DE972663C - Verfahren zum Granulieren von festen Duengestoffen, insbesondere Superphosphat und Kalkstickstoff - Google Patents

Verfahren zum Granulieren von festen Duengestoffen, insbesondere Superphosphat und Kalkstickstoff

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DE972663C
DE972663C DEE3569A DEE0003569A DE972663C DE 972663 C DE972663 C DE 972663C DE E3569 A DEE3569 A DE E3569A DE E0003569 A DEE0003569 A DE E0003569A DE 972663 C DE972663 C DE 972663C
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Gustav
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C05FERTILISERS; MANUFACTURE THEREOF
    • C05BPHOSPHATIC FERTILISERS
    • C05B19/00Granulation or pelletisation of phosphatic fertilisers, other than slag
    • C05B19/02Granulation or pelletisation of phosphatic fertilisers, other than slag of superphosphates or mixtures containing them

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Fertilizers (AREA)

Description

  • Verfahren zum Granulieren von festen Düngestoffen, insbesondere Superphosphat und Kalkstickstoff Es ist bekannt, Stoffe verschiedener Art dadurch in Kornform überzuführen, daß man das Gut mit oder ohne Bindemittelzusatz durch exzentrisch zur Unterlagsmitte bewegte messer-, kamm- oder gabelförmige Werkzeuge wiederholt bearbeitet. Hierbei wird das Material ständig gerollt und ballt sich zu Körnern zusammen, die durch Schaber od. dgl. einer Austragsöffnung zugeführt werden. Auch wurde schon die Anwendung eines derartigenVerfahrens auf bildsameMassenbeschrieben, die eine chemische Umsetzung erfahren und durch chemische Bindung der darin enthaltenen Flüssigkeiten schnell trocknen. Hierfür wurde eine einzige Vorrichtung zum Mischen und Körnen vorgesehen. Die Mischarbeit soll bei den erwähnten Massen bei der schnell einsetzenden Körnerbildung keine Unterbrechung erfahren, so daß zugleich innerhalb einer kurzen Zeitspanne die Vermischung und Körnung vor sich geht.
  • Es hat sich jedoch gezeigt, daß bei der Anwendung des Granulierverfahrens in dieser Weise in vielen Fällen die chemische Umsetzung während der Körnung noch nicht völlig abgeschlossen ist und sich in der fertigen gekörnten Masse weiter fortsetzt, so daß die Granalien miteinander verkleben und schließlich zu einer zusammenhängenden Masse erstarren. Bei einer Kombination von Aufschluß und Granulation in einer Vorrichtung tritt mitunter durch die fortwährende mechanische Behandlung des Gutes auch eine unerwünschte Störung des Aufschlußprozesses ein. Die sich bildende Reaktionswärme wird weitgehend abgeleitet, so daß die Reaktion nicht ganz in der gewünschten Richtung verläuft. Wegen dieser Nachteile hat das erwähnte, an sich schon lange bekannte Verfahren keine praktische Anwendung gefunden. Man hat vielmehr die Mischung und Granulierung zeitlich getrennt und die Massen nach der Vermischung mindestens so lange gelagert, bis die chemische Umsetzung restlos abgelaufen und damit z. B. auch die Flüssigkeit gebunden war. Wenn man eine Überführung in Kornform vornehmen wollte, mußte die völlig abgebundene Masse zunächst zerkleinert und dann in eine Granuliervorrichtung mit exzentrisch bewegten messer- oder kammartigen Werkzeugen gegeben werden. Da aber in diesem Zeitpunkt das Gut keinerlei Eigenbindekraft mehr besitzt, mußte es zur Bildung von Granalien befeuchtet werden. Diese Feuchtigkeit mußte wiederum aus dem fertigen Granulat entfernt werden, was einen erheblichen Aufwand an Arbeit und Trockenwärme bedeutete.
  • Es sind zwar auch schon Verfahren zur Granulierung oder sonstigen Formung von superphosphatartigen Düngemitteln bekannt, die ohne anschließende Trocknung arbeiten. Um dies zu erreichen, werden jedoch zusätzliche Maßnahmen angewandt. So wird gemäß einem bekannten Vorschlage den Düngesalzen oder Düngesalzgemischen zunächst ein säurebindender Stoff, wie Basen oder Salze mehrbasischer Säuren, zugemischt, und nach Zusatz entsprechender Mengen Phosphorsäure oder Schwefelsäure erfolgt die Formierung in solcher Weise, daß eine besondere Trocknung entfällt. Zur Durchführung des Verfahrens wird eine Drehtrommel empfohlen.
