DE1131241B - Verfahren zur Herstellung von Phosphatduengemitteln - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Phosphatduengemitteln

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DE1131241B
DE1131241B DEF18961A DEF0018961A DE1131241B DE 1131241 B DE1131241 B DE 1131241B DE F18961 A DEF18961 A DE F18961A DE F0018961 A DEF0018961 A DE F0018961A DE 1131241 B DE1131241 B DE 1131241B
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C05FERTILISERS; MANUFACTURE THEREOF
    • C05BPHOSPHATIC FERTILISERS
    • C05B1/00Superphosphates, i.e. fertilisers produced by reacting rock or bone phosphates with sulfuric or phosphoric acid in such amounts and concentrations as to yield solid products directly
    • C05B1/02Superphosphates

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Fertilizers (AREA)

Description

  • Verfahren zur Herstellung von Phosphatdüngemitteln Superphosphatdüngemittel wurden bisher nach verschiedenen Verfahren hergestellt, nach welchen die Rohphosphate durch Aufschluß mit einer Säure in lösliche Phosphate übergeführt werden, die von den Pflanzen bei ihrem Wachstum als Nährstoffe aufgenommen werden. Das gebräuchlichste Verfahren besteht darin, daß man feingemahlenes Rohphosphat mit anorganischen Säuren mischt, worauf die Masse sich infolge der primären chemischen Reaktion erhitzt. Dann läßt man die Masse so weit erhärten, daß sie sich noch zerkleinern läßt. Die erhärtete Masse wird dann entweder in Form großer Brocken ausgeräumt oder zu feinen Einzelteilchen zerkleinert und anschließend so lange reifen gelassen, bis sie den Anforderungen des Handels entspricht. Bei den bekannten Verfahren findet nach dem Ausräumen oder Zerkleinern der Aufschlußmasse eine starke Wärmeentwicklung infolge der exothermen Sekundärreaktion unter erheblichem Verlust des ursprünglich in der Masse enthaltenen Wassers statt, wobei eine nochmalige Erhärtung zu einer noch härteren Masse eintritt, so daß diese, wenn die Reifung bis zum gewünschten Punkt fortgeschritten ist, wiederum zerkleinert werden muß.
  • Nach dem erfindungsgemäßen Verfahren werden Phosphatdüngemittel mit hohem Gehalt an pffanzenaufnehmbarem P,0, durch Aufschluß von Rohphosphaten mit anorganischen Säuren, insbesondere Schwefelsäure und Phosphorsäure, oder einem Gemisch aus Mineralsäuren und Düngesalzen hergestellt. Nach praktischer Beendigung der sich an das Mischen von Rohphosphat und Säure anschließenden chemischen Primärreaktion und so weit gehender Erhärtung, daß die Masse sich zerkleinern läßt, ohne wieder zusammenzubacken, wird sie entweder zur nachfolgenden Lagerung zu großen Brocken zerbrochen, mit Hilfe eines Kranes, oder zu kleinen Einzelteilchen zerkleinert, worauf die Härtung und Ausreifung erfolgt. Von diesem Punkt an weicht das erfindungsgemäße Verfahren von den bekannten Verfahren darin ab, daß die Rohphosphat-Aufschlußmasse während des Aufschlusses und der Reifung vom Beginn der Zerkleinerung bis zur praktischen Beendigung der Reifung und Wärmeentwicklung bei normalem Druck unter Kühlung derart gelagert wird, daß keine wesentliche Verdampfung des Wassergehaltes der Masse stattfindet, der ursprüngliche Wassergehalt derselben somit im wesentlichen erhalten bleibt und durch Kristallisation mit dem gebildeten wasserlöslichen und wasserextrahierbaren Calciumphosphat und gegebenenfalls dem Calciumsulfat gebunden wird. Es sind bereits viele Vorschläge gemacht worden, die Verarbeitung und Ausreifung von Superphosphaten so abzuändern, daß die erforderliche Zeit verkürzt und die physikalische Beschaffenheit des Endproduktes verbessert wird und daß in gewissen Fällen besondere, jedoch begrenzte chemische Vorteile erzielt werden.
  • So beschreibt die deutsche Patentschrift 882 999 die Herstellung von Granulaten aus Superphosphat oder Mischdüngern, indem die Ausgangsstoffe zu einer Aufschlämmung verarbeitet werden, die dann mit feinzerkleinerten festen Bestandteilen unter Bildung von Granulaten vermischt wird. Diese Granulate werden dann durch Wärmezufuhr getrocknet, wobei nicht nur Wasser abgetrieben wird, sondern auch große Mengen an Über- und Unterkorn anfallen, die im Kreislauf in das Verfahren zurückgeführt werden müssen.
  • Gemäß der deutschen Patentschrift 872055 wird die Aufschlußmischung in kleine, fahrbare Behälter eingebracht, wo sie in 30 Minuten erhärtet. Dann wird die Masse zu einem weichen Pulver zerkleinert, das unmittelbar zur Reifung zu Haufen aufgeschüttet wird. Durch die starke Wärmeentwicklung bei der Reifung findet ein erheblicher Wasserverlust statt.
  • Die deutsche Patentschrift 747163 beschreibt ein Verfahren, wonach das Rohphosphat weitgehend zerkleinert und mit der Aufschlußsäure geknetet wird, wobei ein Temperaturabfall unter 80° C vermieden werden muß. Die teigige Aufschlußmasse wird durch Zusatz eines großen überschussec von Staub aus einem vorherigen Arbeitsgang gekörnt. Zu diesem Zweck muß also der größte Teil des Produktes zunächst staubfein gemahlen werden, um dann der Aufschlußmasse zwecks Körnung zugesetzt zu werden.
  • Nach den deutschen Patentschriften 741227 und 746 889 wird die aus dem Mischer kommende zähflüssige Rohphosphat-Aufschlußmasse zunächst einem Zwischenbehälter zugeführt, wo ein erheblicher Wasserverlust stattfindet und der Wasserdampf durch besondere Leitungen abgezogen wird. Dann gelangt die Masse auf ein Förderband, wo sie durch Gebläseluft gekühlt wird. Hierbei findet ein noch weitergehender Wasserverlust statt. Gemäß der letztgenannten Patentschrift dient als Ausgangsgut Pebble-Phosphat, und der Aufschluß wird mit einer unzureichenden Säuremenge durchgeführt. Infolge dieser Maßnahme muß auch noch der Nachteil in Kauf genommen werden, daß der Anteil an wasserextrahierbarer Phosphorsäure um 8 bis 1011/o herabgesetzt wird.
  • Aus denUSA.-Patentschriften 1837 283, 1837 285, 1837 307, 1837 328 und 1837 330 sind Verfahren zur Herstellung von Phosphatdüngemitteln bekannt, nach denen sowohl die Primärreaktion als auch die Reifung in einem einzigen verschlossenen Autoklav unter abwechselnder Druckerhöhung und Druckverminderung, Erhitzung und Kühlung sowie Abzug von Wasserdampf aus dem Autoklav durchgeführt wird. In allen Fällen wird das Produkt künstlich durch Anwendung von Vakuum, Zufuhr von Wärme oder durch beide Maßnahmen getrocknet.
  • Die Herstellung von Triple-Superphosphat erfolgt gemäß der britischen Patentschrift 668 269 durch Bildung eines Schlammes aus Rohphosphat und Phosphorsäure, der dann auf mechanischem Wege mit Hilfe großer Mengen von Kühlstaub gekörnt wird. Dann wird die Masse durch Erhitzen in einem Trockner getrocknet. Die großen Mengen des hierbei anfallenden Unterkorns müssen im Kreislauf in das Verfahren zurückgeführt werden.
  • Auch der zur Herstellung von Triple-Superphosphat gemäß der britischen Patentschrift 620 590 zunächst gebildete Schlamm enthält einen großen Überschuß an Wasser, und das aus der Granuliertrommel kommende Produkt muß daher durch Erhitzen getrocknet werden.
  • Die britische Patentschrift 596 788 beschreibt die Herstellung von Superphosphatagglomeraten aus feuchtem Gut. Die Agglomerate werden zunächst durch heiße Verbrennungsgase getrocknet und dann künstlich mittels eines Luftstromes gekühlt, der weitere Mengen an Wasser aus dem Produkt fortführt.
  • Die gleiche Maßnahme des Abtreibens von Wasser aus dem Produkt, die allen diesen bekannten Verfahren gemeinsam ist, wurde auch bei der Herstellung von Mischdüngemitteln angewandt.
  • So beschreibt die britische Patentschrift 691920 ein Verfahren zur Herstellung wasserfreier granulierter Phosphor-Stickstoffdüngemittel, wonach das Rohphosphat mit Schwefelsäure zu einem dicken Schlamm vermischt und dieser mit gasförmigem Ammoniak behandelt wird. Durch die hierbei entwickelte starke Neutralisationswärme wird der überwiegende Teil des Wassers in Form von Dampf abgetrieben.
  • Die britische Patentschrift 689 397 geht von bereits fertigem Superphosphat aus. Das Produkt wird granuliert, wobei das Wasser durch die Reaktionswärme der Umsetzung von Ammoniak mit Schwefelsäure abgetrieben wird.
  • Gemäß der USA.-Patentschrift 1871195 wird bereits vor dem Aufschluß des Rohphosphats Ammoniak zugesetzt und die dadurch entstehende Neutralisationswärme zur Beschleunigung der Reaktion ausgenutzt. Dieses Verfahren arbeitet im übrigen wie die in den obengenannten USA.-Patentschriften beschriebenen, im Autoklav unter abwechselndem Überdruck und Unterdruck, Wärmezufuhr und künstlicher Kühlung. Das entstehende Ammonsulfat fällt gemäß der Lehre dieser Patentschrift als verdünnte Lösung an, aus der das überschüssige Wasser später abgetrieben werden muß.
