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Vorrichtung zum gleichzeitigen Spritzauftragen zweier oder mehrerer
pumpbarer Spritzmaterialien in vorbestimmten Mengenverhältnissen Vorrichtungen zum
gleichzeitigen Spritzauftragen zweier oder mehrerer pumpbarer Spritzmaterialien
in vorbestimmten Mengenverhältnissen sind in verschiedenen Ausführungsformen bekannt.
Insbesondere sind solche bekannt, die mit synchron arbeitenden, von einem Arbeitsdruckmittel
betätigten Kolbenpumpen für jedes Spritzmaterial und mit an die Kolbenpumpen über
Zufuhrleitungen mit darin angeordneten Absperrventilen angeschlossenen, getrennten
Vorratsbehältern für jedes Spritzmaterial ausgerüstet sind, wobei einer der Vorratsbehälter
im allgemeinen unter dem Druck eines besonderen Druckmittels steht. Die Kolbenpumpen
arbeiten dabei auf eine Spritzpistole, z. B. eine handbetätigte Mischspritzpistole.
Bei den bekannten Vorrichtungen zum gleichzeitigen Spritzen zweier oder mehrerer
pumpbarer Spritzmaterialien sind die Kolbenpumpen zumeist als doppelt beaufschlagte
Pumpen ausgebildet, wobei das Spritzmaterial zugleich als Arbeitsdruckmittel dient.
Dabei ist eine Umsteuerung der in der Zufuhrleitung zwischen Vorratsbehälter und
Kolbenpumpen angeordneten Absperrventile und sonstiger Steuerventile erforderlich,
was bei den bekannten Ausführungsformen über komplizierte Hebelgestänge verwirklicht
wird, die ihrerseits von den Kolben der Kolbenpumpen gesteuert werden.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zum gleichzeitigen
Spritzen zweier oder mehrerer pumpbarer Spritzmaterialien in vorbestimmten Mengenverhältnissen
zu schaffen, die in ihrem Aufbau wesentlich einfacher ist als die bekannten und
auf komplizierte Hebelsteuerungen für die Absperrventile verzichtet.
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Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum gleichzeitigen Spritzauftragen
zweier oder mehrerer pumpbarer Spritzmaterialien in vorbestimmten Mengenverhältnissen
mit synchron arbeitenden, von einem Arbeitsdruckmittel betätigten Kolbenpumpen für
jedes Spritzmaterial, mit an die Kolbenpumpen über Zufuhrleitung und darin angeordneten
Absperrventilen angeschlossenen getrennten Vorratsbehältern für jedes Spritzmaterial,
von denen einer unter Druck steht, sowie mit einer handbetätigten Spritzpistole.
Sie besteht darin, daß die Absperrventile in den die Vorratsbehälter und die Kolbenpumpen
verbindenden Zufuhrleitungen angeordnet und über Steuerleitungen an das Arbeitsdruckmittel
der Kolbenpumpen, von diesen absperrend betätigt, angeschlossen sind.
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Die durch die Erfindung erreichten Vorteile sind ; vor allem darin
zu sehen, daß bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung die Absperrventile über das
Arbeitsdruckmittel der Kolbenpumpen gleichsam automatisch gesteuert werden, so daß
komplizierte mechanische Hebelgestänge zur Steuerung der Absperrventile in den Zufuhrleitungen
zwischen Vorratsbehälter und Kolbenpumpe nicht mehr erforderlich sind.
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Im einzelnen läßt sich die Erfindung auf verschiedene Weise ausbilden.
So kann das Arbeitsdruckmittel im speziellen auch Arbeitsdruckluft sein, wobei die
Kolbenpumpen als einfach beaufschlagte Kolben auszubilden sind. In diesem Falle
erfolgt zweckmäßig die Steuerung des Arbeitsdruckmittels zd den Kolbenpumpen über
eine Aufnahme für die Spritzpistole, derart, daß mit dem Einhängen der Spritzpistole
in die Aufnahme die Zylinder der Kolbenpumpen sich mit dem Spritzmaterial füllen,
während nach Abnehmen der Spritzpistole von der Aufnahme und Betätigung der Spritzpistole
nach Maßgabe von deren Betätigung die Abgabe des Spritzmaterials erfolgt. Die Steuerung
von Farbspritzanlagen von der Aufnahme der Spritzpistole her ist an sich bekannt.
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Im Rahmen der erfindungsgemäßen Vorrichtung empfiehlt es sich, im
letzterwähnten Falle die Arbeitsdruckmittelleitung für die Pumpen und die Absperrventile
gegenüber der Druckmittelquelle mit einem Absperrentlüftungsventil zu versehen,
das durch das Einhängen der Spritzpistole in die Aufnahme seinerseits gesteuert
wird.
Zwei Ausführungsbeispiele der ErAdung sind in den Fig. 1 und
2 der Zeichnungen scliematisch dargestellt 3.