  • Gemäß einem anderen bekannten Verfahren wird die noch vorhandene Klebefähigkeit der frischen Granalien dadurch beseitigt, daß die Superphosphatkörner unter rollender oder umwälzender Bewegung mit Stoffen, die basischer sind als Superphosphat, eingepudert werden.
  • Wieder ein anderes Verfahren behandelt bereits aufgeschlossenes und im Pulverzustand vorliegendes Superphosphat unter Einblasen von Dampf in einer Drehtrommel, wodurch das Material gekörnt wird und dann keiner Trocknung mehr bedarf.
  • Die Erfindung schlägt einen Weg vor, auf dem ein zusätzlicher Aufwand an Zusatzstoffen, Wärme oder Dampf vermieden wird und man trotzdem ohne nachträgliche Trocknung zu einem Granulat gelangt, das eine sehr beständige Kornform hat und bei der Lagerung nicht mehr zusammenbackt. Hierbei wird von der Erkenntnis ausgegangen, daß man vor der Behandlung in der an sich bekannten Granuliervorrichtung das Material so weit reifen lassen muß, daß die chemischen Vorgänge fast völlig abgelaufen sind und nur eine Restaktivität verbleibt, die gerade ausreicht, die erforderlichen physikalisch-chemischen Kräfte für die Zusammenballung der Einzelteilchen zu Körnern zu liefern.
  • Gemäß der Erfindung wird die chemische Umsetzung der Ausgangsstoffe (Aufschluß des Rohphosphates bzw. Reifeprozeß oder Ablöschung des CaO-Gehaltes) zunächst im wesentlichen einer Blockreaktion durchgeführt, und die einen Rest an noch nicht umgesetzten Bestandteilen enthaltende Masse wird in einem Zeitpunkt, wo sie Granulierfähigkeit besitzt, was durch Kontrollversuche festzustellen ist, in an sich bekannter Weise in einem absatzweise arbeitenden Mischgefäß mit exzentrisch umlaufenden Werkzeugen so lange behandelt, bis sich Granalien der gewünschten Größe gebildet haben, und die granulierte Masse wird dann unmittelbar ohne Zwischenschaltung eines Trockenvorganges gelagert.
  • Die Zeitdauer zwischen der Durchführung der Blockreaktion und der Granulierbehandlung richtet sich nach der Art des jeweiligen Gutes und der sich bei seiner Entstehung abspielenden chemischen Vorgänge. Mitunter kann es zweckmäßig sein, die Masse nach der Durchführung der Hauptreaktion in einem mit Rührwerk versehenen Gefäß zunächst als zusammenhängende Masse zu lagern, um die chemischen Reaktionen noch weiter in die Nähe des Endzustandes fortschreiten zu lassen. Diese Lagerzeit kann mitunter einige Wochen oder sogar Monate betragen. Es ist jedoch nicht schwierig, durch Entnahme von Proben zu verschiedenen Zeitpunkten und deren Behandlung in der Granuliervorrichtung die günstigste zeitliche Anordnung der verschiedenen Arbeitsgänge zu ermitteln.
  • Von besonderer Bedeutung ist die Erfindung für solche Stoffe, die in der chemischen Industrie in außergewöhnlich großen Massen erzeugt werden. Hierunter sind vor allem mineralische Düngemittel, wie insbesondere Superphosphat und superphosphathaltige Mischdünger und ferner Kalkstickstoff, zu nennen.
  • Obgleich gerade auf dem Gebiet der mineralischen Düngemittel die Bereitstellung in Granulatform von der Landwirtschaft dringend gefordert wird und auch die eingangs erwähnten Verfahren bekannt sind, wurde in der Praxis meist das fertige Gut für die Granulierung besonders benetzt und anschließend wieder getrocknet. Eine Trockenanlage ist aber hinsichtlich ihrer Anschaffungskosten und auch der Aufwendung für Heizmaterial meistens wesentlich teurer als die eigentliche Granuliereinrichtung und deren Betrieb. Zu berücksichtigen ist, daß beim Trocknen nicht nur die Verdampfungswärme zur Entfernung der eingesprühten Wassermengen, sondern auch die zur Erwärmung der Trockensubstanz erforderliche Energie aufgewandt werden muß.