  • Auch das Verfahren nach der USA.-Patentschrift 2 700 605 führt die Körnung des Superphosphats unter starker Wärmezufuhr durch, wobei die Wärme durch Umsetzung von Ammoniak mit Schwefelsäure erzeugt wird und den Zweck hat, das Wasser abzutreiben, welches zuvor zur Bildung der Agglomerate zusammen mit der Säure zugesetzt wurde. Die Temperaturen betragen hierbei über 100° C.
  • Die vorliegende Erfindung beruht auf der Feststellung, daß durch übermäßige Erhitzung und/oder anderweitigen Entzug des nach dem Ausräumen oder der ersten Zerkleinerung in der Aufschlußmasse ursprünglich enthaltenen Wassers gerade diejenige Wassermenge abgetrieben wird, die für die optimale Kristallisation und die ganze nachfolgende Verarbeitung und Ausreifung bis zu einem den Anforderungen entsprechenden Produkt benötigt wird, und daß außerdem hierdurch die Aufnahmefähigkeit des Phosphatgehaltes des Produktes für die Pflanze vermindert wird.
  • Es sind bisher keine Verfahren bekanntgeworden, nach denen es gelingt, den Nutzwert des ausgereiften Superphosphats für die Pflanze erheblich zu verbessern. Das erfindungsgemäße Verfahren unterscheidet sich von den bisher bekannten Verfahren dadurch, daß es die Aufschlußmasse weder durch direkte Beheizung noch durch zu diesem Zweck ausgeführte exotherme chemische Reaktionen einer Wärmeeinwirkung zwecks Verdampfung von Wasser und Erhärtung der Masse unterwirft. Ebensowenig wird die Aufschlußmasse bei dem erfindungsgemäßen Verfahren zu irgendeinem Zeitpunkt der Verarbeitung der Einwirkung von Überdruck, Unterdruck, Gebläseluft, Knetvorgängen oder anderen kostspieligen und zeitraubenden _ Verfahrensschritten unterworfen. Mit den erfindungsgemäß hergestellten Erzeugnissen durchgeführte Freilandversuche haben je Gewichtseinheit an eingesetztem Phosphor eine Steigerung des Pflanzenwachstums von 10 bis 30011/o, bezogen auf die 10- bis 20o/oige Ausnutzung des sogenannten »aufnehmbaren« P.0. bei den zur Zeit bekannten Phosphatdüngemitteln, ergeben.
  • Nach den bekannten Verfahren wird die Aufschlußmasse nach der Zerkleinerung zu großen Haufen aufgeschüttet, die sich dann während der Sekundärreaktion wieder erhitzen, wodurch große Mengen von Wasser verdampfen. Durch nachträgliches Hinzufügen der gleichen Wassermenge entweder durch Zusatz von Wasser oder durch Absorption von Feuchtigkeit aus der Luft kann der durch den vorherigen Wasserverlust und/oder die Erhitzung entstandene Schaden nicht mehr behoben werden. Die Vermeidung des Wasserverlustes gemäß der Erfindung darf nicht mit den bekannten Versuchen der Superphosphathersteller zur Vermeidung der »Reversion«, d. h. der Umwandlung von aufnehmbarem P.,0, in unlösliches P2 O., verwechselt werden. Das erfindungsgemäße Verfahren verhindert nicht nur diese »Reversion«, sondern infolge der Vermeidung des Wasserverlustes und der Erhitzung bei der Sekundärreaktion auch die Umwandlung von wasserextrahierbarer und wasserlöslicher Phosphorsäure in die citratlösliche Form. Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren bleibt das durch die Umsetzung der Säure mit dem Rohphosphat entstandene wasserextrahierbare Phosphat nicht nur erhalten, sondern seine Menge erhöht sich sogar während der Reifung.
  • Die Erfindung wird nach zwei allgemeinen Ausführungsformen durchgeführt. Bei einer Ausführungsform des Verfahrens entsteht das ausgereifte Produkt in Form eines Pulvers oder sehr kleiner Körner und bei der anderen Ausführungsform in Form von Körnern, deren Durchmesser im Bereich bis etwa 4 mm oder mehr liegen kann. Die Verbesserung des Produktes in chemischer Hinsicht ist beiden Ausführungsformen des Verfahrens eigen, und das Verfahren kann wahlweise nach der einen oder der anderen Ausführungsform oder aber nach beiden Ausführungsformen gleichzeitig durchgeführt werden.
  • Nach der ersten Ausführungsform wird die ausgeräumte oder zerkleinerte Rohphosphataufschlußmasse zur Reifung auf Haufen von so geringen geringen Abmessungen, z. B. von etwa 1,25 m Höhe, gelagert, daß die bei den Reaktionen nach dem Ausräumen oder der Zerkleinerung des in der Entstehung begriffenen Superphosphats gebildete Wärme schnell ohne nennenswerte Verdampfung von Wasser an die Außenluft abgeleitet und in der Masse ein ständiger Temperaturabfall bis zur Beendigung der Wärmeentwicklung erreicht wird.
  • Eine zweckmäßige Arbeitsweise, die die Beibehaltung des ursprünglichen Wassergehaltes im Produkt beim Abkühlen während der Reifung gewährleistet, besteht darin, daß die Rohphosphat-Aufschlußmasse in verhältnismäßig großen Haufen um mit der Außenluft in Verbindung stehende Belüftungsrohre oder -öffnungen herum gelagert wird, wobei die Abstände zwischen den Belüftungsöffnungen so bemessen sind, daß die Temperatur der gelagerten Masse dauernd sinkt.
  • Diese Arbeitsweise ist von besonderem Wert für bereits bestehende Fabriken mit Einrichtungen üblicher Art und großen abgedeckten Lagerräumen. Eine große Anzahl von Belüftungsrohren wird in ausreichend geringem gegenseitigem Abstand angeordnet, so daß die bei der sekundären chemischen Reaktion während der Reifung frei werdende Wärme sofort ohne Wasserverlust mit solcher Geschwindigkeit abgeleitet wird, daß die Temperatur der Masse dauernd sinkt.
  • Aus der deutschen Patentschrift 628 208 ist es bekannt, Ammonsalpeter zu einem Kegel aufzuschütten, in dessen Wurzel eine mit einer Verteilungsvorrichtung versehene Leitung eingeführt wird. Durch diese Leitung wird ein trockener Luftstrom geleitet, der 901% des Wassers aus der Masse entfernt.
  • Die deutsche Patentschrift 729107 beschreibt ein Verfahren zum Trocknen von Kalisalzen mittels trockener Gasströme.
  • Gemäß vorliegender Erfindung muß der Wasserverlust durch künstliche Trocknung mit Hilfe von Luft- oder Gasströmen unbedingt vermieden werden, da das Produkt sonst seinen hohen Nutzwert für die Pflanze verliert.
  • Beispiel 1 Zur Herstellung von Superphosphat mit normalem Gehalt von etwa 20"/o P.0. nach der Ausführungsform des belüfteten Haufens mischt man 850 kg Schwefelsäure, berechnet bei 60° Be bei 15,6° C, verdünnt auf eine Konzentration von 52 bis 56° Be, mit 1150 kg gemahlenem Florida-Pebble-Phosphat oder einem gleichwertigen Rohphosphat mit einem Gehalt an Tricalciumphosphat von 68 bis 75%.
  • Zunächst ordnet man Belüftungsrohre aus gewöhnlichem Metall von 15 bis 30 cm lichter Weite in Abständen von etwa 1,22 m voneinander an, wobei man Einrichtungen zum Heben und Senken der Rohre vorsieht. Die ausgeräumten Brocken oder zerkleinerten feinen Teilchen von in der Entstehung begriffenem Superphosphat werden dann sofort um die Rohre herum zu verhältnismäßig großen Haufen aufgeschüttet. Auf diese Weise befindet sich kein Teil der aufgeschütteten Masse mehr als etwa 1 m entfernt von einer Verbindung zur Außenluft. Wenn die Aufschlußmasse durch Sekundärreaktion (Reifung) so weit zusammengewachsen ist, daß sie ihre Form beibehält und beim Herausziehen der Rohre nicht mehr zusammensackt, können die Rohre hochgezogen werden, so daß ein zur Spitze des Haufens führender Luftkanal entsteht, der zum Teil von der Aufschlußmasse selbst und zum anderen Teil von den hochgezogenen Rohren gebildet wird, In dem Maße, wie der Haufen durch weiteres Aufschütten allmählich anwächst, wird dieser Arbeitsgang wiederholt, bis der Haufen fertig ist und die Rohre ganz entfernt werden können. Die Masse wird in diesen Haufen sich selbst überlassen, bis die Ausreifung praktisch vollständig ist. Dann wird sie in üblicher Weise zerkleinert und kann dann unmittelbar in der Landwirtschaft verwendet werden. Nach einer anderen Ausführungsform, die besonders für neue Anlagen in Betracht kommt, kann das frisch zerkleinerte Superphosphat um ähnliche Rohre herum aufgeschüttet werden, die fest in Wagen angeordnet sind. Die Wagen ihrerseits können vom Ort der Auffüllung mit frischer Superphosphat-Aufschlußmasse zum Ort der Lagerung und Ausreifung gefahren werden.
