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Vorrichtung zum kontinuierlichen Abziehen der vollen Kötzer an Ringspinnmaschinen
und Ringzwirnmaschinen Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum konlinuierlichen
Abziehen der vollen Kötzer an Ringspinnmaschinen und Ringzwirnmaschinen und zum
Aufstecken leerer Hülsen. Die Vorrichtung ist als Schlitten ausgebildet, auf an
der Spinnmaschine befestigten Laufschienen fahrbar und zum Abziehen der vollen Kötzer
mit in senkrechter Ebene schwenkbaren Doppelhebeln versehen, an deren Enden Greifer
angelenkt sind. Weiter hat die Vorrichtung einen Auffangbehälter für die abgezogenen
Kötzer, eine Schneideinrichtung zum Durchtrennen des Fadens sowie einen Behälter
zum Zuführen der leeren Hülsen.
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Die vorstehend erwähnten baulichen Einzelheiten sind bei vergleichbaren
Vorrichtungen schon aus-P a führt worden, jedoch derart, daß nicht alle Merk
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male, die zum Stand der Technik gehören, an einer Vorrichtung verwirklicht
waren.
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Bei einer Vorrichtung der oben geschilderten Art ist gemäß der Erfindung
ein gabelförmiger, die Greifer enthaltender Teil an den Doppelhebeln derart angelenkt,
daß nach dem Ergreifen des vollen Kötzers dieser unter Beibehaltung der senkrechten
Lage vor die Spindel gebracht und durch das gleichzeitige Ändern der Winkellage
des gabelförmigen Teils zu den Doppelhebeln aus den Greiferarmen gelöst wird und
in den Auffangbehälter für die vollen Kötzer gelangt, und ein an sich bekannter
Behälter für die leeren Spinnhülsen vorhanden, aus welchem diese nacheinander, mit
der größeren Öffnung nach unten schräg austretend, auf die Spindel gleiten.
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Es ist zweckmäßig, zur Lösung eines vollen Kötzers aus den Greiferarmen
einen Finger an einem mit dem einen Greiferarm fest verbundenen Hebel anzubringen,
der beim Schwenken der Doppelhebel in einer Kerbe des Hebels zur Anlage kommt, wodurch
die Greiferarme in Offenstellung geraten. Dabei wird durch die Verkleinerung des
Winkels zwischen den Doppelhebeln und dem zangenförmigen Teil des Greifers die Kraft
einer am Doppelhebel angelenkten Feder derart erhöht, daß von einer Schiene ein
Druck auf die Spitze der vollen Spule ausgeübt und daß diese, aus den Greiferarmen
gelöst, über eine Führungsplatte in einen Behälter für die vollen Kötzer fällt.
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Weiterhin ist es vorteilhaft, in einer Führungsplatte einen Schlitz
vorzusehen, in welchen der Faden des in den Behälter für volle Kötzer fallenden
Kötzers gelangt, und eine Messerkante zum Abschneiden des Fadens im Schlitz vorzusehen
sowie eine Rolle, auf welche der abgeschnittene Faden zur Lockerung seiner Spannung
gehängt wird.
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Weitere Einzelheiten der Erfindung gehen aus der Beschreibung des
zeichnerisch dargestellten Ausführungsbeispiels hervor. Es zeigt Fig. 1 die Ansicht
von vorn, Fig. 2 die Ansicht von der rechten Seite, Fig. 3 die Rückansicht und Fig.
4 die Ansicht der linken Seite der Vorrichtung gemäß der Erfindung, Fig. 5 teilweise
im Schnitt die Fördereinrichtung für die leeren Spulen, Fig. 6 das endlose Band
für die leeren Spulen ausschnittsweise nach Fig. 5 in größerem Maßstab, Fig. 7 ausschnittsweise
die Einrichtung zum Aufsetzen der leeren Spulen, Fig. 8 in größerem Maßstab als
Fig. 7 und um 90° gedreht den unteren Halter für die leeren Spulen, Fig. 9 ausschnittsweise
die Einrichtung zum Abnehmen der vollen Spulen, Fig. 10 die Einrichtung nach Fig.