  • Bei der Erzeugung von Superphosphat wird zunächst gemahlenes Rohphosphat mit Schwefelsäure vermischt, so daß eine dünnbreiige Masse entsteht. Diese wird aus dem Mischer in den Aufschlußbehälter, den sogenannten Aufschlußkeller, abgelassen, wo sich die chemische Umsetzung vollzieht. Unter Wärmeentwicklung entsteht frisches Superphosphat von poröser Beschaffenheit.
  • Dieses frische Produkt wird bisher mittels einer Schabevorrichtung abgetragen und auf Halden gelegt, wo es trotz loser Schüttung erneut zusammenbackt. Es muß deshalb vor dem Versand eine Zerkleinerungsanlage durchlaufen, die das feine rieselige, bisher handelsübliche Superphosphat erzeugt.
  • Gemäß der Erfindung erfolgt dagegen, die Granulierung von Superphosphat in der Weise, daß das Superphosphat zunächst, wie üblich, in den Aufschlußkeller gelangt und dann nach im wesentlichen abgeschlossener Umsetzung in poröser, feinkörniger oder rieseliger Form der mit exzentrisch umlaufenden rechenartigen Werkzeugen versehenen Mischvorrichtung zugeführt und nach der Überführung in Granalien gelagert wird.
  • In der Granuliervorrichtung vollzieht sich in dem zunächst sehr voluminösen Gut eine starke Verdichtung, so daß die in dem Superphosphat noch vorhandenen Reste von Flüssigkeit auf die stark verkleinerte Oberfläche des Gutes treten und damit die Voraussetzung für die Granulatbildung schaffen. Ein Feuchtigkeitszusatz ist nicht erforderlich, sondern in kurzer Zeit formen sich die gewünschten Granalien.
  • Wird die Bearbeitung zu lange fortgesetzt, so nimmt das gesamte Material plastische Beschaffenheit an und bildet große Klumpen oder Fladen. Durch Unterbrechung der Behandlung im geeigneten Zeitpunkt und Entfernung durch die Austragsöffnung lassen sich aber Granalien der gewünschten Größe fixieren. Die Granalien erreichen eine erhebliche Festigkeit, und selbst bei Aufschüttung in hoher Schicht besteht keine Neigung zum Zusammenklumpen. Die Granulation vollzieht sich im Verlaufe weniger Minuten, im günstigsten Falle schon in i bis 2 Minuten, so daß erhebliche Durchsatzleistungen mit einer relativ kleinen Vorrichtungseinheit erzielt werden können.. Es besteht sogar die Möglichkeit, die Aufschlußmischung und die Granulation in ein und derselben Vorrichtung, jedoch in zeitlichem Abstand nacheinander durchzuführen,- wodurch die maschinelle Einrichtung einer Superphosphatfabrik eine weitere Vereinfachung und Verbilligung erfährt. Dieser Gesichtspunkt ist besonders für kleinere Fabrikationsanlagen wichtig. Ausführungsbeispiel für Superphosphat Für die Herstellung des Superphosphates wird eine sogenannte Beskow-Anlage benutzt, wie sie in »Chemische Technologie«, Bd. II, Ausgabe 195o, S. 139, vom Carl Hansen Verlag beschrieben und dargestellt ist. Zur Verarbeitung gelangte 75%iges Marokko-Rohphosphat in gemahlenem Zustande, das in einem Verhältnis von ioo Teilen Phosphatmehl auf 88 Teile Schwefelsäure von etwa 55° Be in dem Lorenz-Mischtopf gemischt wird. Nach dem etwa 2 Minuten dauernden Mischvorgang wird die Reaktionsmasse in den sogenannten Aufschlußkeller abgelassen. Die Füllung des im Keller befindlichen Wagens mit abklappbaren Wänden erfolgt in einzelnen Beschickungen im Verlauf von 3 bis 31/2 Stunden. Hierbei entstehen im Innern der Aufschlußmasse Temperaturen bis zu etwa 13o° C.
  • Auf Grund einer Reihe von Vorversuchen unter Berücksichtigung der Fülldauer und der Entleerungsdauer ist festgestellt worden, daß zur Erreichung des für die Granulierung günstigsten Reifezustandes die Einschaltung einer Wartezeit von 3o bis 45 Minuten nach erfolgter Füllung der Aufschlußkammer einzuhalten ist. Nach Ablauf dieser Zeit wird mit der Entleerung begonnen, die mittels des rotierenden Schabers der bekannten Beskow-Anlage erfolgt und etwa 3 bis q. Stunden dauert.