  • Die zweite Form, in der das düngetechnisch und physikalisch verbesserte Produkt gemäß der Erfindung erzeugt wird, ist die Form von Körnern oder Granulaten. Zu diesem Zweck wird die noch von der Primärreaktion chemisch reaktionsfähige, feuchte Aufschlußmasse zerkleinert und sofort zu kleinen Einzelteilchen verarbeitet. Diese Einzelteilchen werden unter Bewegung und Umwälzen in Agglomerate übergeführt und diese unter fortgesetzter Bewegung und Umwälzung mit feinteiligen trockenen Stoffen, insbesondere gemahlenen Rohphosphaten, trockenen tierischen Abfällen, pulverförmigen Kalisalzen, gemahlenem dolomitischem Kalkstein, Holzkohle, Knochenkohle u. dgl., überzogen und einer Trocknung lediglich durch Kristallisation unter Ausschluß jeglicher Wärmezufuhr mit Ausnahme der Reaktions-und Kristallisationswärme unterworfen.
  • Die Art, wie die aus kleinen Einzelteilchen bestehende Masse umgewälzt wird, ist nicht kritisch, sofern nur die kleinen Einzelteilchen sich rasch zu Agglomeraten der gewünschten Größe zusammenballen. Eine Drehtrommel oder eine gleichwertige Vorrichtung ist hierfür geeignet. Vorzugsweise ist das Überzugsmaterial chemisch reaktionsfähig mit den Agglomeraten und wird chemisch an sie gebunden. Man kann zwar jeden feinteiligen, absorbierenden Stoff zum Überziehen der Agglomerate verwenden; vorzugsweise wählt man hierfür jedoch einen Stoff, der selbst landwirtschaftlichen Nutzwert besitzt, wozu z. B. auch dolomitischer Kalkstein, stickstoffhaltige organische Stoffe, wie Baumwollsaatmehl, und Metalle und Spurenelemente in löslicher Form gehören. Die Gewichtsmenge des überzugstoffes kann 5 % der Gesamtmenge des gekörnten Produktes betragen.
  • Dieses für die Erzielung des erfindungsgemäßen Ergebnisses wesentliche Überziehen der Agglomerate mit feinteiligen Stoffen darf nicht mit dem bekannten Vermischen der zu granulierenden Düngemittel mit trockenen, feinteiligen Stoffen verwechselt werden, die selbst keinen landwirtschaftlichen Wert besitzen, sondern nur den Zweck haben, den Granuliervorgang zu erleichtern. Das erfindungsgemäße Verfahren darf auch nicht mit dem Einstäuben von feinkörnigen oder granulierten Düngemitteln mit feinteiligen absorbierenden Stoffen verwechselt werden, die nur dazu dienen, freie Säure zu absorbieren, und dafür zu sorgen, daß das Gut während der Reifungsperiode nicht zu einer allzu starren Masse zusammenwächst, und auf diese Weise die Zerkleinerung des ausgereiften Superphosphats zu erleichtern.
  • Aus der deutschen Patentschrift 719 869 ist ein Verfahren zur Herstellung von gekörntem Superphosphat bekanntgeworden, durch welches auf der Oberfläche der Superphosphatkörner eine dünne, an wasserunlöslichen Reaktionsprodukten angereicherte Schicht gebildet wird. Nach diesem Verfahren geht man von fertigem, bereits völlig ausgereiftem, granuliertem Superphosphat aus und überzieht die Körner unter umwälzender Bewegung und Zusatz von Wasser mit einer geringen Menge von feinteiligen Stoffen, wie Thomasmehl, die basischer sind als Superphosphat. Hierdurch soll auf der Oberfläche der Superphosphatkörper ein von der Hauptmasse des Korns chemisch verschiedener, weniger löslicher Oberzug erzeugt werden, um die schnelle Diffusion der wasserlöslichen Phosphorsäure aus dem Korn in den Boden zu verzögern. Nach anderen bekannten Verfahren ist der Zusatz chemischer Bindemittel oder die Neutralisation der ursprünglichen sauren Komponenten der Agglomerate erforderlich, um zu einem dauerhaften, gegen vorzeitigen Zerfall beständigen Korn zu gelangen. Im Gegensatz dazu muß das überzugsmaterial gemäß der hier beschriebenen Ausführungsform der Erfindung bereits vor Beginn der Reifung zugesetzt werden, und dieser Zusatz stellt einen integrierenden und notwendigen Teil der Bildung in sich zusammenhängender, dauerhafter Superphosphatkömer dar, die auch im Laufe vieler Jahre nicht mehr zerfallen: Die wesentlichen Merkmale dieser Ausführungsform der Erfindung, die bevorzugt wird, weil sie zu einem dauerhaften, zusammenhaltenden, festen und harten Korn führt, sind die folgenden: Die zu Einzelteilchen zerkleinerte Masse ist beim Umwälzen stark sauer, und zwar vorzugsweise von der Primärreaktion. Der Agglomeriervorgang wird ohne Zusatz und ohne Entzug nennenswerter Mengen von Wasser sowie ohne Zusatz irgendeines zur Förderung des Körnungsvorganges bestimmten Stoffes zu den Agglomeraten durchgeführt. Der Wassergehalt der Masse wird von vornherein so geregelt, daß am Schluß des Körnungsvorganges kein Wasserüberschuß vorhanden ist, der das Trocknen der Körner ausschließlich durch Kristallisation verhindern würde, andererseits aber während der Agglomerierung und der Reifung genügend Wasser für die optimale Kristallisation vorhanden ist. Der Zusatz flüssiger oder fester Bindemittel ist niemals erforderlich. Die erfindungsgemäß hergestellten, ausgereiften Körner genügen allen bekannten Normprüfungen auf Abriebbeständigkeit und bleiben viele Jahre lang fest und hart.
  • Das erfindungsgemäß erzeugte Produkt besitzt so, wie es aus der Körnungstrommel kommt, eine fast gleichmäßige Korngröße, so daß es in vielen Fällen ohne weitere Klassierung unmittelbar in der Landwirtschaft verwendbar ist. Wenn eine Klassierung erforderlich ist, dann beträgt die Menge der Anteile mit Korngrößen von mehr als 4 oder 2,38 mm und weniger als 0,84 oder 0,59 mm höchstens 5% bis herab zu einem Minimum von weniger als 1/211/o. Im Mittel ist ein Betrag von 2% an Über- und Unterkorn ohne weiteres erreichbar, während das Minimum für diesen Wert bei bekannten Verfahren über 40% liegt. Die geringe Menge an Überkorn kann zerkleinert und zusammen mit den feinen Anteilen wieder zum Eintrittsende der Granuliervorrichtung zurückgeführt werden. Falls bei dem erfindungsgemäßen Verfahren überhaupt Material anfällt, welches im Kreislauf geführt werden muß, so ist dessen Menge so gering, daß sie den Gang des Verfahrens nicht beeinflußt, da das Material sich ohne weiteres mit der frischen, feuchten und sauren Aufschlußmasse vermischt.
  • Nachdem die Agglomerate sich gebildet haben und überzogen worden sind, werden sie einige Tage reifen gelassen; sie können jedoch auch als Masse oder in Säcken versandt und bereits innerhalb weniger Stunden verwendet werden. Wenn man die chemischen und das Pflanzenwachstum fördernden Vorteile dieser Arbeitsweise voll ausnutzen will, werden die Körner nach ihrer Herstellung während der verhältnismäßig kurzen Dauer der Sekundärreaktion so gelagert, daß sie sich nicht wieder erhitzen; allerdings erhitzen sich die erfindungsgemäß hergestellten granulierten Produkte viel weniger als feines Superphosphat oder die bisher bekannten Granulate. Zu diesem Zweck kann man sich jedes geeigneten Verfahrens der Lagerung bedienen, wie z. B. des oben beschriebenen Verfahrens. Eine wirksame Arbeitsweise besteht darin, daß man die fertigen Körner sofort in dünnen Schichten von nicht mehr als etwa 0,3 m Tiefe ausbreitet. Bei absatzweise geführtem Verfahren sind zu der Zeit, zu der weitere Körner für die Lagerung fertiggestellt sind, die Körner der ersten Schicht bereits so weit erkaltet, daß eine andere Schicht darauf aufgeschüttet werden kann, usw. Bei kontinuierlicher Arbeitsweise können die Körner unmittelbar nach dem Austritt aus der Körnungsvorrichtung über einen großen Lagerboden verteilt werden. Man kann sich auch hierbei des oben beschriebenen Verfahrens des belüfteten Haufens bedienen; gewöhnlich ist dies jedoch nicht erforderlich.
  • Beispiel 2 Zur Herstellung eines normalen Superphosphats in gekörnter Form unter Berücksichtigung des Tricalciumphosphatgehaltes der Rohphosphate mischt man 850 kg Schwefelsäure, berechnet bei 60° B6 bei 15,6° C, verdünnt auf eine Konzentration von 52 bis 56° Be, mit 1150 kg gemahlenem Florida-Pebble-Phosphat oder einem gleichwertigen Phosphat mit einem Tricalciumphosphatgehalt von 68 bis 75 0/0.
  • Die Mengen an Schwefelsäure innerhalb des oben angegebenen Konzentrationsbereiches sind so bemessen, daß das Innere der Superphosphatagglomerate sowie auch die Überzüge derselben in wasserextrahierbares Calciumphosphat umgewandelt werden. Nach der Zerkleinerung der erhärteten Masse werden die Teilchen umgewälzt, bis sich Agglomerate der gewünschten Größe gebildet haben, und in der Endstufe des Umwälzvorganges werden die Oberflächen der Agglomerate mit weiteren 100 kg gemahlenem Rohphosphat überzogen. Das Verhältnis von Säure (berechnet auf 60° B6) zu Rohphosphat einschließlich des als überzugsmaterial verwendeten Rohphosphats beträgt daher für dieses Produkt 850:1250. Das Verhältnis von wasserextrahierbarer zu gesamter aufnehmbarer Phosphorsäure beträgt und bleibt 9211/o oder mehr. Wird ein höherer Anteil an wasserextrahierbarer Phosphorsäure gewünscht, so wird die Säuremenge erhöht. Bei den bekannten Verfahren liegt das Verhältnis von Säure zu Rohphosphat (unter Berücksichtigung der Konzentration) viel höher; man erzielt jedoch ein viel niedrigeres Verhältnis von wasserextrahierbarer zu gesamter nutzbarer Phosphorsäure. Nach dem erfindungsgemäßen Verfahren ist es möglich, die zur Erzielung und Erhaltung eines Gehaltes an wasserextrahierbarer Phosphorsäure bis zu mindestens 9811/G erforderliche Säuremenge anzuwenden, ohne daß das Endprodukt nennenswerte Mengen an ungebundenem Wasser oder freier Säure enthält.