9 mit der von der Spindel abgezogenen vollen Spule und vor deren Überführung in
den Behälter, Fig. 11 in schaubildlicher Darstellung die Einrichtung zum Erfassen
der vollen Spule, Fig. 12 eine Ansicht der Umsteuereinrichtung, Fig. 13 die Umsteuerkupplung
im Schnitt und Fia. 14 die Kabeltrommel mit Antrieb im Schnitt.
Der
Schlitten 1 (vgl. Fig. 1 bis 4) läuft entlang der Spindelreihe der Spinnmaschine
und wird durch einen elektrischen Motor 2, der auf dem Schlitten befestigt ist,
angetrieben. Auf der Rückseite des Schlittens 1 sind zwei Sätze von Rollen 3 bis
6 vorgesehen (vgl. Fig. 3), mit welchen der Schlitten auf den Schienen 11 und 12
(vgl. Fig. 4) läuft. Diese Schienen sind in der Nähe der Spindelbank 7 und etwas
vor dieser mittels der Arme 8, 9 und 10 (vgl. Fig. 2 und 4) befestigt. Die
Antriebsrolle 3, durch welche der Schlitten vorwärts und rückwärts bewegt wird,
wird vom Motor 2 über eine Schnecke 13, eine Umkehrkupplung 15, eine Antriebswelle
16 (vgl. Fig. 13), einen Kettenantrieb 17 und ein Kegelradgetriebe 18 (vgl. Fig.
1 und 2) angetrieben.
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Auf dem Schlitten 1 ist ein Behälter 20 angeordnet (vgl. Fig. 1 und
2), welcher eine Anzahl leerer Spulen 19 enthält und in dem eine Förderkette 22
mit in gleichem Abstand angeordneten Förderorganen 21 untergebracht ist. Der Kettenförderer
wird durch die Welle 24 angetrieben, welche über die Kette 23 mit der Welle 16 verbunden
ist (vgl. Fig. 1). Am oberen Umkehrpunkt des Kettenförderers 22 werden die leeren
Spulen durch die Förderorgane 21 nacheinander in einen Führungsschacht 25 abgelegt
(vgl. Fig. 5).
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An der Unterseite des Führungsschachtes 25 ist ein Spulenhalter 28
vorgesehen (vgl. Fig. 7), welcher eine Aussparung 27 enthält (vgl. Fig. 8), damit
die Spitzen der Spindeln26 bei der Bewegung des Schlittens nicht von dem Halter
28 berührt werden. Außerdem ist ein weiterer, schwenkbarer Spulenhalter 29 für das
obere Ende der leeren Spule 19 angeordnet, durch welchen diese in schräger Lage
so gehalten wird, daß sie auf die Spindeln 26 gleiten kann (vgl. Fig. 3 und 7).
Wenn der Schlitten 1 sich bewegt, berührt die leere Spule 19 mit dem Ende, welches
den größeren Durchmesser hat, eine Spindel 26 innerhalb der Aussparung 27 (vgl.
Fig. 7 und 8). Bei der weiteren Bewegung des Schlittens 1 wird die leere Spule 19
vom Spulenhalter 28 losgelassen, so daß sie unter Führung durch den schwenkbaren
Spulenhalter 29 auf die Spindel herabgleitet. Auf diese Weise werden die leeren
Spulen auf die Spindeln nacheinander aufgesetzt (vgl. die Spulen 1.9' bis 19"' in
Fig. 7).
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Vor dem Abnehmen einer vollen Spule muß der Fadenführer 31 (Sauschwänzchen)
angehoben werden und gleichzeitig das Garn zwischen dem Spinnring 32 und der Ausgangswalze
33 des Streckwerkes weggezogen werden, damit sich der Schlitten 1 vorwärts bewegen
kann, ohne an den Teil 31 und das Garn zu stoßen (vgl. Fig. 9). Zu diesem Zweck
ist eine Führung 35 für den Teil 31 und eine Garnführung 36 an dem Führungsschacht
25 befestigt (vgl. Fig. 1 und 3). Dadurch werden die Fadenführer 31 nacheinander
angehoben, wenn sich der Schlitten 1 vorwärts bewegt, und das Garn 34 weggezogen,
damit keine Störung beim Abnehmen der vollen Spulen 37 eintritt.