  • Das geschabte Superphosphat gelangt anschließend mit einer Temperatur von etwa 6o bis 70° C in einen absatzweise arbeitenden Mischer mit um eine senkrechte Achse rotierender Mischschüssel und darin exzentrisch umlaufenden Rechenwerkzeugen (Eirisch-Mischer), dessen Mischschüssel mit i i U/Min. umläuft, während die Rechenwerkzeuge mit 70 U/Min. entgegengesetzt umlaufen. Die ?Mischschüssel hat einen Innendurchmesser von 2200 mm und wird bei jeder Beschickung mit einer abgewogenen Menge von 6oo kg frischem Superphosphat in einer Höhe von 12 bis 15 cm gefüllt. Die Granalienbildung kann während des Laufes des Granuliermischers einwandfrei beobachtet werden, und der Mischer wird in dem Augenblick auf Entleerung geschaltet, wo die Granalien die gewünschte Größe angenommen haben. Die Gesamtgranulierzeit von einer Füllung bis zur nächsten Füllung beträgt etwa 2 bis 3 Minuten.
  • Das frisch granulierte Superphosphat wird so, wie es aus der Entleerungsöffnung des Mischers fällt, ohne jede Trocknung auf die Halde gegeben, wo die Granalien ausreifen und erhärten, ohne daß sie sich zusammenballen oder an Streufähigkeit verlieren. Siebanalyse Anteil unter i mm Korn = o,8% i bis 5,5 mm Korn = 52,5 0/0 über 5,5 mm Korn = q.6,70/0 Der Anteil von i bis 5,5 mm stellt die gewünschte Produktgröße dar, die Kornklässe mit mehr als 5,5 mm wird zerkleinert und hieraus eine weitere Kornfraktion von i bis 5,5 mm abgesiebt, die mit der gleichen unmittelbar gewonnenen Kornfraktion vereinigt wird. Daraus ergibt sich eine Gesamtausbeute an der gewünschten Kornklasse von 7o bis 8o%.
  • In ähnlicher Weise läßt sich Kalkstickstoff in Granalien überführen, ohne daß eine nachträgliche Trocknung erforderlich wäre. Bekanntlich enthält dieses Düngemittel nach allen Herstellungsverfahren noch erhebliche Mengen von Calciumoxyd, das sich erst während des Lagerns allmählich ablöscht.
  • Gemäß der Erfindung wird zur Granulierung von Kalkstickstoff von einem Produkt ausgegangen, das noch einen Restgehalt an ungelöschtem Kalk besitzt, und dieses wird unter Zusatz einer nicht wesentlich die zur völligen Ablöschung erforderliche Menge überschreitenden Feuchtigkeit der mit exzentrisch umlaufenden rechenartigen Mischwerkzeugen ausgerüsteten Mischvorrichtung zugeführt und nach Überführung in Granalien auf Lager gesetzt.
  • Während sich in der Vorrichtung der Löschprozeß vollzieht, entstehen gleichzeitig die Kalkstickstoffgranalien. Bei richtiger Bemessung der zugesetzten Wassermenge wird im Verlauf des Löschvorganges eine entsprechende Wassermenge chemisch gebunden und ein etwaiger Überschuß durch die frei werdende Reaktionswärme verdampft. Man erhält so trockene, sehr feste Granalien, ohne daß eine künstliche Trocknung erforderlich wäre. Vorzugsweise wird von schon abgelagertem Kalkstickstoff ausgegangen,, dessen Kalkgehalt schon zu einem Teil abgelöscht ist. Es ist hierbei möglich, in an sich bekannter Weise frischen Kalkstickstoff zunächst mit einer kleineren Wassermenge vorher zu löschen und die restliche Wassermenge, die jedoch nicht wesentlich über die zur völligen Ablöschung erforderlichen Menge hinausgehen soll, nach zwischenzeitlicher Abkühlung zuzusetzen. Das Löschen mit der ersten Teilmenge des Wassers erfolgt zweckmäßig dadurch, daß der Kalkstickstoff besprüht wird. Die hierbei frei werdende Wärme entweicht teilweise durch Strahlung, sie wird teilweise von dem kalten Material absorbiert. Ist das letzte in einer Zwischenlagerung wieder ausgekühlt, kann die Endbehandlung erfolgen.