  • Wird die Menge des als überzugsmaterial verwendeten Rohphosphats im Verhältnis zur Gesamtmenge des Säurepotentials der Agglomerate wesentlich vergrößert, so wird dadurch ein Teil des Überzuges entweder wasserunextrahierbar oder bleibt völlig unlöslich.
  • Man kann zwar auch teilweise ausgereiftes Superphosphat, welches noch chemisch aktiv ist oder chemisch aktiv gemacht ist, an Stelle von frisch zerkleinertem, ungereiftem Superphosphat verwenden; in allen diesen Fällen muß jedoch das Gemisch zur Zeit der Aufbringung des Überzuges feucht und sauer sein. Diese Arbeitsweise ist aber nicht zu empfehlen, es sei denn, daß die Körner sehr bald ihrem Verwendungszweck zugeführt werden und daher kein Schaden entsteht, wenn sie in wenigen Wochen oder Monaten zerfallen.
  • Die Größe der Agglomerate läßt sich leicht nach Wunsch durch entsprechende Erhöhung oder Verringerung der Konzentration der Aufschlußsäuren oder der Zeitdauer des Umwälzens der Agglomerate regeln. Durch Verminderung der Konzentration oder durch Verlängerung der Zeitdauer des Umwälzens erhält man größere Agglomerate, und umgekehrt.
  • Das neue, erfindungsgemäß hergestellte Düngemittelkorn wird als »geschlossenes« Korn bezeichnet, weil seine Oberfläche keine merklichen Poren aufweist und das Korn eine zusammenhängende, geschlossene Hülle von kompakter Struktur besitzt. Das Innere des Kornes besteht aus netzartigen kristallinen Stoffen in massiver glasartiger Form mit zahlreichen fortlaufenden und untereinander verbundenen Hohlräumen, wie sie sich normalerweise durch Kristallisation einer gesättigten Lösung bilden, die in einem beschränkten Raum eingeschlossen ist. In seiner einfachen, in Fig. 1 und 2 dargestellten Form besitzt das Korn annähernd kugel- bis eiförmige Gestalt, die jedoch starken Schwankungen unterliegt und oft etwas winklig ausgebildet ist. Die erfindungsgemäß hergestellten Düngemittelkörner unterscheiden sich von Körnern, die durch Zerkleinerung größerer Massen oder durch Erhitzen und Dehydratisierung von Aufschlämmungen erhalten werden, durch ihre physikalischen Eigenschaften und insbesondere durch die zusammenhängende, dauerhafte geschlossene Hülle. Bei der Herstellung können mehrere kleine Körner in der Granuliervorrichtung aneinander haftenbleiben und so ein Verbundkorn bilden, wie es in Fig. 3 und 4 dargestellt ist. Die Mikrophotographien der Fig. 1 und 3 sind dreißigfache Vergrößerungen, diejenigen der Fig. 2 und 4 sind sechsfache Vergrößerungen.
  • Die folgenden Analysen des nach dem Verfahren des belüfteten Haufens hergestellten ausgereiften Produktes einerseits (Probe 36, hergestellt nach Beispiel 1) und eines typischen granulierten Produktes gemäß der Erfindung andererseits (Probe 42, hergestellt nach Beispiel 2) veranschaulichen die durch die Erfindung ermöglichte Einsparung von Säure. Die Zahlenwerte beziehen sich auf Gewichtsprozente:
    Probe Nummer
    36 42
    I
    Wasser, bestimmt bei 1000 C ...... 5.60 4,50
    Gesamtphosphorsäure ........... 20,90I 21,05
    Unlösliche Phosphorsäure . . . . . . . . 0,06 0,90
    Nutzbare Phosphorsäure . . . . . . . . . 20,84 20,15
    Wasserextrahierbare Phosphorsäure 19,13 i 18,30
    Der »Umwandlungsfaktor«, d. h. der prozentuale Anteil an nutzbarem P205, bezogen auf das gesamte im Rohphosphat vorhandene P2 05, beträgt 99,7 für die Probe Nummer 36. Für das nach dem Überzugsverfahren gekörnte Superphosphat (Probe Nummer 42) betrug der »Umwandlungsfaktor« 95,7, jedoch mit 4,3"/o Unlöslichem. Die zur Herstellung von 1 kg P2 05 in dem geköniten Produkt erforderliche Menge an Schwefelsäure betrug 2,15 kg, während die zur Erzeugung von 1 kg des Produktes mit einem Umwandlungsfaktor von 99,7 erforderliche Menge an Schwefelsäure 2,25 kg betrug. Bezogen auf die Ausnutzung der Säure, verkörpert die Probe Nummer 42 den höheren Wirkungsgrad, während, bezogen auf die Ausnutzung des Rohphosphats, die Probe Nummer 36 den höheren Wirkungsgrad verkörpert. Die ersten, nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellten Produkte besaßen einen hohen Gehalt an aufnehmbarer (citratlöslicher) Phosphorsäure, nicht aber an wasserexirahierbarer Phosphorsäure. Durch eine geringe Erhöhung der angewandten Säuremenge kann man jedoch den Gehalt an wasserextrahierbarer Phosphorsäure bis auf einen recht hohen Prozentsatz der gesamten nutzbaren Phosphorsäure steigern. Um diese und andere Zahlen auf einen gemeinsamen Nenner zu bringen, wurden die Kosten der für das erfindungsgemäße Verfahren benötigten Rohstoffe (Rohphosphat und Säure) nach den vor einigen Jahren in den Vereinigten Staaten von Amerika gültigen Preisen berechnet. Hiernach belaufen sich die Materialkosten für 1 t gekörntes Superphosphat (Probe Nummer 42) auf DM 33,34, während die Kosten für 1 t nicht überzogenes Superphosphat (Probe Nummer 36) mit dem hohen Umwandlungsfaktor von 99,7 DM 33,38 betragen. Die Regelung der relativen Anteile von Säure und Rohphosphat wird sich daher weitgehend nach wirtschaftlichen Erwägungen zu richten haben.
  • Zahlenmäßige Vergleiche haben ergeben, daß das erfindungsgemäße Verfahren gegenüber bisher bekannten Verfahren im Mittel 15 bis 20% und sogar bis zu 33% Säure einspart. Auch die zur Erzeugung von 1 kg nutzbarem P2 0S erforderliche Menge an Rohphosphat liegt bei dem erfindungsgemäßen Verfahren beträchtlich niedriger als bei den Verfahren des Standes der Technik.
  • Obwohl die erfindungsgemäß hergestellten Produkte im herkömmlichen Sinne »untersäuert« sind, d. h. das Verhältnis von Säure zu Rohphosphat sehr niedrig ist, ist doch das Verhältnis von wasserextrahierbarem Phosphor zu allen übrigen Arten von Phosphor in dem ausgereiften Produkt je Gewichtseinheit der eingesetzten Säure viel höher als bei den bekannten Produkten. Hieraus ergibt sich, daß der nach der Erfindung im Vergleich mit den bekannten Verfahren erzielbare höhere relative Anteil an wasserextrahierbarem Phosphor im Produkt nicht auf ein höheres Verhältnis von Säure zu Rohphosphat im Ausgangsgut zurückzuführen ist. Dies geht aus der folgenden Tabelle hervor:
    Super- Superphosphatkorn
    phosphat- des Standes der
    korn nach Teehnik
    der Erfin-
    dung A g C
    Wasser .............. 1,25 1,66 7,7 2,78
    Phosphorsäure als P20
    Gesamt ............ 21,18 21,12120,50 21,47
    Unlöslich .......... 0,90 0,88; 1,18 1,10
    Aufnehmbar ....... 20,28 20,24;19,32 20,37
    Wasserextrahierbar. . 18,78 15,13 13,34 15,17
    Verhältnis wasserextra-
    hierbares zu aufnehm-
    bares P205. . . . . . . . 92,1 76,35 !69,04 74,52
    Verhältnis aufnehm-
    bares zu gesamtes
    p205 . . . . . . . . . . . . . 95,7 95,8 194.,-) 95,1
    Freie Säure .......... 0,80 0,40! 1,12 1,44
    Der technische Fortschritt der Erfindung beruht auf der Erzeugung von echt wasserlöslichem Phosphor im Gegensatz zu dem nur wasserextrahierbaren Phosphor in den bekannten Düngemitteln. Diese beiden Ausdrücke werden hier in ihrer wissenschaftlichen Bedeutung angewandt, während die Düngemittelindustrie sich bisher einer unklaren Ausdrucksweise bediente. Wasserextrahierbare Phosphatdüngemittel zersetzen sich zum Teil im Boden, und das Zersetzungsprodukt verbindet sich mit den Bestandteilen des Bodens zu chemisch beständigen Verbindungen, die der Aufnahme durch die wachsenden Pflanzen widerstehen. Die Kombination des durch das erfindungsgemäße Verfahren entstehenden neuen, wasserlöslichen Anions mit den Bodensubstanzen erzeugt echt wasserlösliche Pflanzennährstoffe, die von der Pflanze leicht aufgenommen werden können, da die erfindungsgemäß erzeugten Verbindungen Wasserstoffatome enthalten, die in echter Verbindung mit dem Phosphor bleiben, so daß die Fixierung oder der Übergang in eine Verbindung, die für die Pflanze unaufnehmbar ist, verhindert oder jedenfalls lange hinausgezögert wird. Trotzdem erscheinen alle phosphatischen Bestandteile des erfindungsgemäßen Düngemittels bei der üblichen Analyse als P20- und genügen daher den Düngemittel-Untersuchungsnormen. Im Gegensatz dazu wird Phosphor, der nur wasserextrahierbar ist, im Boden zum Teil durch die darin enthaltenen mineralischen und organischen Bestandteile fixiert. Der Anteil an echt wasserlöslichem Calcium und echt wasserlöslichem Schwefel in dem erfindungsgemäßenProduktist höher als in den bisher bekannten Düngemitteln. Die erfindungsgemäß ausgereiftenPhosphatdüngemittel zeigen bei derTitration mit normalen Lösungen von Basen einen ähnlichen Gesamtsäuregehalt wie die bisher bekannten Superphosphate, weisen jedoch in allen Verdünnungen einen wesentlich höheren pH-Wert auf. Sie enthalten also, obwohl sie nicht »übersäuert« sind, eine verhältnismäßig größere Menge an sofort verfügbaren Wasserstoffionen. Dieses Anion ist durch tausende von kristallographischen Untersuchungen vollständig identifiziert und mit den bisher bekannten Düngemitteln verglichen worden. Die Untersuchungen haben ergeben, daß dieses charakteristische Anion in wässeriger Lösung bei etwa 71° C verschwindet und kristallographisch mit den bekannten Produkten identisch wird.
