittels der mit Spannungen auf die Leitungen
11, 12 und 13 in gewissen Kombinationen gegebenen Impulse gegeben.
Unter Einwirkung dieser Impulse ziehen die genannten Relais in der entsprechenden
Kombination an und schließen jedes für sich einen Haltestromkreis über den Kontakt
10. Wenn die durch die Relais gespeicherte Information den Relais
31, 32 und 33 übergeben werden soll, muß der Kontakt 20 kurzzeitig
betätigt werden, worauf die Relais 31, 32 und 33 in der erforderlichen Kombination
anziehen und sich über den Kontakt 30 einen Haltestromkreis schließen. Hiernach
muß der Kontakt 10 kurzzeitig geöffnet werden, um den aus den Relais
21, 22 und 23 bestehenden Codespeicher zur Auslösung zu bringen. Die
Weitergabe der Information in einen weiteren Codespeicher kann durch Schließen des
Kontaktes 40
und hiernach durch kurzzeitige Öffnung des Kontaktes
30 über die Anschlußpunkte 41, 42 und 43 bewerkstelligt werden.
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Ein Nachteil dieses bekannten Codespeichergerätes ist, daß, falls
irgendein Kontakt der an der Codeweitergabe teilnehmenden Relais fehlerhaft wird
oder die Relais an ihrer richtigen Funktion irgendwie gehindert werden, die Information
verfälscht wird, ohne daß hierbei irgendein Fehlersignal gegeben würde. Demzufolge
muß man zwecks Erhöhung der Sicherheit einen überschußcode verwenden oder die an
Fig. 1 dargestellten Stromkreise noch mit zusätzlichen verwickelten Kontrollstromkreisen
ergänzen. Hierbei ist die in Fig. 1 dargestellte Einrichtung auch gar nicht wirtschaftlich,
da man zur in entsprechender Zeitfolge erfolgenden Betätigung der Kontakte
10, 20 bzw. 30, 40 einen aus mehreren Relais bestehenden Steuerstromkreis
verwenden muß. Die Funktion dieses Steuerstromkreises ist zumeist ausschließlich
auf die Arbeitszeit der Eelais gegründet, und demzufolge kann ein Fehlerhaftwerden
der Relais des Steuerstromkreises ebenfalls eine fehlerhafte Codeweitergabe verursachen.
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Durch die erfindungsgemäße Einrichtung werden die vorangehend angegebenen
Nachteile der bekannten Einrichtungen der genannten Art beseitigt.
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Die erfindungsgemäße, zur Aufnahme und Weitergabe von in Form von
Spannungs- und/oder Stromimpulsen eingehenden elektrischen Informationen bestimmte
Schaltungsanordnung mit über eigene Haltekontakte sich bindenden Kettenrelais mit
nur einer Wicklung ist dadurch gekennzeichnet, daß zwischen der Wicklung des jeweiligen
Kettenrelais und dem Haltekontakt des ihm folgenden Kettenrelais bei der Informationsweitergabe
durch den Kontakt eines Weitergaberelais eine Verbindung dergestalt hergestellt
wird, daß der schließende Haltekontakt des jeweiligen Kettenrelais und die Wicklung
des ihm vorangehenden Kettenrelais kurzschließt und dadurch die dort gespeicherte
Information löscht.
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Die prinzipielle Schaltung der erfindungsgemäßen Einrichtung ist in
Fig. 2 dargestellt.
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In das aus den Relais 21, 22 und 23 bestehende Codespeichergerät
wird die Information ebenfalls durch mit Spannung auf die ,Leitungen 11, 12
und 13
in bestimmter Kombination gegebene Impulse gegeben. Unter Einwirkung
dieser Impulse ziehen die genannten Relais in der entsprechenden Kombination
an
und schließen ihre Haltestromkreise unmittelbar über Batteriespannung. Wenn die
durch die Relais gespeicherte Information an den aus den Relais 31, 32 und 33 bestehenden
Codespeicher übergeben werden soll, müssen die Kontakte 71 geschlossen werden. Demzufolge
ziehen nun über die durch die Relaiswicklungen 21, 22 und 23 und die mit denselben
jeweils in Reihe geschalteten Widerstände gebildeten Spannungsteiler die Relais
31, 32 und 33 in der gewünschten Kombination an und schließen für sich einen Haltestromkreis
unmittelbar über Batteriespannung. Hierdurch gelangen die Wicklungen derjenigen
der Relais 21, 22 und 23, die angezogen haben, zwischen Punkte gleichen
Potentials, und demzufolge fallen die Relais des den Code sendenden Codespeichers
ab. Die Weitergabe der Information in einen weiteren Codespeicher kann über die
Anschlußpunkte 41, 42 und 43 in ganz ähnlicher Weise bewerkstelligt werden.