  • Bei der Behandlung von Kalkstickstoff ist darauf zu achten, daß keine Stickstoffverluste durch unerwünschte hohe Temperaturen eintreten. Dies läßt sich bei der Behandlung gemäß der Erfindung dadurch erreichen, daß Löschvorgang, Füllhöhe und Umlaufgeschwindigkeit der Mischvorrichtung zweckmäßig so eingestellt werden, daß die Temperatur unterhalb des Zersetzungspunktes des Kalkstickstoffes gehalten wird. Diese Temperatur liegt im allgemeinen bei annähernd 70° C. Es empfiehlt sich z. B., das Löschwasser allmählich zuzugeben und die Umlaufgeschwindigkeit der Werkzeuge so einzustellen, daß schon durch die dauernd wechselnde Luftberührung eine Kühlung erfolgt. Im allgemeinen ist der Lösch- und Granulierprozeß so zu leiten, daß er in 1 bis 2 Stunden abgeschlossen ist. Zweckmäßig wird das granulierte Gut noch gekühlt, indem man es z. B. kurze Zeit einem Luftstrom aussetzt, der die Reaktionswärme abführt, so daß keine Zersetzung mehr eintreten kann. Ausführungsbeispiel für Kalkstickstoff Es wurde ausgegangen von einem pulverförmigen staubenden Kalkstickstoff in nicht vorhydratisiertem Zustande, dessen Kalkgehalt also noch nicht abgelöscht war. Die Gesamtkalkmenge (als Ca0 berechnet) betrug 64,40/0, wovon 20,5% aus freiem Ca 0 bestanden. Der Gesamtstickstoffgehalt betrug 2o,o%.
  • Auf Grund von Vorversuchen war festgestellt worden, daß für die Granulierung etwa 25 Gewichtsprozent Wasser erforderlich waren, während bei Verwendung von vorhydratisiertem Kalkstickstoff des gleichen Ursprunges für die Granulatbildung ein Wasserzusatz von etwa 3o bis 33% erforderlich war. Der Wasserbedarf schwankt hier von einer Beschickung zur anderen innerhalb des genannten Bereiches um etwa 30/0.
  • 50o kg des nicht hydratisierten Kalkstickstoffes wurden in einen absatzweise arbeitenden Mischer mit um eine senkrechte Achse rotierender Mischschüssel und darin exzentrisch umlaufenden Rechenwerkzeugen (Eirich-Mischer) von zooo 1 Fassungsvermögen gegeben, und nach Einschaltung des Rührwerkes wurden z25 1 Wasser mittels einer an der Vorrichtung angebauten Düse aufgesprüht. Die Umlaufgeschwindigkeiten waren dieselben wie für Superphosphat angegeben. Nach einer Bearbeitung während 4,5 Minuten war die Granulatbildung in der Mischschüssel so weit fortgeschritten, daß die Hauptkorngröße etwa 2,5 bis 3 mm betrug. Infolge der Löschreaktion des Kalkes stieg die Temperatur an, jedoch wurde sie infolge der fortlaufenden allmählichen Aufspr'ühung des Löschwassers unter ständigem Umwälzen des Gutes durch die Mischwerkzeuge auf annähernd 70° C gehalten, wobei etwa 2 bis 30/0 Wasser verdampften.
  • Das aus der Mischschüssel nach q.,5 Minuten ausgetragene Granulat zeigte eine sehr gleichmäßige Korngröße von etwa 2,5 bis 3 mm mit einem geringen Anteil von nur wenigen Prozent Überkorn, das nach Zerkleinerung zu dem Ausgangskalkstickstoff zurückgeleitet wurde.
  • Die Dauer einer Granulierung mit Entleeren und Wiederfüllen der Vorrichtung betrug etwa 6 Minuten. In der Stunde konnten zehn Beschickungen zu 50o kg, also 5 t/Stunde, granuliert werden.
  • Der Gesamtkalkgehalt im Granulat betrug 538%, der Gesamtstickstoff 16,6%. Bezogen auf den Gesamtkalkgehalt war das Gesamtstickstoffverhältnis im Ausgangskalkstickstoff 30,98% des Gesamt-Ca0, im Granulat 30,94% des Gesamt-Ca O, das Verhältnis war also praktisch durch den Löschvorgang während der Granulation nicht verändert worden.