  • Diese Unterschiede sind die Folge davon, daß nach dem erfindungsgemäßen Verfahren das Erhitzen der Masse nach Ablauf der Primärreaktion vermieden wird und praktisch das ganze Wasser nach der Primärreaktion in der Aufschlußmasse erhalten bleibt, und sie sind weitgehend für das bei der Düngung mit den erfindungsgemäßen Düngemitteln beobachtete gesteigerte Pflanzenwachstum verantwortlich.
  • Gemäß der Erfindung lassen sich auch homogene Düngemittel in feinkörniger oder granulierter Form herstellen, die mehrere Pflanzennährstoffe enthalten. Zu diesem Zwecke werden zu Beginn des Agglomeriervorganges und vor dem Überziehen der Agglomerate den Einzelteilchen feinteilige trockene Düngemittel beigemischt, wobei die Konzentration der zum Aufschluß der Rohphosphate verwendeten Aufschlußsäuren je nach den bei den eintretenden Reaktionen erforderlichen Wassermengen geregelt wird. Diese anderen Düngemittel können in trockener und feinteiliger Form den Einzelteilchen der frischen Superphosphat-Aufschlußmasse unmittelbar nach der Zerkleinerung der erhärteten Masse beigemischt werden, werden aber vorzugsweise zusammen mit der Aufschlußmasse in die Granuliervorrichtung aufgegeben und durch Umwälzen innig mit der Masse gemischt. Dieser Mischvorgang muß aber jedenfalls beendet sein, bevor die Agglomerate die gewünschte Größe angenommen haben und der zum überziehen der Agglomerate bestimmte Stoff zugesetzt wird.
  • Zu diesem Zweck kann man fertige Düngemittel, wie Ammonsulfat, Kaliumsulfat und Kaliurnchlorid, in feinteiliger Form verwenden. Ein weiteres Merkmal dieses Granulierverfahrens ist der Zusatz hygroskopischer Stoffe, wie Ammonnitrat, Kaliumnitrat und Harnstoff, die bisher im allgemeinen nicht in größeren Mengenanteilen für verwendbar gehalten wurden, außer in der ungewöhnlichen Kombination mit anorganischer Säure und Rohphosphat.
  • So kann man z. B. ein trockenes Düngemittelkorn gemäß der Erfindung herstellen, indem man zu 1270 kg zu sauren Einzelteilchen zerkleinerter frischer Superphosphat-Aufschlußmasse, 210kg Kaliumnitrat, 215 kg Harnstoff, 20 kg Diammoniumphosphat und ome-85 kg Kaliumchlorid zusetzt, das Gemisch agg1 riert und die Agglomerate mit 200 kg tierischen Abfällen und Abdeckereiprodukten überzieht. Auf diese Weise erhält man unter niedrigen Kosten ein Düngemittel der Zusammensetzung 7-12-7 in Form homogener Körner, bei dem der Stickstoff größtenteils in organischer Form vorliegt.
  • Als Zusatzstoffe für die Granulate kann man erfindungsgemäß auch Lösungen von Düngemittelsalzen, namentlich von Animoniumsalzen, verwenden. In diesem Falle werden die Superphosphatteilchen mit diesen Lösungen beim Agglomeriervorgang vermischt, wobei beim Aufschluß der Rohphosphate die Konzentration der Aufschlußsäuren erhöht wird, um den Wassergehalt der zugesetzten Ammonsalzlösungen auszugleichen. Die Fließfähigkeit der Aufschlußsäuren wird also in diesem Falle vermindert.
  • Die gewünschte Menge an stickstoffhaltiger Flüssigkeit, die zuvor mit einer Säure, und zwar Schwefelsäure oder vorzugsweise Phosphorsäure, um den Phosphorgehalt des Produktes zu erhöhen, neutralisiert worden ist, wird zu den anderen Stoffen bei der Einführung in die Agglomeriervorrichtung zugesetzt. Gleichzeitig kann man auch andere feinteilige Trockenstoffe zusetzen. Durch diesen Zusatz wird die Temperatur der zerkleinerten frischen Superphosphat-Aufschlußmasse nicht wesentlich erhöht, da sich die Teilchen dieser Masse auf einer höheren Temperatur befinden.
  • Bei allen Ausführungsformen der Erfindung ist die Konzentration der Aufschlußsäuren von größter Bedeutung, weil mit diesen Säuren das ganze Wasser zugeführt wird, das für sämtliche Verfahrensstufen erforderlich ist. Die Aufschlußsäuren müssen genügend Wasser enthalten, damit die charakteristische Kristallisation des erfindungsgemäßen Düngemittels bei der Reifung zu Ende verlaufen kann, sie dürfen jedoch nicht so viel Wasser enthalten, daß ein feuchtes Endprodukt entsteht. Der Wassergehalt ist vielmehr so zu bemessen, daß das Endprodukt in Form dauerhafter Körner anfällt. Da während des Verfahrens kein weiteres Wasser zugesetzt wird und auch keine Erhitzung von außen her stattfindet, hängt die Wirksamkeit sämtlicher Ausführungsformen der Erfindung von der richtigen Verdünnung der Aufschlußsäuren ab. Es ist besonders zu beachten, daß ein Wasserzusatz nach praktischer Beendigung der Primärreaktion, wenn die Masse bereits erhärtet ist, den Wassermangel in einer früheren Verfahrensstufe nicht mehr ausgleichen kann. Im Rahmen dieses Erfordernisses bestehen jedoch keine engen Grenzen. Allgemeine Richtlinien für diese Grenzen lassen sich nicht angeben, weil verschiedeneRohphosphate stark unterschiedliche Zusammensetzungen haben und auch die an das ausgereifte Fertigerzeugnis gestellten Anforderungen unterschiedlich sind. Mit wenigen weiter unten erörterten Ausnahmen, die sich nur auf Zwischenstufen des Verfahrens beziehen, kann jedoch beispielsweise eine Konzentration von 56° Be an Schwefelsäure oder ein dieser Schwefelsäurekonzentration entsprechendes Säurepotential einer anderen Aufschlußsäure als typisch gelten, während als Mindestkonzentration eine solche von 52° B6 angesehen wird. Auf der Grundlage dieser Lehre ist der Fachmann ohne weiteres in der Lage, die jeweils erforderlichen Abänderungen vorzunehmen.
  • Gewöhnlich werden im Rahmen der Erfindung als Aufschlußsäuren Schwefelsäure, Phosphorsäure oder Gemische dieser beiden Säuren verwendet; man kann jedoch auch mit Salpetersäure oder Salzsäure arbeiten, wobei allerdings weniger zufriedenstellende Ergebnisse erzielt werden. Im Rahmen der Erfindung kann man auch mit sogenannter »Abfallschwefelsäure« arbeiten, die gewöhnlich in einer Konzentration von 66° Bi geliefert und dann je nach Bedarf verdünnt wird. Nach einer besonderen Ausführungsform der Erfindung wird der Aufschluß der Rohphosphate mit Abfallschwefelsäure durchgeführt, die harzartige und klebrige Verunreinigungen enthält und gegebenenfalls durch Zusatz von reiner konzentrierter Schwefelsäure auf eine Konzentration von mindestens 52° Be gebracht worden ist. Bisher konnte man in der Düngemittelindustrie nur geringe Mengen solcher Abfallsäure ohne weitgehende Regenerierung verwenden, und das damit gewonnene Düngemittel war schwierig zu handhaben und trocknete nur langsam.
  • Beispiel 3 Man mischt Abfallschwefelsäurebrei, der nicht regeneriert worden ist und mindestens die Hauptmenge an seinen ursprünglichen Harzen und anderen klebrigen Verunreinigungen enthält, mit so viel reiner Schwefelsäure, daß die Konzentration des Gemisches 52 bis 56° Be beträgt. 850 kg dieser Mischsäure, berechnet auf 60° B6 bei 15,6° C, werden mit 1150 kg gemahlenem Rohphosphat gemischt.
  • Man zerkleinert und granuliert die Masse gemäß, Beispiel 2. Nachdem die Agglomerate sich gebildet haben, setzt man weitere 100 kg Rohphosphate zum überziehen der Oberfläche der Agglomerate zu.