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Zum Abnehmen der vollen Spulen 37 ist ein schwenkbares Greiferpaar
mit Gummistückchen 39 an dem gabelförmigen Stück 38 angeordnet (vgl. Fig. 9 bis
11). Die Greifer mit den Gummistückchen 39 sind etwas nach oben geschwenkt und mittels
einer Feder gegen die an dem Gabelstück 38 befestigten Anschläge 41 gedrückt. Diese
Anordnung ermöglicht es, die volle Spule leicht und sicher ohne die Gefahr des Herabfallens
abzunehmen. Das Gabelstück 38 ist an den vorderen Enden der parallelen Arme 44 und
45, welche bei 42 und 43 mit ihren anderen Enden schwenkbar befestigt sind, derartig
gelenkig angeordnet, daß es in senkrechter Lage aufwärts und abwärts geschwenkt
werden kann (vgl. Fig. 10). Wie aus Fig. 1 und 4 ersichtlich, ist einer der parallelen
Arme, nämlich Arm 45, über den Verbindungshebel 47 mit einem Stift 46 verbunden,
der an einem Ende der Welle 16 exzentrisch zu dieser sitzt. Wenn der Stift 46 einmal
umläuft, macht die Anordnung aus den Hebeln 44 und 45 in der senkrechten Ebene eine
Bewegung nach oben und unten. Am Ende der Abwärtsbewegung dieser Hebel wird die
volle Spule 37 durch die Greifer 40 erfaßt (vgl. Fig. 9) und von der Spindel
26 etwa in senkrechter Lage abgezogen, bis sie die in Fig. 10 dargestellte
Lage einnimmt, in welcher der Hebel 48 (vgl. Fig. 11) durch die Vertiefung 49 im
Arm 45 nach unten gedrückt wird, so daß die Greifer 40 nach oben schwenken und die
Spule 37 losgelassen wird. Gleichzeitig wird das obere Ende dieser Spule durch den
waagerechten Hebel 50 nach unten gedrückt, welcher mit der Feder 51 verbunden
ist. Diese hat eine genügende Spannung, weil der Winkel zwischen dem Gabelstück
38 und dem Arm 45 in der in Fig. 10 dargestellten Stellung verkleinert ist. Die
volle Spule fällt also schnell herab in den Behälter 53, indem sie über die Führungsplatte
52 gleitet. Jetzt tritt das auf die Spindel 26 gewickelte Garn 34 in den Schlitz
54 in der Führungsplatte 52 ein (vgl. Fig. 3) und wird durch die Messerkante 55
dieser Platte abgeschnitten. Das abgeschnittene Garn wird infolge seiner Spannung
auf die Rolle 56 gehängt und durch die Rotation dieser Rolle, welche vom Kettenförderer
22, z. B. über ein Laufrad, angetrieben ist, gelockert, um ein Abreißen des von
der Spindel 26 zur Ausgangswalze 33 führenden Garnes zu vermeiden. Sobald das Abnehmen
der vollen Spule 37 beendet ist, wird der Teil 31 in seine Ausgangslage zurückgebracht.
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Damit die volle Spule 37 sicher und leicht von der Spindel 26 abgezogen
werden kann, ist ein Druckhebel 59 vorgesehen, der die schwenkbare Sperrung 60 (ratch),
welche um die Achse 61 angeordnet ist, nach unten drückt. Der Hebel 59 ist mit dem
Hebel 47 zwischen dessen Enden mittels eines Hilfshebels 58 verbunden (vgl. Fig.