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1 bezeichnet eine Spritzpistole der `üblichen Bauart für die Abgabe
einer Mischung von zwei Spritzmaterialien, Farbstoff oder harzartiger Lack und ein
Härtemittel, mittels Preßluft. Die Spritzpistole 1 ist mit einer Zufuhrleitung
3, für ein erstes Spritzmaterial, z. B. Farbstoff; und mit einer Zufuhrleitung
3 für ein zweites Spritzmaterial, z. B. Härtemittel, sowie mit einer dritten Leitung
4 für die Zuführung von Preßluft versehen, um die Materialien zu zerstäuben und
auf die zu überziehende Fläche zu treiben. Die Spritzpistole 1 ist mit einem Abzug
5 ausgerüstet und trägt einen Spritzkopf 6, in welchem die Spritzmaterialien mittels
Preßluft gemischt und zerstäubt werden und aus welchem diese Mischung ausgetrieben
wird. Das eine Spritzmaterial ist in einem Vorratsbehälter 7, das andere Spritzmaterial
in einem anderen Vorratsbehälter B. Der Vorratsbehälter 7 kann ein Druckkessel sein,
der zu diesem Zweck durch einen Schlauch 9 mit einer Druckmittelquelle, z. B. Preßluftquelle
(nicht gezeigt), in Verbindung steht, wobei auf dem Behälterdeckel 11 ein Ventil
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vorgesehen ist. Der Vorratsbehälter 7 ist über eine Leitung 12 mit einer
Spritzmaterialkammer 13 einer Pumpenanordnung verbunden, die aus einem ersten Pumpenzylinder
14 und einem zweiten Pumpenzylinder 15 besteht. Ein erster Kolben 16 ist im Zylinder
14 und ein zweiter Kolben 17 im Zylinder 15 hin- und herbeweglich. Eine Druckmittelarbeitskammer
18, die im Ausführungsbeispiel mit Preßluft arbeitet, ist im Zylinder 14 gegenüber
der Kammer 13 des Kolbens 16 gebildet und eine zweite Spritzmaterialkammer 19 ist
im Zylinder 15 vorgesehen. Die Kammer 19 steht mit dem offenen Vorratsbehälter 8
über eine Leitung 20 in Verbindung. Ein erstes Absperrventil 21 ist in der
Leitung 12 angeordnet und mit einem Ventilglied 22 mit einem Kolben 23 versehen,
der durch Preßluft in der Kammer 24 in der Schließrichtung und durch eine Feder
25 in der entgegengesetzten Richtung betätigt wird. Ein zweites Absperrventil 26
ist in der Leitung 20 angeordnet und mit einem Ventilglied 27 mit Kolben 28 versehen,
der durch Preßluft in der Schließrichtung und durch eine Feder 30 in der
entgegengesetzten Richtung betätigt wird. Die Kammer 24 ist mittels einer Leitung
31 mit einem Entlüftungsventil 32 verbunden, das von einer Preßluftquelle (nicht
gezeigt) über eine Leitung 33 mit Preßluft gespeist wird. Das Absperrventil 26 hat
eine Kammer 29, die mittels einer Leitung 34 mit der Leitung 31 verbunden ist, und
die Arbeitskammer 18 steht über eine Leitung 35 mit der Leitung 31 in Verbindung.
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Der erste Kolben 16 ist mittels eines Schafts 36 mit dem zweiten Kolben
17 verbunden. Die Entlüftungsventilanordnung 32 wird durch einen Winkelhebel 37
betätigt, der einen Haken bildet und mit einem Arm 38 versehen ist, der einen Führungsstift
39 eines Kugelventilgliedes 40 steuert. Der Hebel 37 liegt auf einer Feder 41 auf,
die beim Aufhängen der Spritzpistole 1 auf den Hebel 37 gespannt wird. Das Kugelventil
40 steuert einen Kanal, der von einer in der Entlüftungsventilanordnung 32
vor- i gesehenen Aufnahmekammer 42 nach einem Regulierungsraum 43 führt, der von
einem Membranbalg 44 eingeschlossen ist, der eine Spindel 45 mit einem Ventilglied
46 trägt. Die Entlüftungsanordnung 32 ist mit einem Auslaß 47 und Sitzflächen 48
und 49 versehen.