  • Gemäß der Erfindung kann man als Gemisch von Mineralsäuren und Düngesalzen zum Aufschluß des Rohphosphats einen teilweise umgesetzten, noch sauren, vorwiegend trockenen Brei verwenden, der Düngemittelbestandteile insbesondere Stickstoff, Phosphor oder Kali, enthält. Hierbei ist es wichtig, die teilweise Umsetzung der Bestandteile des Breies so weit fortzuführen, daß man einen vorwiegend trockenen Brei als Aufschlußmedium erhält, weil ein solcher Brei in kleineren Fabriken mit den für die Verarbeitung trockener Stoffe bestimmten Aniagen und Arbeitsmethoden verarbeitet werden kann, wodurchKosten fürInvestitionen und besonders geschulte Arbeitskräfte eingespart werden. Auf diese Weise lassen sich Stickstoff, Phosphor, Kali und andere Bestandteile in beliebiger Kombination enthaltende Düngemittel auf einfache und billige Art herstellen.
  • Andere Düngemittel als Superphosphat lassen sich ebenfalls durch Umsetzung eines Düngemittelbestandteils mit Säure herstellen. Man kann den Aufschluß mit Säure in einer verhältnismäßig frühen Verfaprensstufe unterbrechen, solange die Aufschlußmasse noch nutzbares Säurepotential enthält. Nach den bisher bekannten Verfahren wurde ein derartiger Säureaufschluß gewöhnlich durch Anwendung kostspieliger Verfahrensschritte, wie Zentrifugieren oder Trocknen, zu Ende geführt, wobei oft als Düngemittel wertvolle Bestandteile verschwendet und für die Pflanze wertlose Stoffe als Neutralisationsmittel verwendet wurden. Solche Düngemittel werden oft, wenn ein Mischdünger verlangt wird, nach der Neutralisation mit landwirtschaftlich wertlosen Stoffen in trockener Form an andere Hersteller zwecks Vermischung mit Superphosphat geliefert. Gemäß der Erfindung werden diese Verfahren zu einem einzigen Verfahren zusammengefaßt.
  • Eine andere Art von vorwiegend trockenem Brei erhält man, indem man einem Düngemittel oder Düngemittelbestandteil absichtlich einen Säureüberschuß zusetzt, so daß man ein Zwischenprodukt von hohem Säurepotential erhält, welches erfindungsgemäß als Aufschlußsäure verwendet werden kann. Auf diese Weise gewinnt man einen Mischdünger, ohne daß es erforderlich ist, zunächst mehrere getrennte Arbeitsgänge durchzuführen. Man kann gesonderte, vorwiegend trockene Breie, von denen jeder einen oder mehrere Düngemittelbestandteile enthält, miteinander mischen und das. überschüssige Säurepotential dieses Gemisches zum Aufschluß des Rohphosphats ausnutzen. Nach dieser Ausführungsform der Erfindung bedarf es keiner Neutralisation, und es ist nichts weiter erforderlich als eine kurze Reifung.
  • Ein solcher, als Aufschlußsäure verwendbarer, vorwiegend trockener saurer Brei kann z. B. hergestellt werden, indem man Ammoniak in einer anorganischen Säure, insbesondere Schwefelsäure von vorzugsweise mindestens 65° Be, bis über den Sättigungspunkt hinaus absorbiert, so daß der entstehende Brei zu etwa 75% aus festem Ammonsulfat und zum Rest aus freier Säure besteht. Das Säurepotential eines solchen Breies entspricht einer Schwefelsäure von mindestens 52° Be.
  • Bevor das Rohphosphat mit dem Brei gemischt wird, soll die durch die Absorption des Ammoniaks verursachte Wärme nachgelassen haben. Nach Beendigung der Primärreaktion zwischen Rohphosphat und saurem Brei kann die Aufschlußmasse gemäß Beispiel 2 zu Agglomeraten verarbeitet und mit 100 kg Rohphosphat überzogen werden. Zum Unterschied von den bisher bekannten Verfahren werden hierbei 15% Stickstoff oder mehr absorbiert.
  • Beispiel 4 Man absorbiert 269 kg Ammoniak in 1423 kg Schwefelsäure, berechnet auf 60° B6 bei 15,6° C. Die Absorption wird über den Punkt hinaus fortgesetzt, bei welchem festes Ammonsulfat auftritt, bis das Verhältnis von Ammonsulfat zur Gesamtmenge des Reaktionsgemisches etwa 3:4 beträgt. Die Menge an freier Säure in dem Reaktionsgemisch entspricht nun dem Säurepotential einer Schwefelsäure von mindestens 52° B6. Nach dem Abklingen der Absorptionswärme mischt man gründlich mit 623 kg Rohphosphat. Nach Beendigung der Primärreaktion agglomeriert man gemäß Beispiel 2 und überzieht die Agglomerate mit 100 kg gemahlenem Rohphosphat.
  • Der obige Arbeitsgang kann zur Erzeugung eines Nebenproduktes in einer Anlage ausgeführt werden, in der Schwefelsäure zur Absorption von Ammoniak verwendet wird, z. B. bei der abbauenden Destillation von Kohle oder bei der Gasreinigung. Solche Ammonsulfatbreie enthalten freie Säure, die gewöhnlich mit einem als Düngemittel wertlosen Stoff neutralisiert wird, bevor das Material bekannten Verwendungszwecken zugeführt wird, z. B. als Ammonsulfat.
  • Nach einer weiteren Ausführungsform der Erfindung gewinnt man ein Kali und Phosphor enthaltendes Mischdüngemittel mit einem nur verhältnismäßig geringen Gehalt an Chlor, z. B. 19 kg/t. Nach dieser Ausführungsform der Erfindung wird das Rohphosphat mit saurem Kalisalzbrei aufgeschlossen, der durch Vermischen von Kaliumchlorid mit einer flüssigen anorganischen Säure, vorzugsweise Schwefelsäure von mindestens 60° B6, in solchen Mengenverhältnissen erhalten wurde, daß Chlorwasserstoff entweicht und ein Brei von einem zum Rohphosphataufschluß ausreichenden Säurepotential hinterbleibt. Dieser Mischvorgang wird im Verlaufe nur weniger Minuten, z. B. 5 bis 10 Minuten, ohne jedes Erhitzen von außen her durchgeführt.
  • Zum Abtreiben der gewünschten Menge Chlorwasserstoff bis etwa 94 % bedient man sich eines großen überschusses an konzentrierter Schwefelsäure. Durch diesen Säureüberschuß und die höhere Konzentration der Säure wird es unnötig, die Masse wie bei den bisher bekannten Verfahren 2 bis 6 Stunden stark zu erhitzen und zu rühren, was kostspielig und zeitraubend ist. Der so erhaltene Brei enthält Kaliumbisulfat und Schwefelsäure sowie etwas Kaliumsulfat und eine geringe Menge an Salzsäure, die nicht vollständig ausgetrieben ist, sowie das nicht umgesetzte Kaiiumchlorid. Sobald die Primärreaktion zwischen Kalisalzbrei und Rohphosphat beendet ist, kann die Masse gemäß Beispiel 2 zu Agglomeraten verarbeitet und mit weiteren 100 kg Rohphosphat überzogen oder aber nach dem Verfahren des belüfteten Haufens ausgereift werden.
  • Größere Chlormengen sind schädlich für manche Pflanzen; die wichtigste und billigste Quelle für Kali in der Welt stellt jedoch das Kaliumehlorid an Stelle von Kaliumsulfat dar.
  • Nachdem erfindungsgemäßen Verfahren kann man jede gewünschte Menge an Chlor (in Form von Chlorwasserstoff) leicht aus dem Produkt entfernen, was sich aus der folgenden Tabelle ergibt:
    H2 S O _ Abgetrie- Verbrauchte Nicht Verbrauchtes P2 0,, K2 O
    60° 136 KCl benes Chlor Säure verbrauchte Rohphosphat
    0 a o
    /o 70 /a
    100 10 4,4 93 7,92 92,1 138 18,9 2,5
    100 30 11,35 80 20,43 79,57 119 16,7 7,7
    100 60 21,28 75 38,34 61,66 92,5 13,7 16,1
    Beispiel 5 Zur Herstellung eines Mischdüngemittels der Zusammensetzung 0-14-15, das etwa 21/2 % Chlor enthält, werden 880 kg Kaliumchlorid mit 1512 kg Schwefelsäure (60° B6) etwa 5 Minuten verrührt. Nach Entwicklung und Abführung von 300 kg gasförmigem Chlorwasserstoff mischt man 1325 kg Rohphosphat zu. Das abgetriebene Chlor stellt etwa 75 % des ursprünglich vorhandenen dar. Nach Beendigung der primären chemischen Reaktion wird das Gemisch umgewälzt, so daß sich kleine, feuchte Agglomerate bilden, die dann mit 175 kg gemahlenem Rohphosphat überzogen werden. Nach wenigen Stunden ist das Produkt versandfertig.
  • Es wird angenommen, daß die verbesserte Ausnutzung der Aufschlußsäure und das gesteigerte Vermögen zur Erhöhung des Ernteertrages bei der Düngung mit den erfindungsgemäßen Erzeugnissen mit den Metallverbindungen in dem Boden und in dem Düngemittelkomplex in Zusammenhang stehen. Wenn die bisher bekannten Phosphatdüngemittel zur Düngung der sehr häufig vorkommenden, Eisen und Aluminium enthaltenden Böden verwendet werden, so zersetzen sie sich zu Verbindungen, die sich mit diesen Metallbestandteilen des Bodens zu anderen Verbindungen umsetzen, aus denen der Phosphor von den Pflanzen, wenn überhaupt, so nur nach langen Zeiträumen aufgenommen wird. Bei den erfindungsgemäß hergestellten Düngemitteln sind die Metallphosphatverbindungen entweder echt wasserlöslich, oder sie gehen leicht in eine aufnehmbare Form über, weil sie im Boden nicht fixiert werden.