4). Wenn der in senkrechter Richtung bewegliche Hebel 59 nach unten bewegt wird
(vgl. die strichpunktierte Darstellung in Fig. 9), wird in an sich bekannter Weise
die volle Spule 37 am Hülsenfuß zur Unterstützung des Abhebevorgangs nach oben gestoßen.
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Sobald der Schlitten 1 am anderen Ende der Spinnmaschine od. dgl.
selbsttätig angehalten wird, nachdem die Spulenauswechslung vollzogen ist, wird
die Umsteuereinrichtung betätigt. Es wird dann, indem der in Fig. 2 und 3 dargestellte
Handhebel 62 nach vorn gestoßen wird, die Führungskammer 25 nach vorn um
die obenliegende Achse 63 geschwenkt, um eine gegenseitige Störung des Schlittens
und der Spindeln 26 oder der Teile 31 während des Rückwärtsganges zu verhindern.
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Die Umsteuereinrichtung besteht aus einem Umsteaerhebel 64 (vgl. Fig.
3 und 12) mit einem Zahnkranz 65, der auf der Rückseite des Schlittens 1 schwenkbar
gelagert ist, einem T-förmigen Hebel 67 mit einem im Zahnkranz 65 kämmenden Zahnkranz
66. Auch der Hebel 67 ist schwenkbar angeordnet und mit dem Hebel 64 durch eine
Feder 68 verbunden,
die eine entsprechende Spannung hat. Der Schalthebel
69 für die Kupplung ist mit dem Hebel 6'7 über den Stift 71 gelenkig verbunden.
Außerdem ist ein gebogener Hebel 73 schwenkbar auf der Rückseite des Schlittens
1 befestigt. In der vorderen Endlage des Schlittens stößt der Hebel 64 an den an
der Schiene 11 befestigten Anschlag 70, wodurch der Hebel 67 im Uhrzeigerdrehsinn
gedreht und die Spannung der Feder 68 erhöht wird. Dadurch wird der Hebel 67 über
seinen Totpunkt mit dem Hebel 64 schnell hinweggeschwenkt, wodurch der am Hebel
69 befestigte Stift 72 in die Nut 74 des gebogenen Hebels 73 gelangt, so daß das
Kupplungsglied 78 in die Mittellage gestellt und der Schlitten angehalten wird.
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Die Umsteuerkupplung 15 (vgl. Fig. 13) enthält zwei Kegelradgetriebe
75 und 76, welche lose auf der Welle 16 sitzen, und das Kupplungsglied 78, welches
mit der Welle 16 umläuft, aber auf dieser in beiden Richtungen verschoben werden
kann.
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Bei der schon erwähnten Bewegung der Führungskammer 25 mittels des
Handhebels. 62, wenn der Schlitten in der Endlage ist, wird gleichzeitig ein senkrecht
angeordneter Hebel 80 durch einen Nocken 79 angehoben, so daß der mit dem Hebel
80 verbundene gebogene Hebel 73 (vgl. Fig. 12) an seinem Ende angehoben wird, um
die Nut 74 für den Rückwärtsgang des Schlittens. außer Eingriff zu bringen. Dadurch
wird der Kupplungsschalthebel 69 infolge der Federspannung so geschwenkt, daß die
Kupplung für den Rückwärtslauf eingeschaltet ist.
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Zum Abschalten des Antriebs für die Fördereinrichtung der leeren Spulen
und die Abnahmeeinrichtung für die vollen Spulen während des Rückwärtsganges des
Schlittens ist die Antriebswelle 16 in zwei Teile unterteilt, welche durch die nur
in einer Richtung wirkende Kupplung 81 verbunden sind. Ein Teil der Welle ist also
abgeschaltet, damit beim Rückwärtsgang auf die Fördereinrichtung der leeren Spulen
und die Abzieheinrichtung der vollen Spulen keine Kraft übertragen wird, während
er jedoch mit dem anderen Teil während des Vorwärtsganges zum Antrieb der Rolle
3 angetrieben ist (vgl. Fig. 1).