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Die Anlage gemäß Fig. 1 arbeitet wie folgt: Wenn sich die bewegbaren
Teile der Anlage in der gezeigten Stellung befinden, ist die Spritzpistole 1 von
dem durch den Hebel 37 gebildeten Haken abgenommen und die Kammern 13 und 19 sind
mit Spritzmaterialien gefüllt. Das Kugelventi140 ist auf seine Sitzfläche gedrückt
und der Raum 43 ins Freie durch die Kanäle 50, 51 entlüftet. Der Membranbalg 44
ist von seiner Sitzfläche 48 abgehoben und Preßluft fließt von dem Einlaß 33 der
Aufnahmekammer 42 nach dem Auslaß 47 und durch die Leitungen 31, 34 und 35 den Kammern
24, 29 und 18 zu, wobei die Absperrventilglieder 22 und 27 die nach den Spritzmaterialkammern
13 bzw. 19 führenden Leitungen 12, 20 schließen. Die in der Kammer 18 wirkende Preßluft
drückt die Kolben 16, 17 nach unten. Sobald der Abzug 5 betätigt wird, werden die
in der Spritzpistole 1 vorgesehenen Luftäuslaßöffnungen sowie die Spritzmaterialöffnungen
freigegeben, worauf die in der Kammer 18 wirkende Preßluft die Kolben 16 und 17
nach unten schiebt, so daß Material von den Kammern 13 bzw. 19 durch die Leitungen
2, 3 der Spritzpistole zugeführt wird. Da die Querschnittflächen der Kolben 16 und
17 verschieden groß und die Kolben selbst fest miteinander verbunden sind; ist es
klar, daß die Menge des durch die Zufuhrleitung 2 gelieferten Materials immer in
einem bestimmten Verhältnis zu der Menge des durch die Leitung 3 gelieferten Spritzmaterials
steht, wobei diese Mengen in dem beschriebenen Ausführungsbeispiel proportional
der wirksamen Querschnittsflächen der Kolben 16 und 17 sind.
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Sobald der Bedienungsmann den Abzug 5 losläßt und dadurch das Spritzen
abstellt, hört die Abgabe durch die Düse 6 der Spritzpistole auf. Durch Aufhängen
der Spritzpistole auf den Haken des Hebels 37 wird der von dem Arm 38 auf den Führungsstift
39 des Kugelventilglieds ausgeübte Druck aufgehoben. Der Luftdruck im Einlaßkanal42
hebt alsdann das Kugelventilglied 40, um den Entlüftungskanal 51 zu schließen und
Druckluft durch den Kanal 50 dem Raum 43 zuzulassen. Infolgedessen
werden der Membranbalg 44 gegen seine Sitzfläche 48 gedrückt und das Ventil 46 von
seiner Sitzfläche 49 gehoben, so daß der Auslaß 47 ins Freie entlüftet wird. Hierdurch
wird unter dem Druck der Feder 25 und des direkt auf die Ventilspindel 22 wirkenden
Materials das Absperrventilglied 22 geöffnet und dem ersten Spritzmaterial der Weg
aus dem Behälter 7 zur Kammer 13 freigegeben. Gleichzeitig öffnet die Feder 30 das
Absperrventilglied 27 und stellt dadurch eine Verbindung zwischen dem Behälter 8
und der Kammer 19 über die Leitung 20 her. Das in die Kammer 13 hineingedrückte
Material schiebt den Kolben 16 in seinem Zylinder 14 nach oben und der Kolben 17
in der Kammer 19 bewegt sich ebenfalls nach oben und saugt dadurch Material aus
dem offenen Vorratsbehälter 8 durch die Leitung 20 in die Kammer 19 hinein. Ein
Niederdrücken des Hebels 37 verursacht also ein Füllen der Kammern 13 und 19 mit
den entsprechenden Spritzmaterialien. Nach Abheben der Spritzpistole kann das Spritzen
des Materials wieder fortgesetzt werden.
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Fig. 2 zeigt eine Abänderung der in Fig. 1 dargestellten Pumpenanlage:
Die Arbeitsweise der Elemente
der Fig.2 ist mit der der gleichbezeichneten
Elemente der Fig. 1 identisch, so daß diese nicht nochmals beschrieben werden. Die
Zylinder 14 und 15 sind mit Förderleitungen 2 und 3 sowie mit Kolben 16 und 17 und
diese mit Kolbenstangen 52 bzw. 53 versehen. Die Kolbenstange 52 ist an einem Gestell
54 befestigt und mit einem Kanal 55 versehen, der eine Verbindung zwischen der Leitung
12 und dem von dem Ventilglied 22 gesteuerten Raum 13 herstellt. Der Zylinder 14
ist mit einem Ende eines zweiarmigen Hebels 56 gelenkig verbunden, dessen anderes
Ende an die Kolbenstange 53 angeschlossen ist. Der Hebel 56 ist um einen von einem
Träger 58 getragenen Drehzapfen 57 schwenkbar, welcher Träger an verschiedenen Stellungen
an dem Gestell 54 mittels eines Flügelbolzens 59 festgelegt werden kann, der in
einem im Gestell 54 vorgesehenen, in der Längsrichtung des Hebels 56 laufenden Schlitz
60 montiert ist. Der Hebel 56 hat einen Schlitz 60, durch den sich der Drehzapfen
57 erstreckt. Um ein Klemmen zu vermeiden, kann in den Verbindungsstellen zwischen
dem Hebel 56 und dem Zylinder 14 bzw. der Stange 53 genügend Spiel vorgesehen werden.
Durch Schieben des Trägers 58 in der Richtung des Schlitzes 60 und Feststellen desselben
in einer neuen Stellung kann das Hebelverhältnis des Hebels 56 und dadurch die Abgabemenge
der Kammern 13, 19 entsprechend geändert werden. Damit ist eine Möglichkeit zur
Einstellung verschiedener Mischungsverhältnisse gegeben.