  • Wenn das Rohphosphat bei den bekannten Verfahren zur Herstellung von Phosphatdüngemitteln Metalle enthält, die Sesquioxyde bilden, so entstehen in dem gereiften Produkt unlösliche Verbindungen, sofern man nicht mit übermäßig großen Mengen an Aufschlußsäure arbeitet; außerdem mußten derartige Düngemittel gewöhnlich im Ofen getrocknet werden. Aus diesem Grunde hat man Rohphosphate, die mehr als 5 % an diesen Elementen enthalten, bisher im allgemeinen nicht verarbeitet. Im Gegensatz dazu kann man nach sämtlichen Ausführungsformen des Erfindung Rohphosphate verarbeiten, die 6 0/0 oder mehr an Verbindungen von Sesquioxyde bildenden Metallen enthalten, wobei der Aufschluß mit nicht mehr als der stöchiometrisch erforderlichen Säuremenge durchgeführt wird. Die Produkte sind trocken und freifließend.
  • Für Böden, die solche Elemente als Ergänzung benötigen, kann eine entsprechende Metallverbindung, insbesondere eine solche des Aluminiums, Kupfers, Eisens, Magnesiums, Mangans oder Zinks, vorzugsweise jedoch nicht notwendigerweise in Form des Sulfates, der Aufschlußmasse zugesetzt werden. Die so erhaltenen Verbindungen von Metall und Phosphat sind mindestens für die Pflanze aufnehmbar und in vielen Fällen sogar echt wasserlöslich. Bei den nach bekannten Verfahren hergestellten Phosphatdüngemitteln erforderten diese Metalle, wenn sie nicht besonders eingekapselt oder zu Fritten verarbeitet waren, im Falle des Zusatzes zu dem Düngemittelkomplex die Anwendung übermäßig großer Mengen an Aufschlußsäure. Andernfalls bildeten die Metalle in dem Düngemittel oder im Boden unlösliche Verbindungen. Bei den nachfolgend beschriebenen Ausführungsformen der Erfindung wird Phosphorsäure an Stelle von Schwefelsäure oder zusammen niit Schwefelsäure als Aufschlußsäure angewandt.
  • Arbeitet man mit Phosphorsäure als alleiniger Aufschlußsäure, so gewinnt man das sogenannte Triple-Superphosphat. Gemäß der Erfindung kann Triple-Superphosphat in der gleichen Anlage erzeugt werden wie normales Superphosphat mit einem Gehalt bis etwa 20 %, wobei nichts weiter erforderlich ist als der Ersatz der einen Säure durch die andere. Bei Verwendung eines Gemisches von Schwefelsäure und Phosphorsäure als Aufschlußsäure erzielt man gemäß der Erfindung neue und wichtige Ergebnisse, indem man sogenanntes »angereichertes Superphosphat« gewinnt, welches zwei Merkmale von hohem Wert besitzt: 1. Wenn das erfindungsgemäße Verfahren mit einem Rohphosphat von gewöhnlicher Konzentration, z. B. mit einem Tricalciumph.osphatgehalt zwischen 68 und 75 %, durchgeführt wird, liefert es ein Düngemittel mit einem P.0.-Gehalt von 24 bis 4011/o oder mehr zu geringeren Kosten je Gewichtseinheit P, 05 als denen des Triple-Superphosphats.
  • 2. Führt man das erfindungsgemäße Verfahren mit Rohphosphaten mit niedriger Konzentration durch, so erhält man ein. fertiges Superphosphat von der üblichen Konzentration, z. B. 16 bis 20% P20.. Nach den bisher bekannten Verfahren lassen sich nur sehr geringe Mengen Rohphosphat mit einem Tricalciumphosphatgehalt von weniger als 66 % verarbeiten. Die weitaus größte Menge des gesamten Rohphosphats in der Welt besitzt aber niedrigere Konzentrationen an Tricalciumphosphat als 6611/o und war daher bisher wertlos. Gemäß dieser Ausführungsform der Erfindung können solche Rohphosphate in wirtschaftlicher Weise verarbeitet werden.
  • Nach dem erfindungsgemäßen Granulierverfahren wird Rohphosphat mit einem Gehalt an Tricaleiumphosphat von weniger als 661/9 in zwei Teile geteilt, der eine Teil des Rohphosphats mit Schwefelsäure so weit umgesetzt, daß die dabei gebildete Phosphorsäure sich von dem gleichzeitig entstehenden Gipsbrei leicht trennen läßt, und der zweite Teil des Rohphosphats mit einem Gemisch dieser Phosphorsäure von niedriger Konzentration mit Schwefelsäure in zum Aufschluß ausreichender Menge und Konzentration aufgeschlossen.
  • In der ersten Verfahrensstufe wird also Phosphorsäure von niedriger Konzentration und außerdem ein wertvolles, phosphorhaltiges Nebenprodukt, nämlich vorwiegend trockener Gipsbrei, hergestellt.
  • Beispiel 6 Man verwendet verhältnismäßig grob gemahlenes Rohphosphat, das zu etwa 6011/o durch ein Sieb. von einer Maschenweite von 0,149 mm hindurchgeht. Von dem grobkörnigen Anteil nimmt man so viel, daß dieser etwa 20% der Gesamtmenge ausmacht, und mischt diesen grobkörnigen Anteil mit Schwefelsäure von 60° Be. Man wendet genügend Säure an, um die groben Teilchen zu durchfeuchten, beginnt den Aufschluß und macht die ganze Masse flüssig. Man rührt etwa 10 Minuten schwach, um zu verhindern, daß die festen Teilchen zu Boden sinken, und um den Aufschluß dadurch zu beschleunigen, daß alle Oberflächen mit der Säure in Berührung kommen. Da die Teilchen grobkörnig sind und ein Säureüberschuß angewandt wird, besteht keine Neigung zur Zusammenballung. Dann verdünnt man auf eine Konzentration von etwa 54° B6. Hierauf setzt man den Rest des Rohphosphats zu und schickt die Aufschlußmasse durch Reaktionskammern, in denen das Waschwasser aus einer Kammer als zusätzliches Verdünnungsmittel verwendet wird, bis man eine Phosphorsäure von etwa 30° Be erhält, wie sie zur Trennung der Phosphorsäure von dem Gips erforderlich ist. Führt man das Verfahren in kleinem Maßstabe durch, so kann die Umsetzung in einer Kammer erfolgen. Der phosphorhaltige Gipsbrei soll nur so weit ausgewaschen werden, wie es wirtschaftlich ist. Die so gewonnene Phosphorsäure von 30° Be wird als Verdünnungsmittel für Schwefelsäure von 60 bis 66° Be zur Herstellung einer Mischsäure von etwa 56° B6 verwendet. Diese Mischsäure wird gemäß Beispiel 2 zur Erzeugung eines granulierten Produktes eingesetzt, wobei die Agglomerate mit etwa 5 % ihres Gewichtes an gemahlenem Rohphosphat überzogen werden. Wenn der Tricalciumphosphatgehalt des Rohphosphats im Bereich von 68 bis 75% liegt, enthält das Produkt je nach dem Verhältnis von Phosphorsäure zu Schwefelsäure 24 bis 30% P205 oder mehr.
  • Bei dieser und den nachfolgend beschriebenen Ausführungsformen der Erfindung kann man an Stelle der aus Rohphosphat erzeugten Phosphorsäure auch aus anderen Quellen stammende Phosphorsäure verwenden. Die gleiche Ausführungsform der Erfindung ist auch auf Rohphosphat von viel geringerem Gehalt an Tricalciumphosphat anwendbar, als es bisher bei Verfahren zur Herstellung von einfachem Superphosphat von etwa 16 bis 20% oder mehr P205 angewandt wurde.
  • Beispiel 7 Zur Herstellung von angereichertem Superphosphat mit einem Gehalt von 3511/o P,05 aus gemahlenem Rohphosphat mit einem Tricalciumphosphatgehalt von 75% mit Hilfe konzentrierter Phosphorsäure mischt man 613 kg konzentrierte Phosphorsäure, berechnet auf 87%, mit 425 kg Schwefelsäure, berechnet auf 60° B6. Diese Säuren werden zu einer Konzentration von etwa 56° B6 bei 49° C gemischt und dann mit 925 kg gemahlenem Rohphosphat von einem Tricalciumphosphatgehalt von 75 % vermischt.
  • Man granuliert gemäß Beispiel 2, wobei kleine Agglomerate aus Einzelteilchen entstehen, die in der letzten Stufe des Umwälzvorganges mit weiteren 100 kg gemahlenem Rohphosphat überzogen werden.
  • Der als Nebenprodukt entstehende Gips ist von beträchtlichem Wert und kann 3 bis 4% oder mehr Phosphorsäure enthalten, was davon abhängt, ein wie weit gehendes Auswaschen aus wirtschaftlichen Gründen vertretbar ist.
  • Dieser phosphorhaltige Gipsbrei kann für alle diejenigen Zwecke verwendet werden, für die man sich stickstoffhaltiger und kalihaltiger Breie bedient. Man kann ihn mit trockenen Düngemitteln mischen und Rohphosphat verwenden, um das Säurepotential des Gipsbreies auszunutzen.
  • Beispiel 8 Ein Düngemittel der Zusammensetzung 6-5-6 wird hergestellt, indem man 900 kg vorwiegend trockenen Gipsbrei mit einem Gehalt von 3,2% P205, 675 kg nach Beispiel 4 hergestellten Ammonsulfatbrei, der 17,8% Stickstoff enthält, 200 kg Kaliumchlorid und 125 kg Rohphosphat mit einem Tricalciumphosphatgehalt von 72% miteinander mischt. Das Gemisch wird durch Umwälzen zu Agglomeraten verarbeitet, und in der letzten Stufe des Agglomeriervorganges werden die Agglomerate mit weiteren 100 kg Rohphosphat gemäß Beispiel 2 überzogen.