  • Im industriellen Betrieb hat sich ergeben, daß bei gleichbleibender Beschaffenheit der Kalkstickstoffsorte auch der Wasserbedarf und die Granulationszeit konstant sind. Wenn die Kalkstickstoffsorte wechselt, muß der hierfür erforderliche Wasserzusatz an Hand einer Versuchsbeschickung unter Beobachtung der Granulatbildung neu bestimmt werden. Ist die zuzusetzende Wassermenge einmal richtig ermittelt, so sind für diese Kalkstickstoffsorte wiederum keine weiteren Versuche erforderlich. Die Granulationszeit liegt unabhängig von der Kalkstickstoffsorte fast genau gleichbleibend bei 4,5 Minuten.
  • Das Verfahren nach der Erfindung ist auch mit besonderem Vorteil bei der Granulierung von Mischdüngern anwendbar. In diesen Fällen wird dem unvermischten, eine Endumsetzung durchlaufenden Düngerbestandteil, also z. B. dem Superphosphat aus dem Aufschlußkeller oder dem noch nicht völlig abgelöschten Kalkstickstoff, der weitere Düngerbestandteil während des Granuliervorganges zugesetzt. Bei gleichzeitiger Durcharbeitung der beiden Bestandteile erfolgt die Überführung der Mischung in Kornform.

Claims (7)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zum Granulieren fester Düngestoffe, im Verlauf von deren Herstellung chemische Vorgänge, vorzugsweise unter Bindung von Flüssigkeiten ablaufen, insbesondere Superphosphat und Kalkstickstoff, dadurch gekennzeichnet, daß die chemische Umsetzung der Ausgangsstoffe (Aufschluß des Rohphosphates bzw. Reifeprozeß oder Ablöschung des Ca 0-Gehaltes) zunächst im wesentlichen in einer Blockreaktion durchgeführt und die einen Rest an noch nicht umgesetzten Bestandteilen enthaltende Masse im durch Kontrollversuche festzustellendem Zeitpunkt der Granulierfähigkeit in an sich bekannter Weise in einem absatzweise arbeitenden Mischgefäß mit exzentrisch umlaufenden Rechenwerkzeugen so lange behandelt wird, bis sich Granalien der gewünschten Größe gebildet haben und die granulierte Masse unmittelbar ohne Zwischenschaltung eines Trockenvorganges gelagert wird.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß Superphosphat nach im wesentlichen abgeschlossener Umsetzung im Aufschlußkeller in feinkörniger Form der mit exzentrisch umlaufenden rechenartigen Werkzeugen versehenen Mischvorrichtung zugeführt und nach der Überführung in Granalien gelagert wird.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß Kalkstickstoff mit einem Restgehalt an ungelöschtem Kalk unter Zusatz einer nicht wesentlich die zur völligen Ab-Löschung erforderlichen Menge überschreitenden Feuchtigkeit der mit exzentrisch umlaufenden rechenartigen Mischwerkzeugen ausgerüsteten Mischvorrichtung zugeführt und nach Überführung in Granalien auf Lager gesetzt wird.
  4. 4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß Löschvorgang, Füllhöhe und Umlaufgeschwindigkeit der Mischvorrichtung so eingestellt werden, daß die Temperatur unterhalb des Zersetzungspunktes des Kalkstickstoffes gehalten wird.
  5. 5. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Gut während des Granulierens gekühlt wird.
  6. 6. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß das granulierte Gut gekühlt wird.
  7. 7. Verfahren nach Anspruch i zur Herstellung eines Mischdüngers, dadurch gekennzeichnet, daß dem einen eine Endumsetzung durchlaufenden Düngerbestandteil ein weiterer Düngerbestandteil während des Granuliervorganges zugesetzt wird. In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschriften Nr. 603 480, 647 651, 715 907, 719 869, 738 927; belgische Patentschrift Nr. 442 859; USA.-Patentschrift Nr. 2 136 793; P. Parrish und A. Ozilvie, »Calcium Superphosphate and Compound Fatilisers«, 2. Auflage, 1946, S.:213 und 214; Zeitschrift »Angewandte Chemie« (Die Chemie), 56., 1943 S. 1 75 bis 178; »L'Industrie Chimique«, 37., Nr.39o, 1950, S. 6 bis B.
DEE3569A 1950-04-08 1951-04-07 Verfahren zum Granulieren von festen Duengestoffen, insbesondere Superphosphat und Kalkstickstoff Expired DE972663C (de)

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