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Sobald der Schlitten 1 beim Rückwärtsgang in die Anfangslage zurückgekehrt
ist, wird der Umsteuerhebel 64 durch den Anschlag 70 an der Schiene 11 berührt,
so daß das Kupplungsglied 78 in die Mittelstellung gestellt (vgl. Fig. 3) und der
Schlitten angehalten wird. Wenn der Handhebel 62 (vgl. Fig. 2) durch die Bedienungsperson
nach rückwärts gestoßen wird, damit die Führungskammer 25 für den nächsten Schlittenhub
nach rückwärts gestoßen wird, wird der senkrecht bewegliche Hebel 80 durch den Anschlag
79 angehoben, wodurch das Kupplungsglied 78 aus der Mittelstellung zu der Kupplungsseite
für den Vorwärtsgang für den darauffolgenden Hub des Schlittens geschaltet wird,
wie bereits erwähnt. Der Handhebel 82 (vgl. Fig. 2) dient zum Anlassen des Motors
2 mittels des Hebels 83. Der mit dem Hebel 83 verbundene Stift 84 sitzt in der Vertiefung
85 an der Unterseite des Handehebels 62, während der Motor läuft, damit eine Vorwärs-
oder Rückwärtsbewegung der Führungskammer 25 während des Arbeitens der Vorrichtung
verhindert wird.
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Da der Motor 2 sich zusammen mit dem Schiltten 1 bewegt, muß das mit
ihm verbundene Kabel 86 aufgewickelt und abgespult werden, zu welchem Zweck eine
besondere Einrichtung vorgesehen ist. Das Kabel 86 wird auf die Kabeltrommel
87, welche mit der Kabeltrommel umlaufende Kontaktringe 88 trägt (vgl. Fig.
2 bis 4 und 14) aufgewickelt. Zur Stromzuführung dienen die festen Bürsten 89, welche
die Kontaktringe 88 berühren.
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S3wohl die Kabeltrommel 87 wie die Kontaktringe 88 sitzen lose auf
der Welle 90. Diese ist außerdem mit einem Freilauf 91 versehen, welcher vom Kettenrad
92 angetrieben wird. Dieses wird von der Welle für die Antriebsrolle 3 über die
Kette 93 (vgl. Fig. 2) angetrieben, so daß das Kettenrad 92 beim Abwickeln des Kabels
lose ist. Die Welle 90 und die Kabeltrommel 87 sind mittels einer Reibungskupplung,
nämlich einer Schraubenfeder 94 und der Reibscheibe 95, miteinander gekuppelt. Die
Reibscheibe 95 ist an dem einen Ende und die Feder 94 am anderen Ende der Welle
90 angeordnet (vgl. Fig. 14). Beim Vorwärtsgang des Schlittens wird das Kabel von
der umlaufenden Kabeltrommel 87 glatt abgewickelt, weil das Kettenrad 92
so berechnet ist, daß es sich langsamer dreht als. die Mindestgeschwindigkeit des
Kabels 86. Beim Rückwärtsgang wird das Kabel 86 mittels der Kabeltrommel
87 aufgewickelt, während sie durch das Kettenrad 92 angetrieben wird. Bei
diesem Rückwärtsgang kann das Kabel 86 mit konstanter Geschwindigkeit auf die Trommel
aufgewickelt werden, und es ist bis zum Ende aufgewickelt, wenn der Schlitten 1
in die Ausgangslage zurückgekehrt ist, weil zwischen der Trommel 87 und der
Welle 90 Schlupf vorhanden ist, wenn die Umlaufgeschwindigkeit der Trommel
87 abnimmt, während der Durchmesser der aufgewickelten Kabelwindungen zunimmt.
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Die Vorrichtung gemäß Erfindung arbeitet folgendermaßen: Zunächst
wird eine Anzahl leerer Spulenkörper derart in den Behälter 20 eingebracht, daß
die Spulenkörper mit dem Ende, welches den größeren Innendurchmesser hat, nach einer
bestimmten Seite des Behälters 20 liegen. Dann wird der Führungsschacht 25 in die
Lage für die Betätigung gebracht durch Zurückstoßen des Handgriffes 62 (vgl. Fig.