  • Erfindungsgemäß kann man auch Gemische dieser drei Arten von überwiegend trockenen Breien, die Stickstoff, Phosphor oder Kali enthalten, zum Aufschluß von Rohphosphaten verwenden. Ein Teil des Rohphosphates kann durch dolomitischen Kalkstein ersetzt werden, wobei die einzusetzenden Mengen nach der jeweiligen Reaktionsfähigkeit des Kalksteins und des Rohphosphats berechnet werden. Mit Säure aufgeschlossene Magnesiumverbindungen liefern wasserlösliches Mg0, welches von vielen Böden benötigt wird.
  • Beispiel 9 Zur Herstellung eines Magnesium-Stickstoff-Phosphatdüngemittels mit 10,1 Teilen N, 2,95 Teilen Mg0 und 2,75 Teilen P2 05 mischt man 200 kg nach Beispiel 4 hergestellten Ammonsulfatbrei mit 400 kg gemahlenem dolomitischem Kalkstein und 500 kg Rohphosphat.
  • Die Anwesenheit von Monocalciumphosphat verhindert oder verzögert die unerwünschte Zersetzung des gebildeten Amrnoniumcarbonats zu NH3, C02 und H_, O.
  • Wasserlösliches Magnesium liefernder Dolomit eignet sich in Kombination mit Rohphosphat sehr gut zur Herstellung eines Kalimischdüngers.
  • Beispiel 10 Man verrührt 618 kg Schwefelsäure von 60° B6 mit 335 kg Kaliumchlorid im Verlaufe von 5 Minuten, wobei man einen Brei erhält. Dann setzt man 500 kg Rohphosphat, 100 kg Dolomit und 585 kg Ammonsulfat zu diesem Brei zu. Nach Beendigung der primären chemischen Reaktion zerkleinert man die Masse, verarbeitet sie zu Agglomeraten und überzieht dieselben mit 100 kg gemahlenem dolomitischem Kalkstein. Man erhält ein Mischdüngemittel von der Zusammensetzung 6-8-10, das 2 % Mg O enthält.
  • Es ist zu beachten, daß viele der oben beschriebenen Ausführungsformen der Erfindung ohne Einbringen der Aufschlußmasse in eine Kammer und nachträgliches Ausräumen aus derselben durchgeführt werden können.

Claims (15)

  1. PATENTANSPRÜCHE: 1. Verfahren zur Herstellung von Phosphatdüngemitteln mit hohem Gehalt an pflanzenaufnehmbarem P, 05 durch Aufschluß von Rohphosphaten mit anorganischen Säuren, insbesondere Schwefelsäure und Phosphorsäure, oder einem Gemisch aus Mineralsäuren und Düngesalzen, Zerkleinern der Aufschlußmasse nach praktischer Beendigung der chemischen Primärreaktion und so weitgehender Erhärtung, daß die Masse sich zerkleinern läßt, ohne wieder zusammenzufließen, und anschließende Härtung sowie Ausreifung, dadurch gekennzeichnet, daß die Rohphosphataufsohlußmasse während des Aufschlusses und der Reifung vom Beginn der Zerkleinerung bis zur praktischen Beendigung der Reifung und Wärmeentwicklung bei normalem Druck unter Kühlung derart gelagert wird, daß keine wesentliche Verdampfung des Wassergehaltes der Masse stattfindet, der ursprüngliche Wassergehalt derselben somit im wesentlichen erhalten bleibt und durch Kristallisation mit dem gebildeten wasserlöslichen und wasserextrahierbaren Calciumphosphat und gegebenenfalls dem Calciumsulfat gebunden wird.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Rohphosphataufschlußmasse zur Reifung auf Haufen von so geringen Abmessungen von etwa 1,25 m Höhe gelagert wird, daß die bei den Reaktionen gebildete Wärme schnell an die Außenluft abgeleitet und in der Masse ein ständiger Temperaturabfall bis zur Beendigung der Wärmeentwicklung erreicht wird.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Rohphosphataufschlußmasse in verhältnismäßig großen Haufen um mit der Außenluft in Verbindung stehende Lüftungsrohre oder -öffnungen herum gelagert wird, wobei die Abstände zwischen den Belüftungsöffnungen so bemessen sind, daß die Temperatur der gelagerten Masse dauernd sinkt.
  4. 4. Verfahren nach Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die noch von der Primärreaktion chemisch reaktionsfähige feuchte Aufschlußmasse zerkleinert und sofort zu kleinen Einzelteilchen verarbeitet wird, die Einzelteilchen unter Bewegung und Umwälzen in Agglomerate übergeführt und diese unter fortgesetzter Bewegung und Umwälzung mit feinteiligen trockenen Stoffen, insbesondere gemahlenen Rohphosphaten, trokkenen tierischen Abfällen, pulverförmigen Kalisalzen, gemahlenem dolomitischem Kalkstein, Holzkohle u. dgL, überzogen und einer Trocknung und Härtung zu festen, dauerhaften Körnern lediglich durch Kristallisation unter Ausschluß jeglicher Wärmezufuhr, mit Ausnahme der Reaktions- und Kristallisationswärme, unterworfen werden.
  5. 5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Rohphosphate unter Berücksichtigung ihres Tricalciumphosphatgehaltes mit solchen Mengen konzentrierter Schwefelsäure von 52 bis 56° B6 behandelt werden, daß sowohl das Innere der Superphosphatagglomerate als auch der Überzug in wasserextrahierbares Calciumphosphat übergeführt wird.
  6. 6. Verfahren nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Größe der Agglomerate durch entsprechende Erhöhung oder Verringerung der Konzentration der Aufschlußsäuren oder der Zeitdauer des Umwälzens der Agglomerate geregelt wird.
  7. 7. Verfahren nach Ansprüchen 4 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß den Einzelteilchen zu Beginn des Agglomeriervorganges und vor dem überziehen der Agglomerate feinteilige trockene Düngemittel beigemischt werden, wobei die Konzentration der zum Aufschluß der Rohphosphate verwendeten Aufschlußsäuren je nach den bei den eintretenden Reaktionen erforderlichen Wassermengen geregelt wird. B.
  8. Verfahren nach Ansprüchen 4 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Superphosphatteilchen mit Ammonsalzlösungen vermischt werden, wobei beim Aufschluß der Rohphosphate die Konzentration der Aufschlußsäuren erhöht wird, um den Wassergehalt der zugesetztenAmmonsalzlösungen auszugleichen.
  9. 9. Verfahren nach Ansprüchen 4 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß der Aufschluß der Rohphosphate mit Abfallschwefelsäure durchgeführt wird, die harzartige und klebrige Verunreinigungen enthält und gegebenenfalls durch Zusatz von reiner konzentrierter Schwefelsäure auf eine Konzentration von mindestens 52° B6 gebracht worden ist.
  10. 10. Verfahren nach Ansprüchen 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß als Gemisch von Mineralsäuren und Düngesalzen zum Aufschluß der Rohphosphate ein teilweise umgesetzter, noch saurer, vorwiegend trockener Brei verwendet wird, der Düngemittelbestandteile, insbesondere Stickstoff, Phosphor oder Kali, enthält.
  11. 11.. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß der Aufschluß der Rohphosphate mit saurem Ammonsulfatbrei vom Säurepotential einer Schwefelsäure von mindestens 52° B6 durchgeführt wird, der durch Absorption von Ammoniak in Schwefelsäure von vorzugsweise mindestens 65° Be bis über den Sättigungspunkt hinaus erhalten wurde und zu etwa 75 % aus festem Ammonsulfat und zum Rest aus freier Säure besteht.
  12. 12. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß der Aufschluß der Rohphosphate mit saurem Kalisalzbrei durchgeführt wird, der durch Vermischen von Kaliumchlorid mit einer flüssigen anorganischen Säure, vorzugsweise Schwefelsäure von mindestens 60° B6, in solchen Mengenverhältnissen erhalten wurde, daß Chlorwasserstoff entweicht und ein Brei von einem zum Rohphosphataufschluß ausreichenden Säurepotential hinterbleibt.
  13. 13. Verfahren nach Ansprüchen 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß der Aufschluß von Rohphosphaten, die 6% oder mehr an Verbindungen von Sesquioxyde bildenden Metallen enthalten, mit nicht mehr als der stöchiometrisch erforderlichen Säuremenge durchgeführt wird.
  14. 14. Verfahren nach Ansprüchen 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß der Aufschlußmasse eine weitere Metallverbindung, insbesondere eine solche des Aluminiums, Kupfers, Eisens, Magnesiums, Mangans oder Zinks, zugesetzt wird.
  15. 15. Verfahren nach Ansprüchen 4 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß Rohphosphat mit einem Gehalt an Tricalciumphosphat von weniger als 661/o in zwei Teile geteilt, der eine Teil des Rohphosphats mit Schwefelsäure so weit umgesetzt wird, daß die dabei gebildete Phosphorsäure sich von dem gleichzeitig entstehenden Gipsbrei leicht trennen läßt, und der zweite Anteil des Rohphosphats mit einem Gemisch dieser Phosphorsäure von niedriger Konzentration mit Schwefelsäure in zum Aufschluß ausreichender Menge und Konzentration aufgeschlossen wird. In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschriften Nr. 882 999, 872 055, 747163, 746 889, 741227, 719 869; britische Patentschriften Nr. 691920, 689 397, 668 269, 620 590, 596 788; USA.-Patentschriften Nr. 1837 330, 1837 328, 1837 307, 1837 285, 1837 283, 1871195, 2 036 494, 2 700 605.
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