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Ein großer Vorteil der in Fig. 2 prinzipiell dargestellten Anordnung
ist, daß im Falle eines beliebigen Fehlerhaftwerdens nicht nur der Code verzerrt
wird, sondern auch der Vorgang der Codeweitergabe unterbrochen wird und aufhört,
wodurch die Möglichkeit der Abgabe eines Fehlersignals besteht. Wenn nämlich entweder
die Kontakte 71 des die Codeweitergabe steuernden Relais oder die Haltekontakte
der Relais 31, 32 oder 33 oder die an diese angeschlossenen Leitungen
fehlerhaft werden oder aber die codeempfangenden Relais infolge einer mechanischen
Behinderung nicht anziehen können, ist das Ergebnis in jedem Falle, daß der vorangehende
Codespeicher sich nicht entleeren kann und ein Fehlersignal ergeht. Weitere Vorteile
der Einrichtung bestehen in ihrer Einfachheit und Billigkeit, da ja zur Steuerung
der Codeweitergabe ein einziges Relais genügt und hierdurch der verwickelte Steuerstromkreis
und die empfindliche Zeitfolgeeinstellung entfällt.
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Der in Fig: 2 prinzipiell dargestellte Stromkreis kann z. B. sehr
vorteilhaft bei Eisenbahnsicherungsanlagen verwendet werden, bei welchen bekanntlich
die fehlerhafte Informationsweitergabe mit überaus schweren Folgen verbunden sein
kann.
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Nachstehend wird daher im Zusammenhang mit Fig. 3 und 4 der Zeichnung
eine beispielsweise praktische Verwendung des in Fig.2 prinzipiell veranschaulichten
Stromkreises bei selbsttätigen Eisenbahnablaufanlagen beschrieben.
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Bei der Automatik der Ablaufanlagen kann die Umstellung der Weichen
nicht in einer den sonstigen Stationseinrichtungen ähnlichen Weise durch Fahrstraßeneinstellung
erfolgen, da die vorangehend abgerollten und sich noch in der Weichenumgebung bewegenden
Wagen oder Wagengruppen die Umstellung einzelner Weichen nicht zulassen. Bei solcher
Gelegenheit wird der nicht einstellbare Teil der Fahrstraße in einzelnen, den einzelnen
Weichen zugeordneten Codespeichern gespeichert, bis der zur Codeweitergabe bereits
geeignete Zeitpunkt erreicht worden ist. Die Weitergabe des Codes erfolgt aber selbst
bei den modernsten bekannten automatischen Ablaufanlagen ohne jegliche Kontrolle,
was gefährlich ist.
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Fig. 3 und 4 veranschaulichen die Stromkreise der mittels den erfindungsgemäßen
Stromkreisen ausgebildeten Ablaufanlagenautomatik, und zwar die sich auf drei Weichen
erstreckenden Teilstromkreise der Codeweitergabe. Die Wirkungsweise dieser Einrichtung
ist die folgende: Der in Fig. 3 ganz oben dargestellte und daher der durch das abrollende
Fahrzeug zuerst berührten Weiche zugeordnete Codespeicherstromkreis wird durch die
Relais 21, 22 und 23 gebildet. Diese ziehen auf Einwirkung der auf die Leitungen
11, 12 und 13 in entsprechender Kombination gegebenen Spannung an und schließen
dadurch einen Haltestromkreis für sich. Die Automatik der Ablaufanlage steuert nun
die Weiche auf Grund des Codes aus. Wenn eine Weitergabe des Codes erforderlich
wird, erfolgt dies gemäß Fig. 4 dadurch, daß die auf den Punkt 90 gegebene Spannung
durch den Kontakt 70 bzw. 80 des Weichenaussteuerungsmagnetpaars den Magnetschalter
71 bzw. 81 anziehen läßt und daher der Code in der bereits beschriebenen Weise der
eingestellten Richtung der Weiche entsprechend in den der nächsten Weiche zugeordneten
und aus den Relais 31, 32, 33 bzw. 51, 52, 53 bestehenden Codespeicherstromkreis
gelangt. Die Codeweitergabe kann als beendet betrachtet werden, wenn jedes der Relais
21, 22 und 23 abgefallen ist. Zur Kontrolle dessen bietet z. B. der Stromkreis gemäß
Fig. 4 die Möglichkeit, durch welchen das Loslassen des Relais 71 bzw. 81 so lange
verhindert wird, als der Speicher nicht geleert worden ist. Im Falle eines beliebigen
Fehlerhaftwerdens eines beliebigen Teils der Einrichtung können die Relais 71 bzw.
81 nicht abfallen und geben ein Fehlersignal. Die Weitergabe des Codes erfolgt in
einer der bereits beschriebenen ähnlichen Weise über die Anschlußpunkte 41, 42,
43 bzw. 61, 62; 63.