2). Mit der Bewegung des Handgriffes 62 wird das Kupplungsglied 78 aus der Mittellage
zur Einschaltlage für den Rückwärtsgang gebracht, und zwar mittels des in senkrechter
Richtung beweglichen Hebels 80 und des gebogenen Hebels 73.
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Sobald der Motor 2 durch den Anlaßhebel 82 eingeschaltet ist, wird
der Antrieb über die Schnecke 13, das Schneckenrad 14, die Umkehrkupplung 15. die
Welle 16, die endlose Kette 17 und das Kegelradgetriebe 18 auf die Antriebsrolle
3 übertragen (vgl. Fig. 1 und 2). Daraufhin setzt sich der Schlitten 1 in Bewegung
in Richtung zu dem anderen Ende der Spinnmaschine, wobei er auf den Schienen 11
und 12 mittels der schon erwähnten Antriebsrolle 3 und der Rollen 4 bis 6 (vgl.
Fig. 1, 2 und 4) läuft. Gleichzeitig wird das andere Ende der Antriebswelle 16 durch
den Motor 2 über die in einer Richtung wirkende Kupplung 81 angetrieben, um den
Antrieb über die Kette 23 auf die Welle 24 zu übertragen. Dadurch wird der Kettenförderer
22 mit den Förderorganen 21 (vgl. Fig. 5) in dem Behälter 20 angetrieben, welcher
die leeren Spulenkörper 19 der Führungskammer 25 derart zuführt, daß sie für das
Aufsetzen auf die Spindeln 26 bereit sind (vgl. Fig. 7).
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Beim Vorwärtsgang des Schlittens 1 werden alle Fadenführer 31 (Sauschwänzchen)
durch die kurvenförmige Führung 35 nach oben gebracht und das
Garn
34 durch die Garnführung 36 nach hinten gedrückt, damit sie beim Abnehmen der vollen
Spulenkörper nicht stören. Sobald beim Vorwärtsgang des Schlittens die Greifer 40
über einen vollen Spulenkörper 37 gelangen, werden die parallelen Arme 44 und 45
bis nahezu in die waagerechte Lage abgesenkt. Durch die nach oben gehende Bewegung
des Hebels 47, welche durch den exzentrischen Stift 46 an der Welle 16 verursacht
wird, wird das obere Ende des vollen Spulenkörpers zwischen den an den Greiferarmen
40 liegenden Gummistücken 39 ergriffen. Nun wird der Druckhebel 59 für die Schwenkung
des Spulenaushebers 60 nach unten mittels des Hilfshebels 58 abgesenkt, welcher
mit dem Hebel 47 in Verbindung steht. Durch den vom Spulenausheber 60 auf die Unterseite
der Spulenhülse wirkenden Stoß wird diese nach oben gedrückt, so daß sie leicht
von der Spindel entfernt werden kann (vgl. Fig. g). Danach wird der Spulenkörper
von der Spindel 26 nach oben abgezogen, indem er während der Schwenkbewegung der
parallelen Arme 44 und 45 durch die Greifer 40 gehalten wird (vgl. Fig. 10). Wenn
die Arme 44 und 45 ein kleines Stück weiter nach oben gehen, gelangt der Hebel 48,
der am Ende der Greiferpaare befestigt ist, in die Ausnehmung 49 des Armes 45, so
daß die Greifer zur Lösung des Spulenkörpers geöffnet werden. Außerdem wird auf
das obere Ende des Spulenkörpe:rs 37 mittels des Hebels 50 ein nach unten wirkender
Druck ausgeübt. Die mit diesem Hebel verbundene Druckfeder 51 wird bei der nach
oben gerichteten Schwenkbewegung der Arme 44 und 45 zusammengedrückt, so daß sich
ihre Kraft verstärkt. Diese Anordnung bewirkt, daß der volle Spulenkörper schnell
in den Behälter 53 über die Führungsplatte 52 fällt. Das auf der Spindel 26 hängende
Garn 34 tritt in den in der Führungsplatte 52 vorgesehenen Schlitz 54 ein und wird
durch die Messerkante 55 abgeschnitten. Das. abgeschnittene Garn verliert die Spannung,
indem es auf die Rodle 56 gleitet.
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Beim Vorwärtsgang des Schlittens gleitet auf die Spindel 26, von der
ein voller Spulenkörper enfernt ist, ein leerer Spulenkörper 19 nach unten, der
in schräger Lage mit der Seite, an der der Innendurchmesser größer ist, in dem Spulenhalter
28 und dem schwenkbaren Spulenhalter 29 (vgl. Fig. 7) liegt. Sobald der Spulenkörper
19 mit der Innenwand im Bereich seines Ende mit dem größeren Durchmesser auf das
obere Ende der Spindel 26 trifft, wobei dieses Ende in die Ausnehmung 27 des Spulenhalters
28 eintritt (vgl. Fig. 8), wird der Spulenkörper 19 in etwa senkrechter Lage auf
die Spindel 26 gebracht, indem er durch den schwenkbaren Spulenhalter 29 geführt
wird. Dabei nimmt der Spulenkörper die in Fig. 7 mit 19' und 19"' bezeichneten Lagen
ein.
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Der nächste Spulenkörper 19 in der Führungskammer 25 fällt von selbst
infolge seines Gewichtes herab in die unterste Lage in der Kammer 25, in der er
an beiden Enden von den Spulenhaltern 28 und 29 getragen wird, so daß er für das
Aufsetzen auf eine Spindel 26 bereit ist.
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Nach dem Aufsetzen einer Spule wird der Fadenführer 31 von der Führung
35 losgelassen, so daß er in seine normale Lage zurückkehrt.
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Bei der Vorwärtsbewegung des Schlittens 1 wird das mit dem Motor 2
verbundene Kabel 86 von der Trommel 87 abgewickelt. Das auf der Welle der
Kabeltrommel 87 sitzende Kettenrad 92 wird in der Abwickelrichtung durch die endlose
Kette 93 langsanier gedreht, als es der Abzugsgeschwindigkeit des Kabels entspricht.
Die Trommel 87 wird durch das Kabel 86 gedreht, wobei der Unterschied zwischen der
Antriebsgeschwindigkeit und der Abzugsgeschwindigkeit des Kabels durch den Freilauf
91 ausgeglichen wird, so daß das Kabel glatt abgespult werden kann.
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Sobald der Schlitten 1 in die Endlage an der Spinnmaschine gelangt
ist, stößt der Umsteuerhebe164 an den an der Schiene 11. befestigten Anschlag 70,
wodurch der Kupplungsteil 78 mittels der in Fig. 12 dargestellten Übertrag ungseinrichtung
in die Mittelstellung gebracht wird, wodurch alle Bewegungen des Schlittens 1 aufhören,
abgesehen davon, daß der Motor 2 weiterläuft. Sobald der Hebel 62 von der Bedienungsperson
zurückgestoßen wird, um die Führungskammer 25 von der Spindelreihe zu entfernen,
wird der Kupplungsteil 78 selbsttätig in die Lage für die Rückwärtsbewegung
geschaltet. Demgemäß läuft die Rolle 3 in umgekehrter Richtung und bringt den Schlitten
1 in die Ausgangslage zurück, während das Kabel 86 auf die Trommel
87 aufgewickelt wird. Während des Rückwärtsgangs wird auch der Antrieb auf
die Einrichtungen für das Abnehmen und Aufsetzen von Spulenkörpern durch die nur
in einer Richtung wirkende Kupplung 81 nicht übertragen. Da zwischen der Kabeltrommel
87 und der Welle 90 eine Reibscheibe 95 vorgesehen ist, kann das Kabel 86 glatt
aufgewickelt werden, indem während der Bewegung des Schlittens 1 ein Schlupf vorhanden
ist.